Das soll es an dieser Stelle vom Kulm gewesen sein. Glückwunsch an die Gewinner und Respekt auch an die anderen Nationen. In der Nationenwertung überholt Norwegen das DSV-Team. Vielen Dank für das Interesse am Liveticker. Alles Gute und bis zum nächsten Mal!

Insgesamt ist der heutige Tag eine grosse Prüfung für die Athleten gewesen. Oftmals ist der Übergang vom Springen ins Fliegen nicht geglückt. Zwei von vier Springern der Slowenen haben gepatzt und Edelmetall zunichte gemacht. Deutschland hat einen Ausrutscher Österreichs eiskalt ausgenutzt. Einmal mehr ist Norwegen das Mass der Dinge in einem rundum spannenden Wettkampf gewesen.

Norwegen sichert sich mit insgesamt 1.467,7 Punkten die dritte Goldmedaille im Skifliegen am Kulm. Deutschland (1.357,3) gewinnt Silber vor Gastgeber Österreich (1.310,4). Slowenien bleibt weit hinter den Erwartungen zurück und wird "nur" Vierter (1.272,7). Es folgen Polen (1.211,9), Tschechien (1.018,4), Finnland (721,6) und Russland (707,5).

Mehr als ein Schaulaufen ist der Sprung vom gestrigen Silbermedaillen-Gewinner Kevin Gangnes natürlich nicht. Ca. 128 Meter muss der Norweger stehen, um das dritte WM-Gold im Skifliegen zu sichern. Und Gangnes steht sogar satte 219,5 Meter! Besser geht es nicht! Fehlerfrei sichert er der neugeformten Norweger Mannschaft Gold! Herzlichen Glückwunsch!

Severin Freund ist der vorletzte Springer des Tages. 99,9 km/h Anlaufgeschwindigkeit sind ordentlich. Beim Absprung gibt es nicht viel zu bemängeln. Souverän sichert der 27-Jährige Silber für den Vize-Weltmeister. Stark!

Der 29-Jährige springt nach einiger Warterei bei starkem Rückenwind in ein österreichisches Fahnenmeer! Satte 99,9 km/h nimmt er mit, wankt im mittleren Sektor, ehe er einen weiteren Lauf bekommt. Rechtzeitig trägt ihn der Aufwind im Schlusssektor bis auf 216 Meter. Das ist Bronze für die Gastgeber!

Was kann Michael Hayböck noch reissen? Wind und Schneetreiben nehmen stark zu. Unten tobt der Hexenkessel. Zunächst muss Österreichs Schlussspringer wieder runter vom Balken.

Spätestens jetzt geht es um die Medaillen. Mehr als 60 Punkte müssten die Polen auf Österreich aufholen, um noch Bronze zu holen. Stefan Hula riskiert alles, kann mit Prevc und Co. aber nicht mithalten. Oben ist er zu spät, zu steil und hat viel Luftwiderstand. Somit wird Polen sogar von den Slowenen überholt. Das ist ärgerlich.

Selbst mit einem neuen Schanzenrekord könnte Peter Prevc nichts mehr daran ändern, dass die Slowenen heute leer ausgehen. Trotzdem löst der Weltmeister mit 238 Metern einige Emotionen aus. Er hat sich auch heute nichts vorzuwerfen. Insgesamt liegt Slowenien nach diesem Super-Satz des Einzelweltmeisters immer noch hinter Norwegen, die ja einen Springer weniger runtergeschickt haben.

Koudelka hat arge Probleme mit seiner geringen Anlaufgeschwindigkeit von 98,3 km/h. Mehr als knapp 155 Meter sind so einfach nicht drin gewesen.

Wie sein vorausgesprungener Konkurrent, leidet auch Larinto unter dem geringen Anlauf. Seinen flachen Sprung zieht der 25-Jährige wenigstens noch etwas nach unten. Finnland wird Vorletzter.

Und damit rein in die letzte Gruppe! Schade, dass die Russen sich auch beim letzten Sprung des heutigen Wettbewerbs nicht mit Ruhm bekleckern. Denis Kornilov verabschiedet sich mit einem eher mässigen Sprung. Tempo, Timing und Technik haben einfach nicht gestimmt.

Jetzt kommt es drauf an! Richard Freitag erwischt im unteren Bereich nicht mehr allzu viel Wind. Trotzdem bleibt er stabil, zieht das Ganze weit nach unten und katapultiert das deutsche Team auf Rang zwei. 42 Punkte beträgt der Vorsprung der Vize-Weltmeister auf Österreich! Die wird Freund nicht gegen Hayböck verlieren.

