Und jetzt sogar nochmal Chelsea. Der auffällige Estêvão flankt von rechts, Hincapié klärt mit dem Kopf vor dem einschussbereiten João Pedro.

Arsenal baut vor der Pause nochmal etwas Druck auf, sie gehen in Überzahl jetzt auf die Führung. Die Standardsituationen der Gunners, die sonst so erfolgsversprechend sind, spielen bislang aber noch keine Rolle. Auch diesmal kommt Robert Sánchez aus seinem Kasten, um einen Eckball wegzufausten.

Martinelli mit der Grosschance! Es geht schnell bei den Gunners nach einem hohen Ballgewinn. Martinelli kommt am Ende des Spielzugs von der Strafraumkante zum Abschluss. Robert Sánchez sieht den Ball erst spät, der auch noch entgegen seiner Laufrichtung flach auf die kurze Ecke kommt. Doch der Spanier reagiert blitzschnell und hat den Ball im nachfassen sogar sicher.

Saka serviert von der rechten Seite, Robert Sánchez pflückt das Leder sicher aus der Luft.

Arsenal mal wieder mit so etwas wie einer Offensivaktion. Cucurella klärt vor Saka zur Ecke.

Der Spielfluss ist durch die vielen Fouls und Unterbrechungen jetzt wieder völlig zerstört. Chalobah muss behandelt werden, das gibt Maresca immerhin Zeit, kurz auf seine Mannschaft einzureden.

Gelbe Karte für Piero Hincapié (Arsenal FC)
Das Kartenspiel geht weiter. Der ehemalige Bayer-Innenverteidiger geht im Offensivzweikampf gegen Chalobah mit seinem Ellenbogen zu Werke. Taylor erkennt das und verwarnt ihn dafür. Auch dieses Einsteigen ist mindestens grenzwertig, im Gesicht des Gegenspielers hat der Arm absolut nichts verloren. Diesmal geht Taylor allerdings nicht zum Bildschirm raus.

Chelsea war gut im Spiel, Caicedo erweist seinem Team mit dem Platzverweis einen Bärendienst. Jetzt werden sie sich wohl erstmal in die Pause retten wollen, ohne dass Arsenal noch zuschlagen kann. Fünf Minuten und Nachspielzeit sind noch zu gehen.

Rote Karte für Moisés Caicedo (Chelsea FC)
Je öfter man die Szene sieht, desto klarer wird es: Das ist eine Rote Karte! Caicedo trifft Merino oberhalb des Knöchels und zieht nicht zurück.

VAR: Ist das rot? Taylor geht raus und schaut sich die Szene an.

Wieder scheppert es im Mittelfeld. Caicedo kommt deutlich zu spät gegen Merino, das ist ein sehr hartes einsteigen. Das müsste sich der VAR eigentlich mal ansehen. Da der Vorteil für Arsenal erstmal weiterlief, pfeift Taylor nicht mehr zurück. Beide Akteure müssen zunächst behandelt werden.

Cucurella begeht das nächste Foulspiel an Saka, wieder stochert er ihm von hinten in die Beine. Arsenal will natürlich die zweite Gelbe Karte für den Spanier sehen, Taylor lässt ihn aber noch auf dem Feld. Früher oder später wird Maresca ihn herunternehmen müssen, er läuft Gefahr hier noch vor der Pause vom Platz zu fliegen.

Der nächste Abschluss für die Gastgeber, Estêvão zieht erneut von rechts in die Mitte und legt auf für Fernández, der sofort abschliesst. Der Versuch landet allerdings zentral auf Raya, der keine Probleme hat, diesen Ball zu sichern.

Die Gäste aus dem Norden der Stadt sind nicht mehr gut im Spiel, das sieht auch Trainer Mikel Arteta. Wild gestikulierend versucht er, seiner Mannschaft wieder zu mehr Kontrolle zu verhelfen. Chelsea arbeitet hart daran, in Führung zu gehen, allerdings fehlt ihnen noch der letzte Punch.

