Fazit:
Mit diesem Erfolg in der Verlängerung korrigieren die Thomas Sabo Ice Tigers den gestrigen Fehlstart und holen sich den Heimvorteil in dieser Best-of-Seven-Serie zurück. Allerdings hatten die Nürnberger auch heute zunächst ihre Probleme. Trotz allen Bemühens erinnerte das doch stark an den ideenlosen Auftritt von Spiel 1. Doch die Männer von Rob Wilson wussten sich im Mittelabschnitt zu steigern, verdienten sich den Ausgleich. In einem danach recht ausgeglichenen Spiel gewann die Vorsicht zunehmend die Oberhand. Die Angst vor einem entscheidenden Fehler war gross. Zwangsläufig ging es in die Overtime. Hier bleiben drei Strafzeiten ohne Folgen. Und als der Eismeister seine Maschine gerade wieder anwerfen wollte, um die Spielfläche für die zweite Verlängerung zu präparieren, da liessen die Kölner Leo Pföderl im Slot völlig frei stehen, was dieser zu nutzen wusste. Somit hat nun jede Mannschaft einen Auswärtssieg gefeiert, in der Viertelfinalserie steht es 1:1. Alles offen also – Sonntag geht es in Nürnberg weiter.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 2:3 durch Leo Pföderl
Hinter dem gegnerischen Tor arbeitet Philippe Dupuis gut, ermöglicht so Dane Fox, einen genialen Rückhandpass vors Tor zu spielen. Dort lauert Leo Pföderl und zögert keine Sekunde. Der olympische Silbermedaillengewinner setzt die Scheibe entschlossen ins rechte Eck und beschert den Ice Tigers den Sieg.

Dane Fox probiert sich von der rechten Seite. Die Torhüter sind längst beide richtig auf Betriebstemperatur und wollen sich um keinen Preis bezwingen lassen.

Im Penaltykilling muss Pascal Zerressen ohne Schläger auskommen. Ruhig bauen die Gäste ihr Powerplay auf, werden aber nicht zwingend. Dann befreien sich die Haie.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Philip Gogulla (Kölner Haie)
Mit nachlassenden Kräften unterlaufen den Profis nun vermehrt ahndungswürdige Fouls. Der Stockschlag von Philip Gogulla in der neutralen Zone ist aber eher unnötig.

In Unterzahl bricht Taylor Aronson auch noch der Stock. Jetzt wird es eng, doch Philip Gogulla kommt über die rechte Seite nicht durch. Kurz drauf kehrt John Mitchell von der Strafbank zurück. Und der fährt gleich einen Konter. Aus dem rechten Bullykreis scheitert der NHL-erprobte Stürmer an Gustaf Wesslau.

Ben Hanowski passt in den Slot zu Sebastian Uvira. Mit zwei Versuchen kommt der Angreifer nicht am rechten Schoner von Niklas Treutle vorbei. Kurz darauf probierte es Uvira noch einmal, findet wieder seinen Meister im Nürnberger Goalie.

Kleine Strafe (2 Minuten) für John Mitchell (Thomas Sabo Ice Tigers)
Philip Gogulla taucht im linken Bullykreis auf, dreht eine herrliche Pirouette. Bevor der Stürmer zum Schuss kommt, kassiert er den Stockschlag von John Mitchell, der dafür in die Kühlbox muss.

Sebastian Uvira führt jetzt den Puck auf der rechten Seite, tastet sich zur Mitte und sucht die Anspielstation. Felix Schütz lauert im Slot. Doch das wird nichts. Wenig später sind die Ice Tigers wieder komplett.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tom Gilbert (Thomas Sabo Ice Tigers)
Tom Gilbert stoppt in Tornähe Christian Ehrhoff unfair und fängt sich für die Behinderung zwei Strafminuten ein.

Links an der blauen Linie legt T. J. Mulock quer zu Nico Krämmer. Bei dessen hartem Schlagschuss hat Niklas Treutle freie Sicht und hält den Puck ganz sicher.

Anders als in der Hauptrunde wird die Overtime in den Playoffs mit voller Kapelle gespielt - also Fünf gegen Fünf. Zudem geht es so lange zur Sache, bis ein Tor fällt. Penaltyschiessen werden wir nicht mehr sehen.

