Nach ihrem zweiten Sieg in der Bacalar Group befindet sich Jessica Pegula auf dem besten Wege ins Halbfinale, hat zuvor noch ein Match gegen Maria Sakkari zu bestreiten. Für Aryna Sabalenka geht es übermorgen gegen Elena Rybakina. Da kann die Australian-Open-Siegern noch alles aus eigener kraft regeln. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für Mitlesen und bis bald!

Nach etwa anderthalb Stunden Spielzeit gewinnt Jessica Pegula das Match gegen Aryna Sabalenka mit 6:4 und 6:3. Zwar hatte die US-Amerikanerin mit dem allerletzten Schritt etwas Mühe, benötigte sieben Matchbälle, doch insgesamt nutzte die 29-Jährige ihre Chancen. Das war sicherlich nicht so schwierig, weil die Kontrahentin eine Menge anbot. In der Summe unterliefen der topgesetzen Belarussin weit mehr als doppelt so viele unerzwungene Fehler. Das konnte die Weltranglistenerste nicht im notwendigen Masse kompensieren, produzierte nur geringfügig mehr Winner. Ein weiteres Kriterium war der Aufschlag. Der wurde der Vorjahresfinalistin zum Verhängnis.

Erneut gibt Sabalenka den Ton im Ballwechsel an, doch die Bälle kommen alle zurück. Und dann trifft die Weissrussin die Filzkugel mit dem Rahmen. Das war's!

Sabalenka steht schlecht zum Ball, semmelt ihre Vorhand in die Maschen und bietet den in der Summe siebten Matchball für Pegula an.

Das passiert kurz darauf noch einem Vorhandreturn. So gelangt Sabalenka zum ersten Spielball. Und den verschenkt die Weltranglistenerste mit ihrem insgesamt fünften Doppelfehler.

Doch dann unterläuft ihr eben auch mal wieder ein leichter Fehler, der Pegula Matchball Nummer sechs beschert. Doch die 29-Jährige bekommt das Match nicht zu, die Vorhand zappelt im Netz.

In manchen Situation beweist Sabalenka solch eine Nervenstärke, setzt nun eine krachende Vorhand, macht somit auch den nächsten Matchball zunichte.

Sabalenka serviert nach aussen, öffnet so das Feld und vollstreckt mit der Rückhand longline. Und genau die Rückhand die Linie runter passt dann gleich noch einmal. Inzwischen hat die Belarussin vier Matchbälle abgewehrt.

Und schon ist Sabalenka wieder in Schwierigkeiten, wuchtet eine Vorhand ins Netz und sieht sich drei Breakbällen gegenüber, die zugleich Matchbälle sind.

Sabalenka muss nochmals gegen den Matchverlust servieren, spielt das gewohnt druckvoll. Doch die laufstarke Pegula gräbt alles aus, spielt in ihrer Not eine Vorhand kurz übers Netz. Und Sabalenka versemmelt ihre Vorhand knapp.

Die zweite Breakmöglichkeit nutzt Sabalenka, bekommt jetzt Hilfe von der Widersacherin, Pegula verzieht eine cross gespielte Vorhand und gibt ihr Service ab. Nur noch 5:3 aus ihrer Sicht!

Nun aber hat Pegula die Nerven, wehrt die Breakchance mit einem Winner ab. Doch noch hat sie das Match nicht im Sack. Wenig später steht ihr das Netz im Weg und Sabalenka darf nochmals hoffen.

Natürlich wittert Sabalenka jetzt noch einmal etwas Morgenluft. Sollte sich bei der Gegnerin eine Angst vorm Gewinnen entwickeln. Die Weissrussin spielt forsch, setzt den Vorhand-Winner und hat Breakball.

Mit ihrem allerersten Doppelfehler wirft Pegula den ersten Matchball weg. Und tatsächlich passiert ihr das gleich noch einmal. Da flattern die Nerven aber gewaltig.

Dann möchte Sabalenka einen zweiten Aufschlag von Pegula attackieren, wuchtet ihren Rückhandreturn aber in die Maschen. Auch der nächste Return passt nicht. So bekommt die Amerikanerin zwei Matchbälle.