Mit einer klaren Führung im Rücken, springt Daniel Andre Tande lässig 215,5 Meter weit und freut sich über exzellente Haltungsnoten. Unter normalen Umständen ist den Skandinaviern die Butter nicht mehr vom Brot zu nehmen. Das müsste für den Titel reichen.

Es bleibt ein gebrauchter Tag für die hochgelobten Slowenen. Nach 130 Metern stürzt Anze Lanisek fast. Somit lässt er die Chance aus, Österreich unter Druck zu setzen. Einzig ein Weltklasse-Sprung von Peter Prevc könnte noch etwas nach oben korrigieren. Slowenien liegt momentan sogar hinter Polen.

Nach Poppingers Hüpfer ist Österreichs Silbermedaille in Gefahr geraten. Fettner, nicht der beste Flieger im ÖSV-Team, muss bei schwierigen Bedingungen runter. Viel zu früh muss der 30-Jährige landen. 156,5 Meter öffnen für Deutschland die Tür zu Silber. Daumen drücken!

Plötzlich nimmt der Wind wieder massiv zu. Da es sich um Aufwind handelt, müsste Lukas Hlava eigentlich weit nach unten getragen werden. Allerdings bekommt der Tscheche kein stabiles Flugsystem zustande und verliert früh die Balance.

Früh weht es Dawid Kubacki oben seitlich raus. Trotzdem kann er seinen Sprung ziehen. Druck übt der 25-Jährige auf die Slowenen nicht mehr aus. Der aktuelle zweite Platz ist einfach zu wenig.

Als einziger der Finnen, der nicht aus Lahti kommt, verbucht Lauri Asikainen 101,7 Punkte. Mehr als der vorletzte Platz ist am Kulm nicht mehr drin.

Insbesondere die Springer, die nicht unbedingt als Flieger-Experten gelten, kommen mit dem kurzen Anlauf nicht zurecht. Ilmir Hazetdinov springt zu spät ab, wackelt in der Luft und landet unsauber.

Nach Leyhes Satz ist Deutschland als Dritter wieder ganz klar auf Bronzekurs. Slowenien ist abgeschlagen und müsste in den letzten Sprüngen schon sehr viel aufholen.

Cool, cooler, Stephan Leyhe! Bei leicht verbesserten Windbedingungen zaubert der Youngster mehr als 200 Meter aus dem Hut. Sein Telemark sitzt und bringt trotz einiger Abzüge Rang drei. Schön!

Nach dem gestrigen Sturz präsentiert sich Johann Andre Forfang absolut souverän. Seine tolle Grundtechnik wird mit schwierigem Wind fertig. Weit zieht er seinen Sprung und geht auf Risiko. So wird das etwas mit Gold.

Spätestens damit steht fest, dass Tepes der grosse Schwachpunkt im slowenischen Team ist. 157 Meter reichen vorne und hinten nicht. Aufwindflieger Tepes stürzt früh runter. Damit dürfte Deutschland gleich wieder vorbeiziehen können.

Unten machen die Fans wieder richtig Stimmung. Allerdings büsst Poppinger bei sehr schlechtem Wind viel ein. Gepaart mit dem niedrigen Anlauf, kommen die Akteure kaum noch ins Fliegen, was die geringen Weiten beweisen. 150,5 Meter sichern Österreich die Führung. Trotzdem werden die ÖSV-Chancen auf eine Medaille stark gemindert.

Was ist das denn gewesen? Früh wird Jan Matura nach unten gedrückt und schüttelt enttäuscht den Kopf.

Nach den ersten beiden Sprüngen sind die Polen überraschend oben dran gewesen. Ohne Windunterstützung kommt Klemens Muranka haarscharf über die durch einen Laser angezeigte Führungslinie hinaus. Wegen ein paar Punktabzügen reicht es nicht zur Spitzenposition. Knappe Kiste!

In Bezug aus das Fliegen ist der 23-jährige Sebastian Klinga sicherlich der schwächste Athlet. Nach nur 97,6 km/h Anlaufgeschwindigkeit, ist keine grosse Weite drin. Der Rückstand zum Sechsten ist riesig.

