Fazit:
Bei starkem Schneefall endet das dritte DEL Winter Game stimmungsvoll. Letztlich schaut das nach einer klaren Sache aus. Doch obwohl der Erfolg der Adler Mannheim verdient ist, fällt der Sieg mit 7:3 zu hoch aus. Vor allem der Mittelabschnitt wusste zu gefallen, der bot allerbeste Unterhaltung. Das letzte Drittel gingen beide Teams abwartender an. Die Show wich auch angesichts des knappen Spielstandes dem Ansinnen, doch bitteschön drei Punkte mitnehmen zu wollen. Denn die gab es trotz der aussergewöhnlichen Umstände natürlich trotzdem zu gewinnen. Der Glückstreffer von Chad Kolarik knapp sieben Minuten vor Schluss sorgte dann für die Entscheidung zugunsten der Kurpfälzer. Darauf hatten die Schwenninger Wild Wings keine Antwort mehr. Damit ist das DEL Winter Game 2017 Geschichte – auf ein Neues in zwei Jahren.

Tor für die Adler Mannheim, 3:7 durch Marcus Kink
Die Wild Wings riskieren alles, haben die Goalie vom Eis genommen. Das geht in die Hose. Marcel Goc schickt Marcus Kink. Der vollendet ins verwaiste Tor. Beim Schuss geht ihm kurioserweise der Schläger zu Bruch. Offenbar ein Frostschaden!?! Das hätte beinahe noch peinlich werden können. Aber der Treffer zählt. Fünftes Saisontor für Kink!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Brent Raedeke (Adler Mannheim)
Die Mannheimer haben zu viele Spieler auf dem Eis. Vielleicht geht doch noch etwas für die Wild Wings.

Tor für die Adler Mannheim, 3:6 durch Matthias Plachta
Das ist die Entscheidung! Grossartige Aktion von Brent Raedeke! Der Stürmer startet in der eigenen Zone. Bevor er sich festzulaufen droht, spielt er die Scheibe an die Bande - und setzt nach. Blind legt er mit der dann zurück. Der nachrückende Matthias Plachta feuert direkt und erzielt seinen zweiten Treffer des Tages.

Die Mannheimer bemühen sich um Spielkontrolle und halten den Puck damit weit vom eigenen Tor weg.

Es riecht nach Entscheidung. Die Zeit wird knapp. Sind die Wild Wings in der Lage, noch einmal zurückzukommen?

Tor für die Adler Mannheim, 3:5 durch Chad Kolarik
Glückstreffer für die Adler! Nach einem Zuspiel von Nikolai Goc befindet sich Chad Kolarik hinter der Torlinie. Der Angreifer möchte den Puck einfach in die Mitte bringen. Vom rechten Schlittschuh von Jiří Hunkes springt die Scheibe ins Tor.

Jake Hansen drängt über die rechten Seite zum Tor. Dessen Schuss wehrt Dennis Endras sicher mit dem Schoner ab.

Am linken Bullykreis nimmt Christoph Ullmann Mass. Der Rückhandschlenzer stellt Joey MacDonald vor keinerlei Probleme. Der Schwenninger Goalie macht die Scheibe fest.

Nun lassen sich die Mannheimer mal wieder vorn sehen. Von der rechten Bande bringt Chad Kolarik das Hartgummi zum Tor. Joey MacDonald fischt das Spielgerät mit der Fanghand weg.

Mit Glück und Endras überstehen die Adler diese Unterzahl und dürfen ihre Reihen nun wieder auffüllen.

Wahnsinniges Powerplay der Wild Wings! Nach einem Querpass von Will Acton pariert Dennis Endras den Direktschuss von Tim Bender mit der Stockhand. Einen weiteren Schuss des Verteidigers wehrt der Goalie mit der linken Schulter ab. Und dann ist Endras auch noch beim Schuss von Acton aus spitzem Winkel zur Stelle.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Sinan Akdağ (Adler Mannheim)
Wegen Beinstellens gegen Daniel Schmölz muss sich Sinan Akdağ auf der Strafbank einfinden.

Noch immer hat die Partie im Schlussdrittel nicht wieder richtig Fahrt aufgenommen.

Links an der Bande führt Daniel Schmölz den Puck. In der Mitte steht Simon Gysbers ganz frei. Den sieht Schmölz nicht, bringt die Scheibe zum Tor. Dort greift Dennis Endras mit der Fanghand zu.

Schönes Solo von Ulrich Maurer über die rechte Seite! Dann aber wird der Winkel spitz. Und Dennis Endras dichtet das kurze Eck erfolgreich ab.

Beide Mannschaften lassen es jetzt zunächst ruhig angehen. Immerhin sorgt Marcel Kurth von der rechten Bande für den ersten Schuss, der nicht wirklich für Gefahr sorgt.