Drittelfazit:
Torlos geht das Schlussdrittel über die Bühne. Somit wird die Entscheidung vertagt, es sind Überstunden zu leisten. Der letzte Spielabschnitt gestaltete sich abwechslungsreich und ausgeglichen. Beide Mannschaften suchten den Weg nach vorn. Dabei jedoch kam zunehmend die gezogene Handbremse zur Anwendung. So verflachte das Geschehen. Kaum einer wagte mehr etwas. Die Angst vorm Verlieren war grösser als der Mut, auf Sieg zu spielen. An dieser Konstellation wird sich auch in der Overtime nichts ändern. Das heisst, wir warten darauf, wer einen Fehler macht bzw. wer den ersten Fehler des Gegners nutzt.

Pföderl ans Gestänge! Nach einem gewonnen Bully von David Steckel rechts in der Angriffszone schiesst Leo Pföderl sofort - und trifft oben links die Querlatte.

Patrick Köppchen feuert von der blauen Linie. Gustaf Wesslau pariert mit der Stockhand. Der Puck steigt nach oben auf und landet auf dem Tornetz. Das wäre aus Kölner Sicht beinahe ins Auge gegangen.

Philip Gogulla probiert es mit der Rückhand. Das ist beinahe so etwas wie eine Chance. Das Spielgerät fliegt am Tor vorbei.

Über die rechte Seite setzt Brett Festerling zum Solo an und legt den Puck dann mit der Rückhand in die Mitte. Die Scheibe springt ein wenig und ist für Patrick Reimer schwer zu kontrollieren. Entsprechend bleibt der entschlossene Abschluss aus.

Kurz danach legt Müller kurz quer zu Kai Hospelt. Dessen Schuss aus zentraler Position zischt um Zentimeter rechts am Kasten von Niklas Treutle vorbei.

So läuft das Spiel recht flüssig ab. Es geht hin und her, doch inzwischen bleiben die zwingenden Abschlüsse aus, weil keine freien Chancen mehr gestattet werden.

Moritz Müller mischt jetzt vorn mit. Zunächst scheitert der Verteidiger selbst.

Über die rechte Seite zieht Dane Fox zur Mitte und versucht sein Glück. Allerdings bleibt der Flügelstürmer an der Stockhand von Gustaf Wesslau hängen.

Mittlerweile treten auch die Nürnberger wieder agil auf. Diesmal sorgt Leo Pföderl über links für Schwung, zieht zum Tor. Wieder ist Endstation bei Gustaf Wesslau.

In Unterzahl fährt Ryan Jones einen Gegenangriff. Niklas Treutle lässt sich nicht überwinden. Auf der Gegenseite passt Leo Pföderl zu Steven Reinprecht. Der sieht Tom Gilbert im Slot. Diese grosse Gelegenheit macht Gustaf Wesslau zunichte. Einige Sekunden später ist der KEC wieder komplett.

Auszeit Kölner Haie! Peter Draisaitl verschafft seinen Männern Zeit zum durchatmen und hat sicherlich auch ein paar Worte an die Spieler zu richten.

An der blauen Linie passt Patrick Köppchen quer. Nichlas Torp nimmt Mass. Der Handgelenkschuss landet in den Fängen von Gustaf Wesslau, der nichts anbrennen lässt.

Köln in der Aufstellung, das Hartgummi läuft gut durch die Reihen. Alexander Sulzer feuert aus halbrechter Position. Niklas Treutle zeigt sich auf dem Posten und macht die Scheibe fest.

Drittelfazit:
Endlich sind die Thomas Sabo Ice Tigers in dieser Viertelfinalserie angekommen. Die Männer von Rob Wilson traten im Mittelabschnitt deutlich verbessert auf, spielten variabler und druckvoller. In der Summe waren die Gäste in diesem Drittel sogar die bessere Mannschaft. Allerdings benötigten die Franken wieder gegnerische Hilfe, um zum Torerfolg zu kommen. Einen Scheibenverlust von Pascal Zerressen nutzte Leo Pföderl im Alleingang. Eine Zeit lang war den Kölner Haien der Faden verloren gegangen. Doch das Team von Peter Draisaitl fing sich, gab zum Ende des Drittels die Antwort in Form von unglaublich druckvollem Spiel. Zwar wollte kein weiterer Treffer gelingen, doch beim Stand von 2:2 nach 40 Minuten erwarten wir enorme Spannung im Schlussabschnitt.

David Steckel tankt sich durch die Mitte durch. Der stramme Handgelenkschuss zischt an der Fanghand, aber auch rechts am Tor von Gustaf Wesslau vorbei.

