Fazit:
Am Ende fand die Partie ihren verdienten Sieger. Die Straubing Tigers gewannen bei den Eisbären Berlin nach gerade einmal 23 Sekunden in der Verlängerung mit 2:1 und belohnten sich für ein starkes Auswärtsspiel. Über die gesamte Spielzeit gesehen, waren die Niederbayern das bessere Team. Lediglich die mässige Chancenverwertung und die spärliche Führung nach dem hoch überlegen geführten Auftaktdrittel verhinderten, dass mehr als diese zwei Zähler auf dem Konto der Tigers landeten. Die Eisbären verschliefen die ersten 20 Minuten nahezu komplett und erwachten spät. Immerhin fanden die Männer von Uwe Krupp dann in die Partie. Doch erst in der Schlussphase wurde der DEL-Rekordmeister richtig zwingend und hätte beinahe noch die Wende geschafft. Insgesamt aber investierten die Gastgeber im Glauben an einen leichten Gegner und gestärkt von zuletzt guten Ergebnissen zu wenig.

Tor für die Straubing Tigers, 1:2 durch Dylan Yeo
In der eigenen Zone erobert Dylan Yeo die Scheibe, macht sich auf den Weg über die linke Seite und läuft Darin Olver weg. Am linken Bullykreis sucht der 30-jährige Kanadier den Abschluss und platziert den Puck unhaltbar im rechten Winkel. Für den Verteidiger ist es der zweite Saisontreffer.

Micki DuPont feuert aus dem rechten Bullykreis. Dimitri Pätzold blockt ab.

Drittelfazit:
Noch also ist kein Sieger gefunden. Über weite Strecken des Schlussdrittels gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Erst zum Ende hin nahmen die Eisbären das Zepter fester in die Hand, zeigten den grösseren Willen, die Angelegenheit in 60 Minuten zu erledigen. Das gelang nicht, weshalb es eine fünfminütige Verlängerung mit Drei gegen Drei geben wird.

Die grössere Initiative geht jetzt von den Eisbären aus. Nach einem Zuspiel von Florian Busch versucht Nick Petersen, sich im Slot zu behaupten. Das schafft er nicht.

Keine der Mannschaften möchte den einen Zähler aufs Spiel setzen. Entsprechend scheut man das ganz grosse Risiko.

Dennoch wird es dann brenzlig für die Gäste. Innerhalb kürzester Zeit versuchen sich Julian Talbot, Nick Petersen und Spencer Machacek. Doch es gelingt ihnen nicht, Dimitri Pätzold zu überwinden, der zudem auf die Hilfe seiner Teamkollegen bauen darf.

Dann läuft die Strafzeit ab und die Tigers dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Nach einem Schuss von Bruno Gervais kümmert sich Nick Petersen um den Rebound, scheitert aber am Schoner von Dimitri Pätzold.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Colton Jobke (Straubing Tigers)
Wegen Beinstellens verabschiedet sich Colton Jobke in die Kühlbox.

Max Renner zieht rechts von der blauen Linie ab. Der Schlagschuss zischt am Gehäuse von Petri Vehanen vorbei.

Darin Olver leitet einen Angriff der Berliner ein. Nick Petersen passt von der rechten Seite in die Mitte zu Florian Busch. Dessen Direktabnahme pariert Dimitri Pätzold.

So richtig reisst das Geschehen auf dem Eis die 10.077 Zuschauer in der Mercedes-Benz-Arena nicht von den Sitzen.

Maximilian Adam nimmt von der blauen Linie Mass. Dimitri Pätzold wehrt den Schlagschuss mit dem Körper ab.

Nach wie vor geht es zügig hin und her. Keine Mannschaft vermag sich ein Übergewicht zu verschaffen. In diesem Rhythmus steuern wir einer Verlängerung entgegen. Da wird doch wohl noch was passieren?

Florian Busch kommt auf der rechten Seite frei zum Schuss, visiert das lange Eck an. Mit dem rechten Schoner wehrt Dimitri Pätzold das Geschoss ab.