Einen bei Freiluftspielen üblichen Seitenwechsel nach 50 Minuten wird es übrigens nicht geben. Angesichts der stabilen Bedingungen halten das beide Seiten nicht für notwendig.

Drittelfazit:
Das Eishockeyfest unter freiem Himmel lässt wirklich keine Wünsche offen. Bei winterlichen äusseren Bedingungen liefern die Mannschaften tollen Sport. Und nach 40 Minuten führen die Adler Mannheim insgesamt verdient mit 4:3. Dabei sah es zwischenzeitlich bereits so aus, als wären die Messen gelesen. Die überwiegend Spiel bestimmenden Männer von Sean Simpson hatten die Partie gerade per Doppelschlag gedreht und dachten überhaupt nicht daran, locker zu lassen. Die Kurpfälzer legten nach und stellten auf 4:2. Doch insbesondere in Überzahl arbeiteten die Wild Wings bislang sehr effizient. Und so fand der SERC umgehend ins Spiel zurück. Damit bleibt die Spannung erhalten für den abschliessenden Spielabschnitt.

Inzwischen hat leichter Schneefall eingesetzt in Sinsheim. Mehr Winter Game geht nicht!

Der Treffer hat den Schwenningern sichtlich gut getan. Prompt halten die Wild Wings wieder viel besser dagegen. Andrée Hult verfehlt aus dem Slot freistehend den Kasten von Dennis Endras. Der Handgelenkschuss zischt am linken Torwinkel vorbei.

Von der rechten Bande zieht erneut Jérôme Samson ab. Die Scheibe verschwindet in der Fanghand von Dennis Endras.

Tor für die Schwenninger Wild Wings, 3:4 durch Jérôme Samson
Schnell stellen die Wild Wings den Anschluss her. In Überzahl passt Will Acton von der rechten Bande kurz zur Mitte. Am rechten Bullykreis sucht Jérôme Samson den Abschluss, findet mit seinem verdeckten Schuss den Weg ins kurze Eck und erzielt seinen neunten Saisontreffer.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Marcus Kink (Adler Mannheim)
Wegen übertriebener Härte gegen Daniel Schmölz verschwindet Mannheims Kapitän Marcus Kink in der Kühlbox.

Tor für die Adler Mannheim, 2:4 durch Chad Kolarik
Von der linken Seite bringt Carlo Colaiacovo die Scheibe zum Tor. Der Abpraller landet hinter der Torlinie bei Chad Kolarik. Aus praktisch unmöglichem Winkel probiert es dieser einfach mal. Und der überaus freche zweite Versuch hat tatsächlich Erfolg. Vom rechten Arm von Joey MacDonald landet der Puck im Kasten. Chad Kolarik kommt zu seinem 16. Tor in der laufenden Spielzeit.

Mit weiter gestärktem Selbstvertrauen bestimmen die Adler nun erst recht das Geschehen. Das wollen sich die Männer von Sean Simpson nun natürlich nicht mehr nehmen lassen.

Tor für die Adler Mannheim, 2:3 durch Luke Adam
Der MERC bleibt dran - und dreht das Spiel. Mit Schwung fahren die Mannheimer ins Angriffsdrittel. Dann verspringt dem Schwenninger Alex Trivellato die Scheibe. Marcel Goc schiesst sofort. Der Puck fällt am rechten Pfosten auf die Kelle von Luke Adam, der mühelos vollstreckt und seinen zehnten Saisontreffer erzielt.

Tor für die Adler Mannheim, 2:2 durch Matthias Plachta
In Überzahl gelingt den Adlern der Ausgleich. Danny Richmond spielt quer. Matthias Plachta nutzt den Freiraum und nagelt seinen Onetimer in den linken oberen Winkel. Keine Chance für Joey MacDonald beim neunten Saisontreffer von Plachta!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Will Acton (Schwenninger Wild Wings)
Nach einem Foul an Marcel Goc wird Will Acton wegen Behinderung für zwei Minuten zum Zuschauen verbannt. Es folgt das erste Powerplay für die Adler.

Pfostenschuss! Denis Reul feuert von der blauen Linie - und trifft den Pfosten! Sekunden später scheitert Chad Kolarik aus kurzer Distanz an Joey MacDonald.

Sofort sind die Mannheimer bemüht, das Zepter wieder zu ergreifen, um dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. In Rückstand liegen ist das natürlich auch geboten.

Dann haben es die Adler überstanden. Denis Reul kehrt von der Strafbank zurück.

