Fazit:
Wahnsinn! Die eigentlich so minimalistischen Monegassen schiessen Arsenal mit 3:1 aus dem Emirates und stehen nun mit einem Bein im Viertelfinale. Bereits zur Pause führten die Gäste durch Kondogbias etwas glücklich entstandenen Treffer insgesamt nicht unverdient 1:0 und setzten ihren starken Auftritt nach dem Seitenwechsel fort. Ausgerechnet Dimitar Berbatov - einst für Arsenals Lokalrivalen Tottenham aktiv - erhöhte für Monaco. Die Gunners rannten nun an, hatten dabei durchaus ihre Chancen, aber liessen vieles liegen. Umgekehrt nutzen die Monegassen die entstehenden Räume und fuhren zahlreiche gefährliche Konter. Weil Oxlade-Chamberlain genau bei Ablauf der regulären Spielzeit schliesslich doch noch den Anschluss herstellte, erwachte bei Arsenal ein letzter Funken Hoffnung auf das 2:2. Das vierte Tor des Abends fiel aber wieder auf der Gegenseite: Joker Ferreira-Carrasco erzielte es in der vierten Minute der Nachspielzeit - natürlich nach einem Konter.
Die ursprünglich favorisierten Londoner fahren nach diesem rabenschwarzen Abend am 17. März nun nur noch mit Aussenseiterchancen ins Fürstentum. Monaco hat vor heimischer Kulisse dagegen beste Aussichten aufs durchaus überraschende Weiterkommen. Das war's von hier, einen schönen Abend noch!

Tooor für AS Monaco, 1:3 durch Yannick Ferreira-Carrasco
Der alte Zwei-Tore-Vorsprung ist wiederhergestellt und der dritte Auswärtstreffer stösst das Tor zum Viertelfinale für den AS Monaco ganz weit auf! Arsenal will unbedingt noch den Ausgleich, vergisst aber die Defensive. Ferreira-Carrasco enteilt rechts an der Mittellinie ausgerechnet nach einem Ballverlust des Anschlussschützen Oxlade-Chamberlain allen Gegenspielern, rennt bis in den Strafraum und setzt den Ball dann klasse an den linken Innenpfosten, von wo aus die Kugel über die Linie springt.

Gelbe Karte für João Moutinho (AS Monaco)
Arsenal hat jetzt natürlich noch einmal Rückenwind, aber der Routinier beruhigt mit einem taktischen Foul im Mittelfeld das Geschehen. Der Karton wird ihm jetzt herzlich egal sein.

Tooor für Arsenal FC, 1:2 durch Alex Oxlade-Chamberlain
Das könnte natürlich ein superwichtiges Tor für die Gunners werden im weiteren Verlauf des Achtelfinals! Eine zu kurze Kopfballabwehr der AS-Abwehr landet genau vor dem Strafraum bei Oxlade-Chamberlain. Der versucht es endlich mal nicht mit der Brechstange, sondern schaltet den Kopf ein und schlenzt das Kunstleder wunderbar ins rechte Eck. Schöner Treffer!

Arsenal rennt erfolglos an, Monaco hat die Chance auf den dritten Treffer! Ferreira-Carrasco ist rechts an der Seite über fast das gesamte Feld unterwegs, kann von Mertesacker nicht gestellt werden und kommt im Sechzehner zum Abschluss. Am Ende fehlt dem Belgier aber doch die Energie und Ospina kann locker halten.

Gelbe Karte für Mesut Özil (Arsenal FC)
Nach einer Einwurfentscheidung pro Monaco meckert der gefrustete Weltmeister in Richtung Schiedsrichter. Deniz Aytekin lässt sich das nicht bieten und zeigt dem Landsmann die Gelbe Karte.

Der ganz starke Martial hat sein Tagwerk erfüllt. Bernardo Silva ist für ihn drauf.

Gute Möglichkeit für Arsenal! Ein Ecke von der rechten Seite rutscht durch und landet jenseits des zweiten Pfostens bei Sánchez, der einen leicht verunglückten Scherenschlag ansetzt. Der Ball tippt auf und landet im Aussennetz.

