Jasmine Paolini verliert nach den French Open auch ihr zweites Grand-Slam-Finale, kann aber dennoch stolz auf ihre Leistung in diesem Turnier sein. Wer hätte ihr das zugetraut? Gleichermassen überraschend war auch die Finalteilnahme von Barbora Krejčíková. Und sie vollendete ihr grandioses Turnier, gewann ihr zweites Major-Endspiel nach Roland Garros 2021 und darf nun feiern. Während die Trophäe überreicht wird, beenden wir die Berichterstattung aus Wimbledon für heute. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Morgen steht noch das Männer-Finale an. Dann sind wir selbstverständlich wieder live dabei. Bis dahin!

Nach knapp zwei Stunden Spielzeit nutzt Barbora Krejčíková ihren dritten Matchball, schlägt Jasmine Paolini mit 6:2, 2:6 und 6:4 und kürt sich zur Wimbledonsiegerin 2024. Nach dem überragenden ersten Satz schien das zunächst eine deutlich einfachere Angelegenheit für die an 31 gesetzte Tschechin zu werden. Die 28-Jährige trat ziemlich souverän auf, machte so ziemlich alles richtig und hatte die Sache voll im Griff. Doch so ging das nicht weiter. Ihre Gegnerin fand Lösungen, wusste sich extrem zu steigern und sorgte so bei der Widersacherin für Unsicherheiten. Entsprechend ging der zweite Durchgang gleichermassen glatt über die Bühne. Im finalen Satz legte dann auch Krejčíková wieder zu, womit sich ein viel offeneres Match entwickelte. Lediglich eine kleine Schwächephase der Italienerin sorgte für das entscheidende Break und letztlich den Titelgewinn der Tschechin.

Krejčíková serviert nach aussen, Paolini bringt ihren Rückhandreturn nicht ins Feld. Das ist die Entscheidung!

Danach wuchtet Paolini unbedrängt eine Rückhand ins Netz. Das zieht den dritten Matchball nach sich.

Mit ihrem sechsten Ass in dieser Partie verschafft sich Krejčíková den zweiten Matchball, vergibt den aber mit einem Rückhand-Slice ins Netz.

Krejčíková setzt ihre Vorhand ganz genau. Paolini nimmt eher aus Verzweiflung die Challenge - ohne Erfolg. Einstand!

Mit der Rückhand longline möchte Krejčíková das Match zumachen. Doch der Ball landet im Aus. Also geht es weiter. Nun marschiert die Tschechin wieder nach vorn, kann aber nicht abschliessen und ist dann ein leichtes Opfer für den Passierball von Paolini, die sich noch einen Breakball holt.

Jetzt schlägt Krejčíková clever auf, spielt dann sehr präzise. Unter Druck verschlägt Paolini die Vorhand. Das bedeutet den ersten Matchball!

Umso nervenstärker geht Krejčíková im Anschluss zu Werke, zeigt sich angriffslustig und setzt den Rückhandvolley sicher. Einstand!

Und das wiederholt sich, erneut gerät ihr die Rückhand zu lang. Paolini bekommt in der Tat einen Breakball.

Oh, die Nerven! Krejčíková schiebt ihren insgesamt vierten Doppelfehler ein. Kurz darauf hat die Tschechin eigentlich die Kontrolle über den Ballwechsel, doch ihre Rückhand erlangt dann zu spät Bodenkontakt. 30 beide!

Anschliessend gibt es einen etwas längeren Ballwechsel. Paolini wirkt vorsichtig. Dann zieht es ihre Rückhand zu spät zu Boden. 30:0!

Nun hat es Krejčíková auf dem Schläger, darf aufs Match servieren. Und die 28-Jährige hat in diesem Satz als Aufschlägerin erst einen einzigen Zähler abgegeben. Was soll die noch stoppen? Mit einem Vorhand-Winner ist der erste Punkt rasch zur Hand.

Es folgt ein leichter Rückhandfehler der Italienerin. Krejčíková macht es im Anschluss besser, steht im Feld und setzt ihre Rückhand unerreichbar. Dennoch behält Paolini die Nerven, nutzt ihren dritten Spielball und bleibt im Match.

