Das war es dann auch schon von dieser 3. Etappe der Tour de France Femmes mit der Siegerin Lorena Wiebes. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und bis morgen.

Auch auf der morgigen 4. Etappe von Saumur nach Poitiers wird es wohl einen Sprint geben. Auf den 130,7 Kilometern gibt es, wie heute, nur eine Bergwertung der 4. Kategorie, dieses Mal allerdings näher am Ziel. Ab Mittwoch geht es dann in die Berge und die Fahrerinnen für die Gesamtwertung rücken in den Fokus.

Durch den zweiten Platz und die dazugehörigen Bonussekunden übernimmt Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) wieder das Gelbe Trikot. Grün wiederum geht auf Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime) über. Ansonsten gibt es keine Veränderungen.

Damit ist diese 3. Etappe der Tour de France Femmes zu dem erwarteten Ende gekommen. Nach einer langen Flucht wurden die vier Ausreisserinnen des Tages bei diesem flachen Abschnitt rechtzeitig gestellt. Im Sprint setzte sich dann die grosse Favoritin Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime) äusserst souverän vor Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) durch. Überschattet wurde das Ganze von dem Sturz kurz vor Schluss, in den Mitfavoritin Demi Vollering (FDJ - Suez) involviert war. Sie fährt zwar ins Ziel, aber das sieht nicht gut aus. Wir müssen abwarten, ob sie morgen weiterfahren kann. Liane Lippert (Movistar Team) war wieder gut dabei und ist gute Fünfte geworden.

Kopecky zieht den Sprint an, Wiebes geht raus und zieht das Ding durch, gewinnt enorm souverän. Ihr kann nur Vos folgen, kommt aber nicht vorbei, da hatte sie keine Chance.

Vorne sind nur ungefähr 25 Fahrerinnen durchgekommen, Wiebes und Vos sind dabei. Der Sprint wird aus dieser kleine Gruppe ausgefahren.

Auch Demi Vollering (FDJ - Suez) ist da zu Boden gegangen, das sieht nicht gut aus. Immerhin wird sie mit der gleichen Zeit wie die Siegerin gewertet. Nun muss aber geschaut werden, ob sie weiterfahren kann. Eine der Favoritinnen auf dem Gesamtsieg steht aber zumindest wieder.

In einer Rechtskurve kommt es zu einem Sturz. Viele Fahrerinnen sind verwickelt, zudem werden viele aufgehalten. Elisa Balsamo (Lidl - Trek) ist beteiligt und kann demnach nicht mitsprinten.

Es ist alles angerichter für einen Sprint Royale. Das Tempo ist hoch, die Sprinterinnen sind mit ihren Zügen allesamt vorne platziert. Das gibt ein packendes Finale.

Dann ist es um unsere Ausreisserinnen des Tages geschehen. Wir bedanken uns bei Alison Jackson (EF Education-Oatly), Sara Martin (Movistar), Clemence Latimier (Arkéa - B&B Hotels Women) und Catalina Soto Campos (Laboral Kutxa-Fundacion Euskadi) dafür, dass sie uns so gut durch den Tag gebracht haben. Jetzt steht alles im Zeichen der Sprintvorbereitung.

Catalina Soto Campos (Laboral - Kutxa - Fundacion Euskaltel) kann sich vorne absetzen. Allerdings ist das Feld jetzt schon da, die Flucht wird gleich beendet sein.

Das Feld hat immer noch 20 Sekunden Rückstand, der Zusammenschluss wird wirklich bis zum Schluss hinausgezögert. Ob das gut geht? Das verbliebene Trio vorne fährt Attacke um Attacke, man will nicht mehr zusammenarbeiten.

Direkt im Anschluss geht Alison Jackson (EF Education Oatly) drüber, sucht ihrerseits in die Attacke. Allerdings kommt sie nicht weg. Taktieren dürfen sie aber jetzt nicht, ansonsten kommt das Feld.

Jetzt geht es in der Fluchtgruppe nochmal los, Sara Martin (Movistar Team) greift an. Nur Clemence Latimier (Arkéa - B&B Hotels Women) kann nicht folgen, damit sind es noch drei Ausreisserinnen.