Beide Teams wechseln noch einmal: Auf Seiten Arsenals darf sich nun Rosický anstelle vom schwachen Santi Cazorla versuchen. Monacos Trainer Leonardo Jardim läutet mit der Hereinnahme von Defensivmann Kurzawa die Schlussphase ein.

Meine Güte, ist das schwach! Santi Cazorla, Özil und Sánchez spielen mittig vor dem AS-Strafraum auf wenigen Metern Klein-Klein, ohne das Auge für die Nebenleute auf den Flügeln zu haben. Das können die Gäste einfach verteidigen.

Die Fans der Monegassen bejubeln jetzt jeden Ballkontakt ihrer Mannschaft, die heute zwar gegen ein schwaches Arsenal spielt, aber dennoch einen richtig starken Eindruck hinterlässt. Sogar fussballerisch sieht das über weite Phasen bei den Gästen besser aus als beim Tabellendritten der Premier League.

Anthony Martial hat 17 Meter halblinks vor dem gegnerischen Kasten alle Zeit der Welt, nimmt aber nicht genau Mass. Der halbhohe Schuss des sehr aufällig spielenden Offensivmannes landet bei David Ospina.

Dimitar Berbatov wird ein letztes Mal von den Fans der Gunners ausgebuht. Der frühere Tottenham-Stürmer erzielte das wichtige zweite Tor für sein Team und wird nun vom jungen Belgier Yannick Ferreira-Carrasco abgelöst.

Gelbe Karte für Héctor Bellerín (Arsenal FC)
Der Spanier verfolgt den schon wieder Richtung Arsenal-Tor sprintenden Martial, kann diesen dann nur noch mit einem Foul stoppen und kassiert dafür völlig zu Recht die nächste Gelbe Karte. In diesen Szenen spielen die Hausherren natürlich mit dem Feuer.

Die Gunners rennen ohne erkennbares Konzept an, versuchen es jetzt mit der Brechstange. Die vielen kleinen, wuseligen Angreifer können ihr Tempo gegen die immer noch dichtgestaffelte Monaco-Defensive aber kaum ausspielen.

Jetzt muss Arsène Wenger noch etwas riskieren: Coquelin macht Platz für den deutlich offensiveren Oxlade-Chamberlain.

Der bockstarke João Moutinho schnappt sich eine völlig verunglückte Ballannahme von Oxlade-Chamberlain in der Nähe des Arsenal-Strafraums. Bevor es erneut richtig brennt, setzt der eben eingewechselte Engländer nach, trennt Monacos Mittelfeldmann per hochriskanter Grätsche sauber von der Kugel und bügelt so seinen Fehler wieder aus.

Jetzt Gefahr auf der anderen Seite! Welbeck schiesst den eigenen Mann an! Walcott wuselt sich in den Sechzehner der Monegassen und an den Fünfer, kommt aber gegen Subašić und zwei Verteidiger nicht zum Abschluss. Stattdessen trudelt die Kugel genau vor die Füsse des heranstürmenden Welbeck. Der trifft mit seinem direkten Versuch genau den inzwischen auf dem Boden gelandeten Walcott und bringt den Ball so nicht am bereits geschlagenen Torwart vorbei.

Wieder Monaco! Die nächste dicke Chance auf das 0:3! João Moutinho nimmt links im Sechzehner ein hohes Zuspiel überragend mit der Brust herunter und fackelt das auftippende Spielgerät in Richtung langes Eck. Ospina steht viel zu weit vor dem Kasten und hat Glück, dass das Kunstleder knapp über den Querbalken streicht.

Ospina hält Arsenal in der Partie und wohl auch in der Königsklasse! Wieder stimmt die Ordnung bei den Gastgebern nicht und nach einer tollen Vorlage von Dirar mit der Hacke taucht Martial halblinks alleine vor dem Londoner Keeper auf. Der wehrt den Schuss des Youngsters in höchster Not und ganz stark ab.

Giroud war zwar einziger gefährlicher Gunner am heutigen Abend, hätte aber zuletzt das Tor machen müssen und präsentierte sich insgesamt nicht abgezockt genug vor dem Kasten. Von Walcott verspricht sich Wenger nun mehr Tempo und Abschlussglück.