Darüber hinaus bleiben die grossen Torchancen aus. Es fehlt beiderseits an Durchschlagskraft und Zielstrebigkeit.

Von der linken Seite zieht Julian Talbot in einem Bogen zum Tor - und an Dylan Yeo vorbei. Der 31-jährige Kanadier legt sich die Scheibe zurecht, wird aber von Dimitri Pätzold abgeblockt.

Flüssig laufen die Anfangsminuten des Schlussdrittels ab. Die Eisbären zeigen Bestrebungen, sich weiter zu steigern. Die Tigers halten intensiv dagegen.

Aus dem rechten Bullykreis legt Florian Busch zurück zu Nick Petersen. Der sucht sofort den Abschluss und findet seinen Meister in Dimitri Pätzold.

Drittelfazit:
Deutlich verbessert präsentierten sich die Eisbären Berlin im mittleren Spielabschnitt. Recht zügig gelang ihnen denn auch der Ausgleich. In der Folge entwickelte sich ein offenes und ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften agierten nun auf Augenhöhe. Allerdings schossen die Straubing Tigers auch in diesem Drittel häufiger aufs Tor. Um so ärgerlicher ist es aus Gästesicht, dass es mit der Effizienz der Niederbayern nicht so weit her ist. So zahlte sich die eklatante Überlegenheit aus den ersten 20 Minuten nicht dauerhaft aus.

Aus dem linken Bullykreis nimmt Tim Miller Mass. Der mächtige Schlagschuss wird von Petri Vehanen bei freier Sicht souverän gehalten.

Auch dieses Überzahlspiel der Niederbayern erweist sich als wenig erbaulich. Die Gäste beschwören keine gefährliche Situation herauf. Nun sind die Eisbären wieder komplett.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Micki DuPont (Eisbären Berlin)
An der Bande zerstört ein Stockschlag von Micki DuPont das Werkzeug von Derek Whitmore.

Zumindest haben es die Berliner mittlerweile geschafft, ins Spiel zu finden und dieses etwas ausgeglichener zu gestalten. Das jedoch ändert nichts daran, dass die Tigers nach wie vor eine sehr gute Leistung abliefern.

Schnell schalten die Tigers um. Jeremy Williams zieht ab. Petri Vehanen fischt den Puck mit der Fanghand weg.

Die Eisbären weisen ihre mässigen Powerplay-Qualitäten nach, bringen in Überzahl kaum etwas zustande. Und nun dürfen die Gäste ihre Reihen wieder auffüllen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Oblinger (Straubing Tigers)
Wegen Haltens gegen Spencer Machacek verabschiedet sich Alexander Oblinger vorübergehend auf die Strafbank.

Längst wollen die Tigers nicht klein bei geben, setzten sich in der Angriffszone fest und bauen Druck auf. Man bemüht sich, die Scheibe zum Tor zu bringen. Klare Abschlussaktionen bleiben aus.

Die Eisbären wollen gleich scharf nachwaschen. Florian Busch stochert im Slot, vermag Dimitri Pätzold allerdings nicht zu überwinden.

Tor für die Eisbären Berlin, 1:1 durch Kyle Wilson
Berlin tut nun deutlich mehr. Entsprechend grösser werden die Spielanteile. Und schon ziehen die Bemühungen Erfolg nach sich. Links von der Bande passt Barry Tallackson zu André Rankel am linken Bullykreis. Dieser spielt scharf vors Tor. Kyle Wilson hält den Schläger rein und vollendet aus kurzer Distanz. Der 31-jährige Kanadier trifft zum fünften Mal in dieser Saison.

Dann werden auch die Gastgeber zwingend. André Rankel sucht links im Bullykreis eine Anspielstation, die er auf direktem Weg nicht findet. Der zu kurz abgewehrter Puck landet auf dem Schläger von Kai Wissmann, dessen Schlagschuss abgeblockt wird.

