Fazit:
Zwischen Real Madrid und Osasuna bleibt es beim torlosen Remis. Viel vorwerfen können sich die Königlichen eigentlich nicht. Einzige Schwäche war, dass sie es nicht schafften, den rechten Flügel mehr in das Spiel einzubinden. Vielleicht half das den Gästen, defensiv eine bärenstarke Leistung abzuliefern - Innenverteidiger Unai García wurde nach dem Spiel zu Recht zum Man of the Match gewählt. In der 50. Minute verbuchte Osasuna mit einem Pfostenschuss von Moncayola gar die grösste Chance der Partie. Ansonsten hatte Real den Laden hinten aber im Griff. In neun von zehn Fällen gewinnen die Madrilenen eine solche Partie wohl.

Und auch in der dritten Minute der Nachspielzeit geht es wieder über den unermüdlichen Brasilianer. Am Sechzehner angekommen nimmt er Landsmann Marcelo mit, der mit einer geblockten Hereingabe immerhin noch einen Eckball herausholt!

33 (!) Angriffe liefen heute über die linke Seite. Vinicius Júnior fasst sich vor Schmerz in die Leistengegend, was nach den vielen Sprints überhaupt kein Wunder ist.

Vier Minuten sind angesichts des massiven Zeitspiels der Arrasate-Elf fast schon zu wenig.

Natürlich lassen sich die Gäste auch bei den Wechseln viel Zeit. Man darf gespannt sein, wie lange der Unparteiische gleich nachspielen lassen wird.

Im Gegensatz zu Hazard bringt Marcelo tatsächlich neuen Schwung in die Partie. Per Doppelpass dringt er bis an die Fünferkante vor, setzt dann aber weder Schuss noch Flanke am zweiten Pfosten vorbei.

Wieder geht Sergio Herrera zu Boden. Immerhin ist diesmal ein Kontakt mit dem Gegenspieler vorhanden, doch auch nach dem Luftduell mit Eder Militão kann der Keeper schnell weitermachen.

Rund eine Viertelstunde steht Eden Hazard nun schon auf dem Platz. Seine Bilanz? Drei Pässe, von denen auch nur zwei angekommen sind.

Marcelo bringt nun mal eine Sahneflanke auf den hinteren Fünferrand. Rodrygo geht zu früh zum Kopfball, scheint von Manu Sánchez aber leicht gestossen worden zu sein.

Zur Sicherheit macht sich Darío Ramos bereit. Doch auch der 22-jährige Ersatzkeeper scheint sich ein Grinsen nicht verkneifen zu können, scheint zu wissen, dass er weiter auf seinen ersten LaLiga-Einsatz warten muss.

Casemiro versucht es einfach mal vom Mittelkreis. Sergio Herrera muss nicht eingreifen, scheint sich im hektischen Rückwärtsgang aber eine Zerrung zugezogen zu haben. Oder handelt es sich einfach nur um Zeitspiel?

Die Partie gewinnt ein wenig an Härte. Was sicher auch dem Umstand geschuldet ist, dass César Soto Grado eine sehr milde Linie fährt.

Rodrygo nimmt auf rechts Tempo auf und wird auf den ersten Blick klar zu Fall gebracht. Doch der Unparteiische lässt weiterspielen und der Brasilianer kann es nicht fassen.

Rund eine Viertelstunde noch. Die Tabellenspitze würden die Königlichen auch mit einem Remis erklimmen. Doch es geht natürlich darum, den Vorsprung vor allem auf die Konkurrenz aus Barcelona und des Stadtrivalen Atlético auszubauen. Die Katalanen könnte man mit einem Sieg acht Punkte hinter sich lassen.

Allgemein ist es ein ganz starker Auftritt von Militão. Abgesehen davon, dass er mittlerweile auch mal auf die Flügel ausweicht, lässt er vor allem hinten nichts einbrennen.

Die Sturm- und Drangphase der Königlichen geht weiter. Eine scharfe Hereingabe von Eder Militão klärt David García mit vollem Risiko vor dem lauernden Karim Benzema.

