Fazit:
Die Thomas Sabo Ice Tigers bleiben dick im Geschäft. Unter dem Jubel der 7.672 Zuschauer in der ausverkauften Arena feiern die Franken einen 4:1-Sieg gegen die Eisbären Berlin und gleichen die Best-of-Seven-Serie zum 2:2 aus. Lange Zeit gestaltete sich die Angelegenheit eng. Gerade zu Beginn des Schlussabschnitts gelang den Gästen der erste Treffer. Das 1:1 schien zu einem günstigen Zeitpunkt zu fallen. Doch die Nürnberger trumpften kurz darauf wieder besser auf und hatten eine eindrucksvolle Antwort parat. Ein Powerplay krönten die Männer von Rob Wilson mit der erneuten Führung und liessen fortan keine Luft mehr ran. Doch so sehr man sich in Nürnberg über den heutigen Sieg und die offene Halbfinalserie freut, einmal werden die Ice Tigers in Berlin gewinnen müssen, um das Finale zu erreichen. Nächste Gelegenheit dazu bietet sich am Freitag.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Philippe Dupuis (Thomas Sabo Ice Tigers)
Wegen eines Stockschlags gegen André Rankel marschiert Philippe Dupuis in die Kühlbox.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 4:1 durch John Mitchell
In Überzahl binden die Ice Tigers den Sack wohl zu. Aus dem linken Bullykreis feuert Oliver Mebus. Petri Vehanen wehrt zwar zur Seite ab, genau dort aber steht John Mitchell. Da der finnische Goalie anschiessend schlecht postiert ist, kann Mitchell mit etwas Glück einschiessen. Der Stürmer trifft bei seinem vierten Playoff-Tor aus dem rechten Bullykreis den linken Innenpfosten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Danny Richmond (Eisbären Berlin)
Wegen Hakens gegen John Mitchell fängt sich Danny Richmond zwei Strafminuten ein. Das hilft den Berlinern bei einer eventuellen Aufholjagd jetzt wahrlich nicht weiter.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 3:1 durch Leo Pföderl
Über die rechte Seite spielen sich die Franken wunderbar in die Angriffszone. John Mitchell bedient David Steckel. Der beweist rechts vor dem Tor ganz viel Übersicht und gute Stocktechnik. Der Angreifer legt quer zum freistehenden Leo Pföderl, der keine Mühe hat, ins entblösste linke Eck zu vollenden und sein achtes Playoff-Tor dieser Saison zu erzielen.

Steven Reinprecht passt quer zu Patrick Reimer, der vom rechten Bullykreis abzieht. Petri Vehanen blockt mit der rechten Schulter und schnappt sich das Spielgerät anschliessend.

Pföderl an die Latte! Leo Pföderl führt den Puck rechts im Angriffsdrittel. Der Winkel ist ungünstig, der Schuss umso gefährlicher. Mit der Rückhand befördert der Stürmer die Scheibe an die Querlatte. Bei der nächsten Unterbrechung schauen sich das die Referees nochmals an. Der Videobeweis bestätigt: Der Puck ist nicht drin.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 2:1 durch Marius Möchel
Mit Ablauf der Strafzeit kommt das Powerplay doch noch zum Erfolg. Von der rechten Seite bringt Tom Gilbert den Puck scharf zum Tor. Im Slot arbeitet David Steckel und stört Petri Vehanen. Der Abpraller landet bei Marius Möchel, der ganz schnell schaltet und seinen ersten Treffer in diesen Playoffs markiert.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jens Baxmann (Eisbären Berlin)
Aus der Kühlbox kommend, erläuft sich David Steckel sofort den Puck und zieht zum Tor. An Petri Vehanen ist mal wieder kein Vorbeikommen, doch dann wird der Stürmer durch ein Haken gestoppt. Jens Baxmann büsst dafür zwei Minuten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für David Steckel (Thomas Sabo Ice Tigers)
Wegen eines Stockschlags muss sich David Steckel auf der Strafbank einfinden. Erstmals geraten die Eisbären so richtig in Überzahl.

Tor für die Eisbären Berlin, 1:1 durch Louis-Marc Aubry
Druckvoll beginnen die Berliner den Schlussabschnitt. Und dann verlieren die Nürnberger den Überblick. Die Eisbären bleiben dran, Frank Hördler bringt die Scheibe nochmals zum Tor. Der Rebound landet bei Louis-Marc Aubry, der gar keine Mühe hat, den Puck in die Maschen zu setzen - das achte Playoff-Tor für den Kanadier.

