Fazit:
Deutschland zieht vorzeitig nach drei Siegen in das Viertelfinale ein! Heute sah es zu Beginn eigentlich nach einer klaren Angelegenheit aus. Lisa Altenburg brachte die Hanas mit einem schönen Sololauf in Führung, zwischenzeitlich wuchs die Führung gar auf drei Tore an. Doch womöglich fühlte man sich angesichts des komfortablen Vorsprungs schon zu sicher, nahm auch aufgrund der Hitze einen Gang raus. So fand Irland wieder in das Spiel und sorgte durch zwei Tore nach Strafecken plötzlich für grosse Verunsicherung im deutschen Team. Erst mit dem 4:2 durch Franzisca Hauke machten die Hanas dann alles klar.

Drei Sekunden vor Schluss noch eine Strafecke für Irland. Doch zu diesem Zeitpunkt geht es nur noch um Ergebniskosmetik.

Das wird es jetzt gewesen sein. Auf irischer Seite scheint die Hoffnung angesichts der schwindenden Zeit zu weichen.

Im Fallen bringt Kathryn Mullan das Spielgerät angeblich mit der runden Seite vor den Kasten. Wieder eine glückliche Entscheidung zugunsten der Danas.

Zweieinhalb Minuten vor Ende noch eine Strafecke für Irland. Und die Kugel landet tatsächlich im Netz, doch der Treffer zählt nicht.

Die Deutschen spielen jetzt wieder befreiter auf. Es war nur ein Knoten, der neu gelöst werden musste.

Tor für Deutschland, 4:2 durch Franzisca Hauke
Doch, er zählt! Die Unparteiische erscheint "keine klare Behinderung". Über die Definition von "klar" kann man wohl streiten, doch die Behinderung ist eindeutig vorhanden. Glück für die Danas!

Es geht um eine mögliche Behinderung von Pauline Heinz an der Torfrau. Und die neu in die Mannschaft gerückte 20-Jährige klemmt da doch ganz schön an Ayeisha McFerran, der Treffer wird wohl nicht zählen.

Da ist das erlösende 4:2! Franzisca Hauke nimmt den Abpraller im Rückraum und jagt ihn halbhoch in das linke Eck. Doch der Treffer wird noch einmal überprüft.

Die Danas verfügen weiterhin über mehr Ballbesitz, wirken mittlerweile aber arg verunsichert. Kaum eine Spielerin wagt mal den Risikopass in die Spitze, es geht fast nur hintenrum.

Mit etwas Glück tankt sich Charlotte Stapenhorst auf links durch, bleibt aber aus spitzem Winkel am ausgestreckten Fuss von Ayeisha McFerran hängen. Hoffentlich rächt sich das nicht.

Tor für Irland, 3:2 durch Hannah McLoughlin
Deutschland hat mittlerweile den Faden verloren. Hannah McLoughlin drischt die Strafecke an Freund und Feind und zwischen den auf der Linie postierten Lisa Altenburg und Julia Sonntag vorbei in das rechte Eck.

Jetzt unterläuft auch Granitzki ein Fehler. Der Ball springt ihr beim Stoppversuch an den Arm, es gibt Strafecke für Irland.

Da haben die Danas Glück gehabt! Ein scharfes Zuspiel von rechts rauscht gar nicht so weit an der am langen Pfosten völlig freistehenden Deirdre Duke vorbei.

Hanna Granitzki stellt sich auf dem Flügel in die Gegenspielerin und erobert den Ball! Für Tice geht es indes weiter.

Lisa Altenburg trifft Elena Tice im Laufduell unglücklich mit der Schulter. Die Irin geht zu Boden und muss erstmal durchschnaufen.

So muss das sein, Deutschland ist sofort wieder um Spielkontrolle bemüht. Ein weiter Ball von Hanna Granitzki in den Kreis findet aber keine Abnehmerin.

Viertelfazit:
Die sieben Strafecken der Danas blieben weitgehend harmlos, auch aus der Zehn-Minuten-Strafe gegen Anna O'Flanagen konnte man kein Kapital schlagen. So ist die Partie noch immer nicht entschieden.

Erst jetzt ist Irland wieder komplett. Aufpassen, dass man angesichts des trügerischen Zwei-Tore-Vorsprung nichts mehr anbrennen lässt.

Kira Horn sorgt auf der Gegenseite für Trubel, lässt sich nicht vom Ball trennen und holt im entscheidenden Duell mit Chloe Watkins die nächste Strafecke heraus.