Vinicius Júnior taucht plötzlich frei vor dem gegnerischen Kasten auf! Doch erstens macht sich Sergio Herrera ganz breit und pariert mirakulös, zweitens geht die Fahne hoch.

Auch Carlo Ancelotti wechselt. Marcelo und Eden Hazard sollen die Flügel neu beleben.

Zwei Nicht-Spanier hat Osasuna im Aufgebot, diese stehen sich jetzt beim Wechsel gegenüber: Der Serbe Darko Brašanac kommt für den Argentinier Ezequiel Ávila. Mit Rubén betritt zudem ein vierter García den Platz.

Endlich kommt eine Flanke von Ferland Mendy mal an. Ob das so gewollt war, sei mal dahingestellt, doch die flache Hereingabe kann Karim Benzema am Elfmeterpunkt direkt neben. Der Franzose wirkt jedoch leicht überrascht und schiebt die Kugel einen Meter rechts vorbei.

Eine gute Stunde ist gespielt. Von der zwischenzeitlichen Unsicherheit nach dem Pfostentreffer der Gäste ist nichts mehr zu spüren, Real Madrid schnürt Osasuna in der eigenen Hälfte und phasenweise gar am eigenen Sechzehner ein.

Die Madrilenen werden zwingender. Karim Benzema taucht nach Doppelpass mit Rodrygo am linken Eck auf. Aus sieben Metern versucht er den Schuss in den kurzen Winkel, die Kugel streift die Querlatte allerdings oberhalb.

Real schafft es mittlerweile häufiger, Tempo in die Angriffe zu bekommen. Verantwortlich dafür ist auch die brasilianische Flügelzange, von der rechten Strafraumseite setzt Vinicius Júnior die Kugel nach Rodrygo-Steilpass aber knapp am langen Eck vorbei.

Nun versucht sich Benzema selbst als Ballverteiler, leitet einen Gegenstoss über mehrere Stationen ein. Der entscheidende Pass auf den Franzosen zurück wird aber abgefangen.

Obwohl mittlerweile auf der Doppel-Sechs, ist Toni Kroos mittlerweile an fast jedem Angriff beteiligt. Karim Benzema legte er die Kugel von der Torauslinie gar mit der Hacke auf, der Franzose wurde aber geblockt.

Nächster Konter der Gäste. Die Entstehung ist dabei äusserst simpel, Sergio Herrera schickt Chimy Ávila diesmal mit einem weiten Abwurf auf den linken Flügel auf die Reise.

Real wirkt verunsichert. Im Gegensatz zum ersten Durchgang sind die Madrilenen nun auch defensiv gefordert.

Die Riesenchance für Osasuna! Konter über Ezequiel Ávila, der auf rechts viel Fahrt aufnimmt. Sein Querpass durch den Sechzehner findet Moncayola, der am langen Eck aus sieben Metern Torentfernung nur den Innenpfosten trifft! Den Abpraller bugsiert Dani Carvajal um ein Haar in den eigenen Kasten.

Real lauert tief in der eigenen Hälfte und setzt nun selbst zum Konter an. Rodrygo hat einige Anspielstationen zur Verfügung, passt die Kugel dann aber flach in die Füsse eines Gegenspielers.

In den ersten Minuten sieht es doch stark nach einem 4-2-3-1 aus. Die beiden Brasilianer bilden die Flügelzange, Marco Asensio agiert hinter Karim Benzema als hängende Spitze.

Carlo Ancelotti wechselt bereits zur Pause, nimmt den vorbelasteten Eduardo Camavinga vom Platz. Man darf gespannt sein, wie sich das jetzt mit dem offensiveren Rodrygo sortiert.

Halbzeitfazit:
Osasuna stellt bislang die erwartet schwierige Aufgabe dar. Real beisst sich die Zähne aus, bekam nur nach einem gegnerischen Ballverlust mal Tempo in den Angriff und versuchte es aufgrund der mangelnden Räume oft nur aus der Distanz. Allerdings tauchen die Gäste aus Pamplona noch überhaupt nicht gefährlich vor dem Kasten von Thibaut Courtois auf und müssen im zweiten Durchgang aufpassen, sich nicht von den absolut dominanten Madrilenen zermürben zu lassen.