Auf der Gegenseite wollen die Straubinger an ihre Leistung aus dem ersten Drittel anknüpfen. Mike Hedden bringt die Scheibe von der rechten Seite zum Tor. Derek Whitmore verlängert. Petri Vehanen ist zur Stelle.

Wie Uwe Krupp mit dem desolaten Auftritt seiner Mannschaft in der Kabine umgegangen ist, entzieht sich derzeit unserer Kenntnis. In jedem Fall scheint es kaum möglich, dass die Eisbären derart schwach weiter spielen. Das kann aus Berliner Sicht eigentlich nur besser werden.

Drittelfazit:
Ein unterirdisches Auftaktdrittel präsentierten die Eisbären Berlin dem eigenen Publikum in der Mercedes-Benz-Arena. Mit dem einen Gegentreffer ist der DEL-Rekordmeister bestens bedient. Die Männer von Uwe Krupp liessen jegliche Einstellung vermissen. Gerade zu Beginn traten die Hausherren ohne Körperlichkeit auf und verpassten so den Anschluss. Dagegen zeigten sich die Straubing Tigers von der ersten Sekunde an konsequent und willig. Bereits die erste Spielminute liess erkennen, wohin die Reise geht. Letztlich verbuchten die Niederbayern doppelt so viele Torschüsse wie der Gegner. Entsprechend verdient liegt das Team von Larry Mitchell vorn.

Jetzt darf Dimitri Pätzold mal einen Puck fangen. Der Schuss von rechts draussen, abgegeben von Darin Olver, stellt keine sonderlich grosse Herausforderung dar.

Immerhin bemühen sich die Eisbären jetzt um mehr Präsenz. Doch so einfach lässt sich Versäumtes nicht aufholen. Auf Knopfdruck ist der Rhythmus eben nicht plötzlich da. An der Bande wirkt Uwe Krupp sichtlich irritiert.

Tor für die Straubing Tigers, 0:1 durch Derek Whitmore
Da ist es passiert - die längst überfällige Führung der Gäste! Die Tigers spielen das in Überzahl sehr gut heraus. Direkt passt Jeremy Williams aus dem linken Bullykreis in die Mitte. Dort zieht Derek Whitmore sofort ab, trifft durch die Schoner von Petri Vehanen und erzielt seinen zweiten Saisontreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kyle Wilson (Eisbären Berlin)
Wegen Stockschlags gegen Jeremy Williams wandert Kyle Wilson auf die Strafbank.

Nach einen Schuss von Constantin Braun, der von der blauen Linie abzieht, steigt die abgewehrte Scheibe steil nach oben. Nick Petersen fischt sich das Hartgummi herunter. Dimitri Pätzold ist kurzzeitig orientierungslos. Der Schuss von Olver verfehlt den Kasten.

Immerhin gelingt es den Männern von Uwe Krupp, die Strafzeit zu überstehen. Kai Wissmann kehrt zurück.

Vehanen rettet die Eisbären! In einen Wechsel der Berliner prescht Mike Connolly. Der Stürmer geht auf und davon. Petri Vehanen erweist sich als Fels in der Brandung und hält seine Mannschaft im Spiel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kai Wissmann (Eisbären Berlin)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Kai Wissmann wegen Beinstellens einfinden.

Hinten haben die Tigers gegen zahnlose Eisbären wenig Mühe. Da brennt noch überhaupt nichts an. Viel zu harmlos agieren die Gastgeber.

Die beste Torchance! Die grössere Gefahr strahlen weiterhin die Straubinger aus. Mike Hedden prüft Petri Vehanen. Der erste Versuch prallt ab, Hedden holt sich den Rebound. Mit der Rückhand prüft er den Torhüter ein weiteres Mal. Mit dem linken Schoner ist der Finne blitzschnell zur Stelle.

André Rankel und Barry Tallackson arbeiten im Slot. Das Nachsetzen zeigt keinen Erfolg. Letztlich gelingt es den Tigers, die Situation zu klären.