Nun aber hat Pegula alle Trümpfe in der Hand und serviert aufs Match. Mit einigen Slice-Bälle nervt die US-Amerikanerin ihre grossgewachsene Gegnerin, greift dann an und hat die perfekte Länge in ihrem Vorhandvolley.

Dann liegen zwei Spielbälle bereit. Sabalenka spielt Serve and Volley, muss aber noch zu einem zweiten Flugball ran. Diese Vorhand sitzt. Die Vorjahresfinalistin bleibt vorerst im Match, verkürzt auf 2:5.

Doch nach wie vor kommen ihr regelmässig diese leichten Fehler in die Quere. Das sind weiterhin zu viele, um auf Top-Niveau bestehen zu können. Dann hat die Nummer 1 auch mal Glück mit der Netzkante. Ihre cross gespielte Vorhand landet gerade noch im Feld.

Somit steht Sabalenka komplett mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Die topgesetzte Belarussin lässt nichts unversucht, möchte sich aufbäumen und punktet mit einem Vorhand-Winner.

Doch Pegula macht die Breakchance humorlos mit ihrem fünften Ass des Matches zunichte, hat kurz darauf selber Spielball. Und als es der Rückhandreturn von Sabalenka nicht übers Spielhindernis schafft, steht es 5:1.

Tatsächlich schickt sich Sabalenka an, erneut eine Aufholjagd zu starten. Zumindest einen Breakball erarbeitet sich die Australian-Open-Siegerin.

Wenig später liegen zwei Spielbälle für Pegula bereit. Doch diesmal verstreichen beide ungenutzt. Sabalenka geht weiter mutig zu Werke und setzt den Vorhand-Winner zum 40:40.

In einem längeren Ballwechsel streut Sabalenka einen feinen Rückhandstopp ein. Doch den erläuft Pegula. Dennoch hat die Weissrussin das Feld dann für ihre Vorhand offen, verschlägt diesen Ball aber.

Sabalenka muss es natürlich weiterhin über Schlaghärte und Tempo versuchen. Das ist schliesslich ihr Spiel - auch wenn das mitunter risikobehaftet ist. Eine Vorhand springt von der Netzkante ins Aus.

Als Pegula ein Vorhandreturn zu lang gerät, braust Sabalenka erstmals heute zu Null durch ihr Service und gelangt im zweiten Durchgang auf die Anzeigetafel. 1:4 schaut aber wenig vielversprechend für die Belarussin aus.

Jetzt wird die Luft richtig dünn für Sabalenka. Der Weltranglistenersten muss ganz schnell etwas einfallen, sonst ist es vorbei. Zumindest bahnt sich jetzt mal wieder ein entspanntes Aufschlagspiel für sie an.

Mit ihren dritten Ass im Match organisiert sich Pegula drei Spielbälle und schiebt gleich noch eins nach. Zu Null wandelt die 29-Jährige durch dieses Spiel und enteilt auf 4:0.

Neben den Fehlern der Konkurrentin, die Pegula gern mitnimmt, ist die Weltranglistenfünfte weiter auch selbst in der Lage, etwas zu inszenieren. Diese Rückhand longline beispielsweise ist stark.

Doch wenig später nutzt Pegula ihre zweite Breakchance mit freundlicher Unterstützung der Gegnerin. Sabalenka wuchtet eine Vorhand ins Netz und gibt zum insgesamt vierten Mal heute ihr Service ab. Im zweiten Durchgang ist das also wieder ein Doppel-Break für die Amerikanerin, die 3:0 führt.

Dann setzt sich das druckvolle Spiel von Sabalenka mal durch. Die Vorhand longline reicht am Ende, den Ball bringt Pegula nicht kontrolliert zurück.

Dann hat Pegula Glück mit der Netzkante. Sabalenka muss sich sputen, erreicht den Ball zwar noch, schiebt ihre Rückhand aber ins Aus. Voller Frust haut die Weissrussin eine weitere Filzkugel in die Maschen. Dieser Punktverlust bedeutet nämlich erneut zwei Breakbälle.

