Nach einem spannenden und intensiven Match entscheidet Julia Görges das deutsche Viertelfinale auf Mallorca in zwei Sätzen (6:2, 6:4) für sich. Im zweiten Satz legte Lisicki zunächst los wie die Feuerwehr und zog auf 3:0 und 4:1 davon. Es schien auf einen dritten Satz hinauszulaufen, doch dann zeigte Görges, warum sie als Mitfavoritin auf den Turniersieg gilt. Sie untermauert ihre starke Form mit 75 Prozent der Punkte nach erstem Aufschlag. Lisicki zeigt grossen Kampf, macht aber 22 Unforced Errors (Görges: 8) und hat mit nur 49 Prozent der ersten Aufschläge wenig auszurichten. Man merkt ihr doch an, dass sie nach der langen Pause noch ihren Rhythmus sucht. Den wird sie sich durch weitere Matches sicher bald erspielen. Für Julia Görges geht es am Samstag weiter. Im Halbfinale wartet die erst 18-Jährige US-Amerikanerin Catherine Bellis, die sich überraschend gegen Karolina Pliskova in zwei Sätzen deutlich durchsetzte. Das war es für heute von den Mallorca Open, bis bald!

Game, Set and Match: Julia Görges! Sie macht es eiskalt mit einem Service Winner und gewinnt damit Satz zwei mit 6:4!

Klar im Kopf und mit einer eindeutigen Marschroute beginnt Julia Görges ihr Aufschlagspiel mit zwei Assen. Dann ist Lisickis Rückhand weit im Aus, somit drei Matchbälle!

Bei Lisicki kommt kein erster Aufschlag und dann steht sie nicht gut genug zur Vorhand, um den Ball die nötige Präzision zu verleihen. Die geht ins Aus und damit führt wieder Görges mit 5:4, was für eine Aufholjagd! Nun serviert Görges gleich zum Matchgewinn!

Das ist bärenstark, was Görges jetzt auf den Rasen bringt. Sie ist wieder im Aufwind und hat nach einem Vorhand Winner drei Breakbälle!

Jetzt wackelt Lisicki gewaltig! Der Return nach zweitem Aufschlag ist zu schwach. Sie hätte genug Angriffschancen, vergibt diese aber leichtfertig. Wieder landet eine schwache Rückhand im Netz und damit hat Görges zum 4:4 ausgeglichen. Sie hat sich durch den hohen Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen. Dreht sie den Satz nun komplett? Lisicki steht jetzt bei eigenem Aufschlag im Fokus, den muss sie durchbringen.

Nach einer starken Rückhand longline hat Lisicki im nächsten Ballwechsel Glück. Ihre Rückhand cross kommt halbhoch, aber Görges donnert sie ins Netz. Anschliessend kontert die 28-Jährige aber mit einem starken Aufschlag und verkürzt auf 15:30.

Das ist bitter aus Sicht von Lisicki! Durch einen weiteren Doppelfehler schenkt sie ihrer Gegnerin das Break zum 3:4. Da muss der Vater wieder zum Stuhl kommen, der 27-Jährigen droht der Satz zu entgleiten. Görges wäre mit einem weiteren Satzgewinn im Halbfinale.

"Ja!", kommt es von Lisicki, nachdem ihr ein starker zweiter Aufschlag gelungen ist. Sie hat dadurch die nächste Chance, aber dieses Mal wählt sie die falsche Taktik. Sie läuft nach vorne und Görges passiert sie mit der Vorhand cross aus der Rückhandecke. Einstand!

Nach einer verzogenen Rückhand schaut Görges zu ihrer Box, aber dort signalisiert man ihr, dass der Ball deutlich im Aus war. Lisicki hat den Spielball, doch ein Doppelfehler verhindert das möglicherweise vorentscheidende 5:2 fürs Erste. Einstand!

Ein Servie Winner beschert Görges dann das 2:4. Sie könnte es jetzt mit einem Break wieder spannend machen. Zuletzt war Lisicki bei eigenem Aufschlag aber wieder stark.

Wenn Lisicki jetzt noch das Doppelbreak holt, ist ihr der Satz nicht mehr zu nehmen. Görges weiss das und gerät unter Druck. Sie macht einen Doppelfehler und streckt sich danach vergebens nach einem scharfen Return. Dann gibt es eine kuriose Szene: Weil Görges und die Linienrichterin beide gleichzeitig etwas rufen, kann die Schiedsrichterin den Unterschied nicht ausmachen und der Punkt wird wiederholt. Das kommt Görges zu Gute und sie kann sich einen Spielball erspielen, nachdem sie sonst mit dem Rücken zur Wand gestanden hätte.