Über Umwege gelangt der Ball rechts raus auf Estêvão, der nimmt João Pedro im Zentrum mit. Bereits im Strafraum angekommen will der Stürmer Enzo Fernández in Szene setzen, sein Zuspiel ist allerdings zu ungenau. Timber fängt die Kugel ab und klärt.

Das sieht man selten. Weil Timber beim Einwurf einfach viel zu lange braucht und zu weit in die gegnerische Hälfte marschiert, pfeift Taylor falschen Einwurf. Jetzt darf Cucurella ran, der dann sofort einwirft und das Spiel schnell macht.

Gelbe Karte für Riccardo Calafiori (Arsenal FC)
Der italienische Nationalspieler verzettelt sich im Mittelfeld und verliert den Ball an Reece James. Der Kapitän der Blues geht ins Tempo, Calafiori kommt nicht hinterher und zieht das taktische Foul.

Der für den verletzten Trossard in die Startelf gerückte Gabriel Martinelli jagt einem langen Ball nach, erreicht diesen aber nicht, weil Cucurella clever den Körper reinstellt. Der Brasilianer ist bislang noch nicht wirklich in Erscheinung getreten, auf der anderen Aussenbahn hat Saka nach einem vielversprechenden Start auch abgebaut. Offensiv muss deutlich mehr kommen vom Tabellenführer, aber Chelsea verteidigt leidenschaftlich.

Nach etwas mehr als zwanzig Minuten werden die Blues aktiver. Immer wieder stossen sie mit ihren schnellen Offensivspielern in die kleinen Räume vor, die ihnen Arsenal bietet. Die Gunners hingegen stehen grundsätzlich gut, doch im eigenen Ballbesitz ist die Kugel meist zu schnell wieder weg.

João Pedro bekommt den Ball aus dem Mittelfeld zugespielt, geht ein paar Schritte und spielt dann einen schönen Chip-Pass in den Lauf von Enzo Fernández. Der Argentinier will den Ball aus etwa 20 Metern direkt nehmen, aber Jurriën Timber hat aufgepasst und spitzelt den Ball zur Seite. Das war wichtig vom Niederländer, denn er verhindert so eine grosse Chance für die Gastgeber.

Estêvão findet langsam seinen Rhythmus. Der junge Brasilianer zieht von seiner rechten Seite in die Mitte und schliesst mit seinem starken linken Fuss in Richtung der langen Ecke ab, dem Schuss des 18-jährigen fehlt aber die Präzision. Raya muss nicht eingreifen.

Und da ist auch der erste Schuss der Blues. Es geht erneut über rechts, Gusto geht fast bis zur Grundlinie und legt in den Rückraum, dort kommt Estêvão unter Bedrängnis zum Abschluss, kann diesen aber nicht drücken und jagt die Kugel weit über das Tor.

Nun meldet sich Chelsea zum ersten Mal im gegnerischen Strafraum. Estêvão treibt den Ball über rechts nach vorne, macht einen Haken in die Mitte und spielt flach auf Pedro Neto. Der Portugiese kommt zunächst dank eines Tunnels gegen Rice an seinem Gegenspieler vorbei, der englische Nationalspieler setzt aber stark nach und grätscht dem Angreifer den Ball vom Fuss. Starke Aktion von beiden.

Gelbe Karte für Cristhian Mosquera (Arsenal FC)
Nach der Parade von Robert Sánchez fährt Chelsea einen Konter, der aber noch in der eigenen Hälfte durch ein taktisches Foul von Mosquera sein Ende findet. Es ist schon die dritte Gelbe Karte in diesem Spiel.

Der erste Abschluss gehört den Gästen! Nach einem weiten Einwurf von der linken Seite durch Rice legt Eze auf Saka ab, der auf rechts ziemlich viel Platz hat. Er visiert die kurze Ecke mit einem Flachschuss an, Robert Sánchez ist aber zur Stelle und pariert den strammen Versuch.

