Fazit
Hochverdienter 4:0-Auswärtserfolg zum Jahresabschluss für den Meister! Nach torlosen Anfangsdrittel machten die Münchner in Abschnitt zwei ernst und schossen die Grizzlys binnen weniger Minuten aus der eigenen Halle. Allerdings präsentierte sich der Gastgeber schon nicht mehr ganz so desaströs wie noch beim 1:8 gegen Bremerhaven, die Offensive sah dennoch keinen Stich gegen die Bullen, sodass der junge Kevin Reich im 17 DEL-Spiel zu seinem ersten Shutout kam. Damit bleibt Wolfsburg auf dem vorletzten Rang, während München die DEG überholt und als Zweiter ins neue Jahr starten wird. Danke fürs Mitlesen und einen guten Rutsch!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Michael Wolf (EHC Red Bull München)
27 Sekunden vor Ende kassiert der Münchner Kapitän noch eine Zwei-Minuten-Strafe und hat damit schon jetzt Feierabend.

Kleine Strafe (2 Minuten) für William Wrenn (Grizzlys Wolfsburg)
Können die Grizzlys bei 4 gegen 5 das nächste Gegentor verhindern? Jetzt ist die Moral bei den Wolfsburgern gefragt!

Tor für EHC Red Bull München, 0:4 durch Yannic Seidenberg
Jetzt droht den Gastgebern wieder eine derbe Klatsche! Justin Shugg kurvt mühelos durch die halbe Halle, scheitert mit seinem Abschluss aber zunächst noch an Kuhn. Den Rebound nimmt sich Seidenberg und schiebt knochentrocken ein. Das ging viel zu leicht!

Drittelfazit
Mit einem 3:0 sorgt der Meister im Mittelabschnitt für klare Verhältnisse! Zwar geben die Münchner eigentlich zu viele Strafen her, doch das Penalty Killing der Jackson-Truppe funktioniert ausgezeichnet. Ebenso können sich die Bullen auf ihrer starke Kombinationen und die Abschlussstärke verlassen. Die Grizzlys zeigen sich zumindest defensiv stark verbessert im Vergleich zum Debakel in Bremerhaven, trotz der drei Gegentreffer. Allerdings fiel ihnen vorne bis dato nicht allzu viel ein. Haben die Wolfsburger in den letzten 20 Spielminuten im Jahre 2018 noch einmal die Kraft, für ein kleines Eishockey-Wunder?

Tor für EHC Red Bull München, 0:3 durch Tobias Eder
Die Eder-Kombi mit dem dritten Streich für den Meister! Andreas Eder setzt an der rechten Bande energisch nach und passt ins Zentrum zu seinem Bruder Tobi, der den ausrutschenden Dehner umfährt und den zu spät reagierenden Kuhn überwindet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Yannic Seidenberg (EHC Red Bull München)
Nächstes Powerplay für die Wolfsburger, was den Gästen bislang jedoch keine Sorgenfalten bereitet hat.

Tor für EHC Red Bull München, 0:2 durch Yasin Ehliz
Ü-ber-ra-gen-des Tor des Meisters! Voakes spielt den Puck mit dem Rücken zum Geschehen aus der Rundung zurück ins Spielfeld zu Wolf, der viel Übersicht beweist und Ehliz auf links bedient. Der olympische Silbermedaillengewinner bleibt eiskalt und knallt das Spielgerät in den Giebel. Traumtor!

Beide Team sind, nachvollziehbarerweise, nicht mehr mit vollem Karacho auf dem Eis und gedanklich vermutlich schon im neuen Jahr. Viel Scheibengeschiebe und halbgare Abschlüsse in den Schlussminuten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mark Voakes (EHC Red Bull München)
Der Ex-Wolfsburger spielt die Scheibe über die Bande und bekommt eine Strafe wegen Spielverzögerung aufgebrummt.

Jeremy Welsh fasst sich noch mal ein Herz und zieht von halblinks volles Mett ab - guter Save von Aus den Birken-Vertreter Kevin Reich.

Tor für EHC Red Bull München, 0:1 durch Konrad Abeltshauser
Das ist der erste Treffer der Partie! München holt sich an der blauen Linie die Scheibe und spielt es dann blitzschnell aus. Shugg hätte links am Bullykreis schon abschliessen können, legt aber noch einmal zurück auf den blanken Abeltshauser, der den Puck fast durch das Netz hindurch jagt. Keine Chance für Kuhn.