Görges setzt Lisicki weiter unter Druck. Dann gelingt der Wahl-Amerikanerin mal ein guter Stopp und ein Passierschlag in der Folge. Nach einem zu harmlosen Return geht Lisicki vor und hat nach Vorhand Winner einen Spielball. Görges unterläuft ein leichter Fehler mit der Vorhand und Lisicki ist wieder mit drei Punkten vorne, 4:1.

Offenbar hat Görges den Satz noch nicht aufgegeben. Mit einem starken Vorhand Winner erspielt sie sich drei Spielbälle. Direkt der erste Sitz mit dem nächsten Winner beim Aufschlag. Mit vier ersten Aufschlägen lässt sie Lisicki nicht den Hauch einen Chance in diesem Spiel und meldet sich durch das 1:3 zurück auf der Anzeigetafel.

Lisicki punktet mit einem Winner beim zweiten Aufschlag und hat drei Spielbälle. Es folgt der zweite zu lange Vorhandball in diesem Spiel von Görges und sie muss das 0:3 aus ihrer Sicht schlucken. Kann sie sich noch einmal fangen, oder sehen wir tatsächlich den dritten Satz?

Lisicki hat den Satzverlust offenbar gut weggesteckt. Nach den abgewehrten Breakbällen und dem eigenen Breakpunkt liegt sie komfortabel vorne und könnte mit dem eigene Aufschlag einen wichtigen Schritt in Richtung Satzausgleich machen. Görges spielt jetzt ein wenig überhastet und setzt einen Return weit ins Seitenaus. 30:15.

Es ist wieder eine enge Kiste. Görges muss über den Einstand gehen und dann unterläuft ihr ein Doppelfehler. Das ist besonders ärgerlich, nachdem sie eben ein 40:0 bei Lisickis Aufschlag nicht nutzen konnte. Unter Druck serviert sie aber stark und wehrt das Break zunächst ab. Kurz darauf aber hat Lisicki die nächste Chance, weil Görges nicht mit einer so scharfen Vorhand cross gerechnet hatte. Es folgt eine tolle Rückhand cross beim Return und so hat auch Lisicki ihr erstes Break zu einem wichtigen Zeitpunkt. Sie erhöht auf 2:0.

Es ist eine Menge Tempo im Spiel. Auf Rasen sind längere Ballwechsel unüblich, doch heute sehen wir ab und zu welche. Jetzt hat Lisicki das bessere Ende für sich und macht dann mit einem Service Winner den Deckel auf ihr enges erstes Spiel. Damit führt sie mit 1:0, das ist wichtig für sie. Zwei Gewinnsätze sind nötig, um ins Halbfinale einzuziehen.

Gleich zu Beginn sieht sich Lisicki der nächsten bedrohlichen Situation gegenüber: Drei Breakbälle für Görges! Daraufhin wechselt sie den Schläger und bringt drei erste Aufschläge rein, darunter zwei Winner. Einstand!

Auch der zweite Satz wird von Sabine Lisicki mit dem Aufschlag eröffnet!

Julia Görges kann an ihre tolle Leistung aus dem Achtelfinale anknüpfen und holt sich den ersten Satz verdient. Dennoch ist das 6:2 vielleicht eine Spur zu deutlich, denn bis zum 2:2 war es ein enges Match mit sehr langen Aufschlagspielen auf beiden Seiten. Das erste Break gab Görges aber Schwung und mit dem Doppelbreak war ihr der Satz nicht mehr zu nehmen. Wenn es Lisicki gelingt, weniger Fehler einzustreuen und auch mal einen Gang rauszunehmen, hat sie hier durchaus noch eine Chance.

Mit dem Doppelbreak im Rücken serviert Görges beschwingt und ihr gelingt ein Vorhand Winner aus der Rückhandecke. Es folgen drei Satzbälle. Lisicki setzt dann einen Return hinter die Grundlinie, sie wehrt sich kaum gegen den Satzverlust. Der erste Satz geht damit mit 6:2 an Görges.

Lisicki überpowert gelegentlich, was sicherlich der fehlenden Matchpraxis zuzuschreiben ist. Jetzt versucht sie es mal mit Serve-and-Volley, aber das hat Görges gerochen und passiert sie im zweiten Versuch. Doch die nächste Breakchancen kommen sofort durch einen starken Return genau an die Linie. Sie nutzt sofort die erste, weil Lisicki auf der Rückhandseite erneut einen Fehler macht und etwas spät dran ist. Das 5:2 riecht schon fast nach Satzgewinn für Görges. Lisicki holt den Rat ihres Trainers und Vaters Richard Lisicki.

