Fazit:
Das wars in Wolfsburg. 5:3 gewinnt der EHC München bei den Grizzlys und holt sich damit die Meisterschaft 2016. Sie holen den Sweep und schlagen die Niedersachsen souverän mit 4:0 in der Serie. Auch wenn es sicherlich nicht so klar war, ist es nicht minder verdient. Ketih Aucoin und der starke Steve Pinizzotto machten die entscheidenden Tore in einem äusserst unterhaltsamen Spiel. Don Jackson holt seinen insgesamt sechsten DEL-Titel-niemand hat mehr. Die Glückwünsche gehen zum neuen Meister EHC München und an dieser Stelle geht es ab dem 6. Mai mit der WM der Herren weiter. Danke fürs Mitlesen und einen schönen Abend noch.

Die wahrscheinlich letzten 60 Sekunden der diesjährigen Saison laufen...

Brückmann kann sich noch mal auszeichnen. Er klärt gegen Kastner, der aus kurzer Distanz auf sein Tor schoss.

Die Grizzlys sind wieder komplett. Zwei Minuten haben sie noch, das dürfte knapp werden. Den Fans scheint es egal zu sein, sie unterstützen ihr Team nach Leibeskräften.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jimmy Sharrow (Grizzlys Wolfsburg)
Sharrow holt sich wegen Beinstellens auch noch seine Strafe ab.

Der EHC spielt in Überzahl die Scheibe von A nach B und macht keine Anstalten etwas für die Offensive zu tun. Bei einem weiteren Tor sollte die Sache durch sein.

Matchstrafe (5 Minuten + Matchstrafe + Sperre) für Jeff Likens (Grizzlys Wolfsburg)
Likens erweist seinem Team einen Bärendienst und checkt seinen Gegenspieler in die Bande.

Disziplinarstrafe (10 Minuten) für Steve Pinizzotto (EHC Red Bull München)
Pinizzotto holt sich die gleiche Strafe ab, weil er auch die Offiziellen beleidigt hat.

Disziplinarstrafe (10 Minuten) für Daniel Widing (Grizzlys Wolfsburg)
Nachdem er die Offiziellen beschimpft hat.

Tor für EHC Red Bull München, 3:5 durch Steve Pinizzotto
Pinizzotto erblockt sich die Scheibe und fährt dann über rechts mutterseelenallein auf Brückmann zu. Er fasst sich ein Herz und hämmert den Puck mit einem perfekten Schuss unter die Latte. Besser kann man gar nicht schiessen. Danach fährt er zur Bank der Grizzlys und provoziert die Wechsler.

Beim Blick in die Gesichter der Grizzlys wird deutlich, dass sie das Gegentor hart getroffen hat. Es ist eine Mischung aus Resignation und Frust, die sie aber möglichst schnell abschütteln müssen, wenn sie hier noch etwas reissen wollen.

Tor für EHC Red Bull München, 3:4 durch Keith Aucoin
Die Bayern gehen wieder in Führung. Wolfsburg bekommt die Scheibe nicht hinten raus, der EHC schiesst an den Pfosten und Aucoin haut den Nachschuss in die Maschen und lässt damit den Gästeblock explodieren.

Mayer und Sparre geben sich vor dem Tor der Grizzlys was auf die Mütze. Es bleibt aber alles im Rahmen und die Schiedsrichter verhängen keine Strafzeit.

Der EHC kontert über St-Denis. Er kommt aus etwa fünf Meter zum Schuss und haut den Puck in Brückmanns Fanghand.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mads Christensen (EHC Red Bull München)
Für einen Crosscheck gegen Höhenleitner gibts die Strafe.

Direkt vor Brückmann kommt es zum Gestocher und im Nachhintenfallen klärt der Goalie der Wolfsburger den Angriff und landet auf der Scheibe.

Der EHC kommt fulminant aus der Kabine und Kastner setzt die Scheibe aus drei Metern gleich mal neben das Tor der Grizzlys.

War das gerade der Startschuss zum letzten Drittel in dieser Saison?