Dann marschiert Paolini nach vorn, setzt den Rückhandvolley zielsicher und organisiert sich damit drei Spielbälle.

Entsprechend wird die Luft dünn für Paolini, die serviert nun gegen den Matchverlust. Zumindest das scheint jetzt zu funktionieren. Der Erste kommt, die Punkte landen auf ihrem Konto.

Und das wiederholt sich bei einem Aufschlag der Tschechin durch die Mitte. Zum dritten Mal in diesem Satz kommt Krejčíková zu Null durch und stellt auf 5:3.

Krejčíková lässt ihr insgesamt fünftes Ass folgen - nach aussen und auf die Linie platziert. Danach bekommt Paolini den Return nicht kontrolliert hin.

Mit dem Break im Gepäck und einer 4:3-Führung schlägt Krejčíková nun auf. Und Paolini verzieht eine Rückhand deutlich.

Paolini nimmt die Challenge, um ihren ersten Aufschlag zu retten. Das klappt nicht. Und mit dem zweiten produziert die Toskanerin ihren allerersten Doppelfehler im Match, schenkt damit ihr Service her.

Paolini hat die Nerven für die Vorhand longline. Diese provoziert den Rückhandfehler der Gegnerin. Breakchance abgewehrt! Doch Krejčíková erarbeitet sich gleich eine weitere Möglichkeit.

Doch Krejčíková sucht jetzt ihre Chance, kann ins Feld treten und mit der Vorhand punkten. Das beschert ihr einen Breakball.

Mutig geht Paolini zu Werke, legt den Vorwärtsgang ein, muss tief zum Vorhandvolley runter und spielt den mit ganz viel Gefühl.

Plötzlich unterlaufen Paolini zwei Rückhandfehler - vor allem der zweite passiert ohne Bedrängnis. 0:30! Ist da Gefahr im Verzug?

Mit einem Doppelfehler gibt Krejčíková in diesem Satz erstmals einen Punkt als Aufschlägerin ab. Das aber tut letztlich nicht weh, denn es folgt ein Ass zum Spielgewinn und zum 3:3.

Krejčíková produziert ihr drittes Ass, muss danach aber am Netz zweimal ran. Der Smash kommt tatsächlich noch einmal zurück. Also macht es die Tschechin mit dem Vorhandvolley.

Nun muss Krejčíková wieder nachziehen, hat aber in diesem Durchgang als Aufschlägerin noch gar keinen Punkt abgegeben. Und dann glänzt die ehemalige Weltranglistenzweite mit einer präzisen Vorhand ins Eck.

Gleichermassen flüssig geht es dann für Paolini voran, die allerdings reihenweise von ganz leichten Fehlern der Tschechin profitiert. Und als wenig später noch ein Vorhandreturn von Krejčíková ins Aus segelt, haben wir das vierte Zu-Null-Spiel in diesem dritten Satz.

Ein guter Aufschlag durch die Mitte genügt dann schon, das Spiel zu Null über die Bühne zu bringen, weil es der Return der Gegnerin nicht übers Spielhindernis schafft.

Krejčíková spielt die Vorhand inside-in. Der Ball segelt genau ins Eck, genau auf die Linie. Auch danach bekommt die an 31 gesetzte Tschechin gute Länge rein, macht dann mit der Vorhand Druck. 40:0!

Letztlich nutzt Paolini ihren zweiten Spielball, weil ihre Widersacherin die Filzkugel mit der Rückhand unsauber trifft.

Zwar gibt Paolini mit einem Rückhandfehler einen Punkt an, serviert dann aber mit Kick nach aussen. Krejčíková bekommt den Rückhandreturn nicht hin.

Über gute Aufschläge bestimmen beide als Aufschlägerinnen derzeit das Geschehen. Das tut nun auch Paolini wieder. 30:0!

Tatsächlich kommt der erste Aufschlag bei Krejčíková gerade richtig gut und absolut zuverlässig. Und so erledigt das auch die 28-Jährige zu Null, gleicht zum 1:1 aus.