Nachdem Görges den ersten von drei Spielbällen vergeben hat, richtet sie sich erst einmal die Haarklammer. Das hat offenbar geholfen, denn mit viel Schwung setzt sie Lisicki unter Druck. Ein zur Abwechslung mal entspanntes Aufschlagspiel geht an Görges, die auf 4:2 erhöht. Lisicki ist nun gefordert.

Nach einer zu harmlosen Vorhand ihrer Gegnerin greift Görges kompromisslos zu und holt mit einer Vorhand longline das erste Break zum 3:2. Dieses Spiel macht viel Spass, weil es eine Partie auf Augenhöhe ist. Die beiden schenken sich nichts.

Görges zeigt, dass sie sich gut bewegen kann und haut nach scharfem Aufschlag einen sehenswerten Return raus. Das Break vergibt sie aber dann wieder, weil Lisicki es ohne viele Gedanken mit viel Wucht und Präzision beim Aufschlag regelt. Dann erspielt sich Lisicki den Vorteil, aber Görges ist wieder bärenstark beim Return. Einstand!

Lisicki will einen Aufschlag zunächst in die linke Ecke spielen, dreht aber im letzten Moment ab und serviert in die Mitte. Görges' Return kommt so, dass sie ihn per Volley verwerten kann. Das Match lebt von den starken Vorhänden Lisickis und den ebenso guten Rückhand-Schlägen ihrer Landsfrau. Einstand!

Wiederholt klappt ein Stopp von Lisicki nicht. Daran muss sie noch arbeiten, auch wenn es mit dem Druck in ihrem Spiel schon besser klappt als zu Beginn des Matches. Ein Vorhand Winner führt zum 30 beide.

Lisicki muss grinsen, als sie die nächste Breakchance nur knapp durch die Netzkante vergibt. Sie hatte die Gegnerin schon auf dem falschen Fuss erwischt. Görges zieht anschliessend den Kopf aus der Schlinge und profitiert von einer verzogenen Vorhand cross ihrer Kontrahentin. Görges gleicht zum 2:2 aus.

Auch dieses Spiel geht so schnell nicht zuende. Görges setzt eine Vorhand nur ins Netz und vergibt somit die Chance auf den Spielgewinn. Sie nimmt einen neuen Anlauf, doch Lisicki bringt sich mit starkem Return in gute Position und lässt Görges dann mit einer Vorhand cross alt aussehen. Die Breakchance wehrt dann Görges ab, weil Lisicki eine Vorhand von ihr nicht mehr kontrollieren kann. Abermals Einstand!

Da kommt die Faust bei Lisicki, sie hat ihren ersten Breakpunkt durch einen Netzschlag der Gegnerin. Görges steht unter Druck und muss über den zweiten Aufschlag gehen. Den serviert sie weit nach aussen und bringt Lisicki ins Laufen. Die kann dann gegen die folgende Vorhand cross nichts mehr machen, wieder Einstand! Es ist schon zu Beginn ein sehr intensives Match.

Görges hat zwei Spielbälle. Den ersten kann Lisicki mit einer starken Vorhand cross gegen die Laufrichtung abwehren. Weil das so gut geklappt hat, macht sie es gleich nochmal und erreicht den Einstand. Lisicki hat sich etwas befreien können und greift nun ihrerseits mehr an.

Am Ende waren es dann doch die Aufschläge, die Lisicki aus der Bedrängnis befreit haben. Sie kann mit einem Service Winner zum 2:1 punkten. Die Quoten beim Aufschlag sind jedoch bei Görges zu Beginn besser. Lisicki fragt auf der Bank dann erstmal nach grösseren Handtüchern und einer Kühlmöglichkeit für die Schulter.

Es bleibt eng, weil Lisicki einen Spielball durch einen Doppelfehler vergibt. Dann wendet sich das Blatt wieder und Görges erspielt sich mit einem guten Return per Rückhand Breakball Nummer zwei. Sie bestimmt das Tempo, doch Lisicki verhindert das Break mit einem Service Winner. Es geht weiter, Einstand!

Görges hat die erste Breakchance, nachdem Lisicki eine Rückhand vom Rahmen springt. Lisicki muss über den zweiten Aufschlag gehen und hat Glück, das die Vorhand cross von Görges an der Netzkante hängen bleibt. Wieder Einstand!

Lisicki dreht zunächst das Spiel, ehe ihr ein Stopp in aussichtsreicher Position am Netz zu kurz gerät. Mit einem guten zweiten Aufschlag setzt sie Görges unter Druck, die aber noch einen guten Return raushaut. Lisicki streckt sich zur Vorhand und hat den Spielball. Den kann sie aber nicht nutzen, weil der nächste Stopp zu lang gerät und Görges den Einstand per Vorhand erreicht.