Drittelfazit:
Mit 3:3 geht es in die nächste Pause. Die Grizzlys starteten furios in das Mitteldrittel und drückten auf den Führungstreffer, die Gäste hielten dem aber Stand. Danach nahm das Tempo in dieser sonst hochklassigen Partie etwas ab. In Minute 34 nutzte Voakes einen Fehler in der Hintermannschaft des EHC und brachte seine Mannen erstmals in Führung. Kastner glich umgehend aus nun erwarten alle ein nervenaufreibendes Schlussdrittel, indem sich zwei Teams auf Augenhöhe begegnen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tim Wallace (Grizzlys Wolfsburg)
Wegen Beinstellens muss er vom Eis.

Der Däne Christensen taucht vor Brückmann auf. Dann hat er aber zu viel Zeit, fängt an nachzudenken und haut die Scheibe über den Kasten.

Tor für EHC Red Bull München, 3:3 durch Maximilian Kastner
Den konnte er gar nicht mehr daneben schiessen. Von der rechten Seite kommt die Scheibe in den Slot und Kastner verwandelt dann unhaltbar zum 3:3.

Widing geht alleine auf Leggio zu. Er kommt dichter und dichter. Pinizzotto eilt seinem Keeper zu Hilfe und der Stürmer schiebt den Puck neben das Tor.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 3:2 durch Mark Voakes
Die Grizzlys drehen das Spiel und gehen erstmals in Führung. Voakes steht an der blauen Linie und wird nicht angegriffen. Dann geht er mutterseelenallein auf Leggio zu, tanzt ihn aus und haut die Scheibe ins Netz.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Daryl Boyle (EHC Red Bull München)
Da hat er seinem Gegenspieler mal schön ein Bein gestellt und bekommt eine Pause.

Starke Direktabnahme von Samson. Auf Umwegen kommt die Scheibe zum Kanadier, der zieht direkt ab und verfehlt sein Ziel knapp.

Das Feuer aus dem ersten Drittel aus raus und die Partie plätschert etwas vor sich hin. Wolfsburg fehlen die Ideen und der EHC spekuliert anscheinend auf seine Stärke in der Schlussphase.

Die Grizzlys kommen mit Voakes und Fauser über die linke Seite. Sie spielen sich die Scheibe gekonnt zu, beim Abschluss ist dann aber ein Schläger des EHC dazwischen.

Die Überzahl bringt den Hausherren nicht viel, weil die Münchner sehr aggressiv zu Werke gehen und früh attackieren. Aubin kommt einmal zum Schuss, Leggio hat freie Sicht und begräbt die Scheibe unter sich.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Steve Pinizzotto (EHC Red Bull München)
Nachdem er ein Foul vorgetäuscht hat, bekommt er eine Pause.

Wolfsburg kommt mit Schwung aus der Kabine und Widing prüft Leggio. Der klärt in höchster Not für sein Team.

Weiter geht's mit diesem hochklassigen vierten Finalspiel.

Drittelfazit:
Ein turbulentes erstes Drittel in Wolfsburg geht zu Ende. 2:2 steht es nach 20 Minuten im vierten Finalspiel. Der EHC überbahn gleich zu Beginn die Initiative und ging nach zehn Minuten durch Söderholm in Führung. Danach ging es mit schnellen Pässen, feinen Kombinationen und viele Torchancen weiter. Das ganze erreichte dann etwa drei Minuten vor Schluss seinen Höhepunkt, als drei Tore innerhalb von nur zwei Minuten fielen. Den Zuschauern gefiel es und sie honorierten die Leistung beider Mannschaften mit starkem Applaus. Bitte weiter so.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 2:2 durch Gerrit Fauser
Die Gäste laden die Hausherren auf einen weiteren Treffer ein. Im Aufbauspiel verdaddeln sie die Scheibe. Voakes schaltet am schnellsten, passt auf Fauser, Leggio ist die Sicht versperrt und schon steht es 2:2. So einfach kann Eishockey sein.

Tor für EHC Red Bull München, 1:2 durch Michael Wolf
Jetzt brennt das Eis aber. Quasi im direkten Gegenzug gehen die Münchner wieder in Führung. Kahun kontrolliert die Scheibe und spielt sie in die Mitte. Brückmann steht nicht gut und Wolf knallt das Ding in die Ecke.

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 1:1 durch Mark Voakes
In Unterzahl erzielen die Grizzlys den Ausgleich. Fauser hat die Scheibe und schickt Voakes Richtung Drittel der Gäste. Der nimmt die Scheibe mit bezwingt Leggio mit einem schönen Schuss.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jimmy Sharrow (Grizzlys Wolfsburg)
Wegen eines Stockschlags muss er in die Kühlbox.