Real setzt noch einmal zum Powerplay an. David Alaba rückt bis zur Torauslinie vor und bringt eine an sich harmlose Flanke hinein. Manu Sánchez steht völlig allein, drischt den Querschläger aber gar nicht so weit am eigenen Kasten vorbei!

Erste Pfiffe werden laut. Der Grund? Sergio Herrera lässt sich beim Abstoss viel Zeit.

Osasuna setzt momentan vermehrt zu Gegenstössen an. Der letzte Pass kommt allerdings noch nicht an, auch da gerade Eduardo Camavinga nach hinten arbeitet und dazwischengrätscht.

Toni Kroos und Javi Martínez, die kennen sich doch noch bestens? Nein, denn beim Osasuna-Profi handelt es sich um ein 21-jährigen Nachwuchstalent und nicht um den langjährigen Bayern-Spieler.

Mittlerweile ballern die Madrilenen einfach nur noch drauf. Sowohl Toni Kroos als auch Casemiro versuchen es aus der zweiten bis dritten Reihe, beim Weitschuss des Deutschen muss der Keeper immerhin eingreifen.

Kike García rechnet selbst nicht damit, dass ihm die Kugel auf den Oberschenkel tropft. So prallt die Kugel über den Kasten. Nichtsdestotrotz, das ist die erste Torannäherung der Gäste!

Einen hohen Abpraller bekommt Thibaut Courtois nicht mehr kontrolliert. Erste Ecke für Osasuna.

Dass es Vinicius und Camavinga aus eher ungewöhnlichen Positionen probieren, ist vor allem der Dichte im Zentrum geschuldet. Eine konventionelle Flanke wirkt angesichts der vielen Roten in der Strafraummitte nicht sehr vielversprechend.

Der für den kurzfristig ausgefallenen Luka Modrić in die Startelf gerückte Eduardo Camavinga ist an vielen Aktionen beteiligt, hat das Glück aber noch nicht auf seiner Seite. Gerade segelt sein Distanzversuch über das Gehäuse.

Dann verschafft sich Vinicius halt selbst Platz. Zwischen zwei Mann dribbelt sich der Brasilianer von links in den Sechzehner und visiert frech das lange Eck an. Da fehlt nicht viel!

Das ist nun mal ein Traumpass von Toni Kroos! Halbhoch und messerscharf durch die Schnittstelle, allerdings kommt Vinicius nicht ganz ran und steht auch knapp im Abseits.

Gelbe Karte für Eduardo Camavinga (Real Madrid)
Hartes Einsteigen gegen Lucas Torró, der allerdings selbst zuvor von Casemiro gehalten wurde.

Die Königlichen beissen sich weiter die Zähne aus. Eine Spielverlagerung von Eduardo Camavinga kann Vinicius Júnior nur zurück ins Mittelfeld köpfen.

Ein zu weit geratener Steilpass von Toni Kroos kullert ins Seitenaus. Der gebürtige Greifswalder ist bislang noch kein Faktor.

Vinicius Júnior setzt sich schön auf der linken Strafraumseite durch und legt die Kugel überlegt zurück Richtung Elfmeterpunkt. Dort ist man sich nicht ganz einig, ehe Dani Carvajal aus dem Lauf draufhält. Weit drüber!

Jetzt geht es nach einem Ballverlust der Gäste mal schnell! Marco Asensio nimmt Tempo auf und legt rechts raus zu Eduardo Camavinga, der aus leicht spitzem Winkel aber nur das Aussennetz trifft.

Die Partie gestaltet sich in den letzten Minuten zumindest ein wenig ausgeglichener. Osasuna geht mittlerweile früher auf den Mann.

Vom Flügel sprintet Marco Asensio auf den Kasten zu. Den Ball kann er nicht mehr erreichen, trotzdem rennt er noch in Sergio Herrera hinein. Die Proteste des Keepers sind berechtigt.