Kann Krejčíková dem Rhythmus der Kontrahenten standhalten? Ein leichter Rückhandfehler von Paolini hilft ihr zu Beginn. Danach gelingt der Tschechin ihr zweites Ass.

Paolini schickt gleich ihr drittes Ass hinterher, lässt hier gar nichts anbrennen. Welch souveränes Aufschlagspiel! Den Abschluss bildet ein Vorhand-Winner. Erstmals heute braust die Toskanerin zu Null durch.

Diesmal hat sich Krejčíková in die Katakomben verabschiedet und wird dort zugleich auch versuchen, ihr Vorgehen zu überdenken. Allerdings eröffnet den dritten Satz wieder Paolini servierenderweise - und beginnt mit einem Vorhand-Winner.

Nach dem ersten Satz, den Barbora Krejčíková beinahe nach Belieben dominierte, hat sich die Angelegenheit komplett gewendet. Jasmine Paolini hat reagiert, sich deutlich gesteigert. Und da es der Tschechin nun nicht mehr so leicht von der Hand ging, häuften sich bei ihr auch die Fehler. Im zweiten Durchgang servierte die Italienerin besser und nutzte nun ihrerseits zwei Breakchancen.

Gleich die erste Chance nutzt Paolini, profitiert abermals von einem Patzer der Gegnerin. Deren Vorhand landet ohne Not seitlich im Aus.

Bei einem Return von Paolini ist die Netzkante im Spiel, Krejčíková muss sich sputen, spielt den Stopp. Diesen Ball bringt Paolini nicht zurück, doch die nimmt die Challenge - mit Erfolg. Der Stopp war knapp im Aus. Zwei Satzbälle!

Wenig später entfaltet die Schwerkraft bei einer Rückhand der Tschechin zu spät ihre Wirkung. 15:30!

Krejčíková serviert nach aussen, um sich das Feld zu öffnen, spielt die Vorhand dann auf die andere Seite. Die Filzkugel landet aber auf der falschen Seite der Linie.

Als Paolini drei Spielbälle hat, begibt sich die Konkurrentin in den Angriffsmodus, vollstreckt souverän mit dem Smash. Im Anschluss aber nutzt die Italienerin den zweiten Spielball, weil Krejčíková eine Vorhand ohne Not verzieht.

Nun verlegt Krejčíková erstmals überhaupt im Match einen Volley. Der Rückhandball landet deutlich im Aus. 30:0!

Im Anschluss fabriziert Krejčíková einen starken Ersten. Diesmal gelingt Paolini kein kontrollierter Return. Somit verkürzt die Tschechin auf 2:4.

Dann muss es erneut der Zweite richten - diesmal nach aussen. Jasmine Paolini spielt den Vorhandreturn longline - ein Winner!

Und wie zur Bestätigung fabriziert Krejčíková soeben ihr erstes Ass - und das mit einem zweiten Aufschlag durch die Mitte. So liegen zwei Spielbälle bereit.

Die Quote der ersten Aufschläge ist bei Krejčíková weiter richtig gut. Und wenn die Tschechin ans Netz geht, punktet sie immer. Sieben Mal war das der Fall.

Paolini zündet ihr zweites Ass, schickt in den Sekunden darauf zwei Vorhand-Winner hinterher, kommt so zu einem unproblematischen Spielgewinn und stellt auf 4:1.

Dennoch tritt Krejčíková nicht mehr so souverän auf, hat sich in diesem zweiten Durchgang schon genauso viele unerzwungene Fehler erlaubt wie im gesamten ersten Satz (acht).

Danach patzt Paolini erneut leichtfertig mit der Rückhand und beschert Krejčíková den ersten Spielgewinn in diesem Satz.

Zwei leichte Rückhandfehler vermasseln Paolini die Tour. Danach serviert Krejčíková nach aussen, spielt die Vorhand dann gegen den Lauf der Gegnerin. Paolini kommt da zwar ran, scheitert allerdings am Netz.

Als wäre nichts gewesen, serviert Krejčíková dann wieder gut, geht nach und vollendet zielsicher mit der Vorhand. Doch Paolini hält inzwischen mehr als dagegen, punktet präzise mit der Vorhand und verschafft sich abermals zwei Breakbälle.