Im schnellen Finale werden wir dazu sicherlich wenig Zeit haben, deshalb werfen wir jetzt einen Blick auf den Zielort Angers. Auch die 157.000-Einwohner-Stadt hat einiges an Fahrradgeschichte zu bieten. 1967 fand hier der erste Prolog bei der Tour de France überhaupt statt. Bei einem Besuch sollte man unbedingt Zeit für das Chateau d’Angers sowie auch die Tenture de l’Apocalypse reservieren. Danach lässt es sich dann bei einer leckeren Gouline, eine Art Pilzkuchen, entspannen.

Da es wohl zu einem Sprint Royale kommen wird, schauen wir uns die Zieleinfahrt einmal an. Streckenkenntnis ist dabei essentiell, denn es kommen in den letzten zwei Kilometern noch ein Kreisverkehr, mehrere Kurven sowie auch eine Schikane. Zum Ziel hin ist es dann kurz abfallend, bevor die letzten Meter wieder leicht ansteigen. Das Ganze kann durchaus als technisches Finish bezeichnet werden.

Auf der gerade zu befahrenden breiten und langen Strasse kann das Peloton die vier Ausreisserinnen bereits sehen. Das hilft natürlich enorm, so kann man sich kontrolliert ranarbeiten. Der Rückstand des Hauptfeldes liegt bei noch etwas mehr als 30 Sekunden.

Die Fluchtgruppe wehrt sich noch, will noch etwas vorne fahren und nicht eingeholt werden. Der Vorsprung beträgt noch 40 Sekunden. Sicherlich geht es dabei auch darum, dass sich eine der vier noch für den Titel der kämpferischsten Fahrerin ins Spiel bringen will.

Zudem werden natürlich auch Punkte für das Grüne Trikot vergeben, stattliche 50 sind es angesichts der doch arg flachen Etappe. In dieser Wertung geht es genau wie in der Gesamtwertung noch enorm eng zu, Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) muss sich strecken, um ihr Trikot zu verteidigen. Nach dem Zwischensprint liegt sie nur noch zwei Zähler vor Lorena Wiebes (Team SD Worx – Protime).

Im Ziel gibt es die obligatorischen zehn, sechs und vier Sekunden Zeitgutschrift für die ersten drei. Da Kim Le Court Pienaar (AG Insurance – Soudal Team) und Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) zeitgleich an der Spitze liegen, geht es neben dem Tagessieg dadurch auch darum, wer morgen das Gelbe Trikot tragen darf.

Im Feld wird weiter am Temporegler gedreht, der Rückstand auf die Ausreisser sinkt auf knapp eine Minute. Damit lässt sich nun mit Sicherheit sagen, dass es zu einem Sprint kommen wird. Trotzdem hat es die Fluchtgruppe bis dahin wirklich gut gemacht.

Inzwischen liegt das gesamte Ergebnis des Zwischensprints vor: 1. Jackson, 25 Punkte; 2. Soto Campos, 20; 3. Latimier, 17; 4. Martin, 15; 5. Wiebes, 13; 6. Vos, 11; 7. Vollering, 10; 8. Van Agt, 9; 9. Bredewold, 8; 10. Vas, 7; 11. Kopecky, 6; 12. Swinkels, 5; 13. Andersen, 4; 14. Le Net, 3; 15. Gillespie, 2.

Wir haben bereits einige Schlösser und Burgen näher betrachtet, da darf auch das Chateau du Plessis-Mace nicht fehlen. Erbaut im 13., renoviert im 15., Jahrhundert, war vor allem für Verteidigungszwecke gedacht. Heutzutage gehört es dem Departement und beherbergt das jährliche Anjou Theater-Festival. Seit 1962 steht es auf der Liste der historischen Monumente.