Giroud muss den Anschluss herstellen! Subašić kann einen wuchtigen Schussversuch von Sánchez nur nach vorne abklatschen. Die Kugel fällt dem französischen Mittelstürmer genau vor die Füsse, doch der trifft das Ding nicht richtig und säbelt es aus kurzer Distanz über das leere Tor. So eine Chance muss man natürlich nutzen, wenn man noch einmal in diese Partie zurückkehren will!

Arsenal steht nun sehr hoch und fährt wütende Angriff, die allerdings überhaupt keine Gefahr erzeugen. Monaco bleibt ganz ruhig, hält hinten den Laden zusammen und lauert auf Konter. Die Franzosen haben alle Trümpfe in der Hand.

Tooor für AS Monaco, 0:2 durch Dimitar Berbatov
Unfassbar, was ist der Underdog eiskalt! Monaco erhöht! Nach allen Regeln der Kunst kontern die Gäste das indisponierte Arsenal aus, das nach einem Ballverlust vorne völlig die Orientierung verliert. Martial leitet mit einem weiten Sprint über die linke Seite ein, legt am Sechzehner dann hinüber zum freistehenden Berbatov und der vollstreckt ganz souverän an Ospina vorbei. Da jagten drei Rot-Weisse kopflos der Kugel hinterher und hatten den bulgarischen Torjäger überhaupt nicht auf dem Schirm.

... Santi Cazorlas Hereingabe segelt genau auf den Kopf von Giroud, der das Spielgerät aus fünf Metern allerdings nicht richtig drücken kann. Der Ball fliegt deutlich über den Kasten. Da war mehr drin für den Franzosen.

Freistoss aus dem linken Halbfeld für die Gunners...

Arsenal ist sichtlich um mehr Tempo bemüht, sieht sich nun aber wieder der komplett formierten blauen Wand gegenüber, die die Abwehr Monacos heute bildet. Eine Lücke wie vorhin für Sánchez vor der Giroud-Chance scheint die Ausnahme zu bleiben.

Offensichtlich ja! Gute Möglichkeit für die Gunners! Sánchez hängt halbrechts in vollem Tempo alle Bewacher ab und bringt die Kugel von der Grundlinie an den ersten Pfosten. Giroud steht dort nicht ganz optimal, drückt den Ball aber dennoch knapp am Kasten vorbei. Das war Arsenals beste Torannaäherung in diesem Spiel!

Es geht weiter in London. Personelle Änderungen gab es zur Pause nicht. Mal schauen, ob Arsène Wenger bei seiner Kabinenansprache die richtigen Worte gefunden hat...

Halbzeitfazit:
Die Defensivkünstler aus Monaco erweisen sich als der erwartet unangenehme Gegner für Arsenal und führen mit etwas Glück sogar 1:0 zur Pause. Fast vom Anpfiff weg fanden die Franzosen in ihre gefürchtete Defensivordnung und liessen die prominent besetze Offensivabteilung der Gunners kaum zum Zuge kommen. Mit zunehmender Spielzeit trauten sich die Gäste auch im Vorwärtsgang mehr zu und setzten den ein oder anderen Nadelstich. In einer solchen Szene fälschte Per Mertesacker einen Schuss von Geoffrey Kondogbia unglücklich zum bislang einzigen Treffer der Partie ab (38.). Monaco hat damit bereits das Auswärtstor auf der Habenseite und wird in den zweiten 45 Minuten aller Voraussicht nichts an seiner taktischen Marschroute ändern. Von Arsenal muss dagegen vor allem im Hinblick auf die Angriffsbemühungen eine deutliche Leistungssteigerung kommen, sonst rückt das Viertelfinale schon heute in weite Ferne.

Gelbe Karte für Elderson (AS Monaco)
Nach einem Übersteiger wirft Welbeck rechts an der Seite den Turbo an. Dem Aussenverteidiger der Gäste wird es zu bunt und er grätscht den Angreifer über den Haufen. Zum zweiten Mal am heutigen Abend greift Deniz Aytekin in die Brusttasche.