Jetzt unterläuft Krejčíková der erste Doppelfehler dieses Matches. Und gleich noch einer hinterher. Was ist denn nun los?

Paolini behält die Nerven, macht über gute Aufschlage Druck. Krejčíková kann nicht viel ausrichten. Als ihr Rückhandreturn ins Aus segelt, stellt ihre Widersacherin auf 3:0.

Im Anschluss bekommt Krejčíková nur einen Not-Return hin, der schafft es knapp übers Netz. Paolini spielt kurz cross, doch die Tschechin ist da bereits hingelaufen, setzt den Lob. Und die Italienern bekommt den Überkopfball nicht hin. Breakball!

Beide Spielbälle vergibt Paolini mit leichten Vorhandfehler. In diesem Moment bleibt ein Stopp an der Netzkante hängen.

Paolini steigert sich unübersehbar, serviert besser, tritt dann ins Feld und vollstreckt mit der Vorhand. Das bringt ihr zwei Spielbälle.

Ohne Not setzt Krejčíková noch eine Rückhand ins Netz und gibt ihr Service erstmals in diesem Match ab. Paolini nutzt also gleich die erste Breakchance und geht 2:0 in Führung.

Dann landet doch tatsächlich ein Rückhand-Slice von Krejčíková in den Maschen. Das beschert Paolini zwei Breakbälle.

Krejčíková semmelt eine Vorhand ins Spielhindernis. Zum ersten Mal gerät die Tschechin bei eigenem Aufschlag 0:15 in Rückstand. Und Paolini bleibt dran, erzwingt einen weiteren Fehler.

Paolini versucht, mutig zu bleiben, wagt den Weg nach vorn. Und als Krejčíková dann ein Vorhandreturn ins Netz rutscht, geht die Italienerin erstmals in Führung.

Nun hat Krejčíková auch noch mit einer Challenge Erfolg. Die Vorhand der Gegnerin ist zu lang. 30 beide!

Nachdem Paolini mal eben in den Katakomben verschwunden war, versucht die Toskanerin nun einen Neustart. Schlägt zu Satzbeginn wie vorhin auf. Und der Service-Winner zum Auftakt weckt Hoffnungen.

Vom Start weg fand Barbora Krejčíková ins Match, zog ihr Spiel routiniert auf, servierte überragend und begrenzte die eigene Fehlerquote. So bot die French-Open-Siegerin von 2021 praktisch gar nichts an. Und Jasmine Paolini hatte dagegen keine Mittel, war zumeist zum Reagieren gezwungen und fand dabei keine Lösungen. Zwei Aufschlagspiele gingen ihr verloren, womit der Satz ziemlich zügig über die Bühne ging.

Abermals spielt das Krejčíková stark aus, bekommt eine gute Länge in ihre Vorhand. Paolini läuft, was das Zeug hält, bringt ihren Vorhandball aber nicht übers Netz. Zu Null holt sich die Tschechin das Spiel und den ersten Satz.

Noch immer kommen bei der Tschechin 89 Prozent erste Aufschläge. Darüber bekommt sie allzu oft die Kontrolle in den Ballwechseln, punktet mit der Vorhand. Kurz darauf liegen drei Satzbälle bereit.

Nun hat es Krejčíková selbst auf dem Schläger, darf den Satz mit neuen Bällen ausservieren. Zum Auftakt kommt ein Rückhandreturn der Kontrahentin nicht zurück.

Dann unterlaufen Krejčíková ungewohnt mal zwei leichte Vorhandfehler in Folge. Das beschert Paolini den Spielgewinn, die also vorerst im Satz bleibt.

Wenig später spielt Paolini den schweren Rückhand-Überkopfball in der Rückwärtsbewegung. Der landet prompt im Netz. 30 beide!

Folglich muss Paolini nun schon gegen den Satzverlust servieren, fabriziert das erste Ass dieses Finales.

Von ihren drei Spielbällen nutzt Krejčíková den zweiten mit einer blitzsauberen Vorhand longline. Paolini meldet mittels Challenge zwar Einwände an, doch der Ball ist noch satt auf der Linie. Die Tschechin enteilt auf 5:1.