Casemiro versucht, einen hohen Ball sofort in die Spitze weiterzuleiten. Doch der ehemalige Frankfurter Lucas Torró passt gut auf.

Karim Benzema setzt aus rund 20 Metern zur Ausführung an, setzt das Leder aber einen Meter über das linke Winkeleck.

Gelbe Karte für Unai García (CA Osasuna)
Der Innenverteidiger grätscht seitlich in Vinicius Júnior hinein. Die Freistossposition kann sich sehen lassen.

Die Ballbesitzstatistik zu diesem Zeitpunkt der Partie? 80 zu 20 Prozent für die Gastgeber.

Früh ist abzusehen, dass das heute ein Geduldspiel für die Königlichen werden könnte. Osasuna steht in der eigenen Hälfte gut sortiert.

Nun darf Real zum ersten Eckball der Partie antreten. Die kurz ausgeführte Variante schlenzt Ferland Mendy aber genau in die Arme von Sergio Herrera.

Konter der Gäste über Ezequiel Ávila. David Alaba und Casemiro stellen sich gemeinsam in den Weg und beglückwünschen sich nach der tollen Klärungsaktion gegenseitig.

Die erste Halbchance der Partie! Einen Diagonalball aus dem Halbraum kann Osasuna-Keeper Sergio Herrera gerade noch vor dem gestarteten Dani Carvajal aufnehmen.

Schöner Seitenwechsel auf Marco Asensio. Doch dann müssen die Madrilenen wieder den Rückwärtsgang einlegen.

Und dann wird Kike García plötzlich mit einem langen Holz auf die Reise geschickt und zieht gegen Eder Militão das Foul. Da hätte man sogar über Gelb nachdenken können.

Fünf Minuten sind gespielt. Haben die Gäste überhaupt schon einen Pass an den Mann gebracht?

Osasuna steht sehr tief und zwingt Real dadurch zu Fehlern. Auch ein Pass raus von Eduardo Camavinga auf Carvajal überquert die Aussenbegrenzung.

Die Königlichen nehmen sofort die Zügel in die Hand, ein Steckpass in die Spitze von Dani Carvajal gleitet aber direkt ins Aus.

Dann pfeift César Soto Grado die Partie an, Real befindet sich zuerst in Ballbesitz.

Karim Benzema darf sich kurz vor Anpfiff noch eine Trophäe abholen. Zum besten Spieler des Monats September wird er gekürt.

Im Vergleich zum Clásico nimmt Carlo Ancelotti drei personelle Veränderungen vor: Dani Carvajal, Eduardo Camavinga und Marco Asensio rücken für Luka Modrić, Lucas Vázquez und Rodrygo in die Startelf. Asensio war nach seiner Einwechslung massgeblich am Treffer zum 2:0 im Camp Nou beteiligt.

Allerdings ist mit Osasuna heute die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga zu Gast. Cádiz, Alavés, Mallorca und Villarreal konnten die Rojillos bereits schlagen, kein einziger Punkt wurde auf fremden Plätzen abgegeben. Eines der Erfolgsgeheimnisse des Teams aus Pamplona ist das hohe Pressing, ligaweit erobert Osasuna die meisten Bälle in Nähe des gegnerischen Sechzehners.

Den Katalanen scheint man durch den Auswärtssieg im Derby einen Knacks mitgegeben haben. Denn soeben ging die Partie in Vallecas zu Ende, wo der FCB mit einem 0:1 die zweite Pleite in Folge kassiert hat und dadurch ins graue Tabellenmittelfeld abgerutscht ist. Sollte Real heute gewinnen, würde der Vorsprung auf den Erzrivalen nach zehn Spieltagen bereits acht Zähler betragen.

Am 28. September bestritt Real Madrid zuletzt ein Pflichtspiel im Santiago Bernabéu. Das Ergebnis? 1:2 gegen Sheriff Tiraspol. Seither standen nur die Länderspielpause und drei Auswärtspartien an, von denen die letzten beiden aber neue Euphorie entfachten: Einem 5:0 in Donetsk folgte ein 2:1 im Clásico gegen Barcelona.