Fazit:
Auch in seinem fünften Turnierspiel wusste der Vizeweltmeister nicht komplett zu überzeugen. Nach gutem Beginn gerieten die Finnen vor 8.108 Zuschauern in der Pariser AccorHotels Arena zur Abwechslung mal in Rückstand, drehten im Mittelabschnitt jedoch das Spiel. Den schmalen Vorsprung allerdings vermochte Team Suomi nicht über die Zeit zu retten. Kurz vor Schluss gelang Norwegen der Ausgleich und sorgte für einen weiteren finnischen Punktverlust. Immerhin schaffte es der zweifache Weltmeister, das Spiel in der Verlängerung mit etwas Glück noch für sich zu entscheiden, um den Blick zumindest auch weiterhin in Richtung Viertelfinale richten zu dürfen.

Tor für Finnland, 2:3 durch Markus Hännikäinen
Gerade läuft die Strafzeit ab. Markus Hännikäinen, der mit in der Kühlbox sitzt - für Atte Ohtamaa, der noch zehn persönliche Minuten abzubrummen hätte - kehrt aufs Eis zurück und bekommt das Zuspiel von Mika Pyörälä. Der Angreifer geht allein auf und davon und überwindet Lars Haugen im rechten Eck.

Finnland also muss die Overtime in Unterzahl beginnen. Mit Vier gegen Drei versuchen die Norweger ihr Glück.

Kleine Strafe + Disziplinarstrafe (2 + 10 Minuten) für Atte Ohtamaa (Finnland)
Nach einem Check gegen Kopf und Nacken ist die Partie für Atte Ohtamaa beendet. Selbst eine fünfminütige Verlängerung wird nicht reichen, um die insgesamt zwölf Minuten verstreichen zu lassen.

Tor für Norwegen, 2:2 durch Andreas Martinsen
Nicht zu glauben, die Finnen bringen es mal wieder nicht über die Zeit. Entschlossen arbeiten die Norweger zum Tor. Die Situation ist völlig unübersichtlich. 29 Sekunden vor Schluss stochert Andreas Martinsen den Puck irgendwie über die Linie. Direkt im Anschluss kehrt Lars Haugen natürlich in sein Tor zurück.

Mats Rosseli Olsen feuert von der linken Seite. Joonas Korpisalo zeigt sich sicher, riskiert nichts und macht auch diese Scheibe fest. Im Anschluss nimmt Petter Thoresen eine Auszeit. Der norwegische Trainer holt auch gleich seinen Torhüter Lars Haugen vom Eis - zugunsten eines sechsten Feldspieler.

Souverän ist das vollumfänglich auch heute nicht, was die Finnen veranstalten. Die Männer von Lauri Marjamäki geraten nun mehr unter Druck.

Jetzt laufen beide Strafzeiten ab. Ab sofort also ist nicht mehr ganz so viel Platz auf dem Eis.

Norwegen muss mehr riskieren. Mathis Olimb kommt aus dem hohen Slot zum Schuss. Die Direktabnahme wird eine sichere Beute von Joonas Korpisalo.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jesse Puljujärvi (Finnland)
Die Unparteiischen schicken beide wegen übertriebener Härte in die Kühlbox. Weiter geht es mit Vier gegen Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daniel Sørvik (Norwegen)
Jetzt geraten Daniel Sørvik und Jesse Puljujärvi aneinander.

Grosschance für die Finnen! Das aber machen sie eine Spur zu kompliziert. Valtteri Filppula scheut den Schuss, lässt für Mikko Rantanen liegen. Der passt an den rechten Bullykreis, wo Sebastian Aho abzieht. Da zuckt die Fanghand von Lars Haugen heraus und fischt die Scheibe weg.

Mathis Olimb feuert rechts von der blauen Linie. Der stramme Schlagschuss trifft den rechten Pfosten. Eine knappe halbe Minute später ist Finnland wieder vollzählig.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Valtteri Filppula (Finnland)
Nach einer Behinderung muss Valtteri Filppula, Stanley-Cup-Sieger 2008 mit den Detroit Red Wings, in die Kühlbox.