Allmählich muss sich Sabalenka etwas einfallen lassen. Die Aufholjagd im ersten Satz kam zu spät, sie sollte also unbedingt früher anfangen. Doch da bleibt schon die nächste Vorhand an der Netzkante hängen. 0:30!

Aktuell bekommt Pegula viel Hilfe von der Kontrahentin. Und so stellt dieses Aufschlagspiel kein Problem dar. Die US-Amerikanerin kommt zu 15 durch und erhöht auf 2:0.

Sabalenka werden also immer wieder auch die unerzwungenen Fehler zum Verhängnis. Jetzt verzieht die 25-Jährige eine Vorhand ohne Not und kommt auf mehr als doppelt so viele unforced Errors wie Pegula. Bei den Winnern bewegen sich beide auf Augenhöhe.

Über einen guten Return organisiert sich Pegula das Break. In ihrer Not schlägt Sabalenka die Vorhand ins Spielhindernis und gibt ihr Service sang- und klanglos zu Null ab.

Pegula kann aber auch in Eigeninitiative zum Erfolg kommen. Die Vorhand spielt die 29-Jährige nah an die Seitenlinie heran. Da kann die Widersacherin nur hinterherschauen. Wenig später liegen schon wieder drei Breakbälle bereit.

Nun ist es an Sabalenka, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Und mal wieder ist es ein eigener Fehler von der Grundlinie, der den ersten Punkt kostet.

Obwohl die Aufschlagwerte beim Ersten auf beiden Seiten identisch sind, war es doch auch das Service, welches hier bislang den Ausschlag gab. Über den Zweiten machte Jessica Pegula in zwei Dritteln der Fälle den Punkt, Aryna Sabalenka kam da nur auf 22 Prozent, wobei auch die vier Doppelfehler ihren Anteil hatten. In der Summe hatte die US-Amerikanerin weniger Mühe mit ihren Spielen. Auf der Gegenseite waren die zwei Aufschlagverluste zu viel, die Weissrussin konnte die trotz des Aufbäumens nicht mehr wettmachen.

Nun aber hat es Pegula nochmals auf dem Schläger, kann den Satz doch noch ausservieren. Und jetzt läuft es wieder besser. Die 29-Jährige organisiert sich zwei Satzbälle und nutzt gleich den ersten, weil Sabalenka eine Rückhand in die Maschen wuchtet.

Nach wie vor denkt Sabalenka nicht daran, diesen Satz verlorenzugeben. Zwar gerät die 25-Jährige bei eigenem Aufschlag 0:30 in Rückstand, verliert diesmal aber nicht die Nerven. Die topgesetzte Belarussin zieht das Spiel auf ihre Seite und verkürzt auf 4:5.

Sabalenka rafft sich zu einer umgehenden Antwort auf. Zuletzt deuteten sich Schwierigkeiten bei Pegula an, die nun erstmals Breakbälle zulassen muss. Den zweiten nutzt die Weissrussin und holt sich ein Break zurück.

Erneut gerät Sabalenka bei eigenem Service ins Schlingern, lässt abermals zwei Breakmöglichkeiten zu. Die zweite weiss Pegula zu nutzen und enteilt auf 5:2.

Nun hat Pegula erstmals etwas Mühe und muss sich über Einstand quälen. Mit einer feinen Rückhand longline organisiert sich die US-Amerikanerin den dritten Spielball. Kurz darauf verschlägt Sabalenka von der Grundlinie.

Plötzlich ist es mit der Souveränität dahin. Sabalenka erlaubt sich in diesem Spiel drei Doppelfehler. Von den drei Breakbällen kann die Nummer 1 nur einen abwehren. Dann schlägt Pegula zu und holt sich das erste Break im Match.

Pegula wirkt weiter sehr souverän, lässt in ihren Aufschlagspielen nach wie vor gar nichts anbrennen. Erst einen Zähler hat sie ihrer Kontrahentin gestattet. Am Spielgewinn zum 2:2 bestehen keinerlei Zweifel.

