Fazit:
Manuel Pellegrini beendet seinen Madrid-Fluch und hat mit dem heutigen Sieg über die Königlichen als Betis-Trainer gegen alle Teams der Liga gewonnen! Der Dreier ist hochverdient. Schon die Real-Führung durch Brahim Díaz kam aus dem Nichts, danach brachten die Blancos über eine gute Stunde keinen Torschuss mehr zu Stande. Hinten zeigte die Ancelotti-Elf hingegen anfällig. Erst durfte Johnny Cardoso unbedrängt zum Ausgleich köpfen, dann stellte sich der heute sehr wacklige Antonio Rüdiger im Zweikampf zu ungeschickt an und verschuldete das Elfmetertor durch Isco. Auch in der Schlussphase liess Betis nicht viel anbrennen. Schon am Abend kann Atlético mit einem Sieg gegen Bilbao an Real vorbeiziehen, morgen kann Barcelona seinen Vorsprung an der Tabellenspitze zuhause gegen Real Sociedad ausbauen. Am Dienstag steht in der Champions League dann der Stadtkracher zwischen Real und Atlético an.

Vinícius legt intelligent in die Mitte zu Lucas Vázquez, der bereits zum Schuss ansetzt, jedoch gleich zwei Abwehrbeine vor sich liegen hat. Die Szene ist sinnbildlich für die Partie.

Madrid befindet sich in den Zügen, um die Niederlage hier zu verhindern. Im so engen Meisterschaftsrennen könnte am Ende jeder Punkt entscheidend sein.

Nachspielzeit: Es werden 4 Minuten nachgespielt.

Der Youngster hält gegen Antonio Rüdiger das Bein raus und knickt dabei selbst leicht um. Daraufhin verlässt er den Platz - natürlich mit aller Zeit der Welt.

Eckball Real. Llorente köpft das Leder aus der Gefahrenzone heraus und leitet einen Konter ein, der durchaus zur Vorentscheidung hätte führen können. Die Gastgeber entscheiden sich aber dazu, das Tempo rauszunehmen.

Der Flügelstürmer lädt seinen Frust ab und holt sich wegen Meckerns ebenfalls noch den gelben Karton ab. Spielerisch ist es weiterhin sehr mau, was die Königlichen hier auf den Rasen bringen.

Vinícius Junior hält aus der zweiten Reihe drauf. Das Spielgerät fliegt zwar genau in die Arme von Adrián, es handelt sich hierbei aber tatsächlich um den erst zweiten Torschuss von Real Madrid im gesamtem Spiel! Der erste fand bekanntlich den Weg in die Maschen.

Auch Chimy Ávila holt sich die Verwarnung ab und wird somit das kommende Heimspiel gegen Las Palmas verpassen.

Der Routinier hält gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Lucas Vázquez das Bein raus. Da muss man kein Gelb geben, kann man aber.

Vinícius Junior schafft es kurz hintereinander über rechts und über links, mehrere Gegenspieler ins Leere laufen zu lassen. Beim zweiten Dribbling findet er mit Endrick einen Abnehmer, der trifft aber nur das Aussennetz.

Per Halbfeldfreistoss von Luka Modrić rücken die Madrilenen immerhin mal geschlossen in das letzte Drittel ein. Doch auch der Kroate kann heute nur wenige Akzente setzen, mit mittlerweile 39 Jahren auf dem Buckel wird die Schlussviertelstunde für ihn sicher zur Herausforderung.

Heute würde Carlo Ancelotti sicher gerne die halbe Mannschaft auswechseln. Auch Kylian Mbappé bleibt nicht verschont und wird in der Sturmspitze durch Endrick ersetzt. Gegen Real Sociedad erzielte der junge Brasilianer das einzige Tor.

Gleich bricht die Schlussviertelstunde an und Betis hat weiterhin alles unter Kontrolle. Zwar bringen zwei Eckbälle in Folge keinen Ertrag, doch das Geschehen findet noch immer fast ausschliesslich in der Real-Hälfte statt.

Für die Gastgeber läuft hier alles nach Plan. Die Einwechslung von Chimy Ávila dient nur dazu, frische Kräfte zu mobilisieren.

Muss Carlo Ancelotti nach David Alaba auch seinen zweiten Innenverteidiger austauschen? Antonio Rüdiger macht vor allem mit zunehmender Spieldauer überhaupt keine gute Figur. Zudem steht in drei Tagen ja auch schon das Champions League-Achtelfinal-Derby gegen Atlético an.