Gelbe Karte für Cucurella (Chelsea FC)
Saka läuft mit dem Ball in die eigene Hälfte, Cucurella rennt ihm von hinten in die Hacken. Es ist das zweite Foul des Aussenverteidigers, Taylor hat schon genug gesehen. Damit ist nun also auch der erste Blues-Akteur verwarnt.

Aufgrund von vielen kleinen Fouls und Unterbrechungen kommt noch kein richtiger Spielfluss zustande. Die Defensivreihen beider Mannschaften stehen kompakt und lassen noch keine Vorstösse des Gegners zu. Aktionen in Richtung eines der beiden Tore gab es noch keine, das letzte Drittel wird noch nicht bespielt.

Gelbe Karte für Martín Zubimendi (Arsenal FC)
Jetzt gibt es die erste Verwarnung. Der Spanier kommt im Mittelfeld zu spät gegen James und verhindert mit seinem Foulspiel auch noch eine aussichtsreiche Möglichkeit für die Blues.

Hier ist sofort Feuer drin. Es wird um jeden Zentimeter gekämpft. Diesmal geht Rice robust in den Zweikampf mit Caicedo, auch hier belässt es der Referee bei einer Ermahnung.

Pedro Neto und Cucurella verteidigen Saka diesmal zu zweit, eigentlich ist der Portugiese zuletzt am Ball. Die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns lautet aber Abstoss.

Jetzt kommt Cucurella mit hoher Intensität zu spät gegen Saka, Taylor, der dieses zum sechsten Mal leitet, entscheidet auf Freistoss, lässt die Verwarnung aber noch stecken.

Es gibt einen frühen Einwurf für die Gäste auf der rechten Seite, Timber führt schnell aus auf Saka. Der Kapitän der Gunners will an Cucurella vorbei, aber der Spanier verteidigt gut und verhindert dadurch eine Ecke.

Der Ball rollt! Arsenal in Rot-Weiss eröffnet die Begegnung, die Gastgeber laufen in blauen Trikots auf.

Die Mannschaften sind auf dem Platz, die Seitenwahl wird durchgeführt. Es ist alles bereit!

In 15 Minuten geht es los. Die Stamford Bridge ist für dieses Derby natürlich restlos ausverkauft, 40.343 Zuschauer freuen sich auf eine spannende Partie. Aus Nord-London haben auch viele Fans der Gunners den kurzen Weg auf sich genommen, um ihr Team beim Auswärtsspiel zu unterstützen.

Die Partie wird geleitet vom erfahrenen Schiedsrichter Anthony Taylor aus Cheshire, der heute Spiel Nummer 413 in der höchsten englischen Spielklasse pfeift. Der 47-jährige wird assistiert von Gary Beswick und Adam Nunn, der Vierte Offizielle ist Samuel Barrott. Als VAR fungiert John Brooks, sein Assistent heisst Edward Smart.

Mikel Arteta ist dazu gezwungen, einige Wechsel in seiner Startelf vorzunehmen: Innenverteidiger William Saliba steht verletzungsbedingt nicht zur Verfügung, für ihn startet der ehemalige Leverkusener Piero Hincapié. Auch der Belgier Leandro Trossard ist angeschlagen, er wird durch Gabriel Martinelli ersetzt. Taktisch bedingt rückt ausserdem Myles Lewis-Skelly auf die Bank, für ihn beginnt Riccardo Calafiori. Ausserdem kehren die Stürmer Viktor Gyökeres und Gabriel Jesus zurück in den Spieltagskader, der Brasilianer nimmt zum ersten Mal seit 322 Tagen wieder auf der Bank der Gunners platz. Der spanische Übungsleiter äusserte sich vor der Partie auf einer Pressekonferenz: „Nachdem wir die Spurs zu Hause geschlagen hatten, mussten wir gegen Bayern München ein weiteres Zeichen setzen. Das haben wir geschafft, und jetzt müssen wir zum nächsten Spiel übergehen. Es ist ein grosses Spiel, ein grosses Londoner Derby. Wir treffen auf einen wirklich guten Gegner, der in Topform ist. Wir wissen um die Herausforderung, aber auch um die Chance, die wir haben, und sind bestens darauf vorbereitet.“

