Damit geht ein etwas zäher Ski-Abend in den Rocky Mountains zu Ende! Sonntag steht für einige der Fahrer noch der Riesenslalom in Beaver Creek auf dem Programm. Anschliessend reist der Weltcup-Tross zurück nach Europa, wo in der kommenden Woche Technik-Wettbewerbe in Val d'isere anstehen. Kurz vor Weihnachten dürfen dann die Speed-Fahrer im italienischen Gröden wieder auf die Piste.

Bitterer Tag für den DSV: Simon Jocher (Startnummer 34), Romed Baumann (46) und Maximilian Schwarz (53) blieb die Chance verwehrt sich heute auf der schwierigen Birds of Prey zu präsentieren. Die nächste Möglichkeit wartet dann in Gröden, wo auch die zweite Abfahrt aus Beaver Creek nachgeholt wird.

Die ersten zwei Speed-Rennen des Winters konnte Marco Odermatt für sich entscheiden. Heute muss sich der 28-Jährige mit dem fünften Rang begnügen. 1,23 Sekunden fehlten dem Schweizer auf Sieger Kriechmayr und für die Top-drei reichte es knapp nicht. Stefan Rogentin (8.), Justin Murisier (16.) und Alexis Monney (17.) zeigten solide Leistungen. Nachdem Sturz von Franjo von Allmen, muss Swiss Ski noch um seinen zweitbesten Speed-Fahrer bangen, der aber zumindest ohne fremde Hilfe ins Ziel fahren konnte.

Im vergangenen Winter beherrschten die Schweizer den Speed-Bereich nach Belieben. Derzeit hat aber das Nachbarland im Super G die Nase vorn. Kriechmayr und Haaser standen in den bisherigen zwei Rennen jeweils auf dem Podium und Stefan Eichberger (6.) und Babinsky (9.) komplettieren das starke Mannschaftsergebnis der Österreicher. Lukas Feuerstein, Daniel Hemetsberger und Marco Schwarz landen immerhin noch unter den besten Zwanzig. Den drei verbliebenen ÖSV-Fahrer blieb eine Fahrt mit höheren Startnummern heute verwehrt.

Der 34-jährige Österreicher war vor allem im oberen Teil der Strecke heute eine Klasse für sich und fährt somit seinen ersten Saisonsieg ein. Fredrik Moeller konnte bis auf den ersten Sektor auf ganzer Linie mit Kriechmayr mithalten und sichert sich das erste Podium seiner Karriere. Wie schon in Copper Mountain komplettiert Raphael Haaser das Podium und wird erneut Dritter.

Nun ist es offiziell: Das Rennen wird nach 31 Läufern abgebrochen und der Sieger heisst Vincent Kriechmayr. Die verbliebenen 37 Rennfahrer müssen sich ohne einen Einsatz wieder auf den Weg ins Tal machen.

Um 21:40 Uhr trifft die Jury eine Entscheidung über den weiteren Verlauf des Rennens. Es sieht gerade bei den aktuellen Windböen nicht danach aus, als würde auf der Birds of Prey heute nochmal Super G gefahren werden.

Als nächster Läufer wäre Slalom-Ass Lucas Pinheiro Braathen an der Reihe, doch der Wind hat nochmal aufgefrischt und sorgt für die nächste Pause. Mit Startnummer 28 hat River Radamus eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass auf dem Hang noch Bestzeiten möglich sind. Mit einem Fehler machte sich der Amerikaner ein Top-Ergebnis aber zunichte. Da inzwischen 30 Läufer gestartet sind, kann das Ergebnis auf jeden Fall gewertet werden und vermutlich wird sich am Podium aus Kriechmayr, Möller und Haaser nichts mehr ändern.

Für den Slalom-Weltmeister setzt sich der Trend der bisherigen Saison fort. Es läuft nicht für Loic Meillard, der in einer Kurve zu weit rausgetragen wird und erneut ausscheidet.

Innerhofer komplettiert die ersten 30 und damit kann das Rennen nun gewertet werden. Der 41-Jährige möchte nochmal zu Olympia, reiht sich heute aber hinter seinen Teamkollegen ein, die ebenfalls einen grossen Rückstand haben.

Mit Startnummer 29 geht Loriot ins Rennen. Das war ein kurzer Auftritt des Franzosen, der nach wenigen Toren von einem Schlag überrascht wird und ausscheidet.

Der Riesenslalom-Spezialist war in der letzten Saison starker Achter in Beaver Creek und attackiert im Steilhang. Radamus zeigt einen couragierten Auftritt und ist bis zur Hälfte der Fahrt sogar auf Podiumskurs unterwegs. Dann rutscht der Amerikaner jedoch weg und verliert viel Zeit. Bitter für Radamus, der für seinen Mut nicht belohnt wird.