Tor für Irland, 3:1 durch Elena Tice
Kommt doch noch einmal Spannung auf? Elena Tice bringt einen verdeckten Schuss auf den Kasten. Sonderlich platziert ist er nicht, doch Julia Sonntag sieht ihn einfach zu spät und muss ihn rechts neben sich passieren lassen.

In Unterzahl versucht Irland, sich noch einmal aufzubäumen, und holt immerhin eine Strafecke heraus.

Tor für Deutschland, 3:0 durch Lisa Altenburg
Lisa Altenburg verlädt die gegnerische Torfrau und schiebt lässig in das rechte untere Eck ein! Beim Jubel stülpt sie sich Zähne in Deutschlandfarben über. Wo es dieses modische Accessoire wohl zu kaufen gab?

Es gibt Siebenmeter! Der Einspruch von Charlotte Stapenhorst hat sich also komplett gelohnt und Deutschland verfügt weiter über den Videobeweis.

Der Ball wäre eindeutig reingegangen, die Entscheidung dürfte also eigentlich klar sein. Doch die Unparteiische lässt sich bei ihrer Entscheidung eine Menge Zeit.

Nochmal Pauline Heinz, diesmal aus der zweiten Reihe. Hannah McLoughlin hält auf der Linie den Fuss rein, das müsste eigentlich Siebenmeter geben!

In Überzahl holt Deutschland die nächste Strafecke heraus. Anne Schröder lässt sich beim Weg zur Torauslinie eine Menge Zeit. Die Ausführung hat es dann aber in sich, zweimal abgefälscht landet die Kugel am rechten Eck bei Pauline Heinz. Doch wieder nur Ecke, weil Ayeisha McFerran noch dran ist.

Viele Unterbrechungen in der Partie, das Klima setzt den Spielerinnen sichtbar zu.

Erneut holt Franzisca Hauke die Strafecke heraus. Diesmal scheitert Sonja Zimmermann.

Cécile Pieper nimmt den Versuch, trifft die irische Torfrau Ayeisha McFerran aber recht mittig am Schoner.

Jetzt vielleicht? Franzisca Hauke holt mit einem Schlag an den Fuss eine Strafecke für Deutschland heraus.

Sonja Zimmermann antizipiert ein gegnerisches Zuspiel in die Spitze. So kommt im dritten Viertel weiter keine Gefahr auf.

Gelbe Karte für Anna O´Flanagan (Irland)
Noch schlimmer erwischt es Anna O´Flanagan, die Unparteiische fährt hier eine sehr strenge Linie.

Grüne Karte für Amelie Wortmann (Deutschland)
Die 24-jährige Mittelfeldspielerin hält bei einem Freischlag den Abstand von fünf Metern nicht ein und muss für zwei Minuten auf die Strafbank.

Das DHB-Team nimmt die Zügel gleich zu Beginn wieder in die Hand. Lisa Altenburg hofft bei ihrem Vorstoss aber vergeblich auf die erste Strafecke.

Halbzeitfazit:
Die Danas legen bei hohen Temperaturen keine Glanzleistung, aber einen souveränen und gegen harmlose Irinnen völlig ausreichenden Auftritt auf das Parkett. Lisa Altenburg sorgte mit einem schönen Sololauf für die Führung, Cécile Pieper netzte ein weites Horn-Zuspiel zum 2:0 ein. Ein paar Ungenauigkeiten sorgten dafür, dass sich Irland dem Kasten von Julia Sonntag in der Schlussphase doch noch ein paar Mal annäherte. So richtig gefährlich wurde es aber nicht.

Auch Kathryn Mullan wird jetzt auf der linken Kreisseite nicht konsequent genug angegriffen, drischt die Kugel aber weit über das Gehäuse. Aus Frust gibt sich die 27-Jährige selbst einen Schlag mit.

Viele Ungenauigkeiten gerade im deutschen Spiel. So langsam macht sich vor der Halbzeitpause wohl Erschöpfung breit.

Erst zum zweiten Mal kommt Irland in den Kreis. Und fast wäre es gefährlich geworden, Chloe Watkins wird aber gerade noch am Abschluss gehindert.

Jette Fleschütz versucht sich jetzt an Flanken von der rechten Aussenbahn. Doch im Zentrum ist einfach zu viel los.

Erneut so ein toller Schlenzer auf Lisa Altenburg, den die gebürtige Mönchengladbacherin auch technisch stark herunterholt. Allerdings ist diesmal die Distanz zum Tor noch zu gross und die Wege sind besser zugestellt.