Urplötzlich entwickeln die Haie enormen Druck, schnüren den Gegner gewaltig ein. Die Männer von Peter Draisaitl nisten sich in der Angriffszone ein. Versuche von Blair Jones und T. J. Mulock, Letzterer elegant durch die eigenen Beine, zahlen sich nicht aus.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Philippe Dupuis (Thomas Sabo Ice Tigers)
Urplötzlich bekommen die Gastgeber die grosse Chance. Über die rechte Seite macht Dylan Wruck Tempo, passt sauber auf Nico Krämmer. Dessen Abschluss rutscht ganz knapp am rechten Pfosten vorbei. Allerdings wird der Stürmer dabei gefoult. Daher muss Philippe Dupuis wegen Hakens auf die Strafbank.

Die Sekunden ticken herunter. Passiert hier noch etwas? Wer sucht vielleicht noch etwas Risiko?

Dane Fox bemüht sich noch einmal, Tempo ins Spiel zu bringen. Nach dessen Ablage zieht Philippe Dupuis von der linken Seite ab. Der Schuss gerät zu zentral. Zudem hat Gustaf Wesslau freie Sicht und macht die Scheibe fest.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 2:2 durch Leo Pföderl
Wie beim ersten Gegentreffer bieten die Kölner eine Kontergelegenheit an. Nach einem Puckverlust von Pascal Zerressen geht Leo Pföderl durchs Zentrum auf und davon und behält die Nerven. Der Stürmer erwischt Gustaf Wesslau auf der Stockhandseite und erzielt mit seinem ersten Treffer während dieser Playoffs den Ausgleich.

Patrick Reimer bekommt viel Zeit, nimmt vom rechten Bullykreis Mass. Es herrscht viel Verkehr im Slot. Die Scheibe steigt nach oben auf. Doch kein Nürnberger vermag sich um den Abpraller zu kümmern.

Die Minuten verrinnen und aktuell riecht es schon deutlich nach Verlängerung. Oder wagt hier noch jemand etwas in der regulären Spielzeit? Viel Zeit bleibt nicht mehr.

Nach Ablage von John Mitchell versucht sich nun Patrick Köppchen. Diesemal ist Leo Pföderl gewillt, den Schuss abzufälschen. Gustaf Wesslau lässt sich nicht überraschen.

Von der blauen Linie bringt Taylor Aronson die Scheibe zum Tor. Yasin Ehliz hält den Schläger rein, doch das Hartgummi verfehlt den Kasten von Gustaf Wesslau.

Beide Seiten bemühen sich um die Offensive, doch zunehmend geht man verhaltener zur Sache. Bloss keinen Fehler machen! Denn einer davon könnte schon entscheidend sein.

Über die rechten Seite macht Eugen Alanov Tempo und zieht aus dem Bullykreis ab, zielt auf die Stockhandseite. Gustaf Wesslau bekommt das Hartgummi gerade noch so eingeklemmt.

Dann zeigen die Ice Tigers einen Entlastungsangriff. Yasin Ehliz passt in den linken Bullykreis, wo Philippe Dupuis sofort abzieht. Gustaf Wesslau lässt die Scheibe in seiner Fanghand verschwinden.

Zur Abwechslung legen die Haien mal tonangebend los, setzten die ersten Akzente in diesem Drittel. Allerdings sind die grossen Torchancen nicht dabei.

Drittelfazit:
Irgendwie bietet das heutige Auftaktdrittel ein Spielbild der gestrigen Partie – und das nicht nur, weil es wieder 2:1 für die Kölner Haie steht. Die Hausherrern überzeugten heute zunächst vor allem durch ihre unglaubliche Effizienz. Sechs Schüsse brachten die Rheinländer bislang aufs Tor, zwei waren drin. Erneut erweisen sich die Männer von Peter Draisaitl als glänzend eingestellt und machten dem Gegner erfolgreich das Leben schwer. Die Thomas Sabo Ice Tigers beteiligten sich sehr wohl aktiv am Geschehen, doch nach der Zielstrebigkeit suchten die Franken auch heute weitgehend vergebens. Lediglich in zwei, drei Szenen liessen die Gäste Durchschlagskraft erkennen. Zumindest reichte das für den Anschlusstreffer. Danach jedoch versäumten es die Nürnberger, den Rückenwind auszunutzen.

Was ist mit den Nürnbergern? Die scheinen nicht in der Lage, wirkungsvoll nachzusetzen. Stattdessen spielen wieder die Haie nach vorn. Auf der linken Seite wird Alexander Sulzer nicht angegriffen. Aus dem Bullykreis trifft der Verteidiger die Maske von Treutle.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 2:1 durch John Mitchell
Jetzt rücken die Haie weit auf. Christian Ehrhoff führt die Scheibe fast auf Höhe der Torlinie, doch sein Pass kommt nicht an. Plötzlich geht es ganz schnell. Es gilbt keine Kölner Absicherung. Von der rechten Seite passt Patrick Buzas vor an die blaue Linie, wo John Mitchell lauert. Der hat dann freie Bahn, täuscht an und verlädt Gustaf Wesslau routiniert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Christian Ehrhoff (Kölner Haie)
Wegen übertriebener Härte wird Christian Ehrhoff vorübergehend zum Zuschauen verdammt.