Julia Görges zieht nach und gleich ebenfalls glatt zum 1:1 aus. Sie präsentiert sich wie schon im Achtelfinale souverän beim ersten Aufschlag. Im nächsten Spiel geht sie mit einem tollen Return und einer starken Vorhand im Anschluss gleich mal mit 15:0 in Führung. Gelingt ihr das Break?

Sehr solide gewinnt Lisicki ihr erstes Aufschlagspiel. Nach einer Vorhand Winner hat sie drei Spielbälle und nutzt den ersten direkt per Ass. Lisicki geht mit 1:0 in Führung.

Sabine Lisicki eröffnet das Match mit dem Aufschlag! Julia Görges hatte die Wahl gewonnen und sich für den Rückschlag entschieden.

Julia Görges und Sabine Lisicki sind auf dem Platz. Sie werden sich gleich etwa fünf Minuten einspielen, dann kann das deutsche Duell beginnen!

Die Bilanz der beiden im direkten Vergleich ist ausgeglichen. Vor über zwei Jahren war das letzte Duell in Miami. Dort gewann Lisicki ein enges Match in drei Sätzen (7:6, 6:7, 6:4). 2011 konnte Görges das Match in Stuttgart gegen Lisicki in zwei Sätzen (6:4, 6:4) gewinnen. Heute wird also eine der beiden Damen in Führung gehen und einem möglichen Finale immer näher kommen. Die deutsche Fahne wird also weiter hochgehalten. Die dritte deutsche Starterin, Mona Barthel, musste sich im Achtelfinale der US-Amerikanerin Catherine Bells geschlagen geben.

Julia Görges wird in der Liste auf Platz 54 geführt. Sie machte zuletzt durch starke Leistungen beim Fed-Cup auf sich aufmerksam, wo sie Deutschland den Klassenerhalt gegen die Ukraine sicherte. Danach sorgte sie für Schlagzeilen, weil sie trotz der tollen Auftritte keine Wildcard für Stuttgart bekam. In Prag und Madrid war ebenso nach der ersten Runde Schluss wie bei den aus deutscher Sicht total verkorksten French Open. Besser lief es in Nürnberg (zweite Runde) und Rom (dritte Runde). Wie weit geht es dieses Mal?

Nach 1:13 Stunden schrie Lisicki ihre Erleichterung heraus. Noch in der ersten Runde hatte sie gegen Kiki Bertens deutlich mehr Probleme gehabt, ehe die Niederländerin nach dem zweiten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste. Nun gibt ihr die Gala gegen Rogers neues Selbstbewusstsein. "Heute hat es sich wie der erste richtige Sieg angefühlt. Ich bin einfach glücklich, wieder zurück zu sein", sagte Lisicki nach ihrem Sieg. Durch die lange Verletztungspause war Lisicki auf Platz 144 der Weltrangliste gefallen.

Dort wartet Landsfrau Sabine Lisicki. Sie feierte nach siebenmonatiger Verletzungspause ihr Comeback auf Mallorca. Im Achtelfinale ging es gegen die US-Amerikanerin Shelby Rogers. Lisicki spielte bärenstark und konnte auch ihre Paradedisziplin, den Aufschlag, endlich wieder zeigen. Beim 6:3, 6:4 haute sie acht Asse raus, gab nur ein Aufschlagspiel ab und holte insgesamt etwa 80 Prozent der Punkte nach erstem Aufschlag. Im ersten Satz war die Quote noch bei 59 Prozent, ehe sie sich trotz Besserung der schwachen Rogers nochmal steigerte und am Ende den Matchball per Service Winner verwandelte.

Julia Görges hatte im Achtelfinale eine schwere Aufgabe vor der Brust. Sie bekam es mit der topgesetzen Russin Anastasia Pavlyuchenkova zu tun. Umso überraschender war es, wie souverän sich Görges beim 6:1, 6:2 präsentierte. Das Match dauerte gerade einmal 60 Minuten. Görges gelangen sechs Asse und fast 90 Prozent der möglichen Punkte nach erstem Aufschlag. Sobald der erste Aufschlag kam, gab sie kein Aufschlagspiel ab und kam zudem auf vier von sieben möglichen Breaks. Insgesamt sammelte sie insgesamt starke 25 Punkte mehr als ihre Kontrahentin und zieht verdient ins Viertelfinale ein.

Hallo aus Mallorca zum Viertelfinale der Mallorca Open 2017! Eines steht jetzt schon fest: Es wird definitiv eine Deutsche ins Halbfinale einziehen. Denn Julia Görges und Sabine Lisicki bestreiten in der Runde der letzten acht ein deutsches Duell. Los geh es um 17 Uhr!