Irland ist gefordert, schlägt die Kugel aber einfach nur uninspiriert in die Spitze. So brennt für das DHB-Team nichts an.

Man hat den Eindruck, dass hier noch deutlich mehr möglich ist. Doch gerade schlägt Anne Schröder einen Steilpass in die Spitze direkt ins Seitenaus.

Tor für Deutschland, 2:0 durch Cécile Pieper
Die Danas legen nach! Kira Horn bringt von der rechten Seitenlinie ein scharfes Zuspiel in die Mitte. Cécile Pieper hat Glück, dass Hannah Matthews den Ball nicht aufhalten kann und hält am langen Eck instinktiv den Schläger rein.

Deshalb probiert es Charlotte Stapenhorst nun mal aus der Distanz, doch weit links vorbei.

Deutschland wieder um Spielkontrolle bemüht. Irland macht auch nach dem Gegentreffer keine Anstalten, sich weiter aus der Reserve locken zu lassen.

Nächste Strafecke für Irland, nach Foul von Hanna Granitzki. Wenn die Irinnen gefährlich werden können, dann wohl nach Standards.

Bei den Temperaturen hätte die Viertelpause auch mal länger ausfallen können. Aber keine Chance.

Viertelfazit:
Deutschland führt zur Pause völlig verdient mit 1:0! Den Unterschied machte bislang Lisa Altenburg mit einem schön herausgespielten und ebenso toll verwandelten Treffer.

Abgesehen von der gegnerischen Strafecke strahlen die Danas weiter grosse Dominanz aus. Nike Lorenz kommt um ein Haar an der Verteidigerin vorbei, wäre durch gewesen.

Erste Strafecke jetzt auch für Irland. Julia Sonntag wehrt mit dem rechten Schoner ab.

Puh! Nike Lorenz visiert mit einem strammen Schuss das linke Eck an. Eine Verteidigerin bringt gerade noch den Schläger dazwischen.

Und fast das 2:0. Die Torschützin Lisa Altenburg dringt über rechts vor und erzwingt mit dem Zuspiel in den Rückraum die hohe Abwehr. Immerhin Strafecke für Deutschland!

Tor für Deutschland, 1:0 durch Lisa Altenburg
Da ist die mehr als verdiente Führung! Eingeleitet wird sie durch einen wundervollen Schlenzball, der das gesamte Mittelfeld überbrückt. Von halbrechts dringt Lisa Altenburg in irrsinnigem Tempo und bester Torjägermanier in die Mitte und verwandelt mit der Rückhand zwischen zwei Verteidigerinnen hindurch in die Lücke im rechten Eck!

Dass das ganz hohe Tempo vor allem von den Irinnen noch nicht gegangen wird, liegt sicher auch am Klima.

Eine irische Ersatzspielerin lässt sich von der Sprinkleranlage ins Gesicht sprühen. Bei der Mittagshitze von 31 Grad Celsius keine schlechte Idee.

Weiterhin hoher Druck in der gegnerischen Hälfte, doch die Lücke geht noch nicht auf. Irland steht tief hinten drin.

Deutschland in Schwarz mit Feldvorteilen zu Beginn. Aber noch keine klaren Gelegenheiten.

Bundestrainer Xavier Reckinger ist vor Anpfiff noch zu Scherzen aufgelegt, die Stimmung ist gelöst. Kein Wunder, im Vergleich zu gestern ist das Wetter auch schon deutlich besser!

Gegen Irland haben die Danas schon einmal ganz viele Chancen ausgelassen – das war beim 1:1 im August 2019, als das Remis aber gerade noch für den Einzug ins Halbfinale der Europameisterschaft reichte. Acht Strafecken konnte man damals nicht verwerten. Heute darf das Visier gerne ein wenig schärfer eingestellt werden.

Nach den beiden Auftaktsiegen befinden sich die DHB-Damen in einer exzellenten Ausgangslage. Allerdings wird es auch nach dem knappen 2:1 gegen Grossbritannien und dem 2:0 gegen Indien darum gehen, die Chancen zu nutzen. Gegen die Britinnen war das bei 6:17 Schüssen der Schlüssel zum Erfolg, gegen die Inderinnen wäre es nach mehreren ausgelassenen Gelegenheiten fast noch einmal spannend geworden – Julia Sonntag konnte einen gegnerischen Siebenmeter aber parieren.