Fazit:
Unter dem Strich ist der schwedische 5:2-Sieg auch in der Höhe nicht unverdient. Über weite Strecken der Begegnung waren die Skandinavier die stärkere Mannschaft, präsentierten sich enorm eingespielt und passsicher. Die USA hingegen liessen vor allem im ersten Drittel komplett die Körperlichkeit vermissen und hatten nur vereinzelt gute Phasen. In Hinblick auf das deutsche Spiel gegen die Amerikaner am morgigen Abend (20:20 Uhr) sollte man sich trotzdem nicht zurücklehnen. So wirkte das Powerplay von Team USA brandgefährlich. Allgemein war das Tempo im Spiel sehr hoch und wird für Deutschland nur schwer zu gehen sein.

Tor für Schweden, 5:2 durch Joel Eriksson Ek
Das zweite Empty Net-Tor! Joel Eriksson Ek schnappt sich die Scheibe an der blauen Linie und versucht eigentlich nur, sich das Spielgerät vorzulegen. Dabei nimmt er aber schon so viel Schwung auf, dass er nur noch hinterherschauen muss, wie der Puck in die Maschen trudelt.

Schweden ist wieder komplett, doch die USA ziehen erneut den Goalie!

John Hynes scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben und nimmt ein Timeout. Tatsächlich steht noch fast eine ganze Minute auf der Uhr.

Tor für Schweden, 4:2 durch Victor Hedman
Das ist die Entscheidung! Mit zwei Feldspielern weniger erobern sich die Schweden die Scheibe im gegnerischen Drittel. Zwar herrscht ein wenig Traffic vor dem Kasten, Victor Hedman trifft trotzdem das leere Tor.

Zwingende Abschlüsse stehen allerdings noch nicht zu Buche. Deshalb verlässt jetzt auch Goalie Alex Lyon das Eis!

Klasse Doppelpass zwischen Matthew Boldy und Cole Caufield! Sowas würde man auch in der DEL gerne öfter sehen, da geht es innerhalb von Sekunden nach vorn.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Joel Eriksson Ek (Schweden)
Auch mit Torhüter sind die USA nun überzählig, denn Joel Eriksson Ek wird für einen überharten Bandencheck hinausgestellt.

Nach dem Powerbreak wird nun auch offiziell die Crunchtime eingeleitet. Lange kann es nicht mehr dauern, bis John Hynes den Torwart zieht.

Verteidiger Seth Jones schaltet sich immer wieder in das US-amerikanische Angriffsspiel ein. Auch an der Bande beackert er die beiden gegnerischen Abwehrmänner.

Hinter dem Kasten scheint das bevorzugte Gebiet von Will Smith zu liegen, denn dort setzt sich der Youngster erneut mit Leichtigkeit gegen einen Verteidiger durch. Der 19-Jährige spielt sich hier ins Rampenlicht.

Gefährlicher Konter über Brock Nelson und Matthew Boldy, doch Jonas Brodin eilt nach hinten und kann noch blocken. Die USA scheinen im Laufe des Spiels immer stärker zu werden.

Brady Tkachuk ist in ein erstes kleines Techtelmechtel involviert. Mit Pontus Holmberg, der ihn wohl unabsichtlich rammt, leistet er sich ein Wortgefecht.

Apropos Wechsel: Kurzzeitig sieht es stark danach aus, dass die USA einen sechsten Feldspieler auf dem Eis haben. Sie kommen gerade noch ohne Strafe davon, doch auch das spricht für die fehlende Abstimmung bei den Amerikanern.

Wechsel auf beiden Seiten. Es wirkt ein wenig wie die Ruhe vor dem Sturm vor einer packenden Schlussphase.

Das erste Powerplay der US-Amerikaner war deutlich druckvoller. Allerdings ist die Rolle von Brady Tkachuk hervorzuheben, der sich immer wieder anbietet und es auch mal im Alleingang probiert.

Cole Caufield, Johnny Gaudreau, Brady Tkachuk - da ist richtig Qualität auf dem Eis. Wohl ein wenig zu viel für die Torpfosten, die immer wieder aus der Verankerung gerissen werden.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Tim Heed (Schweden)
Die Tatsache, dass Tim Heed wegen eines Fouls an Ryan Leonard auf die Strafbank geschickt wird, spricht dafür, dass die USA ihre Drangphase erst einmal fortsetzen werden.

Das ist nun eine ganz entscheidende Phase. Bleiben die Amerikaner am Drücker oder übernimmt Schweden wieder die Kontrolle?

Die USA belohnen sich damit für einen starken Auftakt in das Schlussdrittel. Allerdings hatten sie auch den Mittelabschnitt sehr energisch begonnen und später nachgelassen.

Tor für USA, 3:2 durch Brock Nelson
Es wird noch einmal spannend! Wieder kommt der Pass von hinter dem Tor, diesmal von Johnny Gaudreau. Mit Brock Nelson befindet sich der Mitspieler in perfekter Schussposition, der Mann von den New York Islanders netzt aus kurzer Distanz ein!

Will Smith - nein, nicht der Schauspieler, sondern Stürmer Nummer Dreizehn im US-amerikanischen Kader, glänzt mit einem tollen Pass von hinter dem Tor. Der 19-Jährige spielt noch am Boston College.

Kaum sind Joel Farabee und Shane Pinto wieder auf dem Eis, legen die USA einen energischen Shift hin. Auf Reihe Drei muss das DEB-Team morgen aufpassen.