Nach den anfänglichen Problemen läuft es für Sabalenka jetzt deutlich geschmeidiger. Die Weissrussin erledigt das diesmal zu Null und legt damit wieder vor.

Bei Pegula geht das deutlich zügiger. Das erste Ass der US-Amerikanerin ist auch dabei. In Windeseile braust die 29-Jährige zu Null zum Spielgewinn und gleicht aus.

Plötzlich gerät Sabalenka in die Gänge, produziert unter anderem ihr erstes Ass. So wehrt die Belarussin beide Breakchancen ab, taucht letztlich noch am Netz auf und zieht das Spiel mittels Volley vollends auf ihre Seite.

Rhythmus findet die Weltranglistenerste noch nicht, semmelt jetzt eine Vorhand in die Maschen und sieht sich zwei Breakbällen gegenüber.

In diesem Augenblick eröffnet Sabalenka das Match, muss den ersten Punkt aber zügig abgeben.

Zum sechsten Mal stehen sich die beiden Spielerinnen in einem offiziellen Tennismatch gegenüber. Lediglich das erste Duell beim in New York ausgetragenen Turnier von Cincinnati 2020 ging in drei Sätzen an Pegula. Danach siegte Sabalenka viermal in Folge und dabei stets in zwei Sätzen. Die letzte Auseinandersetzung geht auf die letztjährigen WTA Finals zurück (6:3, 7:5).

Sabalenka feierte im Januar ihren ersten Grand-Slam-Titel. Im weiteren Verlauf der Saison ging es bei den Majors stets mindestens ins Halbfinale, bei den US Open sogar ins Endspiel. In der Summe hat die Belarussin in ihrer Karriere 24 Finals bestritten und 13 davon gewonnen. Lange Zeit schnupperte die 25-Jährige vergeblich am Tennisthron, scheiterte ein ums andere Mal im letzten Moment. Doch im September war es endlich soweit, da wurde sie die Nummer 1 der Welt.

Ihre grössten Erfolge als Einzelspielerin verzeichnete Pegula bei den 1.000er-Turnieren in Guadalajara 2022 und Montréal 2023. Zuletzt feierte die ehemalige Nummer drei der Welt in Seoul ihren insgesamt vierten Turniersieg auf der WTA-Tour. Auf Grand-Slam-Ebene kam sie nie übers Viertelfinale, erreichte die Runde der letzten Acht bei allen vier Majors – in dieser Saison bei den Australian Open und in Wimbledon.

Pegula schnupperte 2021 als Ersatzspielerin erstmals bei den WTA Finals rein, kam aber nicht zum Einsatz. Ein Jahr darauf gehörte die US-Amerikanern zu den besten acht Spielerinnen des Jahres und durfte mitspielen. Über die Gruppenphase kam die Rechtshänderin allerdings nicht hinaus. In dieser Woche ist die 29-Jährige an 5 gesetzt.

Sabalenka hat sich zum dritten für die WTA Finals qualifiziert, ist topgesetzt. Beim Debüt 2021 war bereits in der Gruppenphase Endstation. Vor zwölf Monaten erreichte die Weissrussin das Endspiel und verlor dieses in zwei Sätzen gegen Caroline Garcia. Übrigens nahm die Rechtshänderin auch zweimal an der WTA Elite Trophy teil. Beim zweitklassigen Jahresendturnier ging Sabalenka 2019 als Siegerin hervor.

Dabei handelt es sich um das Duell zweier zum Auftakt siegreicher Spielerinnen. Sabalenka fegte vorgestern Maria Sakkari mit 6:0 und 6:1 vom Platz, Pegula setzte sich gegen Elena Rybakina mit 7:5 und 6:2 durch. Wer also heute gewinnt, macht einen sehr grossen Schritt in Richtung Halbfinale.

Herzlich willkommen zu den WTA Finals! In dieser mitteleuropäischen Nacht widmen wir uns einem Match der Bacalar Group. Gegen 23:00 Uhr MEZ treffen hier Aryna Sabalenka und Jessica Pegula aufeinander.