Drittelfazit:
Keine Tore im Mittelabschnitt! Zwischen den Ice Tigers und den Eisbären steht es nach wie vor 1:0. Allerdings wussten sich die Berliner gehörig zu steigern nach ihrem über weite Strecken schwachen Auftaktdrittel. Insgesamt waren die Männer von Uwe Krupp nun sogar das etwas bessere Team. Vor allem in der zweiten Hälfte des Drittels gingen die Hauptstädter forscher zu Werke. Wann immer es sich anbot, wurden die Scheiben zum Tor gebracht. Einen weiterhin guten Eindruck hinterliessen die Nürnberger, vor denen die Berliner Abwehr zu keinen Zeitpunkt sicher war. Mit den qualitativ sogar besseren Chancen forderten die Hausherren immer wieder Petri Vehanen heraus, der sich bislang kein zweites Mal überwinden liess.

Oliver Mebus legt an der blauen Linie quer zu David Steckel. Dessen Handgelenkschuss findet den Weg ins Gehäuse nicht. Erneut steht nämlich Petri Vehanen im Weg.

Patrick Bjorkstrand visiert das rechte Eck an. Petri Vehanen ist mit der Stockhand zur Stelle. Wenig später sucht Leo Pföderl nach einem Solo den Abschluss, verfehlt aber das Tor.

Von der rechten Seite zieht Patrick Reimer zum Tor und scheitert an Petri Vehanen. Aus ähnlicher Position sucht Sven Ziegler den Weg ins kurze Eck. Niklas Treutle ist wieder zur Stelle.

Aus dem rechten Bullykreis bringt Micki DuPont die Scheibe zum Tor. Dort steht Niklas Treutle und macht das Hartgummi fest.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yasin Ehliz (Thomas Sabo Ice Tigers)
Nürnbergs Überzahl ist nur von kurzer Dauer - exakt zehn Sekunden. Dann wird auch Yasin Ehliz ein hoher Stock angelastet. Weiter geht es Vier gegen Vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Danny Richmond (Eisbären Berlin)
Wegen hohen Stocks wird nun Danny Richmond zum Zuschauen verdammt.

Von rechts zieht Jonas Müller zur Mitte und feuert aus dem Bullykreis. Der Handgelenkschuss kratzt die Oberkante der Latte.

Mitchell völlig allein! Bei einem missglückten Wechsel entblössen die Berliner ihre Abwehr komplett. John Mitchell geht ganz allein aufs gegnerische Tor zu, visiert das obere linke Eck an. Doch Petri Vehanen wehrt auch diesen Schuss überragend ab.

Drittelfazit:
In einer unglaublich temporeichen Begegnung mit zahlreichen Torgelegenheiten führen die Thomas Sabo Ice Tigers nach 20 Minuten gegen die Eisbären Berlin mit 1:0. Dabei hatten die Gäste anfangs besser in die Partie gefunden. Doch früh offenbarte sich eines der bekannten Probleme, ein Berliner musste auf die Strafbank. Die Überzahl nutzten die Gastgeber, um besser in Fahrt zu kommen. Zwar gelang im Powerplay kein Tor, doch wenig später war es dann so weit. Und mit der Führung im Rücken wurden die Ice Tigers immer stärker. Die Franken dominierten das Geschehen, versäumten es aber, weitere Treffer nachzulegen. Von den Hauptstädtern war nun phasenweise gar nichts mehr zu sehen. Insofern sind die Männer von Uwe Krupp mit dem Ergebnis noch sehr gut bedient, müssen sich aber etwas einfallen lassen, um ihr Spiel nach vorn wieder anzukurbeln.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kai Wissmann (Eisbären Berlin)
Draussen an der Bande geht Kai Wissmann mit dem Ellbogen gegen Taylor Aronson zu Werke und büsst für die übertriebene Härte nun zwei Minuten lang.

Marcus Weber bringt das Hartgummi zum Tor. Auf Höhe des zweiten Pfostens taucht Steven Reinprecht ganz frei auf, der aber verfehlt die klare Einschussmöglichkeit, weil er die Scheibe nicht erwischt.

Jamie MacQueen lauert hinter dem gegnerischen Tor. Als der Stürmer die Scheibe bekommt, zieht er sofort vor den Kasten. Niklas Treutle dichtet das bedrohte Eck erfolgreich ab.

Uwe Krupp verzichtet darauf, seinen Goalie vom Eis zu holen. Längst läuft die Schlussminute.

Rechts an der blauen Linie vernascht Patrick Reimer Berlins Verteidiger Jonas Müller und hat dann freie Bahn. Aus dem rechten Bullykreis versucht es der Angreifer mit einem satten Schlagschuss, den Petri Vehanen pariert.