Russlands Mikhail Maksimochkin ist der erste Springer der zweiten Gruppe. Ihm stehen weder genügend Anlaufgeschwindigkeit noch Höhe oder gar Weite zur Verfügung. Das bedeutet nur den vorletzten Rang. Finnland wird gleich weiter davonziehen.

210 Meter müssten es für Wellinger beinahe schon sein, wenn es noch etwas mit den Medaillen werden soll. Allerdings verliert Andreas Wellinger nach einem mehr als 100 km/h schnellen Anlauf schnell die Struktur im Sprung und kommt nur auf 193 Meter. Vielleicht ist damit schon die Bronzemedaille weg.

Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn! Anders Fannemel korrigiert kleinere Windböen gekonnt und verliert weder Tempo noch Höhe. Unten fangen ihn die Windkräfte auf. Sein Telemark sitzt auch nach 217 Metern. Norwegen ebnet den Weg für Gold.

Im Vergleich zum ersten Durchgang, ist der Weltmeister von 2012 wesentlich schneller und auch höher. 211,5 Meter und 125 Punkte bringen Slowenien zumindest wieder in der Nähe der Medaillen.

Lautstark peitsch das Publikum Stefan Kraft nach vorne. Offenbar hat es ihm geholfen. Unten reisst der 22-Jährige die Arme in die Luft. Nach einem kraftvollen Absprung scheint Kraft gar nicht mehr landen zu wollen. Erst nach 230 Metern beendet der selbstbewusste Österreicher seinen Flug mit einem Telemark. Damit sollte die Silbermedaille langsam aber sicher fixiert werden.

Newcomer und Shootingstar Tomas Vancura knackt mit seinen 19 Jahren erneut die 200-Meter-Marke. Der jüngste Teilnehmer im Feld hält Polen in Schlagdistanz.

Mit ein wenig Wut im Bauch startet Kamil Stoch den zweiten Durchgang für die Polen. Diese Aggressivität kommt ihm sowohl am Tisch als auch während des Fluges zugute. Nach einem verspäteten Absprung, gleicht er gekonnt aus und stellt die Skier in die Lüfte. 202,5 Meter können sich sehen lassen.

Harri Olli, mit zwei Skiflug-Medaillen, ist weit entfernt von seinem einstigen Können. Zwischenzeitlich war der 31-Jährige sogar aus der Mannschaft geflogen.

Der Rückstand auf den Siebten wächst und wächst. Vladislav Boyarintsev verhindert mit 80,2 zusätzlichen Punkten nicht, dass Russland den letzten Platz nicht mehr wird verlassen können.

Es ist eine Gratwanderung: Trotzdem haben die Athleten bis dato gezeigt, dass auch bei diesen schwierigen und wechselhaften Bedingungen geflogen werden kann. Daran ändert auch leichter Schneefall nichts. Über die Sicherheit muss man sich heute keine übermässigen Gedanken machen. Der österreichische Skispringer Lukas Müller ist nach seinem schweren Sturz am Kulm vom Mittwoch mindestens teilweise gelähmt und hatte grosse Bestürzung ausgelöst.

Natürlich will man am Kulm unbedingt den zweiten Durchgang zu Ende bringen. Dieser startet um 15:10 Uhr. Es bleibt zu hoffen, dass grössere Verzögerungen ausbleiben. Schliesslich wird es gegen 16 Uhr dunkel und es ist kein Flutlicht vorhanden.

Nach dem ersten Durchgang führt Favorit Norwegen um Cheftrainer Alexander Stöckl mit 725,0 Punkten vor Österreich (691,8) und Deutschland (658,3). Slowenien um Superstar Peter Prevc ist mit 655,7 Punkten Vierter und schielt noch auf Edelmetall.

Kann die deutsche Mannschaft zum Abschluss des ersten Durchgangs aufholen? Ja! Zumindest ein wenig! Severin Freund nimmt genau 100 km/h mit und feuert starke 219 Meter aus dem Ärmel. Und das bei schwierigen Bedingungen. Bei besserem Aufwind hätte er deutlich über 230 Meter gehen können. Freund verkürzt den Rückstand auf Österreich ein wenig.

Vize-Weltmeister Kenneth Gangnes bekommt sowohl von hinten als auch von der Seite ordentlich Wind ab. Mit "nur" 207 Metern verliert er deutlich gegenüber Prevc.

