Fazit
Mit diesem Sieg kann sich der FC Barcelona in der Meisterschaft absetzen. Das Team hat das Spiel kontrolliert, allerdings stand die Führung das ein oder andere Male auf wackeligen Beinen. Zu verspielt präsentierte sich der Favorit und hielt damit den FC Sevilla im Spiel. Der konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Ein Unentschieden wäre aber durchaus nicht unverdient gewesen. Insgesamt war es ein spannendes, gutes Match.

Zwei Minuten werden nachgespielt.

Gelbe Karte für Piqué (FC Barcelona)

Kevin Gameiro ersprintet einen Ball und schafft es gerade noch, nach innen zu flanken. Steven N'Zonzi steigt hoch und legt per Kopf auf Iborra ab, jedenfalls war das so geplant. Aber Jérémy Mathieu geht dazwischen und köpft das Leder weg.

Jordi Alba meint wohl, seine Gegenspieler seien aus Luft. Er hat den Ball im Strafraum und sieht Luis Suarez in der Mitte. Allerdings scheint er nicht zu sehen, dass der Passweg zugestellt ist, aber Jordi Alba versucht es trotzdem. Das Leder schafft es aber nur wenige Zentimeter in die Mitte und wird dann herausgeschlagen.

Michael Krohn-Dehli dreht eine Runde vor dem Strafraum von Barca und sucht die Lücke. Er findet sie und zieht aus der Entfernung ab. Der Ball geht aber weit am Tor vorbei.

Es wirkt, als würde der FC Barcelona gar nicht mehr damit rechnen, dass der Sieg noch gefährdet werden könnte. Aber es ist nur eine knappe Führung.

Steven N'Zonzi hätte fast ein Tor mit gewissem Slapstick-Charakter geschossen. Er läuft in den Strafraum und will den Ball erreichen, gleichzeitig setzt Busquets zur Grätsche an, trifft das Leder, lenkt es aber an das Bein von N'Zonzi. Und von dort läuft die Kugel gefährlich auf den langen Pfosten, geht aber schliesslich knapp vorbei. Claudio Bravo wäre jedenfalls geschlagen gewesen.

Gelbe Karte für Timothée Kolodziejczak (Sevilla FC)

Immer, wenn Lionel Messi den Ball hat, wird es gefährlich. Er spielt, wie schon so oft, nach links zu Neymar und der geht in den Strafraum, merkt aber dass ein Torschuss in der Position sinnlos wäre. Also gibt er wieder zurück auf Messi, der Fahrt aufnimmt und in den Strafraum geht, bedrängt von mehreren Gegenspielern. Dennoch kommt er zum Torschuss, das Leder geht aber knapp am langen Pfosten vorbei.

Lionel Messi spielt einen Steilpass auf Neymar, aber ein Spieler von Sevilla kann dazwischen gehen, lenkt den Ball jedoch auf Luis Suarez, der damit frei vor dem Torwart ist. Aber er ist ziemlich überrascht und kriegt es nur hin, das Leder mit dem Knie aufs Tor zu kriegen. Dadurch ist es ein schwacher Abschluss, den Torwart Sergio Rico locker abwehren kann.

Gelbe Karte für Dani Alves (FC Barcelona)

Neymar fordert einen Elfmeter. An der Torauslinie spielt er Adil Rami den Ball durch die Beine und fällt dann hin. Er behauptet, gestossen worden zu sein. Aber das war nichts, richtige Entscheidung, hier nichts zu pfeifen.

Andres Iniesta ist jetzt im Spiel und spielt direkt im Zusammenspiel mit Jordi Alba Katz und Maus mit den Sevilla-Spielern. Aber am Ende ist es brotlose Kunst, denn Iniesta muss sich schliesslich mit einem Foul behelfen, sah aber bis dahin sehr schön aus.

Claudio Bravo segelt unter einer Ecke hindurch, hat aber Glück, dass kein Spieler von Sevilla an den Ball kommt. Aber der FC Barcelona lässt gerade etwas die Zügel schleifen.

Luis Suarez steht sehr oft richtig, aber in dieser Szene total falsch. Sergi Roberto köpft aufs Tor, aber Suarez läuft ihm in die Parade und kriegt den Ball vor den Körper.

Es ist ziemlich ruhig im Stadion und das, obwohl es sehr gut gefüllt ist.

Mit einem Pass nach rechts setzt Lionel Messi den Aussenspieler Aleix Vidal ein. Doch der flankt nicht, sondern legt ab für Busquets. Dessen Direktabnahme kann aber von Torwart Sergio Rico gehalten werden.

Riesenchance! Kevin Gameiro rauft sich die Haare, er weiss, dass er den hätte machen müssen. Perfekt lässt Iborra den Ball nach Pass von Sebastián Cristóforo an der Strafraumgrenze mit der Hacke kurz abtropfen und Gameiro ist durch und hat nur noch Claudio Bravo vor sich. Aber er schiesst den Torwart direkt an.

