Fazit:
Das Montagsspiel zwischen Karlsruhe und Leipzig endet 0:0, doch schiedlich friedlich kann man diesen Ausgang nicht nennen. Nach Abpfiff gehen Akteure beider Mannschaften aufeinander los und sorgen für Tumulte auf dem Rasen. Ein unwürdiges Ende einer extrem spannenden Begegnung, die vom Offensivdrang, aber auch von übertriebener Härte der Teams geprägt war. Im ersten Durchgang war der KSC stärker, liess aber die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss vermissen. Nach Comppers' Platzverweis in der 37. Minute mussten die Gäste lange Zeit in Unterzahl weiterspielen und hatten anfangs ihre liebe Mühe damit. Mit zunehmender Spieldauer gingen den Hausherren aber die Ideen aus, Leipzig stand defensiv sicher und hatte nach Kontern sogar Chancen zur Führung. Erst in der Schlussphase drängte die Kauczinski-Elf wieder aufs Gästetor, doch immer wieder war der überragende Fabio Coltorti im Leipziger Tor im Weg und rettete so das Unentschieden.
Der Karlsruher SC lässst die Riesengelegenheit zum Sprung auf einen Aufstiegsrang liegen und muss sich mit der Punkteteilung gegen aufopferungsvoll kämpfende Sachsen begnügen. Die Hausherren bleiben auf Tabellenplatz 4, RB springt auf Rang 6. Wir verabschieden uns aus dem Wildpark und danken Euch fürs Mitfiebern!

Unfassbar! Was für eine Parade von Coltorti! Mit dem Mute der Verzweiflung wird der Ball in den Gäste-Strafraum gedroschen, Micanski bringt die Kugel unter Kontrolle und setzt zum Seitfallzieher an. Sein Schuss fliegt auf die rechte Torecke zu, doch der überragende Coltorti streckt sich und lenkt das Spielgerät zur Seite. Dort steht allerdings Hennings, der unter Bedrängnis ins leere Tor einschieben will, doch der Stürmer braucht zu lange für die Ballannahme und gibt Coltorti damit die Gelegenheit, mit einem Hechtsprung den sicheren Knockout zu verhindern. Unglaubliche Leistung des Keepers! Danach ist Schluss!

Karlsruhe wirft alles nach vorne, doch das Leder will einfach nicht mehr in die Gefahrenzone rutschen.

Drei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt!

Beide Coaches ziehen ihre letzte Option: Beim KSC kommt Dominic Peitz für Krebs, auf der Gegenseite ersetzt Zsolt Kalmár nun Forsberg.

Hennings kommt relativ ungestört zum Kopfball aus circa elf Metern, sein Aufsetzer landet aber genau in den Armen von Coltorti.

Mit grosser Leidenschaft rennen die Gäste jedem Ball hinterher, kein Zweikampf wird hergeschenkt. Langsam, aber sicher verdienen sich die Leipziger den Punktgewinn.

Forsberg fast mit dem Lucky Punch! Jetzt eröffnen sich auch Räume zum Kontern für RB: Poulsen wird links nicht angegriffen und legt erneut für Forsberg ab. Blitzschnell folgt ein gefährlicher Flachschuss des Winterneuzugangs, der an einer Glanzparade von Orlishausen scheitert!

Jetzt hat die Schlussoffensive der Karlsruher begonnen. Die Aktionen wirken jetzt wieder zielstrebiger, immer öfter müssen die Leipziger in höchster Not klären. Nervenkitzel pur!

Micanski hat die Führung auf dem Fuss! Traumpass von Krebs, der einen Schuss antäuscht und stattdessen in die Schnittstelle der Viererkette passt. Joker Micanski nimmt den Ball mit und versucht, an Coltorti vorbei einzuschieben, doch der Schlussmann macht sich breit und wehrt den Schuss ab!

Unter den Augen von 17829 Zuschauern im Wildparkstadion neigt sich die Begegnung dem Ende entgegen. Ein Remis wäre ein Achtungserfolg für die dezimierten Gäste. Bleibt es beim 0:0?

Die Schlussviertelstunde ist angebrochen. Die Rasenballsportler aus Leipzig haben weiter keine Probleme, die Vorstösse der Badener vom eigenen Tor fernzuhalten.

Kauczinski setzt hier auf volle Offensivpower: Dimitrij Nazarov kommt für den emsigen Yabo in die Partie.

Auffallend ist, dass die Fehlpassquote der Karlsruher viel höher ist als vor dem Seitenwechsel. Es läuft nur wenig zusammen beim aktuellen Tabellenvierten.

Orlishausen verhindert den Rückstand! Ein Fehler im Spielaufbau bringt Poulsen ins Spiel, der am linken Strafraumrand sofort ablegt für Forsberg. Der Schwede fackelt nicht lang und visiert das lange Eck an. Orlishausen streckt sich und wehrt klasse zur Seite ab!