Die erste Halbzeit geht ihrem Ende entgegen. Momentan sieht es beim besten Willen nicht danach aus, als könne Arsenal vor der Pause noch etwas bewegen. Monaco steht einfach zu gut.

Gelbe Karte für Francis Coquelin (Arsenal FC)
Dem Mittelfeldmann verspringt in der Nähe der Mittellinie ein einfacher Ball und beim Nachsetzen muss er den Konter der Gäste per Foul an Kondogbia unterbinden. Logische Folge: die erste Gelbe Karte der Partie.

Arsenal antwortet - natürlich - mit mehr Offensivdrang, kann sich aber nach wie vor gegen die immer noch hochkonzentrierte Defensive der Franzosen nicht wirklich in Szene setzen. Das wird ein ganz, ganz hartes Stück Arbeit für die Gunners.

Tooor für AS Monaco, 0:1 durch Geoffrey Kondogbia
Das läuft ja wie gemalt für die Gäste! Hinten halten sie die Schotten dicht und nun erzielen sie vorne das so wichtige Auswärtstor! João Moutinho legt vor dem Sechzehner quer zu Kondogbia, der einfach mal den Hammer auspackt. Mertesacker läuft ganz unglücklich in den Schuss und fälscht ihn unhaltbar für Torhüter David Ospina in die Maschen ab. Das ist das Glück des Tüchtigen aus Sicht Monacos, das sich für eine richtig gute Anfangsphase belohnt.

So kann's gehen, klasse gespielt von den Gunners! Sánchez legt halbrechts mit der Hacke auf für Santi Cazorla, der den rechts durchlaufenden Héctor Bellerín bedient. Der flankt flach in den Fünfer, wo Giroud die Kugel in Bedrängnis über den Kasten bugsiert.

Frech, die Monegassen: Martial trickts links an der Grundlinie Santi Cazorla aus, kann dann flanken und findet Berbatov im Rückraum. Der Bulgare packt den Seitfallzieher aus, verfehlt das Gehäuse aber um fast zwei Meter. Bei seinen offensiven Nadelstichen ist der Aussenseiter fast genauso gefährlich wie Arsenal auf der Gegenseite.

Bester Abschluss der Partie bisher: Alexis Sánchez wird 14 Meter halbrechts vor dem Kasten nicht richtig attackiert und versucht es mit einem technisch anspruchsvollen Schuss aus dem Fussgelenk. Subašić bekommt die Hände zwar nicht mehr dran, aber das Spielgerät streicht einen halben Meter über die Latte.

Monaco kontert und João Moutinho hat zentral vorm Sechzehner eine Menge Platz. Der Portugiese kann wählen zwischen Distanzschuss und Pass zu Berbatov weiter vorne, spitzelt die Kugel aber ganz schwach ins Niemandsland. Da war mehr drin für die Jungs aus dem Fürstentum, die natürlich auf genau diese Situationen warten.

Viel wird für Arsenal bei diesem Geduldsspiel auch von Mesut Özil abhängen. Der ist bislang zwar viel unterwegs, bleibt dabei aber noch komplett ineffektiv. Natürlich stehen die Gästeverteidiger auch dem Weltmeister immer ganz unangenehm auf den Füssen.

Die Monegassen haben sich in den letzten Minuten wieder in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und lassen die Arsenal-Offensive so überhaupt nicht zur Entfaltung kommen. Die Räume für die Gunners im letzten Drittel sind unglaublich eng und noch fehlen die Geistesblitze, um auch mal Lücken aufzureissen.

Arsenal setzt sich am AS-Sechzehner fest und bekommt in kurzer Folge einen Freistoss und eine Ecke zugesprochen. Beide bringen nichts ein. Auch nach 25 Minuten warten die Hausherren noch auf ihre erste richtig gute Tormöglichkeit.

... Gefährlich! Sánchez dreht den Eckball an den Fünfer, Giroud köpfelt ihn in Richtung linken Pfosten und Mertesacker verpasst dort knapp. Ist der deutsche Ex-Nationalspieler da einen Schritt weiter vorne, muss er das Runde nur noch ins Eckige drücken. Keine gute Zuordnung bei Monaco.