Weiter spielt hier eigentlich nur eine Mannschaft! Antony kommt auf rechts zu leicht an Antonio Rüdiger vorbei und chipt die Kugel in die Mitte zu Cucho Hernández, der sich ebenfalls viel zu leicht von Aurélien Tchouaméni lösen kann. Aus der Drehung schiebt er den Ball nur knapp am langen Eck vorbei!

Gleich der nächste Elfer hinterher? Ricardo Rodríguez wird an der Strafraumkante von Aurélien Tchouaméni zu Fall gebracht. Tatsächlich hält der Madrilene ein wenig das Knie raus, doch für einen Strafstoss reicht es nach Ermessen des Unparteiischen diesmal nicht. Auch der VAR schaltet sich nicht ein.

Es ist leider auch ein bisschen sinnbildlich, dass David Alaba den Platz nach einer Stunde schon verlassen musste. Der Österreicher ist noch nicht bei seiner Bestform, Eduardo Camavinga darf stattdessen im ungewohnten Abwehrzentrum ran.

Die Gastgeber sind hier weiter das aktivere Team, Marc Bartra lenkt einen Eckball mit der Schulter auf das gegnerische Tor. Carlo Ancelotti muss reagieren und tut dies mit einem Doppelwechsel.

Gelbe Karte für David Alaba (Real Madrid)
Was für eine Grätsche im Regen von Sevilla! Erneut ist der Ausgangspunkt, dass die Madrilenen einen gegnerischen Konter unterbinden müssen.

Jetzt ist gier richtig was los! Auf der Gegenseite geht Rodrygo im Sechzehner zu Fall. Auf den ersten Blick bleibt die Pfeife stumm - falls doch ein elfmeterwürdiges Vergehen vorliegen sollte, wird sich der VAR noch einschalten.

Elfmetertooor für Betis Sevilla, 2:1 durch Isco
Nun hat Isco sein Tor gegen den Ex-Verein! Thibaut Courtois ahnt zwar die Ecke, kann den halbhohen Schuss in das linke Eck aber nicht abwehren.

Gelbe Karte für Antonio Rüdiger (Real Madrid)
Elfmeter für Betis! Jesús Rodríguez läuft mit Tempo auf den Kasten zu. Antonio Rüdiger stösst den Youngster zu ungestüm um, der Strafstoss geht in Ordnung.

Natürlich kann Real Madrid aus dem Nichts immer wieder gefährlich werden! Vinícius Junior prescht im Eilsprint über die linke Seite vor und sucht den zentral mitgelaufenen Kylian Mbappé. Adrián riecht den Braten und faustet die Kugel vor dem Franzosen weg.

Der Gefoulte führt selbst aus, scheitert aber an der Mauer. Das wäre es gewesen, ein Treffer gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber!

Ein Schubser von Rodrygo in den Rücken von Isco beschert den Béticos eine ausgezeichnete Freistossposition.

Betis kommt auch nach dem Pausentee druckvoll aus der Kabine. Cardoso probiert sich diesmal als Assistgeber, sein messerscharfer Pass durch die Schnittstelle wird aber gerade noch abgefangen.

Ohne personelle Änderungen geht es in den zweiten Durchgang. Der Unterrang des Stadions scheint fast leer zu sein, doch aufgrund des kräftigen Schauers haben viele Fans den Weg unter die Unterdachung angetreten.

Halbzeitfazit:
In Andalusien passiert an diesem Abend Untypisches! Erst lief alles nach dem Plan des Titelverteidigers, Real schraubte sich dank eines tollen Mbappé-Schnittpasses in Führung. Doch dann kam Betis per Eckball zum Ausgleich, Johnny Cardoso köpfte die Kugel durch die Arme von Thibaut Courtois. Plötzlich setzte ein kräftiger Schauer ein, die Hausherren blieben in einer elektrisierten Atmosphäre am Drücker. Kurz vor der Pause hatte Cardoso erneut eine Riesenchance per Kopfball. Madrid steckt hier durchaus in Schwierigkeiten.

Kurz vor der Pause muss Thibaut Courtois nach einer Ecke einen weiteren Cardoso-Kopfball abwehren! Auf den ersten Blick sieht die Aktion erneut nicht gefährlich aus, Courtois war aber schon auf dem Weg in die andere Richtung und muss sich strecken!

Antony hält aus der zweiten Reihe drauf! Fast aus dem Stand visiert er das nahe Winkeleck an, verfehlt aber um rund einen Meter.