Erst jetzt gelingt es den Ice Tigers, sich zu befreien - und endlich auch mal wieder durchzuwechseln.

Tor für der Kölner Haie, 2:0 durch Blair Jones
Ganz anders treten die Rheinländer auf. Nach einem Scheibenverlust von Patrick Reimer schnappt sich Blair Jones das Spielgerät, fährt auf halbrechts in die Angriffszone. Der Handgelenkschuss ist spät für Niklas Treutle zu sehen und derart platziert, dass er den langen Innenpfosten trifft und ins Netz springt. Der Kanadier ist zum ersten Mal während dieser Playoffs.

Wiederholt feuert Christian Ehrhoff von der blauen Linie. Niklas Treutle pariert, doch Ryan Jonse setzt nach. Der Angreifer bekommt die Scheibe in zwei, drei Versuchen nicht ins Tor.

Durch die Überzahl sind die Kölner wieder besser zur Geltung gekommen. In der Folge gestaltet sich das Geschehen vor 11.247 Zuchauern in der Lanxess Arena wieder ausgeglichener.

Köln zeigt ein starkes Powerplay. Philip Gogulla passt hinüber in den linken Bullykreis. Den Onetimer von Blair Jones wehrt Niklas Treutle ab. Kurz darauf haben es die Ice Tigers überstanden und dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Erneut nimmt Christian Ehrhoff zentral von der blauen Linie Mass. Der mächtige Schlagschuss zischt rechts am Gehäuse von Niklas Treutle vorbei.

Tor für die Kölner Haie, 1:0 durch Sebastian Uvira
Dann dürfen die Haie in Überzahl agieren. Und das trägt schnell Früchte. Zentral an der blauen Linie setzt Christian Ehrhoff zum Schlagschuss an. Niklas Treutle lässt das Spielgerät prallen. Den Rebound schnappt sich Sebastian Uvira und bugsiert die Scheibe mit der Rückhand aus kurzer Distanz zu seinem zweiten Treffer während dieser Playoffs in die Maschen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yasin Ehliz (Thomas Sabo Ice Tigers)
Etwa eine halbe Minute vor Ablauf der Kölner Strafe stoppt Yasin Ehliz den Durchbruch von Christian Ehrhoff mit einem Beinstellen. Kurzzeitig geht es Vier gegen Vier zur Sache.

Derzeit spielen nur die Ice Tigers. Die Franken wollen das Momentum für sich nutzen und nachlegen. Lang hat es gedauert, aber jetzt scheinen die Nürnberger richtig in diesen Playoffs angekommen zu sein.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexandre Bolduc (Kölner Haie)
Früh öffnet sich erstmals die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Alexandre Bolduc wegen eines Stockschlags einfinden.

Derartige Einladungen sprachen die Kölner gestern nicht aus. Diese Fehler machen die Angelegenheit nun spannend und sorgen dafür, dass der KEC jetzt den Faden verloren hat.

Nürnberg ist um Spielkultur bemüht, die kombinieren ganz gefällig. Allerdings wirken die Haie zielstrebiger. Felix Schütz sucht in beinahe zentraler Position den Abschluss. Der Versuch bleibt hängen.

Von der rechten Seite zieht es Yasin Ehliz zum Tor. Gustaf Wesslau dichtet das kurze Eck ab und lässt den Nürnbergern nichts zu.

Wieder legen die Nürnberger engagiert los, der erste Wechsel zeigt sich vielversprechend. Dann allerdings bringen die Haie erst einmal Ruhe rein.

Grosschance für Uvira! Im Zusammenspiel mit Ryan Jones bringt sich Sebastian Uvira in Position. Aus dem rechten Bullykreis schiesst der Angreifer knapp übers Tor.

Köln zeigt sich unbeeindruckt vom Gegentreffer. Felix Schütz dringt über die linke Seite ins Angriffsdrittel ein. Den Schlagschuss blockt Niklas Treutle ab.

Kai Hospelt fängt einen gegnerischen Angriff ab und bringt gleich Tempo rein. Sein Pass kommt bei Ryan Jones an, dessen Schuss eine Beute von Niklas Treutle wird.

So sehr sich die Ice Tigers bemühen, ein wirklich zwingendes Überzahlspiel kommt nicht zustande. Immer wieder befreien sich die Haie, die ihre Reihen nun wieder auffüllen dürfen.