Ein zwingendes Powerplay bekommen die Eisbären trotz allen Bemühens nicht zustande. Immer wieder funken die Ice Tigers dazwischen und schaffen es, sich zu befreien. Und dann sind die Gastgeber wieder komplett.

Sofort folgt der unmittelbare Gegenangriff. Der Puck läuft sehr gut durch die Nürnberger Reihen. David Steckel kümmert sich um den Abschluss - flach aufs rechte Eck. Petri Vehanen bekommt den Schoner auf seiner Fanghandseite noch dran.

Über links bewegt sich Patrick Buzas in die Angriffszone und wuchtet das Hartgummi aufs lange Eck. Petri Vehanen blockt diesen Versuch ab.

Nun drängt die Zeit für die Eisbären. Nick Petersen und Micki DuPont bringen die Scheiben zum Tor. Das aber ist nicht zwingend.

Tor für die Thomas Sabo Ice Tigers, 1:0 durch Dane Fox
Auf der einen Seite steht Nick Petersen im linken Bullykreis ganz frei und vergibt diese grosse Gelegenheit gegen Niklas Treutle. Im direkten Gegenzug laufen die Nürnberger Zwei auf Eins dem Tor entgegen. Von der linken Seite passt Philippe Dupuis ganz präzise zu Dane Fox. So schnell kommt Petri Vehanen nicht ins bedrohte Eck. Da zappelt die Scheibe bereits im Netz. Für Fox ist es der vierte Playoff-Treffer dieser Saison.

Tom Gilbert legt an der blauen Linie quer. Yasin Ehliz holt zum Onetimer aus. Da muss erstmals Petri Vehanen zur Tat schreiten, pariert erst mit dem rechten Schoner und packt dann den Fanghandschuh aufs Spielgerät.

Philippe Dupuis fährt einen harten Check gegen den Kopf von Louis-Marc Aubry, der das Unheil nicht kommen sieht. Glück für die Ice Tigers, dass die Unparteiischen das nicht ahnden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jamie MacQueen (Eisbären Berlin)
Früh öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Die Berliner schaffen es also weiterhin nicht, sich von der Kühlbox fernzuhalten. Jamie MacQueen wird übertriebene Härte gegen Patrick Köppchen angelastet.

Für Ordnung auf dem Eis sollen Daniel Piechaczek und André Schrader sorgen. Den Schiedsrichtern gehen die beiden Linesmen Kilian Hinterdobler und Lukas Kohlmüller zur Hand.

Rechts von der blauen Linie passt Tom Gilbert mit Übersicht in den linken Bullykreis, wo Leo Pföderl zügig den Abschluss sucht. Den Schuss fälscht Jonas Müller ins Fangnetz ab.

Glanztat von Treutle! Nick Petersen macht sich auf den Weg zum gegnerischen Kasten, will rechts an Niklas Treutle vorbei. Den Schuss fischt der Goalie grandios mit der Fanghand weg. Welch Parade!

Taylor Aronson legt quer auf Dane Fox. Der Schuss kommt nicht durch. Sekunden später passt Aronson rüber in den rechten Bullykreis zu John Mitchell. Dessen Onetimer macht Petri Vehanen fest.

Über weite Strecken halten sich die Berliner im Powerplay in der Angriffszone auf, die richtigen Hochkaräter jedoch sind nicht dabei. Und dann kehrt David Steckel zurück.

Zwei beim Bully sehr dominante Mannschaften treffen hier aufeinander. Das bestätigte sich auch in den Playoffs. Waren die Nürnberger in der regulären Saison die Nummer eins, so sind das aktuell die Eisbären. Die allerdings sollten zukünftig von der Strafbank wegbleiben, wollen sie dauerhaft Erfolg haben. Keiner sammelte in den Playoffs derart viele Minuten (149) wie die Berliner. Deren Penaltykilling jedoch zeigte schon über die gesamte Saison nicht die Qualität, dass man sich permanent diese Undiszipliniertheiten erlauben dürfte.

Links von der blauen Linie bringt Marcel Noebels das Hartgummi zum Tor. Niklas Treutle geniesst freie Sicht und hat somit keinerlei Mühe.

Mit 2:1 liegen die Hauptstädter in der Best-of-Seven-Serie vorn, nachdem es bislang ausnahmslos Heimsiege gab. Lediglich das Berliner 5:1 zum Auftakt stellte eine klare Angelegenheit dar. Seither reizten es beide Teams stets bis in die Verlängerung aus, ehe eine Entscheidung gefunden wurde.

Links von der Bande zischt der Pass scharf vors Tor. Marcus Weber bekommt den Puck an den Schlittschuh. Das ist ganz gefährlich. Irgendwie aber bekommt das Niklas Treutle geregelt.