Zwei Minuten gibt es obendrauf. Real wird über die fünfzehnminütige Pause nicht unglücklich sein.

Den Mumm muss man auch erst einmal haben, bei diesen Witterungsbedingungen und gegen Real Madrid aus dem eigenen Kasten zu eilen, wie es Betis-Keeper Adrián tut. Doch der 38-Jährige hat natürlich alle Erfahrung der Welt, stand lange in der Premier League unter Vertrag.

Und plötzlich setzt in Andalusien ein kräftiger Schauer ein! Das Spiel wird dadurch sicher nur noch umkämpfter.

Der in den USA geborene Halb-Brasilianer Johnny Cardoso, der in der ersten Halbzeit bislang einen bärenstarken Auftritt hinlegt, gilt als Verkaufskandidat für die kommende Sommer-Transferperiode. Tottenham besitzt ein Vorkaufsrecht über 25 Millionen Euro.

Real hat mit dem Gegentreffer den Faden verloren und sieht sich gerade von den Béticos umzingelt. Ein Durchkommen findet die Pellegrini-Elf jedoch nicht.

Somit fielen beide Treffer relativ aus dem Nichts. Betis hat nun aber natürlich das Momentum auf seiner Seite und prescht weiter vor.

Tooor mit dem Kopf für Betis Sevilla, 1:1 durch Johnny Cardoso
Da fällt tatsächlich der Ausgleich! Johnny Cardoso, der die Ecke selbst rausgeholt hat, köpft die butterweiche Hereingabe an die Fünfmeterkante von Isco zentral auf den Kasten. Der Ball kommt genau auf Thibaut Courtois, dem allerdings auch die Sicht versperrt ist. Eine gute Figur macht der Belgier auf jeden Fall nicht.

Betis bleibt dran und holt über Johnny Cardoso die zweite Ecke in Folge heraus! Natürlich ist das Publikum nun voll da.

Auch Ecken waren in diesem Spiel bislang Mangelware. Nun darf Isco zum ersten Mal von der Eckfahne antreten. Die Hereingabe wird aber schon am ersten Pfosten geklärt.

Gelbe Karte für Brahim Díaz (Real Madrid)
Wieder tritt Jesús Rodríguez in Erscheinung, diesmal wird er von Brahim Díaz zu Fall gebracht. Den Freistoss gibt es aber nur in Nähe der Mittellinie.

Eine Flanke von Youssouf Sabaly findet tatsächlich den Weg zu Jesús Rodríguez, der davon aber sichtlich überrascht ist und nur ein Schüsschen abgibt. Immerhin, das dürfte in die Torschussstatistik eingehen.

Fast eine halbe Stunde ist gespielt, bislang gibt es auf beiden Seiten insgesamt nur einen Schuss auf das Tor zu verbuchen - und der hat bekanntlich sein Ziel gefunden.

Bei einem weiten Freistoss der Gastgeber macht Antonio Rüdiger erstmals keine gute Figur. Er klärt die Hereingabe nur vor die Füsse von Marc Bartra, der direkt abzieht. Der ehemalige Dortmunder Verteidiger verfehlt den Kasten mit seinem Flachschuss aber deutlich.

Das Spiel ist weiterhin umkämpft, ohne viele Torraumszenen. Betis versucht, mit Körperlichkeit dagegenzuhalten, kann spielerisch aber noch nicht glänzen.

Nun gibt es Freistoss für die Béticos, allerdings steigt Antonio Rüdiger im Strafraum am höchsten. Gemeinsam mit David Alaba lassen die beiden ehemaligen Bundesliga-Verteidiger bislang überhaupt nichts anbrennen.

Youssouf Sabaly stösst bis zur Grundlinie vor und bringt die Hereingabe. Dabei ist die Kugel allerdings schon im Aus. Schiedsrichter Alejandro Hernández Hernández hat also alles richtig gesehen, dennoch sind die heimischen Fans auch hier natürlich unzufrieden.

Auf den Rängen hat man sich schon jetzt auf das Unparteiischengespann eingeschossen. Tatsächlich wurden einige kleinere Aktionen in den letzten Minuten gegen Betis gepfiffen.

Zum ersten Mal schafft es Betis in den gegnerischen Strafraum. Cucho Hernández schickt Johnny Cardoso auf die Reise, der im Zweikampf mit David Alaba zu Fall geht. Natürlich fordert das gesamte Stadion Strafstoss, doch der Österreicher trifft ausschliesslich den Ball.