Der Sturz scheint insgesamt glimpflich ausgegangen zu sein. Die Bilder zeigen, dass mehrere überholende Motorräder zu dem Sturz geführt haben, eine insgesamt unglückliche Situation. Dementsprechend wird jetzt das Tempo im Hauptfeld aber wieder hochgeschraubt, der Rückstand des Pelotons nähert sich der Zwei-Minuten-Marke.

Im grossen Hauptfeld kommt es zu einem Sturz. Insgesondere Eugenia Bujak (Cofidies Women Team) kommt zu Fall, muss behandelt werden. Allerdings kann es dann für sie weitergehen, sie ist wieder auf dem Rad.

Der Vorsprung der Ausreisserinnen hat sich bei 2:30 eingependelt. Im Feld wird man nun langsam das Tempo erhähen müssen, denn der gestrige Tag hat gezeigt, was passiert, wenn man damit etwas zu lange wartet. Die Spitzengruppe glaubt noch an die kleine Siegchance, es wird voll gefahren.

Kurz darauf ist das Peloton an der Sprintwertung. Lorena Wiebes (Team SD Worx - Protime) hat die besten Beine und fährt locker nach vorne. Dahinter ist es Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike), die die nächsten Punkte einsammelt. Ein Vorzeichen für den Ausgang am Ende?

Bei den Ausreisserinnen wird nicht um den Zwischensprint gefahren, vorne rollt Alison Jackson (EF Education Oatly) in der Führungsarbeit locker über die Linie und holt sich damit die 50 Punkte. Im Feld wird das Ganze gleich anders aussehen.

Der Zwischensprint in Vern-d’Anjou naht. Dort gibt es für die Erste 25 Punkte für das Grüne Trikot, dahinter werden gestaffelt weitere Zähler verteilt. Man muss sich genau überlegen, ob man hier knapp 30 Kilometer vor dem Ziel voll reinhält und dadurch vielleicht Körner für den Zielsprint fehlen, oder ob man sich raushält. Eine schwierige Entscheidung.

Im 16. Jahrhundert wurde das Chateau du Raguin erbaut, wurde aber immer wieder umgebaut und erweitert, auch im 20. Jahrhundert noch. Selbstverständlich ist auch dieses Schloss seit 1994 auf der Liste der historischen Monumente geführt. Der Film "Geliebte Köchin", der 2023 erschienen ist, hat hier einige Szenen gedreht.

Neben Team SD Worx - Protime finden sich vorne im Peloton nun langsam aber sicher auch die anderen Teams ein. Insbesondere Team Visma - Lease a Bike stellt einen eigenen Zug daneben, um sich zu positionieren. Ansonsten ist die Rennsituation aber unverändert.

Angesichts von noch knapp 2:20 Minuten Vorsprung für die Ausreisserinnen zeichnet sich ab, dass diese den Grossteil der Punkte beim Zwischensprint noch unter sich aufteilen können. Im Feld wird es dann wenig später vermutlich trotzdem schnell werden, denn das Grüne Trikot ist hart umlämpft.

Die Fahrerinnen bewegen sich auf dem mittleren, vorausberechneten Schnitt. Damit ist die Zielankunft vermutlich um 17:40 Uhr, das kann sich aber natürlich noch ändern. Hintenraus wird das Tempo, gerade im Peloton, nochmal zunehmen.

Am Rande der Strecke erblicken wir das Chateau de Challain-la-Potherie. Erbaut von 1847 bis 1854 hat es viele Besitzerwechsel miterlebt und so auch seinen Namen, genau wie die Ortschaft, von einer Inhaber-Familie, den Potheries, erhalten. Inzwischen ist es ein Luxus-Hotel, wer also gerade seinen Urlaub plant, kann sich das Ganze mal anschauen.

Vorher bei der Bergwertung ist es etwas untergegangen, aber Alison Jackson (EF Education Oatly) ist die erste Kanadierin, die bei der Tour de France Femme eine solche gewinnt. Da sind Glückwünsche angebracht. Der Vorsprung der Spitzengruppe sinkt auf 2:50 Minuten.