Jetzt setzt sich Norwegen in der Angriffszone fest und versucht, Druck zu entwickeln. Die Finnen haben Mühe, sich zu befreien. Überhaupt war beim Vizeweltmeister während des Turniers auffällig, dass man in vielen Spielen zum Ende hin abbaute. Ist die Chance für Norwegen?

Überhaupt geizen beide Mannschaften im Schlussabschnitt mit Torszenen. Die Goalies haben derzeit wenig zu tun.

Mehr bringen die Norweger nicht zustande. Eine zwingende Torchance ist nicht dabei. Finnland bewegt sich ab sofort wieder in voller Besetzung übers Eis.

Für Norwegen versuchen die Olimb-Brüder, ein Powerplay aufzuziehen. Sie nisten sich der Angriffszone ein. Ein Schuss von Ken André Olimb jedoch wird abgeblockt. Ein neuer Anlauf ist nötig.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Markus Hännikäinen (Finnland)
Dann jedoch erlauben sich die Leijonat einen Wechselfehler. Markus Hännikäinen sitzt die zwei Minuten ab.

Doch Finnland hält den Druck hoch, ist bemüht, die Norweger trotz der nun wieder vollen Besetzung in deren Drittel einzuschnüren.

Die finnischen Löwen wissen die Überzahl nicht zu nutzen. Zuletzt müht sich die erste Reihe mit den NHL-Leuten Aho, Filppula und Rantanen vergeblich. Nun kehrt Mathias Trettenes aufs Eis zurück.

In Überzahl dürfen die Finnen den Schlussabschnitt eröffnen. Mathias Trettenes sitzt noch zwei Minuten draussen.

Drittelfazit:
Dank nun überlegener Spielführung liegt Finnland nach 40 Minuten vorn. Mit zwei Verteidiger-Toren drehte das Team von Lauri Marjamäki die Partie gegen die Norweger, die offensiv nur noch sehr sporadisch in Erscheinung traten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mathias Trettenes (Norwegen)
Mit dem Ende des Mittelabschnitts wird noch eine Strafe ausgesprochen. Es trifft Mathias Trettenes nach dessen Halten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Joonas Järvinen (Finnland)
Wegen übertriebener Harte muss sich Joonas Järvinen auf der Strafbank einfinden.

Finnland kontrolliert jetzt weitgehend das Spiel. Vor allem defensiv wirkt der Vizeweltmeister nun konzentriert und lässt dem Gegner kaum noch etwas zu.

Tor für Finnland, 1:2 durch Julius Honka
Die Verteidiger drehen für die Finnen das Spiel - kurz nachdem Norwegen wieder komplett ist. Atte Ohtamaa legt an der blauen Linie kurz quer. Aus halblinker Position setzt Julius Honka zum Schlagschuss an, hämmert die Scheibe zu seinem ersten Turniertor oben ins kurze Eck.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andreas Martinsen (Norwegen)
Nun muss Norwegens NHL-Star runter. Andreas Martinsen wird eine Behinderung gegen Atte Ohtamaa angelastet.

Tor für Finnland, 1:1 durch Juuso Hietanen
Schnell gelangen die Finnen in Überzahl zum Erfolg. Sebastian Aho passt links an die Torlinie zu Juuso Hietanen. Der versucht es aus spitzem Winkel. Lars Haugen rutscht der Puck durch die Schoner zum finnischen Ausgleich. Für den gelernten Verteidiger ist es der erste Treffer bei dieser WM.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dennis Sveum (Norwegen)
Wegen hohen Stocks wird Dennis Sveum vorübergehend zum Zuschauer.

Norwegen durfte das Drittel in Überzahl beginnen. Zählbarer Ertrag entspringt dem Powerplay nicht. Finnland ist jetzt wieder komplett.

Drittelfazit:
Erneut bahnen sich Schwierigkeiten an für Team Suomi. Zwar hatte Finnland im Auftaktdrittel insgesamt mehr vom Spiel und sowohl quantitativ als auch qualitativ die besseren Torgelegenheiten. Den bislang einzigen Treffer jedoch erzielte Norwegen. Damit legte das Team von Petter Thoresen mal wieder die finnischen Defensivprobleme offen, mit denen sich der zweifache Weltmeister aktuell eben nicht auf dem notwendigen Spitzenniveau bewegt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sebastian Aho (Finnland)
Wegen eines Cross-Checks hat sich Sebastian Aho kurz vor Drittelende auf der Strafbank einzufinden.