Ein "Wunder vom Mittellandkanal" wird es hier heute nicht mehr geben, dass ist wohl allen in der EisArena klar. Doch zumindest einen Ehrentreffer sollten die Grizzlys ihren treuen Fans schon noch mit ins neue Jahr geben.

Mit viel Geduld probieren die Hausherren, die Münchner Verteidigung bei 5 gegen 4 auseinander zu ziehen und aus guter Position abzuschliessen. Was bis zu dem Punkt gelingt, an dem Sparre den Puck am Tor vorbei donnert. So endet auch dieses Powerplay torlos.

Ohne weiteren Gegentreffern überstehen die Grizzlys das Unterzahlspiel, was auch daran liegt, dass Wolf bei seinem One-Timer-Versuch unter lautem Johlen von den Rängen der Schläger zerberstet.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrew Bodnarchuk (EHC Red Bull München)
Bodnarchuk darf gleich wieder zurück in die Kühlbox, da er laut Schiedsrichter-Meinung den Schläger seines Gegenspielers festgehalten hat.

Hans Kossmann hat in der Drittelpause scheinbar gut auf seine Männer eingewirkt, die sich trotz des aussichtslosen Spielstands in jeden Schuss werfen. Die Einsatzbereitschaft stimmt also nach wie vor.

Falls die Grizzlys mit dem Vorhaben aus der Kabine gekommen sind, hier noch eine furiose Aufholjagd zu starten, dann ist aus diesen Bestrebungen durch das 0:4 jegliche Luft herausgelassen worden.

Was aussieht wie ein Powerplay, ist ein sehr druckvoller Drittelbeginn des EHC. So dominant tritt ein Meister auf.

Ab geht's ins letzte Drittel. Schaffen die Wolfsburger hier noch das Comeback? Oder zumindest erstmal den Ehrentreffer?

Kleine Strafe (2 Minuten) für Andrew Bodnarchuk (EHC Red Bull München)
Der EHC-Akteur legt etwas zu ruppig Hand an Daniel Sparre - so gibt es das erste Überzahlspiel für das Team mit den wenigsten Powerplay-Toren der gesamten DEL.

Um ein Haar direkt das vierte hinterher: Stajan mit dem Querpass zu Boyle, dessen Direktabnahme Kuhn mit einem Weltklasse-Reflex halten kann.

Das erste Ausrufezeichen des Tabellenvorletzten! Spencer Machacek kommt am rechten Bullykreis relativ unbehelligt zum Abschluss und prüft Reichs ganzes Reaktionsvermögen. Gutes, offenes Spiel, das die beiden Kontrahenten hier aufs Eis bringen!

München wieder komplett! Da hat Don Jackson seine Reihe exzellent eingestellt, das Penalty Killing ist einfach nur allererste Sahne!

Andi Eder mit der dicken, dicken Gelegenheit, die Führung auf 2:0 auszubauen: Abeltshauser gewinnt den Scheibenbesitz im eigenen Drittel und spielt sofort den Vertikalpass in die Spitze. Dort haben die Bullen ein 2 gegen 1, doch Eder entscheidet sich für den Torschuss und scheitert.

Verschenktes Powerplay der Hausherren, die nicht ein einziges Mal wirklich in die Formation kommen. Zudem muss Daniel Sparre verletzt vom Eis und ist auf direktem Weg in die Kabine.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Armin Wurm (Grizzlys Wolfsburg)
Für die Wolfsburger geht es weiter wie in Bremerhaven: Es hagelt Strafen. Schon nach 57 Sekunden ermöglicht Wurm den Gästen das erste Powerplay wegen Beinstellens.

Das hätte es doch sein müssen! Karachun und Latta, die beiden auffälligsten Akteure der Gastgeber, arbeiten unermüdlich im Forechecking und erobern sogar das Spielgerät. Doch Letztgenannter hat das Visier nicht eingestellt und trifft nur den Aussenpfosten.

Das Mitteldrittel ist im Gange und beginnt mit rund 30 Sekunden Überzahl für die Grizzlys!