Die Paradereihe der Wild Wings sorgt im Powerplay für Unruhe. Die Männer um Will Acton stehen mehr als die Hälfte dieser Überzahl auf dem Eis. Die Scheibe rutscht in der Nähe des rechten Pfostens zu Acton durch, der im letzten Moment abgeblockt wird.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Denis Reul (Adler Mannheim)
An der Bande checkt Denis Reul den Schwenninger Marcel Kurth von hinten und muss für zwei Minuten vom Eis.

Von der blauen Linie nimmt Nikolai Goc Mass. Erneut ist Joey MacDonald zur Stelle und pariert.

Monstersave von MacDonald! Die Mannheimer Antwort lässt nicht lange auf sich warten. Danny Richmond schiesst aus dem rechten Bullykreis. Joey MacDonald bewegt sich blitzschnell hinüber und zeigt eine glänzende Parade mit der Fanghand.

Tor für die Schwenninger Wild Wings, 2:1 durch Will Acton
Welch ein Start ins Mitteldrittel! Rechts an der blauen Linie behauptet Jérôme Samson die Scheibe, spielt quer zu Will Acton. Der kommt mit Tempo und setzt den verdeckten Schuss aus halbrechter Position ins Tor.

Nach einer knappen halben Minute laufen die Strafzeiten ab. Beide Mannschaften sind wieder komplett!

Drittelfazit:
Im DEL Winter Game sind die ersten 20 Minuten gespielt. Einen guten Start in die Partie legten die Schwenninger Wild Wings hin. Die Männer von Pat Cortina verzeichneten anfangs die zielstrebigeren Aktionen. Nach etwa vier, fünf Minuten fanden die Adler Mannheim besser rein und kamen mit der ersten zwingenden Szene ziemlich schnell zum Erfolg. In der Folge gaben die Kurpfälzer den Ton an. Nur langsam fing sich dagegen der SERC. Unterstützt durch die erste Strafzeit der Begegnung jedoch gelang den Wild Wings in Überzahl der Ausgleich – ein klein wenig schmeichelhaft, weil der MERC die insgesamt bessere Mannschaft war.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Matthias Plachta (Adler Mannheim)
Der eigentlich gefoulte Matthias Plachta wird für den theatralischen Faller ebenfalls auf die Strafbank geschickt. Weiter geht es als Vier gegen Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Benedikt Brückner (Schwenninger Wild Wings)
Wegen Haltens gegen Matthias Plachta muss sich Benedikt Brückner in die Kühlbox begeben. Und abgekühlt wird dort heute im wahrsten Sinne des Wortes bei inzwischen fünf Grad unter Null.

Tor für die Schwenninger Wild Wings, 1:1 durch Will Acton
In Überzahl kommen die Schwenninger zum Ausgleich. Nach einem Zuspiel von Simon Gysbers nimmt Will Acton von der rechten Seite aus Anlauf. Im Slot sorgt Daniel Schmölz für Unruhe und Sichtbehinderung. Und so findet der Schuss von Acton ins lange Eck. Saisontor Nummer neun für den Kanadier!

Der SERC zieht sein Powerplay auf. Die Reihe mit Acton, Schmölz und Samson sorgt für Betrieb, bringt die Scheibe aber auch im Nachsetzen nicht über die Linie.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mathieu Carle (Adler Mannheim)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke, nachdem sich Mathieu Carle einen Stockcheck gegen Simon Danner geleistet hat.

David Wolf fängt den Spielaufbau der Schwenninger ab und sucht schnell den Abschluss. Joey MacDonald ist auf dem Posten und wehrt zur Seite ab.

Auf der Gegenseite bringt Marcel Kurth den Puck zum Tor. Der abgefälschte Schuss verfehlt das Gehäuse von Dennis Endras.

Pfostenschuss! In zentraler Position bekommt Marcus Kink die Scheibe und nimmt aus etwa sieben Metern Mass. Das Spielgerät knallt gegen den rechten Pfosten.

Links in der Angriffszone erobert David Wolf den Puck, fährt an der Bande hinter das Tor. Es folgt der Pass in den Slot. Jamie Tardif versucht sich aus spitzem Winkel. Das Hartgummi prallt vom Körper des Goalies ab. Joey MacDonald greift anschliessend zu.

Kalle Kaijomaa zieht links von der blauen Linie ab. Der Schlagschuss zischt am Kasten von Dennis Endras vorbei.

In der Folge geben die Adler den Ton an. Ronny Arendt kommt zum Schuss. Joey MacDonald wehrt mit der Fanghand ab.

Tor für die Adler Mannheim, 0:1 durch Brent Raedeke
Rechts an der blauen Linie bekommt Christoph Ullmann die Scheibe von Denis Reul. Mit sehr viel Übersicht verlagert der Angreifer das Spiel. Der wunderbare Pass erreicht Brent Raedeke, der im linken Bullykreis die Ruhe behält, den Handgelenkschuss oben ins kurze Eck platziert und seinen zwölften Saisontreffer markiert.