Während die Badener weiter recht planlos anrennen, sorgen die Fans auf den Rängen für tolle Stimmung. Ohne Unterbrechung peitschen die KSC-Anhänger ihre Jungs an. Kein Wunder: Gelingt hier noch ein Sieg, ist der zweite Rang sicher und der Aufstiegstraum reeller als je zuvor.

Offensiver Wechsel beim KSC: Stürmer Ilian Micanski rückt in die Spitze, für Debütant Barry ist nun Feierabend.

Eine knappe halbe Stunde bleibt den Gastgebern noch, die Überzahl in einen Heimdreier umzumünzen. Den Kombinationen fehlt aber zu oft die Präzision, der letzte Pass landet fast immer beim Gegner. Ein Geduldsspiel entwickelt sich.

Boubacar Barry feiert ein starkes Startelfdebüt im Karlsruher Dress. Der 18-jährige Offensivmann spielt wuselig und sorgt immer wieder für Unruhe in der Defensive der Leipziger. Respekt!

Acht Feldspieler der Leipziger igeln sich im eigenen Strafraum ein. Nur Poulsen steht bei gegnerischem Ballbesitz zumindest am Mittelkreis. Die Kauczinski-Elf tut sich mit diesem Abwehrbollwerk weiterhin schwer.

Gelbe Karte für Rodnei (RB Leipzig)
Wie sollte es auch anders sein - ein hartes Foul erhitzt die Gemüter. Rodnei rutscht Yabo von der Seite in die Beine und kassiert folgerichtig die Verwarnung.

Erstaunlich frech, wie die Gäste seit Wiederbeginn auftreten. Während die Karlsruher gedanklich wohl noch in der Kabine sind, kontern die Roten Bullen munter und beschäftigen die KSC-Defensive. Durchschlagskraft fehlt aber noch.

Nach langgezogenem Freistoss aus dem Halbfeld verlängert Rodnei den Ball tückisch Richtung Tor, doch Orlishausen ist auf dem Posten und fängt die Kugel.

Zum Start der zweiten 45 Minuten wechselt Beierlorzer auch seinen zweiten Stürmer aus: Damari bleibt in der Kabine, Stefan Hierländer rückt dafür ins Mittelfeld.

Gelbe Karte für Gaetan Krebs (Karlsruher SC)
Der erfahrene Profi tritt Hierländer zur Begrüssung ins Gesicht. Die Gelbe Karte folgt sogleich.

Halbzeitfazit:
Was für ein packendes Match im Wildpark! Obwohl zwischen dem KSC und RB Leipzig noch keine Tore gefallen sind, ist hier die Hölle los. Zwei offensiv ausgerichtete Mannschaften haben von Beginn an Vollgas gegeben, die Karlsruher erarbeiteten sich dabei ein spielerisches Übergewicht. Allerdings sorgten auch viele harte Fouls für eine giftige Atmosphäre und viele Unterbrechungen. Der negative Höhepunkt war der Platzverweis für Compper nach einer Notbremse gegen Yamada. In der Schlussphase des ersten Durchgangs vergaben die Hausherren reihenweise Riesenchancen zur Führung und müssen sich ärgern, hier noch nicht getroffen zu haben. Die Gäste müssen sich in der Halbzeitpause erstmal sammeln und sich einen Plan überlegen, hier in Unterzahl zu überleben. Wir freuen uns auf die zweite Hälfte!

Scheibenschiessen im Leipziger Strafraum! Kurz nach der ersten Doppelchance bietet sich dem KSC erneut die zweifache Gelegenheit zur überfälligen Führung, doch wieder ist das gegnerische Tor wie vernagelt. Gulde wird durch die Schnittstelle der Abwehr auf die Reise geschickt, zielt aber frei vor Coltorti genau auf den Teufelskerl im Gästetor. Wieder landet der Rebound bei Yamada, der das Kunstleder diesmal ans Aussennetz setzt. Es geht drunter und drüber!

Riesenpatzer von Rodnei, doch der KSC vergibt! Unfassbarer Blackout des Brasilianers, dessen Rückpass auf Coltorti im Fuss von Hennings landet. Der Stürmer schiesst direkt aufs Tor, doch der RB-Schlussmann kann abwehren. Der Abpraller landet im Rückraum bei Yamada, der ansatzlos draufzieht und den rechten Pfosten trifft! Dusel für die Sachsen.

Drei Minuten gibt es extra!

Unglücklicher Auftritt von Rebić, der platzverweisgefährdet das Feld räumen muss und Platz für Yussuf Poulsen macht.