Peter Prevc, Weltmeister und Schanzenrekordhalter am Kulm, bekommt am Tisch eine extreme Drehung nach rechts mit. Davon unbeeindruckt, zieht der Führende des Gesamtweltcups seinen Sprung durch. Lässig fängt er Strömungen über den Vorbau ab und kommt auf 228 Meter und 203,7 Punkte. Jetzt muss Freund nachlegen.

Maher als 15.000 Zuschauer machen mächtig Alarm. Michael Hayböck ist sehr schnell und sehr hoch unterwegs. Nach 140, 150 Metern fehlt ihm etwas Tempo. Trotzdem ist das natürlich die vorübergehende Führung.

Roman Koudelka ist im Anlauf zu langsam, verpasst den richtigen Absprung und kommt nur auf 156,5 Meter. Seine Bewegungsabläufe sind zu abgehackt gewesen. Deshalb zieht es ihn so früh wieder an den Hang.

Das könnte etwas werden: Polens Schlussspringer Stefan Hula baut eine grosse Fläche auf und holt so aus einem flachen Sprung das Beste raus.

Ville Larinto ist derzeit Finnlands bester Flieger. Jedoch kommt er auch nicht auf Höhe und schleppt den Ski 25 Meter hinter sich her und bleibt insgesamt sehr flach. Wenigstens reihen sich die Skandinavier klar vor den Russen ein.

98,4 km/h reichen dem 29-jährigen Denis Kornilov nicht, um irgendwie ins Fliegen zu kommen. Trotz starker Korrekturen, landet er nach weniger als 160 Metern. Schwache Haltungsnoten könnten gleich den letzten Rang bedeuten. Zumindest, wenn Finnland gleich besser wird.

Es springt die letzte Gruppe des ersten Durchgangs. Unter anderem werden Peter Prevc und Severin Freund springen.

Gestern flog Richard Freitag eine persönliche Bestweite. Hier und heute reicht es dafür nicht ganz. Trotzdem reichen 213,5 Meter nach einem etwas verfrühten Absprung zu Platz drei. Deutschland holt also etwas auf.

Daniel Andre Tande wird bei halbwegs guten Bedingungen losgeschickt. Sofort zaubert der 21-Jährige einen starken Satz über die 200-Meter-Marke aus dem Hut. Spätestens jetzt sind die Skandinavier wieder auf Titelkurs. Es wäre der dritte WM-Titel im Team für Norwegen.

Wie Fettner, kommt Anze Lanisek einfach nicht in die optimale Stellung. Schuld daran ist auch sein zu früher Absprung. Was Jurij Tepes hat liegen lassen, kann er also nicht aufholen. Es bleibt spannend.

Zuletzt ist Manuel Fettner der Schwachpunkt der Österreicher gewesen. Hier stellt er seine Skier zu steil in die Lüfte und wird knallhart ausgebremst. Irgendwie betreibt er noch Schadensbegrenzung und nimmt immerhin 142,8 Punkte mit. Somit rutscht Österreich nicht nach hinten.

Vom Start weg muss Lukas Hlava viele Korrekturen vornehmen. Sehr früh hat es ihn links rausgetrieben. Am Tisch nimmt er zu wenig Höhe mit, weshalb der Flug vorbei ist, ehe er eigentlich begonnen hat. Auch er kommt nicht über 170 Meter hinaus.

Heisser Titelkandidat sind die Norweger. Mit Kenneth Gangnes, Johann André Forfang und Daniel-André Tande stellten die Skandinavier bei der Tournee die Plätze drei bis fünf und hatten mit Andreas Stjernen einen weiteren Springer in den Top Ten. Dass sie fliegen können, haben sie gestern gezeigt. Gangnes holte Silber, Forfang wurde Vierter, Weltrekordhalter Anders Fannemel Siebter.

Bislang sind die Polen mehr als gut dabei. Dass sie ihr Pulver mit den vermeintlich besten Springer schon verschossen haben könnten, macht Dawid Kubacki klar. Weniger als 170 Meter werden Polen nicht mehr für die vorderen Ränge reichen.

Allmählich wird der Schneefall wieder stärker. Lauri Asikainen muss nach sehr geringer Anfahrtsgeschwindigkeit nach nur 127 Metern aufpassen, den Hüpfer noch zu stehen. Tatsächlich ist Finnland so noch 3,3 Punkte hinter den Russen.

Die Hälfte des ersten Durchgangs ist vorbei. Ilmir Hazetdinov führt die dritte Gruppe an. Früh weht es ihn nach unten. Zwar sieht die Landung technisch gut aus, es hagelt aber auch Abzüge wegen des Aufwindes. Russland wird den letzten Rang am Ende wohl nicht verlassen.