Aus dem linken Bullykreis feuert Louis-Marc Aubry und trifft die Maske von Niklas Treutle. Sekunden später ertönt der Pfiff, weil der Goalie seinen Helm richten muss.

Rankel ganz frei! Von der Bande rutscht der Puck langsam in den hohen Slot. André Rankel rauscht heran, kann sich die Ecke aussuchen - und scheitert an Niklas Treutle.

Mit viel Platz auf dem Eis tut sich vergleichsweise wenig. Kurz nacheinander dürfen beide Teams ihre Reihen dann wieder auffüllen.

Kein Vorbeikommen an Vehanen! So langsam verzweifeln die Nürnberger am finnischen Goalie. Jetzt steht Leo Pföderl rechts vor dem Tor frei. Petri Vehanen lässt sich nicht verladen - auch weil Blake Parlett noch störend eingreift.

An der eigenen blauen Linie nimmt Yasin Ehliz Anlauf, marschiert an zwei, drei Berlinern vorbei. Den Handgelenkschuss aus dem rechten Bullykreis pariert Petri Vehanen mit dem rechten Schoner.

Mittlerweile halten die Eisbären wieder besser dagegen, inszenieren viel nach vorn. Noch fehlt es an Durchschlagskraft.

Eine Minute vor Drittelende kehrt Kai Wissmann zurück. Die Eisbären sind wieder komplett.

Schnell geraten die Ice Tigers in die Aufstellung. Zunächst aber wirkt das Powerplay nicht zwingend. Nach einer Berliner Befreiung laufen die Nürnberger noch einmal an. Patrick Reimer bringt die Scheibe aus dem rechten Bullykreis zum Tor. Am zweiten Pfosten lauert Steven Reinprecht. Der Puck ist kurz frei. Dann wirft sich Petri Vehanen gedankenschnell aufs Spielgerät.

Nach einem haarsträubenden Fehler von Micki DuPont geraten die Eisbären in Schwierigkeiten. Leo Pföderl spritzt dazwischen. Dem wirft sich Petri Vehanen entgegen und verhindert, dass der Puck ein weiteres Mal über die Linie rutscht.

Sean Backman feuert aus dem linken Bullykreis und findet in Niklas Treutle seinen Meister.

Im rechten Bullykreis bedient Nick Petersen Berlins Topscorer. Louis-Marc Aubry möchte noch ein paar Meter gehen, verliert dann aber die Scheibe.

Leo Pföderl spielt den Puck aus der Rundung in die Mitte. Dort sucht David Steckel den Abschluss, verfehlt das Tor aber knapp.

Bei numerischer Ausgeglichenheit, was das Personal auf dem Eis betrifft, werden die Gäste sofort wieder aktiver nach vorn. Daniel Fischbuch bringt einen Handgelenkschuss an, den Niklas Treutle abwehrt.

Dann haben es die Eisbären überstanden, dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Den ersten Torschuss setzt Sean Backman für die Gäste ab. Der Handgelenkschuss von der blauen Linie wird eine sichere Beute von Niklas Treutle.

Bei den Eisbären ist Blake Parlett erstmals während der Playoffs mit von der Partie. Dafür gerät Rihards Bukarts in die Zuschauerrolle. Weiterhin nicht verfügbar sind Florian Busch und Constantin Braun. Zwischen den Pfosten beginnen Niklas Treutle auf Nürnberger und Petri Vehanen auf Berliner Seite.

Mit Blick auf das Personal bleibt festzustellen, auf Nürnberger Seite kehrt Marius Möchel zurück und wird in der vierten Reihe aufgeboten. Als überzähliger Stürmer muss Marco Pfleger weichen und sich das Spiel von der Tribüne aus anschauen. Nicht dabei sind nach wie vor Eugen Alanov, Nichlas Torp, Milan Jurčina und Colton Teubert.

So viel besser sind die Ice Tigers in Unterzahl auch nicht. Da nehmen sich beide Teams kaum etwas. Dennoch verzeichnen die Franken bei den Special Teams leichte Vorteile, denn im Powerplay wussten sich die Nürnberger in den Playoffs zu steigern – die Eisbären dagegen nicht.

Das Duell auf Augenhöhe kommt nicht von Ungefähr, bewegten sich die Kontrahenten doch auch in der regulären Saison auf nahezu identischem Niveau. Nürnberg sammelte als Tabellendritter lediglich einen Zähler weniger als die zweitplatzierten Eisbären. Und auch drei der vier Begegnungen, die vor den Playoffs auf dem Programm standen, gingen in die Overtime. Dabei behielten die Ice Tigers in allen vier Hauptrundenpartien knapp die Oberhand – also auch zweimal in Berlin.