Überaus routiniert zieht Krejčíková das Spiel derzeit auf, baut den Ballwechsel abermals klug auf und legt die Rückhand überlegt die Linie runter.

Zum zweiten Mal taucht Krejčíková am Netz auf - und macht wieder den Punkt. Den Vorhandvolley beherrscht sie als Weltklasse-Doppelspielerin natürlich im Schlaf.

Paolini findet keine Mittel, kann aus dem Zentrum keine Wirkung entfalten, doch genau da spielt die Widersacherin immer wieder hin - die weiss warum. So wuchtet die Italienerin eine Rückhand in die Maschen und verliert zum zweiten Mal ihr Service.

Bei Paolini entwickeln sich die Probleme in den eigenen Aufschlagspielen fast schon zur Tradition. Die Italienerin riskiert immer wieder viel. Jetzt zieht es ihre Vorhand einen Hauch zu spät zu Boden. Breakball!

Obwohl der Erste fortan wieder absolut zuverlässig kommt, hat Krejčíková Schwierigkeiten mit diesem Aufschlagspiel. Doch im bislang besten Ballwechsel hat die ehemalige Nummer zwei der Welt das bessere Ende, punktet stark mit der Vorhand. Als Paolini dann einen guten Ersten nicht kontrolliert returnieren kann, stellt Krejčíková auf 3:1.

Kaum thematisiert, da muss Krejčíková zum ersten Mal den zweiten Aufschlag bemühen. Da aber der Rückhandreturn von Paolini zu lang gerät, geht der Punkt dennoch an die Tschechin.

Nach wie vor kommt bei Krejčíková jeder erste Aufschlag. Damit lässt sich natürlich arbeiten. Jetzt aber macht die Tschechin darüber erstmals nicht den Punkt - 30:15!

Nun aber patzt die Tschechin mal ohne Not - allerdings erst zum zweiten Mal. Dadurch aber ist der Breakball dahin. Im Anschluss erringt Paolini zwei schnelle Punkte und zieht das Spiel auf ihre Seite, verkürzt auf 1:2 aus ihrer Sicht.

Zwischendurch unterlaufern Paolini immer wieder diese leichten Fehler. Das ist bereits der fünfte unerzwungene, der die nächste Einladung an Krejčíková ausspricht.

Nervenstark macht Paolini die Breakchance zunichte, spielt den Rückhandstopp glänzend und unerreichbar. Danach zeigt sich die Italienerin am Netz, arbeitet über Kopf sicher.

Schon unterläuft ihr der nächste Patzer mit der Rückhand. Krejčíková bekommt also den nächsten Breakball.

Nun bekommt Paolini auch mal die Kontrolle in den Ballwechseln, kann diese gut aufbauen. So allmählich bekommen wir ein Match. Den Spielball vermag die Toskanerin allerdings nicht zu nutzen, denn diesmal landet die Vorhand knapp im Aus.

Krejčíková ist von Beginn an voll in Fahrt - 0:30! Paolini kämpft noch um ihren Rhythmus. Vielleicht hilft ihr bei der Findung diese starke Rückhand.

Bei eigenem Aufschlag lässt Krejčíková gar nichts anbrennen. Alle vier ersten Aufschläge kommen. Darüber gibt es gleich Druck für die Gegnerin, die insgesamt gar nichts ausrichten kann. Die Tschechin braust zu Null zum Spielgewinn.

Dann gibt es den ersten Winner der Partie. Und mit dieser Vorhand nutzt Krejčíková den ersten Breakball, geht 1:0 in Führung.

Krejčíková hat gleich den ersten Punkt verbucht und bekommt in der Folge einiges geschenkt. Dann sucht Paolini den Weg nach vorn, muss tief zum Rückhandvolley runter und bekommt diesen nicht gut genug hin. Das bedeutet zwei Breakbälle für die Tschechin.

In diesem Moment eröffnet Paolini das Match. Zum zweiten Mal stehen sich beide Spielerinnen anlässlich einer offiziellen Partie gegenüber. Die bislang einzige Begegnung gab es in der Qualifikation der Australian Open 2018. Krejčíková siegte damals ganz glatt in zwei Sätzen.