Bereits unter Zugzwang stehen die Ice Tigers heute in der Lanxess Arena. Gestern verspielten die Franken auf eigenem Eis ihren Heimvorteil. Nach einer über weite Strecken ideenlosen und letztlich auch harmlosen Vorstellung bezog das Team von Rob Wilson eine 1:4-Niederlage – unerwartet für die über die Saison zuvor so heimstarken Nürnberger.

Wird den Nürnbergern heute mehr einfallen? Bislang schaut es nicht danach aus. Zwar arbeiten die Gäste zum Tor - jetzt mit Patrick Reimer, durchschlagskräftig aber ist das nicht. Denn da steht ja noch Gustaf Wesslau.

Dank der Führung wächst das Selbstvertrauen der Kölner natürlich immer weiter. Und wenn die Männer von Peter Draisaitl so clever auftreten wie über die gesamte Serie, wird das eine enorme Aufgabe für die Ice Tigers.

Nach einem Zuspiel von Yasin Ehliz haut Nichlas Torp vom linken Bullykreis drauf. Gustaf Wesslau ist im bedrohten Eck und blockt den Schlagschuss erfolgreich ab.

Es braucht ein wenig, dann gelangen die Gäste in die Powerplay-Aufstellung. Wirklich zwingend werden die Franken allerdings nicht.

Während auf der einen Seite Leo Pföderl den Puck im hohen Slot nicht unter Kontrolle bekommt, machen es die Kölner Sekunden später besser. Blair Jones zieht aus zentraler Position ab, schiesst knapp rechts neben das Tor.

Nun entwickeln die Haie erstmals etwas Nachdruck. Rechts von der blauen Linie bringt Corey Potter die Scheibe zum Tor. Im Slot möchte Ryan Jones abfälschen. Das Hartgummi zischt am langen Eck vorbei.

Agil legen die Ice Tigers los. Doch das soll nichts bedeuten, denn gestern schaute das zunächst ganz genauso aus.

Nach einem ersten Bully im Angriffsdrittel zieht Brett Festerling ab. Gustaf Wesslau lässt den Puck prallen. Links vor dem Tor taucht Leo Pföderl auf, scheitert aber am Schoner des Goalies.

Köln holt sich das erste Bully. Gleich wird die Scheibe mal tief gebracht. Nürnberg hält sofort dagegen. Philippe Dupuis fährt den ersten Check.

Unverändert tritt auch das Unparteiischengespann auf. Das sind dieselben Herren wie gestern. Als Schiedsrichter fungieren Marian Rohatsch und Gordon Schukies. Den beiden gehen die Linesmen Joep Leermakers und Robert Schelewski zur Hand.

Personell zumindest ändert Draisaitl nichts. Dagegen tauscht Wilson zwei Spieler aus. Patrick Bjorkstrand und Petr Pohl bekommen eine Pause, dafür rücken Marius Möchel und Steven Reinprecht ins Team. Zwischen den Pfosten beginnen wieder Gustaf Wesslau und Niklas Treutle.

Natürlich sollte auch Peter Draisaitl einen guten Plan haben. Es wird mehr nötig sein, als die Sache heute in gleicher Art anzugehen. Die Kölner sollten gewappnet sein und mit einem verändert auftretenden Gegner rechnen. Doch das weiss der KEC-Trainer natürlich. Seit der gestrigen Schlusssirene drehen sich seine Gedanken nur darum.

Gestern waren die Nürnberger Probleme nämlich weitaus grösser, als was der Coach der Ice Tigers zugeben mochte: "Beide Teams haben hart gearbeitet. Wir hatten 37:23 Schüsse, der Unterschied war einfach, dass sie das Tor getroffen haben und wir nicht." Wenn es nur das gewesen wäre ...

Entscheidend wird sicherlich sein, wie die Spieler mit dieser Back-to-Back-Situation umgehen – nach nicht einmal 24 Stunden Pause. Wer hat sich gründlicher erholt? Wer vermochte Spiel 1 besser zu analysieren, die entsprechenden Schlüsse daraus zu ziehen? Vor allem Rob Wilson ist da gefordert, damit seine Männer nicht wieder vor den taktisch ausgefuchsten Kölnern kapitulieren müssen.

Gedanklich frischer, zweikampfstärker und insgesamt einfach cleverer traten die Haie an der Noris auf. Von Peter Draisaitl bestens auf den Gegner eingestellt, verdienten sich die Rheinländer den Auswärtserfolg. Nun gilt es, diese günstige Ausgangsposition zu nutzen und vor heimischem Publikum nachzulegen.