Für Rückkehrer Kilde waren die Bedinungen heute offensichtlich zu viel. Der Norweger kommt weit von der Ideallinie ab und scheidet aus.

Murisier wird bei der schwierigen Bodensicht von einigen Wellen überrascht, setzt immerhin aber im Mittelteil eine neue Sektorbestzeit. Das reicht zu Zwischenrang 15 für den Schweizer.

Nach einer viertelstündigen Unterbrechung ist Jared Goldberg der nächste Testpilot. Der US-Amerikaner wird auf der schlagigen Piste komplett durchgerüttelt und kämpft vom Start bis in Ziel. Keine Chance für Goldberg, der sich am Ende des Feldes einreiht.

Die FIS tut alles, um zumindest 30 Läufer ins Ziel zu bringen. Die Pistenarbeiter probieren die Strecke von Schnee zu brefreien und müssen immer wieder die blauen Markierungen nachziehen. Die Umstände für die noch oben stehenden Läufer werden dadurch nicht einfacher.

Zabystran traut sich nicht ins letzte Risiko zu gehen und nimmt zu viel Tempo aus seiner Fahrt. Er hält den Rückstand aber noch in Grenzen und kommt auf dem 13. Platz ins Ziel.

Hemetsberger hat im Steilhang grosse Probleme und erreicht gerade so noch das nächste Tor. Im Mittelteil wird es dann kurios: Der zuvor gestartete Kanadier hatte eine Torflagge demoliert, die noch nicht wieder repariert wurde. Irritierend für den Österreicher, der ohnehin keine gute Fahrt erwischt hat.

Nach einer weiteren kurzen Unterbrechung wird das Rennen mit Jeffrey Read fortgesetzt. Wir nähern uns damit langsam der dreissiger-Marke, sodass Vincent Kriechmayr immer mehr auf einen Sieg hoffen darf. Der Kanadier schafft es jedoch nicht bis nach unten und verliert seinen Stock an einem Tor.

Nun ist Marco Schwarz an der Reihe. Seine Teamkollegen liegen immer noch auf Rang eins und drei, doch der Routinier erwischt heute keine gute Fahrt und muss um Punkte bangen.

Nun scheint die Piste wieder bessere Zeiten zuzulassen, denn die Zeitrückstände werden insgesamt wieder kleiner. Nils Allegre schafft es trotzdem nicht unter die ersten Zehn.

Der Zweitplatzierte der Abfahrt verliert im oberen Teil schon fast anderthalb Sekunden. Cochrane-Siegle zeigt im Mittelteil aber, dass man wohl doch noch schnell Ski fahren kann und verliert bis ins Ziel nicht mehr viel an Boden.

Miha Hrobat verschlägt es schon in den ersten Toren die Ski und der Slowene kommt auf der Birds of Prey heute gar nicht zurecht. Hrobat kommt immerhin sicher ins Ziel, aber ob heute wirklich noch Topzeiten im Hang liegen, bleibt fragwürdig.

Kann Monney die Kohlen für Swiss Ski aus dem Feuer holen? Seine Teamkollegen haben bisher einen gebrauchten Tag erwischt und vor allem der starke Wind im Mittelteil macht dem Schweizer zu schaffen. Alexis Monney fällt ebenfalls weit zurück.

Smiseth Sejersted stand in der Abfahrt auf dem Podest und will heute an seine gestrige Leistung anknüpfen. Der Norweger hat aber wie Casse zuvor grosse Mühe auf der Ideallinie zu bleiben und verliert in jedem Abschnitt eine halbe Sekunde auf die Bestzeit.

Muss Casse nun den Schneepflug spielen? Der Italiener legt ordentlich los, fährt aber insgesamt zu weite Wege. Nach der langen Wartezeit, war Mattia Casse chancenlos und liegt nun zunächst am Ende des Klassements.

Nachdem ein Vorläufer bereits wieder auf der Strecke unterwegs war, wird das Rennen nun fortgesetzt. Dennoch bleibt abzuwarten, ob die Bedingungen auf der verschneiten Piste jetzt wirklich noch schnelle Zeiten zulassen.

14 Läufer standen bisher am Start, von denen zwölf ins Ziel gekommen sind. Damit das Rennen tatsächlich gewertet werden könnte, müssten mindestens 30 Fahrer die Piste herunterkommen. Es führt Viencent Kriechmayr, der eine tolle Fahrt zeigte und mit über einer halben Sekunde vor dem Norweger Fredrik Möller liegt. Raphael Haaser auf Position drei hat dann schon über eine Sekunde Rückstand. Derzeit gibt es keine offiziellen Informationen über eine Fortsetzung des Rennens. Es schneit nach wie vor heftig und bleibt abzuwarten, ob die Piste heute noch einmal befahrbar sein wird.