Drittelfazit
Die Zuschauer in der Wolfsburger EisArena haben ein munteres erstes Drittel gesehen, bei dem lediglich die Tore fehlten. Bisher konnten beide Teams jeweils zwei, drei gute Möglichkeiten für sich verzeichnen, die aber allesamt von den starken Goalies zunichte gemacht wurden. Mit Jerry Kuhn im Kasten scheint zumindest vorerst das Scheibenglück bei den Wolfsburger zurückgekehrt sein, zudem vermeidet das Team von Hans Kossmann im Vergleich zum letzten Spiel die unnötigen Strafen und Unterzahlspiele. So ist vor dem zweiten Abschnitt noch alles völlig offen zwischen Meister und Tabellenvorletzten!

Um ein Haar erzielt der Meister in Unterzahl die Führung: Ex-Grizzly Mark Voakes stiebitzt auf rechts die Scheibe und hat plötzlich freie Bahn in Richtung Wolfsburger Kiste. Dort bestätigt Kuhn allerdings den guten Eindruck des ersten Drittels und hält auch diesen Schuss aus Nahdistanz mit allem was er hat.

Beinahe die Grizzly-Führung! Sebastian Furchner legt mit viel Übersicht in den Slot zu Nick Latta, der direkt abzieht und nur an der überragenden Schonerabwehr von Kevin Reich im Münchner Tor scheitert.

Auch im Tor der Grizzlys gibt es heute einen Wechsel im Vergleich zum Debakel gegen die Pinguins: Jerry Kuhn ersetzt den glücklosen David Leggio und steht direkt im Mittelpunkt. Der Goalie bereits mit einigen guten Saves in den Anfangsminuten.

So könnte es schon eher gehen für die Hausherren: Nick Latta arbeitet gut in der Rundung und bringt Björn Krupp an der blauen Linie in Schussposition. Den One Timer kann Kevin Reich, der heute anstelle von Danny Aus den Birken den Kasten des EHC sauber halten soll, mühelos parieren.

Heidewitzka, war das knapp! Mit viel Müh und Not verteidigen die Grizzlys in Unterzahl das 0:0. Was die Strafen angeht, sollten sie sich aber im weiteren Spielverlauf unbedingt zurückhalten. Gegen den Meister könnte das sonst arg ins Auge gehen.

In der Wolfsburger EisArena ist die Scheibe auf dem Eis, ab geht die Post!

In Sachen Auswärtssieg stehen die Chancen auf jeden Fall alles andere als schlecht für den Meister der letzten drei Jahre. Die beiden bisherigen Aufeinandertreffen der aktuellen Spielzeit gewannen die Bayern mit 4:0 und 5:1. Und auch wenn die Gesamtbilanz zuletzt recht ausgeglichen war (6:4), ist die Autostadt stets ein gutes Pflaster für die Münchner gewesen: Acht der letzten neun Begegnungen in Wolfsburg konnten die EHC-Bullen für sich entscheiden.

Naturgemäss ist die Stimmungslage beim Serienmeister aus München eine ganze andere. Zwar ist in dieser Saison noch nicht alles Gold beim EHC, dennoch steht die Truppe von Don Jackson auf Rang drei und attackiert die Düsseldorfer EG und die Adler aus Mannheim. Trotz des 1:8 der Grizzlys in Bremerhaven, erwartet Jackson ein dickes Brett, das es zu bohren gilt: "Gegen Wolfsburg geht es darum, weniger Fehler zu machen und in Führung zu gehen. Das ist auswärts sehr wichtig." Routinier Michi Wolf schlägt in die gleiche Kerbe: "Wir müssen schauen, dass wir weiter gut spielen, weiter Tore schiessen und weiter Punkte holen." Klingt soweit doch recht simpel.

Für den heutigen Gastgeber ist es eine Spielzeit zum Vergessen, die Grizzlys stehen auf dem vorletzten Rang der DEL. Dabei schien die Weihnachtszeit ein bisschen Besserung zu bringen: Binnen drei Tagen gewannen die Wolfsburger mit 6:1 gegen die formstarken Straubing Tigers und 3:0 bei den Kölner Haien. Doch dann folgte vor zwei Tagen die schallende 1:8-Klatsche im Nordduell bei den Fischtown Pinguins. Dementsprechend tief sass auch der Frust bei Sebastian Furchner: "Das, was zuletzt gut war, haben wir heute vermissen lassen. Es war indiskutabel." Gegen die Münchner soll den Fans nun ein versöhnlicher Jahresabschluss geboten werden.