Die Nachführarbeit im Peloton übernimmt beinahe ausschliesslich das Team SD Worx - Protime. Lorena Wiebes will diese Etappe unbedingt gewinnen und ist auch die Topfavoritin. Später werden sich eventuell auch andere Mannschaften noch einreihen, aktuell ist das jedoch nicht der Fall.

Der Vorsprung der vier Ausreisserinnen geht auf drei Minuten zurück. Es sind nun noch knapp 30 Kilometer bis zum Zwischensprint, eventuell haben die Sprinterinnen bereits an diesen Punkten Interesse. Am wahrscheinlichsten ist im Ziel auf jedenfall weiterhin ein Sprint Royale.

Wir kommen durch die kleine Ortschaft Jigne-des-Moutiers, die trotz nur 370 Einwohnerinnen gleich zwei Klöster beherbergt. Eines davon, das Prieure de la Primaudiere, ist auch auf der Liste der historischen Monumente zu finden. Es ist aus dem 13. Jahrhundert und ist ein typisches Beispiel der Grammontenser Architektur. Die Grammonteser waren eine mönchische Ordensgemeinschaft, die 1771 unter Ludwig XV. aufgelöst wurde.

Wir können uns so vielen Dingen abseits des aktuellen Renngeschehens widmen, weil die Situation wirklich konstant ist. 3:30 beträgt aktuell der Vorsprung der Ausreisserinnen, das Peloton hat alles unter Kontrolle. Die Chance auf den Blick von der Strasse auf die Umgebung wollen wir natürlich nicht verpassen.

Wer könnte den beiden Top-Sprinterinnen noch gefährlich werden. Da ist unter anderen Elisa Balsamo (Lidl – Trek) zu nennen. Die Italienerin hat sich einen Etappensieg als Ziel gesetzt und glaubt an ihre Chance, wie sie vor dem Start klargemacht hat. Auch Kim Le Court Pienaar (AG Insurance – Soudal Team) wird im Gelben Trikot natürlich mitsprinten, schliesslich will sie es verteidigen. Darüber hinaus kämpfen auch die Fahrerinnen für das Gesamtklassement um jede Sekunde, Demi Vollering (FDJ – Suez) kann mit ihrer Explosivität eventuell auch ganz vorne landen. Anwärterinnen auf den Tagessieg haben wir also genug.

Direkt dahinter muss man natürlich Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike) aufführen. Sie hatte bereits die erste Etappe gewonnen, durch einen Sieg heute würde sie auch das Gelbe Trikot wieder übernehmen. Aktuell fährt sie in Grün, das ist natürlich auch nicht schlecht und wird auch das Ziel für diese Tour sein, denn um dem Gesamtsieg fährt sie natürlich nicht mit.

Wir schauen uns einmal die Favoritinnen für den heutigen Tagessieg an. Angesichts des Terrains sind das natürlich Sprinterinnen, wobei man, siehe gestern, nie etwas ausschliessen sollte. Als Erste ist da Lorena Wiebes (Team SD Worx – Protime) zu nennen. Die Probleme ihres Teams haben wir bereits thematisiert, heute können die beinahe komplett durch einen Sieg bereinigt werden. Die Niederländerin hatte sich vor dem Start der Etappe zuversichtlich gezeigt, Lotte Kopecky soll ihr den Sprint bis zur letzten Kurve anfahren.

Chateaubriant heisst der nächste Ort, den das Peloton durchquert. Die Stadt hat sich um die Burg herum entwickelt, die Namensgeber ist und viele Schlachten gesehen hat, meist zwischen Franzosen und Engländern. Das Chateau ist aus dem 11. Jahrhundert, war zwischenzeitlich ein Verwaltungsbau, ist inzwischen aber komplett dem Tourismus gewidmet.

Nicht mehr an den Start gegangen ist heute übrigens Elisa Lingo Borghini (UAE Team ADQ), die wegen einer Magen-Darm-Erkrankung aufgeben muss. Die Siegerin des diesjährigen Giro d’Italia war eine der Favoritinnen auf den Gesamtsieg, hatte durch die Erkrankung aber bereits einen Rückstand aufgebaut. An den ersten beiden Tagen hatten bereits insgesamt sieben Fahrerinnen die Segel streichen müssen, damit sind heute noch 146 am Start gewesen.

