Während Beatriz Haddad Maia bei ihrem ersten Wimbledon-Achtelfinale ein unbefriedigendes Ende erlebte und nun auch ihre weitere Teilnahme in der Doppelkonkurrenz in Frage steht – da sollte die Südamerikanerin nämlich heute auch noch ran –, erreicht Elena Rybakina zum zweiten Mal nach 2022 das Viertelfinale. Dort wird es die an 3 gesetzte Kasachin mit Ons Jabeur oder Petra Kvitová zu tun bekommen. Für den Moment soll es das gewesen sein. Auf dem Centre Court geht es jetzt gleich weiter mit der Fortsetzung der Partie zwischen Hubert Hurkacz und Novak Djokovic. Viel Spass dabei!

Somit kommt Elena Rybakina zu einem leichten Sieg, musste dafür nur fünf Spiele absolvieren und stand nicht einmal eine halbe Stunde auf dem Platz. Richtig Fahrt hatte das Match noch gar nicht aufgenommen. Die Titelverteidigerin brauchte ihr Potenzial nicht einmal ansatzweise abrufen. Eventuell verspürte Beatriz Haddad Maia ja schon früher eine Blockade im Rücken, was begründen würde, warum es der Partie derart an Niveau fehlte. Als es der 27-Jährigen dann richtig reinfuhr, war diese trotz aller physiotherapeutischer Bemühungen in ihren Bewegungen derart eingeschränkt, dass ein Weiterspielen nicht möglich war.

Dann sieht Haddad Maia ein, dass es so keinen Sinn hat. Die Brasilianerin muss aufgeben.

Das schaut nicht gut aus. Haddad Maia spielt praktisch aus dem Stand, ist vollkommen wehrlos und kann die Tränen nicht zurückhalten. Rybakina spaziert zu Null durch und stellt auf 4:1.

Jetzt kehrt Haddad Maia zurück auf den Platz. Und obwohl die Südamerikanerin recht steif wirkt und sich offenbar gar nicht bücken kann, will sie es noch einmal versuchen. Rybakina haut gleich mal mit einem Ass drauf.

Der Brasilianerin ist es in den Rücken gefahren. Im unteren Bereich wird Hand angelegt. Haddad Maia hat Schmerzen, scheint in den Bewegungen eingeschränkt. Für das Medical Timeout begibt man sich in die Katakomben. Unterdessen hält sich Rybakina mit Aufschlägen warm.

Haddad Maia benötigt physiotherapeutische Hilfe. Da wir gerade keine offizielle Spielpause haben, wird das auf ein Medical Timeout hinauslaufen.

Der nächste Rückhandfehler ist nicht weit. Ohne viel zum zu müssen, holt sich Rybakina ein frühes Break. Direkt im Anschluss deuten sich arge körperliche Probleme bei Haddad Maia an.

Und da wären noch die Fehler. Offiziell gar nicht einmal alle als unerzwungen deklariert, doch Haddad Maia verzieht eine Rückhand doch ohne grosse Not und bietet einen ersten Breakball an.

Die Zahl der Gewinnschläge hält sich in sehr überschaubarem Rahmen. Ziehen wir die zwei Asse ab, ist das gerade mal je ein Winner pro Spielerin. Über das Niveau sagt das schon viel aus.

Rybakina zeigt sich beim Aufschlag eine Spur souveräner. Erneut kommt die an 3 gesetzte Weissrussin zu 15 durch und legt wieder vor.

Durch die Platzmitte serviert Rybakina ihr insgesamt zweites Ass. 30:15. So richtig Fahrt mag das Match noch nicht aufnehmen. Vom Sitz reisst es hier niemanden.

Ein Spielball bleibt Haddad Maia. Und den nutzt die Linkshänderin, weil die Widersacherin den Vorhandreturn nicht hinbekommt.

Erste Abwechslung bringt Haddad Maia mit einem Vorhandstropp rein. Den erläuft Rybakina mühelos und vollstreckt kurz darauf entschlossen mit der Vorhand. Wenig später steht Haddad Maia das Netz im Weg.

Nun serviert die Brasilianerin, darf sich zunächst ebenfalls auf den Ersten verlassen. Folge ist ein Service-Winner. 30:0!