"Normalerweise sind Slowenien und Norwegen besser, wahrscheinlich werden wir mit Österreich um den dritten Platz kämpfen", sagte Schuster, hofft aber auf eine Überraschung: "Schliesslich ist nicht immer alles normal im Leben."

Für Stephan Leyhe ist es der erste grosse Mannschaftswettbewerb. Oben ist der Wind nicht schlecht, unten bekommt er jedoch zu viel Luft unter den Ski. Ruckartig zieht es den Deutschen nach unten. 168 Meter lassen die DSV-Adler auf Platz sechs abstürzen. Schade!

Sensationell kommt Johann Andre Forfang ins Gleiten, setzt die Landung gut und ist sichtlich erleichtert. 218,5 Meter bringt er stilistisch schön hinter sich. Norwegens Führung vor Österreich beträgt 3,2 Punkte.

Eieiei! Nach einem eher schwachen Sprung von Kranjec, lässt auch Jurij Tepes einige Meter liegen. Magere 170 Meter reichen nur für Rang drei hinter Polen. Mission Gold wird schon jetzt sehr schwierig.

Manuel Poppinger hat eigentlich grosses Pech, dass der Wind bei ihm von allen Seiten kommt. Dieser ist zwar nicht allzu stark, beeinflusst die Springer aber merklich. Allerdings stört sich Poppinger daran ganz und gar nicht. Er brennt fast 210 Meter auf den Hang. Ohne Probedurchgang, zeigt der Österreicher ein schönes Timing am Tisch und hält den Ski schön flach. Sein exzellenter Telemark kann sich sehen lassen. Zu Recht lässt sich Poppinger feiern.

Mit seinen 35 Jahren nimmt der Tscheche Jan Matura viel Erfahrung mit. Trotzdem kann er nicht an die Marke von 200 Metern herankommen. 195,5 Meter sind zu wenig. Tschechien wird hier und heute keine Rolle im Kampf um Edelmetall spielen.

Klemens Muranka beweist, dass man aktuell auch von der 17. Luke aus Speed mitnehmen kann. 99,1 km/h im Anlauf reichen ihm, um an den 200 Metern zu kratzten. Nach einem starken Sprung von Stoch legt Klemens Muranka nach. Natürlich ist das die Führung!

Slowenien tritt nicht nur mit dem frischgebackenen Vierschanzentournee-Sieger und Skiflug-Weltmeister im Einzel, Peter Prevc, an, sondern hat viele weitere starke Springer in den eigenen Reihen. Neben Vize-Weltmeister Deutschland und den starken Norwegern gelten die Slowenen als heisser Anwärter auf Gold.

Sebastian Klinga wird ebenfalls von der Wind-Lotterie erwischt. Früh zieht es ihn runter, da helfen auch die paar Windpunkte nichts. Zu wenig Anlaufgeschwindigkeit lassen ihn gar nicht in den Flug kommen.

Mikhail Maksimochkin reisst mit seinem Sprung keine Bäume aus. Weil er zu wenig Tempo und Höhe mitnimmt, kommt er kaum über den kleinen Hügel. 124 Meter sind natürlich sehr, sehr wenig und der vorletzte Platz - und das mit zwei Sprüngen.

Deutschland greift als letzte Nation in den Wettkampf ein. Andreas Wellinger nimmt oben fast 100 km/h mit und trifft de Schanzentisch sauber. Mit zu viel Vorlage und wenig Aufwind, setzt Wellinger eine zu frühe Sicherheitslandung in den Hang. Mehr als Platz fünf ist das momentan nicht.

Weltrekordhalter Anders Fannemel unterstreicht seine Ambitionen. Naturgemäss sind die Skandinavier mit einem tollen Fluggefühl ausgestattet. Fannemel macht das Beste aus minimalem Aufwind und erkämpft sich 185,9 Punkte und somit Platz zwei.

Routinier Robert Kranjec nutzt jedes bisschen Aufwind gnadenlos aus und bleibt sehr stabil mit dem Oberkörper. Etwas schlechtere Bedingungen reichen aber "nur" für den dritten Platz.

Jetzt wird es lauter an der Schanze. Stefan Kraft macht den Auftakt für Österreich. 99,7 km/h Anlaufgeschwindigkeit sind stark. Auch der Sprung des 22-Jährigen sitzt einmal mehr. Aufwind von 0,66 m/s trägt ihn bis auf 225,5 Meter - bisher die grösste Weite. Was dieser Flug wert ist, wird sich gleich erst zeigen.