Wieder geht es auf die linke Aussenbahn, wo diesmal Brahim Díaz auf den Steilpass lauert. Er flankt auf den zweiten Pfosten, wo Rodyrgo mit seinem Kopfball jedoch deutlich zu hoch ansetzt. Die Königlichen kommen in Fahrt!

Tooor für Real Madrid, 0:1 durch Brahim Díaz
Mit dem ersten Abschluss der Partie gehen die Madrilenen in Führung! Kylian Mbappé dribbelt sich in die Schaltzentrale und spielt einen wunderschönen Diagonalpass zwischen drei Mann hindurch hinter die Kette auf Ferland Mendy, der für Brahim Díaz querlegt. Adrián ist bereits verladen, Brahim hat das leere Tor vor sich!

Beide Teams beginnen hier sehr konzentriert, leisten sich kaum Fehler. Man spürt, dass eine Menge auf dem Spiel steht.

Schon in den ersten Minuten gewinnt man das Eindruck, dass ein Jude Bellingham dem Spiel der Madrilenen gut tun würde. Der ehemalige Dortmunder ist nach einer Schiedsrichterbeleidigung zum Zuschauen verdammt.

Real hält das Leder in der eigenen Hälfte, tut sich bislang aber noch schwer, das Mittelfeld zu überbrücken. Was auch am Pressing der Gastgeber liegt.

Ricardo Rodríguez hält gegen Rodrygo das Bein raus und setzt damit gleich mal ein Zeichen. Zu einem späteren Zeitpunkt in der Partie hätten manche Unparteiischen hier auch Gelb gezeigt.

Mit Anstoss für die grün-weissen Gastgeber geht es los! Real Madrid läuft in Knallorange auf. Zum Glück kennt man in Spanien den Spruch mit der Müllabfuhr nicht.

Die Mannschaften laufen ein! Wenn Real Madrid zu Gast ist, herrscht natürlich immer eine besondere Stimmung. Auch die Abendsonne trägt zur elektrisierenden Atmosphäre bei.

Kylian Mbappé ist wieder einsatzfähig und steht inmitten der brasilianischen Flügelzange Rodrygo und Vinícius in der Startelf. Das vergangene Auswärtsspiel gegen Real Sociedad hatte der Franzose aufgrund einer Zahnoperation noch verpasst. "Mbappés Zahn? Nun, ich denke, der ist weg, und er wird ihn nicht zurückbekommen", scherzte Carlo Ancelotti auf der Pressekonferenz über den gezogenen Weisheitszahn.

Zwar hat Betis unter der Ägide von Manuel Pellegrini noch nie gegen Real Madrid gewonnen, dennoch konnte man die Madrilenen in den letzten Jahren einige Male ärgern - drei der letzten vier Aufeinandertreffen endeten unentschieden. Nicht auszuschliessen, dass sich die Blancos auch heute die Zähne ausbeissen. Jude Bellingham fehlt rotgesperrt, David Alaba ist noch nicht bei 100 Prozent. Trotzdem erhält der Österreicher heute den Vorzug vor dem aufstrebenden Raúl Asencio.

Auch Real Madrid ist nach dem spektakulären Triumph über Manchester City weiter international vertreten. Naturgemäss gehört man in der Champions League zum Favoritenkreis, in der heimischen Liga soll in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2008 die Titelverteidigung gelingen. Derzeit befinden sich die Königlichen punktgleich mit dem katalonischen Rivalen aus Barcelona an der Spitze, Stadtrivale Atlético befindet sich nur einen Zähler dahinter - spannender könnte es kaum sein!

Für die Grün-Weissen geht es darum, sich zum fünften Mal in Folge für einen internationalen Wettbewerb zu qualifizieren. Ausserdem schielt man sicherlich auf die Trophäe der Conference League - nach dem Weiterkommen gegen Gent in der Zwischenrunde geht es im Achtelfinale gegen die Portugiesen von Vitória Guimarães.

Ingenieur Manuel Pellegrini, mittlerweile 71 Jahre alt und seit fünf Jahren als Cheftrainer von Betis Sevilla im Amt, hat sich und seine Mannschaft in den letzten Monaten mal wieder neu erfunden. Jesús Rodríguez gab erst am 1. Dezember sein Profidebüt, Isco kam eine Woche später von einer Verletzung zurück, Antony und Cucho Hernández stiessen als Winterzugänge nach Andalusien - dennoch wirken die vier Offensivspieler, als würden sie schon ein Leben lang zusammen kicken. Alle stehen sie heute in der Startelf.