Valentina Cavallar (Arkéa - B&B Hotels Women) ist inzwischen wieder zurück im Feld, sie hatte nach dem Sturz vorher, in den sie auch verwickelt war, relativ lange gebraucht. Der Vorsprung der Ausreisserinnen schmilzt derweil auf 3:30 Minuten.

Der Vorsprung der Gruppe bewegt sich konstant um die vier Minuten, das Peloton will ihnen mehr dann doch nicht zugestehen. Dadurch ist die Rennsituation relativ ruhig, was der einen oder anderen Fahrerin sicherlich ganz gelegen kommt.

Noch richtig laufen will es bei Team SD Worx – Protime. Lotte Kopecky hat auf den ersten beiden Etappen, die der zweimaligen Weltmeisterin eigentlich liegen sollten, kein Ergebnis einfahren können. Gleiches gilt für Sprinterin Lorena Wiebes, die vielleicht heute eingreifen kann. Immerhin liegt die Giro-Sechste Anna van der Breggen als Gesamtsiebte noch im Soll.

Wir verlassen die Region Brittany und kommen nun nach Pays de la Loire. Die Prefecture Nantes kreuzt heute nicht unseren Weg. Dafür aber bewegen wir uns im wunderschönen Loire-Tal, das auch zum UNESCO Welterbe gehört. Aufgrund der aktuellen Rennsituation kann man im Feld vielleicht sogar mal einen Blick nach rechts oder links werfen, um die Umgebung zu geniessen.

Im Peloton kommt es zu einem Sturz, Maeva Squiban (UAE Team ADQ) und Marion Bunel (Team Visma - Lease a Bike) kommen zu Fall. Allerdings sitzen beiden schnell wieder auf ihren Rädern und können weiterfahren. Das scheint glimpflich ausgegangen zu sein.

Bleibt uns noch Catalina Soto Campos (Laboral - Kutxa - Fundacion Euskaltel). Die Chilenin hat noch keine grossen Erfolge vorzuweisen, allerdings ist sie in ihrem Heimatland mehrfache Meisterin, sowohl auf der Strasse als auch im Zeitfahren. Es ist ihre erste Tour de France.

Der Vorsprung der Ausreisserinnen wächst auf über vier Minuten an, das liest sich erstmal gut, allerdings werden hinten heraus die Sprinterinnenteams sicherlich ernst machen. Zwischenzeitlich hatte Margot Vanpachtenbeke (Volker Wessels Pro Cycling Team) es noch versucht, aber das war natürlich ein aussichtsloses Unterfangen.

Dann ist in der Gruppe vorne noch Sara Martin (Movistar Team). Die Spanierin hat in diesem Jahr die Strassenmeisterschaft ihres Landes gewonnen und darf sich dementsprechend in den Landesfarben schmücken. Darüber hinaus fehlen jedoch die ganz grossen Erfolge.

Dahingegen hat Clemence Latimier (Arkéa - B&B Hotels Women) bisher kaum etwas vorzuweisen, die Französin ist aber auch erst 21 Jahre alt. Sie befindet sich überhaupt erst in ihrer ersten Saison bei den Profis und braucht daher sicherlich noch Zeit, sich an das Niveau zu gewöhnen. Eine Ausreissergruppe bei der Tour ist da schon mal ein guter Anfang.

Durch die nun konstante Rennsituation haben wir die Möglichkeit, uns die Ausreisserinnen einmal genauer anzuschauen. Alison Jackson (EF Education Oatly) ist mit 11:59 Rückstand im Gesamtklassement noch die Bestplatzierte, Gefahr für das Gelbe Trikot besteht demnach nicht. Die Kanadierin hat im letzten Jahr eine Etappe bei der Vuelta und im Jahr davor Paris-Roubaix gewonnen, sie sollte man also unbedingt auf dem Zettel haben.