Vielleicht geht jetzt etwas für Arsenal bei einem ruhenden Ball. Ecke von der rechten Seite...

Arsenals Verteidiger geben Abdennour am Sechzehner nur Geleitschutz und der Tunesier kann einfach mal ganz entspannt zum Strafraumeck sprinten und von dort in die Mitte flanken. Berbatov lauert am Elferpunkt, kann das Spielgerät aber nicht erreichen. Die Gäste werden mutiger.

João Moutinho hat halbrechts Platz und zieht aus 16 Metern trocken ab. Der Ball holpert einen guten Meter links am Kasten Arsenals vorbei. Dennoch: Das war der erste Abschluss des AS Monaco, der bislang ein richtig gutes Auswärtsspiel macht.

Santi Cazorla, Welbeck und Özil lassen vorm Strafraum der Gäste ein wenig den Ball kreiseln. Der Deutsche hat das Auge für den halbrechts nach vorne startenden Héctor Bellerín, der die Kugel aber nicht kontrollieren kann. So ist diese im Ansatz aussichtsreiche Szene schnell wieder vorbei.

Die Gäste rücken erstmals überhaupt in diesem Spiel relativ weit aus der eigenen Hälfte heraus und laufen die Gunners nun früh an. Arsenal schmeckt das nicht. Momentan passiert rein gar nichts nach vorne bei Mesut Özil und Co.

Erstmals fliegt der Ball in den Arsenal-Strafraum: Giroud klärt eine Freistossflanke von der rechten Seite per Kopf. Ausserdem waren mindestens zwei Monegassen beim Zeitpunkt der Ballabgabe zu weit vorne, sodass Aytekin nach Wink seines Assistenten an der Linie Abseits pfeift.

Abdennour geht im Mittelfeld mit voller Wucht in einen Zweikampf mit Özil und bringt den Mittelfeldregisseur der Gunners zu Fall. Der ehemals ziemlich erfolglos bei Werder Bremen aktive Verteidiger kassiert eine letzte Ermahnung vom Unparteiischen. Beim nächsten Regelverstoss ist die Gelbe Karte fällig.

Laufduell nach einem Steilpass Arsenals zwischen Wallace und Özil im Gästestrafraum. Der Ball springt dem Brasilianer von Monaco an die Hand und Arsenals Weltmeister fordert Elfmeter. Schiri Aytekin hat die Szene nicht gesehen. Zum Glück aus Sicht der Monegassen: Bei solchen Szenen haben andere Referees schon auf den Punkt gezeigt.

Berbatov wird links auf Strafraumhöhe angespielt und versucht, die Partie per Hackentrick schnell zu machen. Doch der Bulgare steht im Abseits und so gibt es Freistoss für die Gunners. Monacos Sturmspitze spielte zwischen 2006 und 2008 für Arsenals Lokalrivalen Tottenham und darf sich deswegen bei jedem Ballkontakt Pfiffe vom Publikum im Emirates anhören.

Nach vorne geht beim AS Monaco noch gar nichts. Das Team von Leonardo Jardim konzentriert sich ausschliesslich auf die Defensive. Das wird sich zumindest so lange es 0:0 steht auch aller Voraussicht nach nicht ändern.

Santi Cazorla bricht nach Doppelpass mit Giroud halblinks in Richtung Fünfer durch und versucht, Welbeck in der Mitte anzuspielen. Aber der Engländer ist von der Abwehr der Gäste gut abgeschirmt. So wird es nicht gefährlich für den vom Kroaten Danijel Subašić gehüteten Kasten der Monegassen.

Arsenal zieht in diesen ersten Minuten sofort ein aggressives Pressing auf und will die Betonabwehr der Gäste erst gar nicht richtig in die Ordnung kommen lassen. Mit Alexis Sánchez, Welbeck und Giroud vorne sowie dahinter Özil und Santi Cazorla haben die Londoner aber auch eine ganze Menge Offensivpersonal auf dem Platz.