Nach einem schönen Zuspiel zieht Garrett Festerling zum Tor. Die Schwenninger Verteidigung aber arbeitet gut und drängt den Mannheimer ab.

Der SERC spielt zielstrebiger zum Tor. Und auch deshalb wird der Kasten wiederholt verschoben. Nun muss nachgebessert werden. Einer der Linesmen kümmert sich mit einer Wasserflasche um das Problem. Und dann werden neue Löcher für die Verankerung gebohrt. Wenig später geht es endlich weiter.

Erste Torchance! Die Wild Wings zeigen sich aktiv. Daniel Schmölz holt sich die Scheibe an der Bande und spielt sofort in den Slot. Dort sucht Will Acton direkt den Abschluss und scheitert aus kurzer Distanz an der Stockhand von Dennis Endras.

Bereits zum zweiten Mal rutscht das Mannheimer Tor aus der Verankerung. Erneut muss das gerichtet werden. Die Unparteiischen erledigen das.

Das dritte DEL Winter Game läuft. Zwischen den Pfosten starten Joey MacDonald bei den Wild Wings und Dennis Endras bei den Adlern.

Die Temperaturen in Sinsheim bewegen sich bei vier Grad unter dem Gefrierpunkt. Der Himmel zeigt sich bewölkt. Es ist gar nicht auszuschliessen, dass es noch schneien wird. Inzwischen sind beide Mannschaften auf dem Eis und präsentieren den mehr als 25.000 Fans ihre speziellen Trikots für dieses Spiel. Und dann wird es feierlich – die Nationalhymne ertönt.

Nun noch ein Wort zu den Offiziellen: Um die Spielleitung kümmern sich die Schiedsrichter Daniel Piechaczek und Gordon Schukies. Den beiden gehen die Linesmen Thorsten Lajoie und Andreas Flad zur Hand.

Was die Special-Teams betrifft, im Powerplay bewegen sich beide auf ähnlichem Niveau, gehören mit 17 bzw. 18 Prozent zu den Besten in der Liga. In Unterzahl arbeiten die Adler etwas effizienter, was sich aber dadurch relativiert, da Schwenningen die fairste Mannschaft der DEL ist (nur 383 Strafminuten). Darüber hinaus sind die Mannheimer die Nummer zwei in Sachen Bullyquote (knapp 55 Prozent).

Vor allem offensiv hakt es beim SERC. Mit nur 75 Toren stellt man den schwächsten Sturm der Liga. Und die 23 Saisonniederlagen werden auch von keiner Mannschaft übertroffen. Zumindest in der Zuschauertabelle machen die Wild Wings heute einen gewaltigen Sprung nach oben. Das dürfte bis auf Platz fünf gehen. Mehr als ein Drittel von dem, was im bisherigen Saisonverlauf in die heimische Helios Arena pilgerte, wird allein heute zugegen sein.

Nun wollen wir den Blick auf die sportliche Ausgangsposition richten. Der Vorletzte trifft auf den Tabellenvierten. Die Adler haben im bisherigen Saisonverlauf stattliche 26 Punkte mehr eingesammelt und befinden sich auf Playoff-Kurs. Die Wild Wings hingegen müssen aufpassen, den Anschluss zu Platz zehn nicht zu verlieren. Vier Zähler sind das derzeit, die Schwenningen von den Pre-Playoffs trennt.

Wo sonst die TSG 1899 Hoffenheim um Punkte in der Fussball-Bundesliga kämpft, wird nun die Eisfläche blank geputzt. Und angesichts der frostigen Temperaturen bereitet die Haltbarkeit des Spieluntergrunds unter freiem Himmel keine Sorgen. Als Gastgeber der Partie gelten offiziell die Schwenninger, obwohl Mannheim ja eigentlich deutlich näher an Sinsheim liegt.

Der für DEL-Verhältnisse ungewohnte Termin kommt nicht von ungefähr. Es handelt sich um ein ganz besonderes Spiel – das DEL Winter Game. Es ist die dritte Veranstaltung dieser Art in Deutschlands höchster Spielklasse. Erstmals wurde sie 2013 vor 50.000 Fans im ausverkauften Nürnberger Fussballstadion ausgetragen. Im Zwei-Jahres-Rhythmus folgte 2015 das zweite Winter Game in der ESPRIT arena Düsseldorf, wo 51.125 Menschen zugegen waren. Diese Zahl wird heute in der Rhein-Neckar-Arena aufgrund der begrenzten Kapazität nicht erreicht.