Tooor für FC Barcelona, 2:1 durch Piqué
Das war der FC Barcelona in Reinkultur. Die Ecke kann herausgeköpft werden, aber der Abpraller landet bei Luis Suarez. Der chippt den Ball zu Lionel Messi und der dreht sich an der Torauslinie einmal und steckt das Leder durch zurück zu Suarez. Der Stürmer spielt dann weiter in die Mitte und dort muss Piqué nur noch den Schuh hinhalten und das Netz beult sich aus.

Nach einer Flanke von Busquets von der rechten Seite, nimmt Neymar den Ball quasi im Fallen volley. Torwart Sergio Rico kann das Leder zur Ecke fausten.

Halbzeitfazit
Es ist ein interessantes schnelles Spiel mit Vorteilen für den FC Barcelona. Der Tabellenführer ist eigentlich in Daueroffensive. Gelegentlich kann Sevilla für Entlastung sorgen, ist dann aber immer gefährlich vor dem gegnerischen Tor. So ging das Team dann auch in Führung. Der Ausgleich war aber verdient. Es ist aber bezeichnend, dass erst ein Standard her musste, bis Barcelona treffen konnte. Insgesamt sind die Offensivbemühungen zu kompliziert und nicht klar genug. Das muss noch besser werden. Sevilla dagegen spielt viel klarer nach vorne, wenn sie mal die Chance dazu bekommen.

Diesmal ist es Luis Suarez, der es schafft, sich durch einige Sevilla-Akteure zu dribbeln. Dann spielt er nach rechts auf Messi. Mit links will Lionel Messi dann den Ball in den Winkel spitzeln. Hätte vielleicht auch geklappt, aber ein Bein war noch dazwischen und deswegen geht der Kunstschuss über das Tor.

Lionel Messi hat eine Idee, aber Neymar geht nicht drauf ein. Der Argentinier spielt sich blitzsauber mit kleinen Finten vor dem Strafraum durch seine Gegenspieler und spielt dann den überraschenden Pass in die Gasse. Neymar ist aber nicht gestartet und so landet der Ball direkt bei Torwart Sergio Rico.

Der FC Barcelona will unbedingt mit Kurzpassspiel in den Strafraum kommen, aber das klappt bisher nicht so gut. Die Abwehr von Sevilla ist vielbeinig und kann solche Aktionen gut verteidigen.

Lionel Messi ist mal auf die linke Seite gewechselt. Er bekommt den Ball zugespielt, geht links in den Strafraum und zieht ab. Aber diesmal kann Torwart Sergio Rico den Schuss halten.

Sergio Busquets pennt und verliert den Ball vor dem eigenen Strafraum an Kevin Gameiro. Der gibt direkt weiter an Vitolo, doch dessen Schuss aus etwa 16 Metern schafft es nicht durch bis zum Tor, sondern wird abgeblockt.

Tooor für FC Barcelona, 1:1 durch Lionel Messi
Wow, das war ein Sahne-Freistoss. Erst foult Adil Rami kurz vor dem Strafraum Luis Suarez und kassiert eine Karte dafür. Den fälligen Freistoss legen sich sowohl Neymar als auch Lionel Messi zurecht. Es führt schliesstlich Messi aus und er schiesst den Ball mit viel Effet über die Mauer ins Torwarteck. Sergio Rico bleibt regungslos auf der Linie stehen und sieht nur, wie das Leder neben ihm einschlägt.

Gelbe Karte für Adil Rami (Sevilla FC)

Barca baut wieder mehr Druck auf, spielt aber manchmal ziemlich umständlich. Schönspielerei sollte man besser erst einmal sein lassen und stattdessen mal klarer aufs Tor spielen.

Messi kommt erst mit einem Pass in die Spitze nicht durch, erwischt aber den Abpraller. Dann schaltet er den Turbo, spielt auf Luis Suarez und der passt direkt auf den in den Strafraum sprintenden Lionel Messi zurück. Dann kommt es zu einem Rempler mit Timothée Kolodziejczak und der Weltfussballer geht zu Boden. Aber es gibt keinen Elfmeter, das war ein normaler Zweikampf.

Die Spieler vom FC Sevilla wähnen Neymar nach einem langen Pass in die Spitze im Abseits, aber die Fahne bleibt unten. Der einzige, der noch mitspielt ist Torwart Sergio Rico und der kommt knapp vor Neymar zum Ball und bolzt ihn weg. Da hat er sein Team vor dem Ausgleich bewahrt, denn Barca wäre mit zwei Mann alleine vor dem Tor gewesen und weit und breit war kein Gegenspieler in Sicht.

Tooor für Sevilla FC, 0:1 durch Vitolo
Viele lange Gesichter im Stadion, Sevilla geht in Führung. Und das war ein sehr schön vorgetragener Angriff. Benoît Trémoulinas und Michael Krohn-Dehli spielen auf der linken Seite Doppelplass und Trémoulinas flankt dann in den Strafraum. Dort steht Vitolo sträflich frei und schiesst volley mit der Seite ins Netz.

Es ist überraschenderweise der FC Barcelona, der hier mehr durch harten Körpereinsatz auffällt. Aber der Schiedsrichter ist sehr gnädig gestimmt und lässt viel durchgehen.