Bei den Gastgebern gibt es im Vergleich zum Sieg über Barcelona eine Änderung in der Startelf. João Pedro kehrt in die erste Elf zurück, er verdrängt Alejandro Garnacho auf die Ersatzbank. Ausserdem steht Cole Palmer zum ersten Mal nach seinen Verletzungen (Leistenprobleme, Zehenbruch) wieder im Kader von Maresca. „Arsenal verteidigt zweifellos fantastisch“, erklärte der Italiener während seiner Pressekonferenz vor dem Spiel. „Jede Mannschaft, die gegen sie antritt, hat Schwierigkeiten, Tore zu schiessen. Nicht nur Tore zu schiessen, sondern überhaupt Chancen zu kreieren. Als Mannschaft verteidigen sie also sehr gut und verfügen über viele Mittel, wenn sie angreifen. Und sie sind immer eine Gefahr bei Standardsituationen. Sie haben ein System, das sehr gut funktioniert, und wir werden unser Bestes geben, um sie zu stoppen.“

Sein unfassbaren 16 Spielen hat der FC Arsenal nicht mehr verloren, 14 dieser Partien konnte die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta sogar siegreich gestalten. Zuletzt gab es zwei sogenannte "Statement-Wins": Am vergangenen Wochenende gewannen die Gunners das Nord-London-Derby gegen Tottenham dank eines Hattricks von Eberechi Eze deutlich mit 4:1, unter der Woche besiegte man durch eine hervorragende Mannschaftsleistung die klar unterlegenen Bayern mit 3:1 in der Champions League. Die letzte Pleite Arsenals liegt schon eine ganze Weile zurück: Am 31. August unterlag man beim FC Liverpool mit 0:1, seither marschiert man durch die verschiedenen Wettbewerbe und weiss vor allem spielerisch zu überzeugen.

Der FC Chelsea ist seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen, die einzigen Punkte wurden beim 2:2 gegen Qarabag in der Champions League liegen gelassen. Darüber hinaus waren dies die einzigen beiden Gegentreffer in den letzten fünf Partien, seit mehr als 270 Minuten hat Chelsea kein Gegentor mehr zugelassen. Die positiven Trends sollen heute fortgesetzt werden. Zuletzt überzeugte das Team von Trainer Enzo Maresca in der Königsklasse, und wie: Mit 3:0 gewannen die Blues zuhause gegen den FC Barcelona vom deutschen Trainer Hansi Flick, ein Eigentor sowie Treffer von Estêvão und Delap sorgten für den souveränen Erfolg. Die letzte Niederlage der West-Londoner datiert vom 25. Oktober, als es eine 1:2-Heimpleite gegen den Aufsteiger AFC Sunderland setzte.

Der Blick auf die Tabelle verrät: Es ist ein echtes Topspiel, das den Spieltag der Premier League abschliessen wird. Der FC Chelsea ging als Tabellenzweiter in den Spieltag, ist durch andere Ergebnisse aber aktuell auf Platz vier gerutscht und möchte mit einem Heimsieg den zweiten Platz zurückerobern. Das dürfte allerdings schwer werden, denn zu Gast ist der Tabellenführer FC Arsenal. Die Gunners stehen mit 29 Punkten an der Tabellenspitze, selbst bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf Chelsea noch drei Zähler betragen. Am liebsten würden sie diesen natürlich ausbauen, bei einem Dreier wären es sogar sieben Punkte auf Manchester City. Wir sind gespannt und freuen uns auf ein intensives Derby!