Das Rennen ist bis auf weiteres unterbrochen! Von Allmen kommt selbständig auf Skiern ins Ziel und wird mit viel Applaus von den Zuschauern empfangen. Die Sicht ist jetzt insgesamt aber wieder zu schlecht und der Schneefall hat zugenommen, weshalb die nächsten Läufer erstmal warten müssen.

Wenn man einem Läufer noch die Bestzeit zutrauen würde dann Franjo von Allmen. Die Bedingungen verschlechtern sich aber wieder und der Wind wird stärker. Und dann passiert es: von Allmen verschlägt es die Ski und der Schweizer knallt mit voller Wucht in den Fangzaun. Der 24-Jährige kann zum Glück aus eigener Kraft aufstehen, wirkt aber gezeichnet von diesem Sturz.

Derzeit liegen zwei Österreicher auf dem Podest. Kann sich Feuerstein dazu gesellen? Der 24-Jährige kommt gut in den Lauf, verfährt sich dann aber im Mittelteil der Strecke und kommt von der Ideallinie ab. Das war nichts für Feuerstein, der weit zurückfällt.

Mit Paris folgt direkt der nächste Italiener. Der Südtiroler-Routinier hat ebenfalls Mühe mit der verschneiten Piste und fährt knapp am Podest vorbei. Kriechmayr bleibt unangetastet in Führung.

Bei Bosca staubt es in den ersten Toren heftig auf und bei einem Linksschwung erwischt er gerade noch das Tor. Der Italiener wirkt verunsichert und hat grosse Probleme sich im Kurs zu halten. Mit dieser Fahrt geht es für Bosca ganz ans Ende des Feldes.

Wie kommt der Norweger auf der nebligen Birds of Prey zurecht? Moeller erwischt einen guten Lauf und setzt im Mittelteil Zwischenbestzeiten. Im Ziel darf er zurecht jubeln und hat mit einer halben Sekunde hinter Kriechmayr heute gute Chancen auf das Podest.

Raphael Haaser liegt in den ersten Toren fast im Schnee und kann sich gerade noch auf den Beinen halten. Danach kommt der Riesenslalom-Weltmeister aber besser zurecht und hält den Rückstand bei einer knappen Sekunde. Österreichische Doppelführung nach neun Läufern.

Trifft sein Landsmann eine bessere Linie? Rogentin verliert im Steilhang "nur" eine halbe Sekunde auf Kriechmayr, doch dem Österreicher ist hier anscheinend wirklich eine Zauberfahrt gelungen, an die erstmal keiner mehr herankommt. Rogentin ist nur Fünfter.

Und direkt danach folgt der derzeit beste Ski-Fahrer der Welt. Kann Odermatt die Bestzeit von Kriechmayr noch toppen? Der Steilhang gelingt dem Schweizer nicht optimal und er verliert dort eine ganze Sekunde auf den Österreicher. Den Rückstand aus dem oberen Abschnitt kann der 28-Jährige nicht mehr gut machen und gehört damit heute zu den Geschlagenen.

Vincent Kriechmayr eröffnet die Top-Gruppe. Der dritte Österreicher findet die bisher beste Linie durch den schwierigen Steilhang und zeigt wie viel Zeit noch in der oberen Passage liegt. Überragende Vorstellung von Kriechmayr, der über eine Sekunde auf Eichberger herausfährt.

Stefan Babinsky war in Copper Mountain schon Vierter, kann aber erstmal nicht an seine Leistung anknüpfen. Oben leistet er sich einen kleinen Patzer, fährt im Mittelteil zwar eine Zwischenbestzeit, doch am Ende ist er hinter seinem Teamkollegen.

Wie schlägt sich Cameron Alexander im Vergleich zu seinem Teamkollegen? Nach Kreuzbandriss ist der Kanadier wieder zurück im Weltcup, doch sein Comeback ist schnell beendet: Im Mittelteil rutscht Alexander an einem Linksschwung weg und scheidet aus. Der Mann mit der Startnummer vier kommt aber mit dem Schrecken und ohne einen Sturz davon.

Nun folgt der erste von zehn Österreichern. Durch die vermeintliche Schlüsselstelle, die bereits nach zehn Sekunden Fahrzeit wartet kommt Stefan Eichberger besser durch und ist gleichauf mit Crawford. Die Sicht scheint im Mittelteil schon wieder schlechter zu werden, doch Eichberger trotzt den Bedingungen und ist zwei Hundertstel schneller als der Kanadier.