Wieder kommt Iborra kurz vor dem Strafraum zum Abschluss. Aber erneut hat Claudio Bravo keine Schwierigkeiten mit dem Fernschuss.

Doppel-Aluminium! Da hat es ordentlich gescheppert. Die Ecke von Lionel Messi klatscht direkt gegen den kurzen Pfosten und Luis Suarez nimmt den Abpraller auf und haut das Ding gegen die Latte.

Sevilla hat jetzt mehr vom Spiel. Iborra nimmt einen Querschläger von Jordi Alba volley und bringt den Ball aufs Tor. Aber Torwart Claudio Bravo steht genau richtig und kann sich das Leder schnappen.

Luis Suárez wird perfekt im Strafraum eingesetzt und aus dem Lauf heraus schiesst er aus spitzem Winkel aufs Tor. Torwart Sergio Rico kann den Ball mit etwas Mühe zur Ecke klären.

Arda Turan steigt ziemlich hart ein und bewirbt sich schon mal für eine gelbe Karte.

Die erste dicke Chance haben die Gäste. Nach einer kurzen Ecke flankt Benoît Trémoulinas in den Strafraum, Pique will den Ball wegköpfen, trifft aber seinen Mitspieler Jérémy Mathieu. Und von dem springt der Ball zu Steven N'Zonzi. Per Kopf gibt er das Leder in die Mitte zurück und aus kürzester Distanz bolzt Timothée Kolodziejczak dann weit über den Kasten. Das hätte man durchaus besser machen können.

Die Katalanen setzen sich am Strafraum des Gegners fest. Doch dann startet Sevilla einen Konter und hat eine Menge Platz, Vitolo spielt aber einen unsauberen Pass und die Chance ist weg.

Zu Beginn sehen wir eine Menge Gestochere in der Hälfte vom FC Sevilla. Aber der FC Barcelona macht direkt einigen Druck.

Schiedsrichter der Partie ist Santiago Jaime Latre. Unterstützt wird er an den Linien von Jorge Bueno Mateo und Fernando Tresaco Escabosa.

Der Jahresbeginn war zwar nicht so dolle mit einer Niederlage beim FC Granada, aber danach gelangen vier Siege und drei Unentschieden in der Liga. Ausserdem steht der FC Sevilla im Finale der Copa del Rey. Man ist also in allen Wettbewerben inzwischen auf Kurs. Das Team ist allerdings für seine harte Spielweise bekannt, was schon fünf Rote Karten zur Folge hatte. Das wird wahrscheinlich auch heute die Marschroute sein, den Spielfluss des scheinbar übermächtigen Gegners erst einmal zu zerstören. Wir werden sehen, ob es klappt, dem Favoriten ein Bein zu stellen.

Der FC Sevilla kommt dagegen mit einer Niederlage bei Mode FK zum Spiel angereist. Dennoch reichte es in der Europa League zum Weiterkommen. Nach einer etwas holprigen zweiten Jahreshälfte hat sich der Verein dagegen gefangen. In der Liga begann das Team nicht gerade prächtig und auch in der Champions League blieb man eher chancenlos, schaffte es aber immerhin noch auf den dritten Platz in der Hammergruppe mit Juventus Turin, Manchester City und Borussia Mönchengladbach.

Über die Offensivkraft des heutigen Gastgebers brauchen wir nicht gross zu diskutieren. Mit 67 Toren hat man zwar vier weniger geschossen als Real Madrid, liegt aber dennoch meilenweit vor der Konkurrenz. Acht Spiele hat Barca zuletzt in der Liga gewonnen. Anfang Januar reichte es im Stadtderby bei Espanyol nur zu einem 0:0, aber das Gefühl, Punkte abzugeben, kennen die Kalianen seitdem nicht mehr. Und den Vorsprung auf Atletico Madrid, den derzeitigen Zweiten, auf acht Punkte zu vergrössern, dürfte eine zusätzliche Motivation sein.

Es wird ein Spitzenspiel werden, soviel ist klar. Allerdings ist der FC Barcelona klarer Favorit. Seit sage und schreibe 33 Spielen ist das Team in La Liga, Copa del Rey, Champions League und der zwischenzeitlich ausgetragenen Klub-WM ungeschlagen. Allerdings ist es interessant, gegen wen es die letzte Pleite setzte. Es war nämlich im Hinspiel beim FC Sevilla. Dort kassierten die Katalanen eine 1:2-Niederlage. Danach legte Barcelona eine unglaubliche Serie von 27 Siegen und sechs Remis hin.

Aufgrund der bisherigen Ergebnisse an diesem Spieltag könnte Barcelona einen riesigen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Real Madrid verlor das Stadtderby gegen Atlético und hat damit kaum noch Chancen auf den Titel. Wenn Barcelona das Spiel gewinnt, hat es zwölf Punkte Vorsprung auf den Rivalen. Aber der FC Sevilla wird etwas dagegen haben. Der aktuelle Europa-League-Titelträger braucht die Punkte, um sich den EL-Platz zu sichern und den Abstand zu den Plätzen zu den Champions-League-Plätzen zu verringern.