Es hatte sich bereits angedeutet, Brausse und Avoine haben keine Chance, vorne ranzufahren und lassen sich deshalb vom Peloton einholen. Damit bleibt es bei vier Ausreisserinnen, die nun einen Vorsprung von 3:23 Minuten haben. Das Feld hat bei der Renndistanz aber natürlich noch alles unter Kontrolle.

In Bain-de-Bretagne gibt es mit dem Chateau de la Robinais ein besichtigenswertes kleines Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Das liegt allerdings nicht an der Qualität der Architektur, sondern daran, dass viele Besitzerwechsel und bauliche Veränderungen dazu geführt haben, dass man die Entwicklung der Architektur anhand nur eines Gebäudes an verschiedenen Elementen relativ gut nachempfinden kann. Dafür haben die Fahrerinnen aktuell aber natürlich keine Augen.

Oben an der Bergwertung holt sich Jackson die zwei Punkte, einer geht dahinter noch an Martin. Das war es dann auch schon mit der Bergwertung für heute. Unterdessen müssen Brausse und Avoine wohl einsehen, dass sie nicht mehr nach vorne kommen.

Wir kommen zu unserer einzigen Bergwertung des Tages. Die Cote de la Richardiere ist bei 1,7 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 4,6% nicht allzu schwer. Oben gibt es zwei Punkte für die Erste und einen für die Zweite. Das Bergtrikot von Elise Chabbey (FDJ – Suez) ist dadurch, wie im Vorfeld bereits erwähnt, nicht in Gefahr.

Avoine schliesst zu Brausse auf, damit sind sie nun zu zweit in der Verfolgung. Allerdings wird die Lücke nach vorne etwas grösser, 1:35 ist sie nun gross. Wiederum etwas weniger als eine Minute dahinter kommt das Peloton.

Franziska Brausse (Ceratizit Pro Cycling Team) hat sich auf die Verfolgung gemacht und liegt noch knapp eine Minute hinter der Spitzengruppe. Wiederum 15 Sekunden hinter ihr liegt Alison Avoine (St Michel - Preference Home - Auber93 WE), die sich 25 Sekunden auf das Feld rausarbeiten konnte.

Einige Fahrerinnen sind so noch nicht zufrieden, wollen unbedingt noch nach vorne springen. Bisher ist das noch keiner gelungen, unterdessen wächst der Vorsprung der vier Ausreisserinnen auf knapp über eine Minute an.

Es geht auch noch kleiner, Loheac hat nur 700 Einwohner, ist aber ebenso erwähnenswert. Das liegt vor allem am früheren Rennfahrer Michel Hommell, der hier eine Rallycross-Rennstrecke aufgebaut hat, welche die älteste in Frankreich ist. Jedes Jahr findet hier die französische Meisterschaft statt.

Der Abstand der vier genannten Ausreisserinnen wächst nun auf 35 Sekunden, so weit ist heute noch niemand weggekommen. Vielleicht ist das unsere Gruppe des Tages?

Das Feld durchquert den kleinen Ort Lieuron, der mit nur 800 Einwohnerinnen wirklich klein ist. Allerdings steht auf dem Kirchplatz ein Friedhofskreuz aus dem 16. Jahrhundert, das seit 1908 auf der Liste der historischen Monumente steht. Ein kurzer Blick rüber bei rasender Geschwindigkeit würde sich also schon lohnen.

Es wird eine Attacke nach der nächsten gefahren. Alison Jackson (EF Education Oatly), Clemence Latimier (Arkéa - B&B Hotels Women), Sara Martin (Movistar Team) und Catalina Soto Campos (Laboral - Kutxa - Fundacion Euskaltel) bekommen nun immerhin mal einen Abstand von 15 Sekunden hin.

Es wird nicht aufgegeben, immer mehr Fahrerinnen versuchen, nach vorne wegzugehen. Nun ist es ein Trio um Franziska Brausse (Ceratizit Pro Cycling Team). Ihre Begleiterinnen sind Christina Schweinberger (Fenix - Deceuninck) und Anneke Dijkstra (Volker Wessels Pro Cycling Team). Auch sie kommen aber nicht wirklich weg.