Giovanni Franzoni war an selber Stelle letzte Saison Vierter und ist im Steilhang langsamer als der Kanadier. Der Italiener findet danach aber eine bessere Linie und holt bis ins Ziel kontinuierlich auf. Trotzdem reicht es für Franzoni nicht zu einer neuen Bestzeit.

Nun geht es also endlich los auf der Birds of Prey und James Crawford eröffnet. Der Weltmeister von 2023 muss direkt in den schwierigen Steilhang und hat sichtlich zu kämpfen mit der turbulenten Kurssetzung. Die Piste verlangt Crawford alles ab und nach 1:08,7 ist er ihm Ziel und setzt die erste Richtmarke.

Derzeit hängt zu viel Nebel auf der Piste. Deshalb wurde der Start um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Nun soll es um 19:45 Uhr losgehen.

Neben Top-Favorit Marco Odermatt gibt es vier weitere Schweizer, die immer für ein Top-Resultat gut sind: Stefan Rogentin (8), Franjo von Allmen (14), Alexis Monney (17) und Justin Murisier (26) haben die Speed-Disziplinen mit vielen Podiumsplatzierungen und Siegen im letzten Winter massgeblich mitbestimmt. Insbesondere die beiden Erstgenannten kommen heute für eine Spitzenplatzierung infrage. Slalom-Weltmeister Loic Meillard (31) wagt sich heute ebenfalls auf die Birds of Prey. Arnaud Boisset (33) und Lenz Hächler (40) können im Schatten der anderen Swiss-Ski-Fahrer befreit auffahren.

In Copper Mountain war die österreichische Flagge gleich vier Mal unter den ersten Sechs vertreten: Neben den bereits erwähnten Vincent Kriechmayr und Raphael Haaser, präsentierten sich auch Stefan Babinsky (5) und Lukas Feuerstein (13) zum Saisonstart in guter Form.  In der gestrigen Abfahrt machte ausserdem Stefan Eichberger (3) als guter Siebter auf sich aufmerksam. Mit Routinier Marco Schwarz (21) und Daniel Hemetsberger (23) gehören zwei weitere ÖSV-Läufer zur erweiterten Weltklasse. Andreas Ploier (37), Vincent Wieser (44) und Manuel Traninger (45) komplettieren das zehnköpfige Aufgebot der Österreicher.

Angeführt vom erfahrenen Romed Baumann (46) ist das Ziel für die DSV-Athleten heute unter die besten 30 zu kommen, um sich für die nächsten Rennen eine bessere Startnummer zu erarbeiten. Der 39-Jährige ist aber in der Abfahrt stärker einzuschätzen, in der er gestern auf einem soliden 22. Rang landete. Simon Jocher (34) fuhr in Copper Mountain einen 20. Platz ein und dürfte aus deutscher Sicht auch heute wieder die besten Chancen auf ein Top-20-Ergebnis haben. Der 22-Jährige Maximilian Schwarz (53) ist nach längerer Verletzungspause zurück und darf weitere Weltcup-Luft schnuppern.

Gestern feierte Marco Odermatt (Startnummer 7) seinen 48. Weltcupsieg in der Abfahrt von Beaver Creek. Wenn der Schweizer heute wieder fehlerfrei durch den Lauf kommt, wird er nur schwer zu schlagen sein. Hinter ihm landeten der US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle (19) und der Norweger Adrian Smiseth Sejersted (16), die heute auch wieder zu beachten sind. Ähnlich wie in der Abfahrt, wo die ersten Sieben innerhalb von einer Sekunde lagen, sind aufgrund der kurzen Fahrzeit auch heute wieder enge Zeitabstände zu erwarten. Auf dem Zettel der Favoriten sollte man auch das österreichische Duo Kriechmayr (6) und Haaser (9) haben, die im ersten Super G der Saison in Copper Mountain nur um einen Wimpernschlag vom 28-jährigen Schweizer geschlagen wurden.

Aufgrund schwieriger Bedingungen in Colorado, hat die FIS sowohl die Abfahrt als auch den Super G um einen Tag vorgezogen. Ursprünglich sollte noch eine zweite Abfahrt in Beaver Creek ausgetragen werden, die aber aufgrund schlechter Wettervorhersagen flachfällt. Am Sonntag steht dennoch ein Riesenslalom auf dem Plan.

Nachdem für die Speed-Fahrer gestern schon die verkürzte Abfahrt in Beaver Creek auf dem Programm stand, soll heute der zweite Super G des noch jungen Winters über die Bühne gehen. Um 19:15 Uhr wird sich der Kanadier James Crawford als erster von 68 Läufern die legendäre „Birds of Prey“ hinunterstürzen.