Die Grizzlys spielen weiter Richtung Leggios Tor und drängen auf den Ausgleich. Widing bekommt die Scheibe, zieht ab und plötzlich ist Leggios Maske gebrochen und muss ausgetauscht werden.

Wolfsburg fährt wütende Angreife auf Leggios Tor. McLean zieht ab, der Amerikaner hält, Wallace bekommt den Rebound und wieder ist der 31-Jährige zur Stelle und hält seinem Team die knappe Führung.

Der Treffer tat den Gästen extrem gut und hat die Wolfsburger anscheinend hart getroffen. In den letzten Minuten spielt nur noch der EHC.

Tor für EHC Red Bull München, 0:1 durch Toni Söderholm
Christensen spielt die Scheibe genau im richtigen Moment in die Mitte und Söderholm lässt sich dann nicht zweimal bitten und netzt zur Führung ein. Brückmann ist da ohne Chance.

Sonst ist die Eis Arena in Wolfsburg ja nicht unbedingt als Hexenkessel bekannt, aber heute herrscht ein ohrenbetäubender Lärm und die Mannschaften passen sich dem an und zeigen ein sehr intensives Spiel.

Die Niedersachsen wissen offenbar, was die Stunde geschlagen hat und spielen mit Volldampf nach vorne. München steht hinten gewohnt sicher und hat noch nicht viel zugelassen.

Leggio bekommt die Scheibe gegen den Helm. Das dürfte weh getan haben.

Der Gast aus München hat die erste gute Chance. Kahun tankt sich durch die Mitte und schliesst ab. Ein Wolfsburger hält aber die Kelle dazwischen und wehrt ab.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Toni Söderholm (EHC Red Bull München)
Es geht munter weiter auf dem Eis. Söderholm holt sich wegen Hakens die nächste Strafe.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jeff Likens (Grizzlys Wolfsburg)
Noch nicht einmal eine Minute gespielt und schon gibts die erste Strafe für Likens nach einem Bandencheck.

Wolfsburg holt sich das erste Bully.

Die Teams betreten das Eis. Gleich geht es los in der Eis Arena zu Wolfsburg.

Obwohl die Münchner ganze vier Matchbälle haben, will Don Jackson den Pokal natürlich am liebsten schon heute mitnehmen. „Wir haben in den zurückliegenden Partien grossen Einsatz und Kampfgeist gezeigt und sind sehr glücklich über die Führung in der Serie“, so ein zufriedener Cheftrainer der Bayern. Für Stürmer Mads Christensen wäre es schon der vierte Titel. Die drei bisherigen gewann der Däne alle mit Coach Jackson, damals aber noch im Trikot der Eisbären Berlin.

Trotz des desaströsen 0:3 im Rücken ist die Eis Arena in Wolfsburg schon seit Tagen ausverkauft. Gerrit Fauser ist aber trotz der Hypothek optimistisch: "Das 0:3 ist natürlich Mist. Aber drei Siege reichen nicht zum Sieg. Wir werden alles daran setzen, am Freitag unseren ersten Punkt zu holen", so der Grizzlys-Stürmer. Die Wetten könnten besser stehen für die Niedersachsen, noch nicht seit Bestehen der DEL hat eine Mannschaft in einem Finale einen 0:3-Serienrückstand aufgeholt. Aber auch das beunruhigt Fauser nicht, "Irgendwann ist immer das erste Mal", so der 26-Jährige mit einem kleinen Augenzwinkern.

Letztmalig holte im Jahr 2000 mit den München Barons ein Team aus der Bayrischen Landeshauptstadt den Titel. Damals wurden im Finale die Kölner Haie mit 3:1 in der Serie geschlagen. Zuvor liess man den Kassel Huskies und den Frankfurt Lions keine Chance.

Waren die ersten beiden Partien noch hart umkämpft (2:1,5:4), ging es am Dienstag deutlicher zu (4:1). Der Kapitän der Münchner machte seinem Team danach ein Riesenkompliment: "Es macht mich stolz, mit so einer Mannschaft zu spielen", so Michael Wolf. Er führte weiter aus: "Das ist unglaublich, jeder kämpft für den anderen. Man sagt immer, Wolfsburg arbeitet hart, das stimmt auch. Aber man darf nicht vergessen, dass wir nicht nur spielerisch stark sind, sondern genauso hart arbeiten."