Gelbe Karte für Dominik Kaiser (RB Leipzig)
Dunkelgelb für den Kapitän, der Yamada umsenst. Was für ein ruppiges Spiel!

In Unterzahl wird die restliche Spielzeit heute zur Herkulesaufgabe für die Gäste, die grosse Probleme haben und kaum Zugriff entwickeln.

Coltorti kratzt Valentinis' Freistoss aus der Ecke! Ganz starker Standard von halbrechts, doch der RB-Keeper streckt sich und fischt das Leder überragend aus der Luft! Das hätte die Führung sein können.

Rote Karte für Marvin Compper (RB Leipzig)
Der Ex-Nationalspieler zieht die Notbremse gegen Yamada, der ansonsten frei durchgewesen wäre. Klare Sache - der Leipziger muss vom Feld! Zusätzlich gibt es Freistoss aus 18 Metern für den KSC!

Gelbe Karte für Anthony Jung (RB Leipzig)
Berechtigte Verwarnung für eine viel zu harte Grätsche am Mittelkreis.

Die Sachsen schaffen es immer seltener, für Entlastung zu sorgen. Angepeitscht vom eigenen Anhang drängen die Badener auf den Führungstreffer.

Brandgefährlicher Kopfball von Gordon nach präzisem Eckball von Max, doch die Kugel landet neben dem Torpfosten. Der KSC hat hier die besseren Chancen!

Intensiv geführte Zweikämpfe sorgen natürlich zwangsläufig für Fouls, doch so langsam wird es ein wenig zu ruppig zwischen den Teams. Spielfluss ist kaum noch möglich, weil alle paar Sekunden ein anderer Akteur am Boden liegt. Benjamin Brand hat eine Menge zu tun.

Gelbe Karte für Philipp Max (Karlsruher SC)
Der ehemalige Schalker geht zu ungestüm in einen Zweikampf an der Seitenlinie und wird mit dem Gelben Karton bestraft.

Ein gellendes Pfeifkonzert des Karlsruher Fanblocks sorgt zusätzlich für hitzige Stimmung im Wildpark. Die Gästespieler werden gnadenlos niedergepfiffen. Man spürt, um was es heute für die Vereine geht.

Hennings verzieht knapp! Der Druck der Kauczinski-Elf wird grösser: Barry kommt am Strafraumrand in Ballbesitz und passt sofort weiter in die Box zu Hennings, der sich Platz verschafft und aus halblinker Position knallhart abzieht. Schöner Schuss, der hauchzart am rechten Pfosten vorbeirauscht.

Auch der folgende Eckball hat es in sich: Die Hereingabe landet genau auf dem Schädel von Gulde, der aus wenigen Metern genau auf Coltorti zielt. Gedankenschnell reisst er die Arme hoch und verhindert so den Rückstand!

Waghalsige Rettungstat von Compper! Bei einem langen Ball sind sich Compper und Coltorti im eigenen Strafraum nicht einig, was Hennings die Chance eröffnet, dazwischen zu gehen. Plötzlich hat der Stürmer freie Bahn, doch das Kunstleder ist einige Meter weggesprungen. Hennings rennt hinterher und will ins leere Tor einschieben, doch Compper rettet mit einer Kamikaze-Grätsche und klärt zur Ecke!

Wie Vorgänger Zorniger lässt auch Achim Beierlorzer ein intensives Pressing spielen. Dank ihres starken Kombinationsspiels befreien sich die Badener aber immer wieder aus der Druckzone und rücken vor. Hochkaräter fehlen aber noch.

Munterer Beginn im Wildpark: Beide Teams gehen die Sache mutig und offensiv an, bislang konnte sich noch keine Mannschaft Feldvorteile erarbeiten. Ein Match auf Augenhöhe!

Gelbe Karte für Ante Rebić (RB Leipzig)
Frühe Verwarnung für den Kroaten, der gegen Krebs den Fuss draufhält.

Schneller Konter der Sachsen über Forsberg, der links elegant an zwei Karlsruhern vorbeizieht und dann per Aussenrist vors Tor flankt. Gefährliches Ding, aber Freund und Feind verpassen das Leder.

Kleines Powerplay der Gastgeber, die sich am gegnerischen Strafraum festsetzen und mehrere Ecken herausholen. Den Hereingaben fehlt aber die Präzision, sodass noch kein gefährlicher Torabschluss möglich war.

Im Gegenzug sorgt Reinhold Yabo für Wirbel: Der Shootingstar tankt sich auf dem linken Flügel bis in den Sechzehner vor. An der Torauslinie passt er scharf in den Rückraum zu Barry, doch Compper blockt zur Ecke.

Nach ausgeglichenen ersten Minuten senden die Sachsen durch Omer Damari ein erstes Ausrufezeichen. Eher glücklich behauptet der Israeli das Leder gegen zwei Karlsruher und prüft Orlishausen aus 16 Metern per Flachschuss. Zu zentral, der Keeper greift sicher zu.