Da wir es vorher nicht angesprochen hatten: kämpferischste Fahrerin wurde gestern Maeva Squiban (UAE Team ADQ). Sie darf damit mit der goldenen Rückennummer an den Start gehen.

Kraak wird gestellt, danach versucht es Justine Ghekiere (AG Insurance – Soudal Team). Doch auch ihr Versuch ist nicht von langer Dauer, das Feld bleibt zusammen.

Am Start befanden wir uns übrigens im Departement Morbihan, sind aber ganz schnell übergesprungen nach Ille-et-Vilaine. Später kommen wir noch in den Departements Loire-Atlantique sowie schliesslich Maine-et-Loire vorbei. Wie die Namen schon verraten, ist der Fluss Loire hier die Lebensader.

Die erste Fahrerin, die es so richtig versucht, ist Amber Kraak (FDJ - Suez). Sie kann sich auch gleich etwas absetzen, holt sich zehn Sekunden raus.

Nach 2,6 Kilometern neutralisiertem Radeln geht es nun scharf los. Zunächst einmal geht es noch mit geschlossenem Peloton dahin, das Tempo hat sich aber natürlich deutlich erhöht.

Der neutralisierte Start ist erfolgt. Das Fahrerfeld bewegt sich nun aus dem Startort La Gacilly hinaus bis nach Sixt-sur-Aff, wo es dann richtig losgeht. Bevor dies geschieht, wollen wir uns das Städtchen aber noch etwas genauer anschauen. La Gacilly war 2023 Teil der Tour de l’Avenir und in diesem Jahr im Programm der Tour de Bretagne. Die Ortschaft hat neben der reichhaltigen Radsportgeschichte mit dem Chateau de la Foret-Neuve und dem Chateau de Sourdeac einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zudem gibt es mit dem Foret de Broceliande einen fast mythischen Wald, der in einigen berühmten Texten erwähnt bzw. auf den darin angespielt wird.

Schauen wir uns die Trikots an, die sich in der ersten Startreihe versammeln und gleich losrollen werden. Neue Führende in der Gesamtwertung ist, wie schon angesprochen, Kim Le Court Pienaar (AG Insurance – Soudal Team), das allerdings zeitgleich mit Marianne Vos (Team Visma - Lease a Bike). Diese darf sich stattdessen aber über das Grüne Trikot freuen. Im Gepunkteten Jersey ist Elise Chabbey (FDJ – Suez) am Start, das wird sie heute angesichts nur einer kleinen Bergwertung auch sicher verteidigen können. Julie Bego (Cofidies Women Team) darf sich im Weissen Trikot der besten Nachwuchsfahrerin präsentieren.

Auch heute dürfen wir ein Sprintfinish erwarten, sicherlich werden die schnellen Favoritinnen auf den Tagessieg etwas besser aufpassen als gestern. Nur eine Bergwertung der 4. Kategorie steht auf dem Programm und das auch noch ziemlich am Anfang, danach kommt etwas mehr als 30 Kilometer vor dem Ziel noch die Sprintwertung. Alles andere als ein Sprint Royale würde doch sehr überraschen.

Bevor wir uns der heutigen Etappe widmen, müssen wir einen Blick zurückwerfen auf gestern. Denn da gab es einen Aussenseitersieg, den Mavi Garcia durch eine beherzte Attacke sowie ein verschlafenes Auftreten der Sprinterinnen sicherstellen konnte Die 41-jährige und damit älteste Fahrerin im Feld konnte es selbst kaum fassen. Dahinter sicherte sich Kim Le Court Pienaar den dritten Platz und übernahm dadurch das Gelbe Trikot. Liane Lippert wurde starke Vierte und hat sich damit nach ihrem Sturz auf der ersten Etappe eindrucksvoll zurückgemeldet.

Herzlich willkommen zur 3. Etappe der Tour de France Femme 2025. Der heutige Abschnitt führt über 163,5 Kilometer von La Gacilly nach Angers. Der scharfe Start ist für 13:55 Uhr geplant.