Inzwischen befinden sich die Spielerinnen auf dem Platz. Als Stuhlschiedsrichterin fungiert die Britin Kelly Rask. Bei der Wahl fällt die Münze zugunsten der an sieben gesetzten Italienerin, die sich für Aufschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Nach ihrem ersten 1.000er-Titel im Februar in Dubai, welcher ihren zweiten Karrieretitel auf der WTA-Tour darstellte, und dem Einzug ins French-Open-Finale befindet sich Paolini auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, ist die Nummer sieben der Welt und stand nie höher. Am kommenden Montag dürfte das unabhängig vom heutigen Ausgang auf Platz fünf hinauslaufen. Sollte Krejčíková gewinnen, ginge es für die Tschechin in die Top 10.

Auch Paolini steht zum vierten Mal seit 2021 im Hauptfeld, war zuvor wie ihre heutige Gegnerin dreimal in der Qualifikation gescheitert. Kurioserweise scheiterte die Italienerin immer in der erste Runde – und dann folgte in den vergangenen zwei Wochen dieser famose Durchmarsch. Die 28-Jährige blieb zwar im Doppel an der Seite von Landsfrau Sara Errani in der dritten Runde hängen, liess sich im Einzel aber von Sara Sorribes Tormo, Greet Minnen, Bianca Andreescu, der an zwölf gesetzten Madison Keys (in drei Sätzen), der an 19 gesetzten Emma Navarro und Donna Vekić (nach Satzrückstand) nicht stoppen.

Als beste Ergebnisse in dieser Saison stehen für Krejčíková allenfalls Viertelfinals zu Buche – unter anderem bei den Australian Open. Auch deshalb trumpft die Rechtshänderin hier in Wimbledon unerwartet gut auf. Zwar hat es im Doppel an der Seite von Laura Siegmund angesichts des Ausscheidens im Viertelfinale nicht nach Wunsch funktioniert, umso besser lieferte die an 31 gesetzte Tschechin im Einzel ab, räumte Veronika Kudermetova (in drei Sätzen), Katie Volynets, Jessica Bouzas Maneiro, die an elf gesetzte Danielle Collins, die an 13 gesetzte Jelena Ostapenko sowie die an vier gesetzte Elena Rybakina (in drei Sätzen) aus dem Weg. Zum vierten Mal seit 2021 steht die Tschechin hier im Hauptfeld und schaffte es bisher maximal ins Achtelfinale.

Finalkompetenz auf Major-Niveau haben also beide. Krejčíková blickt zudem auf unfassbare sieben Doppel- und drei Mixed-Titel zurück. Auf dem Rasen im All England Tennis & Croquet Club triumphierte die Tschechin 2018 und 2022 an der Seite ihrer Landsfrau Kateřina Siniaková, die passenderweise heute noch das Doppel-Endspiel an der Seite einer anderen Partnerin bestreitet (Taylor Townsend), wurde mit ihr 2021 auch Olympiasiegerin. Im Einzel fuhr die 28-Jährige in bislang zwölf Endspielen sieben Titel ein – den letzten 2023 beim 500er von San Diego. Einstmals war Krejčíková die Nummer zwei der Welt, wird aktuell lediglich an Position 32 geführt.

Vor dem Turnier hätte vermutlich kaum einer bei der Frage nach den möglichen Finalistinnen diese beiden Namen im Sinn gehabt. Sicherlich stand Paolini kürzlich im French-Open-Finale. Aber auf Rasen? Und Krejčíkovás Triumph in Roland Garros liegt drei Jahre zurück (2021). Doch mit der Absage und dem Ausscheiden all der Favoritinnen wurde der Weg plötzlich frei für andere Spielerinnen. Und diese beiden nutzten die Gunst der Stunde.

Herzlich willkommen zum vorletzten Tag der Championships in Wimbledon! Beim Grand-Slam-Turnier auf dem heiligen Rasen steht heute das Finale der Frauen auf dem Programm. Um den begehrten Titel ringen ab 15:00 Uhr MESZ Barbora Krejčíková und Jasmine Paolini.