Tomas Vancura wackelt beim Übergang von Absprung in die Flugphase ein wenig. Deshalb muss der 19 Jahre alte Athlet viel korrigieren, landet zu früh und bekommt auch keine tollen Noten. 50 Punkte fehlen ihm zum führenden polen Stoch.

Kamil Stoch will es noch einmal wissen. Der 28-jährige Pole katapultiert sich ganz gut in die Lüfte und schafft es auch die Höhe sehr lange zu halten. Vor allem im unteren Sektor trägt ihn der leichte Aufwind noch ein paar Meter weiter. 207 Meter sind schon ordentlich. Allerdings haben die Polen gleich zu Beginn ihren besten Flieger, der sich für die Einzelwettbewerbe nicht qualifiziert hatte, ins Rennen geschickt.

Harri Olli nimmt 98,6 km/h Anlaufgeschwindigkeit mit, drückt sich jedoch nicht aggressiv genug vom Tisch ab. Sein Sprung endet nach 144,5 Metern. Damit liegt er fast 50 Punkte vor dem ersten Springer Russlands.

Und damit rein in den letzten Wettkampf am Kulm. Für die Russen eröffnet der 21-jährige Boyarintsev Vladislav. Und er hat Glück, dass zeitig zum Start Schneefall und Wind deutlich nachgelassen haben. Vielleicht klappt es doch mit zwei Durchgängen. Von Gate 17 aus kommt der Russe mit ordentlich Aufwind trotzdem nur auf 110 Meter.

Nur noch wenige Minuten bis zum Duell der Nationen. Russland macht den Anfang! Zur Erinnerung: Jedes Land schickt pro Durchgang vier Springer runter.

Während der 24-jährige Gregor Deschwanden 30. im Einzel wurde, erreichte Altmeister Simon Ammann (34) immerhin den 16. Rang. Wie schon in Willingen, springen für die Eidgenossen die Youngsters Luca Egloff und Killian Peier mit.

Bei Temperaturen kurz unter dem Gefrierpunkt, fegt ein teils sehr heftiger Wind von allen Seiten über die Anlage. Das gestrige Einzelspringen musste im vierten Durchgang abgebrochen werden. Ob heute alles über die Bühne geht, ist mehr als fraglich.

Stefan Kraft schnappte sich gestern mit 629,2 Punkten Bronze. Damit bestätigte der 22-Jährige seinen positiven Lauf. Michael Hayböck, Sechster der Vierschanzentournee, landete auf Platz elf. Manuel Poppinger (17.) und Manuel Fettner (25.) treten ebenfalls für den Gastgeber an.

So eben hat sich die Jury aufgrund starken Schneefalls dazu entschieden, den Probedurchgang abzubrechen. Da es bereits gegen 16 Uhr dunkel wird und die Anlage kein Fluchtlicht zu bieten hat, müssen sich die Veranstalter ohnehin beeilen.

Deutschland hat in gleicher Besetzung sowohl das erste Teamspringen der laufenden Saison im November in Klingenthal gewonnen als auch den Mannschaftswettbewerb in Willingen vor einer Woche. In der Nationenwertung liegt Deutschland mit 2598 Punkten knapp vor Norwegen (2595) und Slowenien (2132). Österreich ist Vierter (1787).

"Ich war jetzt bei Skiflug-WM Vierter, Erster und Sechster. Das ist nicht so schlecht", erklärte Ex-Weltmeister Severin Freund, der bereits in den Durchgängen eins und zwei seine Chancen auf eine Medaille verspielt hatte. Zweitbester DSV-Adler wurde Richard Freitag, der als Achter sogar noch drei Positionen gutmachte. Das deutsche Quartett komplettieren Andreas Wellinger und Stephan Leyhe. Team-Olympiasieger Andreas Wank enttäuschte gestern als 28. und ist nur Zuschauer.

Hallo und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Skisprung-Freunde, zum Abschluss der Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm. Im österreichischen Tauplitz/Bad Mitterndorf kämpfen heute acht Nationen um Edelmetall. Gastgeber Österreich konnte die letzten drei Mannschaftswettbewerbe bei der Skiflug-WM gewinnen, Norwegen triumphierte zuvor zweimal. Um 14:15 Uhr geht es los!