Einen ersten sich anbahnenden Ballwechsel beendet Haddad Maia mit einer Rückhand in die Maschen. So geht das erste Spiel an Rybakina.

Dann aber erlaubt sich die 24-Jährige auch schon den ersten Doppelfehler. 30:15! Darüber hinaus jedoch kommt der Erste zuverlässig und bringt schnelle Punkte.

Jetzt eröffnet Rybakina das Match. Die Kasachin beginnt mit einem Ass.

Zum dritten Mal stehen sich bei Tennisspielerinnen in einem offiziellen Match gegenüber. Die beiden bisherigen Partien fanden in diesem Jahr statt – beide gingen an die Brasilianerin. Haddad Maia setzte sich im Viertelfinale auf dem Hartplatz in Abu Dhabi nach Satzrückstand durch. Auf Sand in Stuttgart lief es eindeutiger, bis Rybakina ohnehin verletzungsbedingt die Segel streichen musste.

in diesem Moment betreten unsere Protagonistinnen den Centre Court. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit der norwegischen Stuhlschiedsrichterin Julie Kjendlie zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten der Kasachin, die sich für Aufschlag entscheidet.

Im Jahr 2015 nahm Haddad Maia einen ersten Anlauf in der Wimbledon-Qualifikation und scheiterte in Roehampton gleich an der ersten Hürde. 2017 stand die Linkshänderin erstmals im Hauptfeld und tut das jetzt zum vierten Mal. Über die zweite Runde kam die Südamerikanerin bislang nie hinaus, bewegt sich derzeit also in bislang ungekannten Sphären, hat das Dreisatzsiegen gegen Yulia Putintseva und Jaqueline Cristian sowie einem glatten Erfolg gegen Sorana Cîrstea zu verdanken. Darüber hinaus spielt Haddad Maia an der Seite von Victoria Azarenka Doppel und steht dort in der zweiten Runde.

Haddad Maia hat zwei Karrieretitel zu Buche stehen, errang beide im vergangenen Jahr auf englischem Rasen in Nottingham und Birmingham. Auch die Brasilianerin bestritt bereits ein Australian-Open-Endspiel, das 2022 aber im Doppel. Ihr bestes Major-Ergebnis gelang kürzlich in Roland Garros. In Paris war erst im Halbfinale Endstation. Direkt im Anschluss schaute die 27-Jährige erstmals in den Top 10 der Weltrangliste vorbei (10.), wird derzeit als Nummer 13 geführt. Darüber hinaus hat Haddad Maia in dieser Saison das Halbfinale in Abu Dhabi und vier Viertelfinalteilnahmen zu Buche stehen.

Als Nummer 3 der Welt steht Rybakina so hoch wie nie zuvor. Im Januar bestritt die Kasachin ihr zweites Grand-Slam-Endspiel, hatte bei den Australian Open aber gegen Aryna Sabalenka das Nachsehen. Gegen eben jene Belarussin errang sie knapp zwei Monate später in Indian Wells ihren ersten 1.000er-Titel, stand direkt im Anschluss in Miami erneut im Finale und liess im Frühjahr den Masters-Triumph in Rom folgen. So kommt Rybakina in ihrer Karriere mittlerweile auf fünf Turniersiege.

Folglich widmen wir uns dem Auftritt der Titelverteidigerin. Rybakina steht auf dem heiligen Rasen erst zum dritten Mal im Hauptfeld und hat vor zwölf Monaten hier den Titel eingesackt. Noch 2019 war die Rechtshänderin in der Qualifikation gescheitert und zwei Jahre später ins Achtelfinale vorgedrungen. In der vergangenen Woche startete die gebürtige Moskauerin mit einem Satzverlust gegen Shelby Rogers. Danach drehte die 24-Jährige, die seit 2018 für Kasachstan spielt, das Match mit zwei klaren Sätzen und gab sich in der Folge gegen Alizé Cornet und Katie Boulter keine Blösse mehr.

Herzlich willkommen zur zweiten Woche des Rasenklassikers in Wimbledon! Im All England Lawn Tennis and Croquet Club stehen in den Einzelkonkurrenzen weitere Achtelfinals auf dem Programm. Dabei kommt es um 14:30 Uhr MESZ auf dem Centre Court zum Aufeinandertreffen von Beatriz Haddad Maia und Elena Rybakina.