Nach einem schönen Querpass von André Rankel rüber auf die linke Seite nimmt Barry Tallackson Mass und sorgt für den ersten Torschuss der Hausherren. Die Scheibe zischt am kurzen Eck vorbei.

Bisher spielen nur die Niederbayern. Erst langsam arbeiten sich die Eisbären in die Partie, ohne dabei jedoch eine Abschlusshandlung zustande zu bringen.

Und schon wieder die Tigers! Tim Miller darf sich am linken Bullykreis betätigen, ohne attackiert zu werden. Der Pass in die Mitte landet bei Scott Timmins. Dessen Handgelenkschuss wird eine Beute von Petri Vehanen.

Noch überhaupt nicht aufgetaut sind dagegen die Eisbären, die es kaum einmal in die Angriffszone schaffen. Was ist da los?

Die Gäste feuern aus allen Rohren. Bei einem Versuch aus spitzem Winkel dichtet Vehanen das kurze Eck ab. Dann folgen zwei Versuche von der blauen Linie. Der Goalie legt seine Pranke auf den Puck und bringt damit erst einmal Ruhe rein.

Mit den Starting Goalies Petri Vehanen und Dimitri Pätzold beginnt die Begegnung. Und Ersterer bekommt gleich zu tun. Scott Timmins feuert nach wenigen Sekunden aus dem rechten Bullykreis. Der finnische Torhüter macht die Scheibe fest.

Auf einen ordnungsgemässen Ablauf der Partie achtet das Schiedsrichtergespann mit Lars Brüggemann und Lasse Kopitz. Den beiden Referees gehen die Linesmen Kevin Salewski und Volker Westhaus zur Hand.

Zweimal stand man sich in dieser Saison bereits gegenüber. Die gastgebende Mannschaft siegte jeweils mit 5:2 – am ersten Spieltag an dieser Stelle die Eisbären und Ende Oktober im Eisstadion am Pulverturm die Tigers.

Die Tigers haben jüngst sechs Begegnungen in Folge verloren. Hinzu kommt die mit Abstand löchrigste Defensive der DEL. Bereits 82 Gegentreffer mussten die Männer von Larry Mitchell hinnehmen. Als zweitschlechteste Unterzahlmannschaft unterbietet man die Eisbären noch um einen Hauch. Dafür erwiesen sich die Niederbayern in Überzahl bislang etwas treffsicherer.

Höheren Ansprüchen genügen die Eisbären derzeit sicher nicht. Gerade gegen Topteams gab es wenig zu holen. Zuletzt jedoch entschied der DEL-Rekordmeister vier von fünf Partien für sich. Und die aktuelle Heimserie von sechs Spielen ohne Niederlage spricht ohnehin für sich. In Sachen Special-Teams jedoch arbeiten die Berliner weder in Überzahl noch im Penaltykilling sonderlich effizient.

Ob das Punktekonto der Straubinger ausgerechnet in Berlin anwachsen wird, scheint fraglich. Die Niederbayern sind das auswärtsschwächste Team der Liga. In der Fremde erzielte man die wenigsten Tore (23), kassierte die meisten (44) und holte kümmerliche sechs Zähler. Und da soll bei der zweitbesten Heimmannschaft etwas zu holen sein? Angesichts von acht Siegen und drei Niederlagen der Hauptstädter erwiesen sich in dieser Saison einzig die Adler Mannheim auf eigenem Eis als noch erfolgreicher.

Dem völlig verzerrten Tabellenbild wird damit weiterer Vorschub geleistet. Zur besseren Einordnung sei dennoch erwähnt, dass der Siebte den Vorletzten zu Gast hat. Beide werden durch 13 Zähler voneinander getrennt. Höhere Ziele sind noch realisierbar. Die Eisbären schielen natürlich auf den direkten Einzug in die Playoffs. Für die Tigers wäre das Erreichen der Pre-Playoffs gewiss ein Erfolg. Es gilt also, Anschluss zu halten.