Karlsruhe beginnt in blau-weissen Trikots, die Gäste ganz in rot. Auf geht's!

Die Leitung dieser Partie wird Benjamin Brand aus Gerolzhofen übernehmen. Viele Fans haben an diesem Montagabend den Weg in den Wildpark gefunden. Lange kann es nicht mehr dauern, bis er hier losgeht. Wir freuen uns auf den Anpfiff!

Beim KSC dürfen Orlishausen im Kasten und Gordon in der Abwehr nach überstandenen Verletzungen wieder ran, ausserdem feiert Boubacar Barry seine Startelfpremiere. Verzichten müssen die Badener auf Manuel Torres, der eine Gelbsperre absitzt. RB beginnt heute mit Marvin Compper und Sturmtank Ante Rebić, dafür rutschen Tim Sebastian und überraschend auch Yussuf Poulsen aus der ersten Elf.

Taktisch könnte der Gastgeber heute leicht verändert auftreten, wie Kauczinski kürzlich verriet: "Wir überlegen, ob wir gegen RB Leipzig mit zwei Spitzen oder einem Zehner agieren. Unabhängig davon wissen wir, dass wir gewisse Dinge sowohl defensiv als auch offensiv besser machen müssen, um gegen Leipzig einen Dreier zu holen". Sein Gegenüber Beierlorzer hofft auf einen mutigen Auftritt seiner Jungs: "Wir stehen vor einem schweren Spiel, sind aber wild entschlossen, unseren Weg auch in Karlsruhe weiterzugehen. Mit der Art und Weise, wie die Mannschaft derzeit auftritt, bin ich überzeugt, dass wir am Montag gegen Karlsruhe ein gutes Spiel abliefern werden."

Mit überschaubaren finanziellen Mitteln haben die Macher am Wildpark einen extrem homogenen Kader auf die Beine gestellt, der über eine gesunde Mischung aus Youngstern wie Philipp Max und Reinhold Yabo und erfahrenen Akteuren wie Keeper Dirk Orlishausen und Knipser Rouwen Hennings verfügt. Ganz anders die Herangehensweise der Gäste: Im Winter wurde auf die sportliche Entwicklung der Hinrunde reagiert und für Millionenbeträge die Offensive gestärkt. Nationalspieler wie Omer Damari, Emil Forsberg und Yordy Reyna unterschrieben bei RB und sollten die Ladehemmung der Teamkollegen vergessen machen. Der Knoten platzte allerdings erst in der Vorwoche, als schon nach 20 Minuten drei Treffer für die Leipziger gefallen waren. Wie stellen sich die Sachsen auswärts an?

In der Zwischenzeit hat sich der Karlsruher Sport-Club im Kreise der Top-Teams des deutschen Unterhauses etabliert. Markus Kauczinski leistet nicht erst seit dieser Spielzeit brillante Arbeit beim ehemaligen Bundesligisten, der sich nach dem Absturz in die 3. Liga vor drei Jahren längst wieder auf dem Weg zu alter Stärke befindet. Zwar stottert das Getriebe in der Offensive noch ein wenig - drei Treffer in vier Partien reichten immerhin noch für sechs Zähler - doch die Badener verfügen über ein eingespieltes Team, das von vielen Experten als Kandidat für den Aufstieg gesehen wird.

Revanchegedanken könnten als zusätzliche Motivation für die heimstarken Gastgeber dienen, denn das Hinspiel in Leipzig ging völlig in die Hose. Ende September setzten sich die Sachsen vollkommen verdient mit 3:1 durch und zeigten dem KSC damals deutlich die Grenzen auf. Mittlerweile hat sich das Blatt aber gewendet: Nach einem überragenden ersten Saisondrittel ist den Rasenballsportlern im Winter die Luft ausgegangen, die Bilanz von nur einem Sieg aus acht Spielen kostete sogar Erfolgscoach Alexander Zorniger den Job. Am vergangenen Wochenende gelang seinem Nachfolger Achim Beierlorzer gegen Union Berlin zumindest der erste Rückrundendreier.

Abnehmer gesucht: Unter Flutlicht werden im frühlingshaften Baden heute Big Points vergeben! Der Gewinner der Partie könnte einen riesigen Schritt im Kampf um die Aufstiegsplätze machen. Nach Patzern der direkten Konkurrenten aus Kaiserslautern und Darmstadt können die Karlsruher durch einen Heimerfolg sogar auf Rang 2 springen, während die Gäste aus Sachsen bei einem Auswärtscoup endlich wieder Tuchfühlung zur Tabellenspitze hätten. Hier steht eine Menge auf dem Spiel!