Fast der Blitzstart für die Gunners: Welbeck setzt sich rechts im Sechzehner Monacos gegen Elderson durch und jagt die Kugel aus spitzem Winkel über den Querbalken. Das war noch keine richtig dicke Chance, aber immerhin ein erstes offensives Ausrufezeichen nach nicht einmal 120 Sekunden!

Bundesliga-Schiedsrichter Deniz Aytekin gibt die Partie frei, der Ball rollt. Arsenal darf in seinen traditionellen rot-weissen Trikots spielen, Monaco muss auf das blaue Auswärtsdress ausweichen.

Die Gäste müssen auf ihre komplette Defensivzentrale verzichten: Sechser Toulalan ist gesperrt, die beiden etatmässigen Innenverteidiger Ricardo Carvalho und Raggi sind verletzt. Namhafteste Spieler im 4-5-1 Monacos sind sicherlich der portugiesische Mittelfeldmotor João Moutinho und Stürmer Dimitar Berbatov, einst in Leverkusen aktiv.

Beiden Teams fehlen einige potenzielle Stammspieler. Auf Seiten Arsenals sind dies vor allem die verletzten Ramsey, Mikel Arteta, Debuchy und Wilshere. Im Vergleich zum 2:1-Ligaerfolg bei Crystal Palace zuletzt sind beide Aussenverteidigerpositionen neu besetzt: Gibbs und Bellerin beginnen anstelle von Chambers und Monreal. Wie gewohnt starten mit Per Mertesacker und Mesut Özil zwei Weltmeister.

AS-Coach Leonardo Jardim und seine Mannschaft fühlen sich pudelwohl in der Rolle des Underdogs. "Monaco war nie Favorit und wir haben uns trotzdem als Gruppenerster qualifiziert. Jetzt ist es genauso: Keiner traut uns den Sieg zu, aber das sollte uns nicht davon abhalten, das Viertelfinale zu erreichen", so der Portugiese.

Schaffen es die Gunners endlich wieder ins Viertelfinale? In den letzten vier Jahren war jeweils bereits in der Runde der letzten Sechzehn Endstation für Arsenal. Die Gegner hiessen FC Barcelona, Milan und zuletzt zweimal Bayern München. Gegen Aussenseiter Monaco scheinen die Chancen der Engländer nun besser zu stehen, auch wenn der französische Vizemeister das Rückspiel im eigenen Stadion bestreiten darf.

Die Gäste aus Monaco stehen vor allem für eins: minimalistischen Ergebnisfussball. Mit einer Tordifferenz von 4:1 holten sie in der Gruppe C elf Punkte und verwiesen damit Bayer Leverkusen auf den zweiten Tabellenplatz. Zuhause in der Ligue 1 erzielten die Monegassen in den letzten acht Partien nie mehr als einen Treffer. Ein Torfestival ist von der defensivstarken Truppe in diesem Achtelfinale also definitiv nicht zu erwarten.

Seine Mannschaft scheint Wenger rechtzeitig für die Duelle mit dem Ex-Klub in die Spur gebracht zu haben. Nachdem die Gunners im Spätherbst eine durchwachsene Phase in der heimischen Premier League durchmachten und auch in der Königsklasse gegen Borussia Dortmund im Kampf um den Gruppensieg den Kürzeren zogen, stimmten zuletzt wieder die Ergebnisse: In den letzten acht Pflichtspielen gab es sieben Siege.

"Monaco war der Anfangspunkt meiner Karriere. Es war meine erste Chance bei einem grossen Klub. Ich war sehr jung und dafür wird man immer dankbar bleiben", erinnerte sich "Le Professeur" im Vorfeld der heutigen Partie an seine Monaco-Ära zurück. Wenger stellte aber auch klar: "Ich bin nun seit 18 Jahren bei Arsenal und nur auf die Qualifikation fürs Viertelfinale fokussiert."

Für Arsenals Teammanager Arsène Wenger ist das Aufeinandertreffen mit dem heutigen Gegner eine ganz besondere Geschichte: Vor seiner inzwischen gut 18-jährigen Amtszeit in London coachte er sieben Jahre lang den AS Monaco und schaffte dort den Durchbruch als Trainer. Bis heute war kein Übungsleiter länger im Fürstentum tätig als der gebürtige Strassburger.