Tor für Norwegen, 1:0 durch Anders Bastiansen
In Überzahl fällt der erste Treffer. Eigentlich haben die Finnen die Chance, die Scheibe aus der eigenen Zone zu befördern, versäumen das aber. Zentral von der blauen Linie feuert Mattias Nørstebø. Im Slot nimmt Anders Bastiansen Joonas Korpisalo nicht nur die Sicht, sondern hält auch noch den Schläger rein und fälscht gewinnbringend ab. Für den 36-jährigen Angreifer ist das der erste Turniertreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Markus Hännikäinen (Finnland)
Markus Hännikäinen erwischt Dennis Sveum mit hohem Stock links im Gesicht. Erstmals muss eine Finne auf die Strafbank.

Mittlerweile sind die Finnen die bessere Mannschaft, entwickeln mehr Nachdruck. Noch wirkt sich das nicht auf dem Scorerboard aus.

Das erste Powerplay zieht nichts Zählbares nach sich. Die Norweger dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Patrick Thoresen (Norwegen)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Patrick Thoresen nach einer Behinderung gegen Mika Pyörälä einfinden.

Die Partie gestaltet sich sehr ausgeglichen. Darüber hinaus läuft die Begegnung überaus flüssig ab. Es geht fleissig hin und her - mit wenigen Unterbrechungen.

Aus dem rechten Bullykreis kommt Sebastian Aho frei zum Schuss und visiert das lange Eck an. Lars Haugen wehrt den Puck mit dem rechten Schoner ab.

Jetzt setzen die Norweger Kristian Forsberg im Slot ein. Der freistehende Stürmer versucht es mit der Rückhand und scheitert ebenfalls an Joonas Korpisalo.

Andreas Martinsen behauptet sich hinter dem Tor gegen Mika Pyörälä und sucht dann den Abschluss aus spitzem Winkel und kurzer Distanz. Joonas Korpisalo dichtet seinen Kasten erfolgreich ab.

Norwegen hält bislang voll dagegen, schreckt nicht vor dem im Eishockey eigentlich namhafteren Gegner.

Zwischen den Pfosten beginnen Lars Haugen auf norwegischer und Joonas Korpisalo auf finnischer Seite.

Für Ordnung auf dem Eis sollen die Schiedsrichter Antonín Jeřábek und Jozef Kubuš sorgen. Das tschechisch-slowakische Duo erhält Unterstützung von den Linesmen Ivan Dedioulia aus Weissrussland und Alexander Otmakhov aus Russland.

So füllte Lauri Marjamäki seinen Kader zuletzt mit Stürmer Tomi Sallinen und dem dritten Torhüter Joni Ortio auf. Letzterer bringt immerhin die Erfahrung aus 37 NHL-Spielen mit. Auf norwegischer Seite ist das Aufgebot von insgesamt 25 Akteuren bereits seit Montag komplett. Von ihren derzeit zwei NHL-Cracks haben die Nordeuropäer immerhin einen – Andreas Martinsen – dabei.

Mit Blick auf den Spielerkader lassen sich zwar sieben NHL-Spieler finden, finnische Topstars wie Mikko Koivu, Mikael Granlund, Patrick Laine oder Aleksander Barkov finden sich im Aufgebot nicht – obwohl diese in den NHL-Playoffs längst nicht mehr aktiv sind. Im Vergleich zu anderen Spitzennationen bietet Finnland personell also weit weniger Schlagkräftiges auf.

Ein knapper Sieg zum Auftakt gegen Weissrussland, die peinliche Niederlage gegen Frankreich, auch gegen Tschechien zog man trotz einer 3:0-Führung letztlich im Penaltyschiessen den Kürzeren – so gestaltete sich der bescheidene finnische Leistungsnachweis, ehe am Mittwoch Slowenien mit 5:2 bezwungen wurde.

Im skandinavischen Duell treffen punktgleiche Tabellennachbarn aufeinander. Mit sieben Zählern rangieren die Norweger aktuell aufgrund der besseren Tordifferenz auf Platz vier – und damit überraschend vor den Finnen. Team Suomi steht nach einer bislang sehr durchwachsenen WM gehörig unter Zugzwang.