Die Nordamerikaner bemühen sich, gehen nun mal früher in den Forecheck. Das rächt sich aber sofort, es läuft sogleich der schwedische Konter.

Und auf geht es in das Schlussdrittel! Team USA holt sich immerhin schon einmal das Auftaktbully.

Drittelfazit:
Im Grossen und Ganzen ist Schweden hier weiterhin die dominante Mannschaft, legt wohl auch aufgrund der grösseren Eingespieltheit eine deutlich bessere Passqualität an den Tag. Die USA hatten mit einem dominanten Powerplay und dem anschliessenden Anschlusstreffer eine starke Phase - diese hielt allerdings nicht mal fünf Minuten an, kurz vor der Pause legte Schweden wieder nach.

Eine Statistik, die niemand braucht: Schweden hat bislang genau einen Pass mehr gespielt als die USA. Allerdings ist die Qualität der Zuspiele wirklich bemerkenswert.

Tor für Schweden, 3:1 durch Marcus Johansson
Schweden sticht eiskalt zu! Die Passqualität der Skandinavier ist heute einfach richtig stark. Über mehrere Stationen und Rasmus Dahlin kommt das Hartgummi zu Marcus Johansson, der aus dem linken Bullykreis rasant in das nahe untere Eck eindrischt!

Die dritte Reihe um Ryan Leonard, Shane Pinto und Joel Farabee scheint sich schon mehr gefunden zu haben als das Starensemble um Cole Caufield und Brady Tkachuk.

Die Nordamerikaner können über zwei Mann kontern. Joel Farabee schiesst aber auf den langen Schoner, anstatt den zentral mitgelaufenen Shane Pinto zu bedienen.

Das starke Powerplay sowie der Anschlusstreffer sollten den USA nun eigentlich dazu animieren, die Drehzahl weiter hochzuhalten.

Tor für USA, 2:1 durch Zach Werenski
Aus dem Powerbreak heraus kommen die USA doch noch zum Anschlusstreffer! Die Scheibe komm von rechts, Seth Jones verteilt sie wunderbar in der Drehung weiter nach links zum heraneilenden Zach Werenski. Der 26-Jährige von den Columbus Blue Jackets zieht aus dem Bullykreis trocken ab und trifft ins lange Winkeleck!

Die zweite Powerplay-Formation um Trevor Zegras kann hingegen keinen Druck mehr aufbauen, Schweden ist wieder komplett.

Team USA findet sofort in die Formation und legt ein äusserst vehementes Powerplay hin. Johnny Gaudreau und Cole Caufield ziehen gefährlich an, noch will die Scheibe aber nicht hinter die Linie.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Linus Johansson (Schweden)
Strafe wegen Haltens. Nun darf sich die US-amerikanische Powerplayformation um Tkachuk und Cole Caufield beweisen.

Luke Kunin fährt einen harten Check an der Bande und setzt damit endlich mal ein Zeichen. Bislang spielen die Nordamerikaner nur wenig körperlich, auch von Kapitän Brady Tkachuk ist noch nicht viel zu sehen.

Die USA leisten sich derzeit viel zu viele Puckverluste im Aufbau und lassen sich deshalb in das eigene Drittel drängen.

Carl Grundström mit der Riesenmöglichkeit auf das 3:0! Der 26-Jährige von den LA Kings wird von Erik Karlsson exzellent in den Lauf geschickt und lässt sich im Eins-gegen-Eins mit Alex Lyon fast aufreizend viel Zeit. Letztlich bleibt der Goalie Sieger.

Aufbaufehler von Johnny Gaudreau, den zwei Schweden aber nicht bestrafen können. Dennoch: Schweden wirkt in der Spielanlage deutlich reifer.

Der Gegentreffer ist natürlich ein herber Dämpfer für Team USA, das die Angelegenheit nun wieder etwas vorsichtiger angeht.

Tor für Schweden, 2:0 durch Lucas Raymond
Ein Highlight jagt hier das nächste. Nach einem Lattenknaller bleiben die Skandinavier am Drücker. Lucas Raymond hat am linken Bullykreis den Platz und jagt einen wundervollen Handgelenksschuss in das nahe Eck. Was für eine Körperhaltung!

Auch die erste Annäherung der Schweden hat es in sich! Auffällig ist, dass die Akteure beider Teams immer wieder gefährlich aus der Drehung abziehen. So nun auch Carl Grundström, der jedoch an Alex Lyon hängenbleibt.

Team USA kommt wie die Feuerwehr aus der Kabine, legt eine komplett verbesserte Körpersprache an den Tag.

Der Puck geht zuerst an die Nordamerikaner, die mit einem Pfostenschuss von Seth Jones auch sofort ein dickes Ausrufezeichen setzen!

Drittelfazit:
Schweden führt nach einem Drittel hochverdient mit 1:0 gegen die USA. Auch die Nordamerikaner deuteten ihr grosses Potenzial in vielen Szenen an, agierten als Team aber nicht so geschlossen und eingespielt wie die Skandinavier. Insgesamt herrschte im ersten Drittel auch im Vergleich zum vorangegangenen Deutschland-Spiel ein sehr hohes Tempo.

Es laufen die Schlusssequenzen des ersten Drittels. Schweden erspielt sich momentan ein klares Plus an Abschlüssen, auch wenn diese nicht mehr allzu zwingend sind.

Mit grosser Leichtigkeit zieht Lucas Raymond auf der linken Seite an Seth Jones - seinerseits einer der besten Verteidiger der NHL - vorbei und kommt über Umwege auch noch zum Abschluss.

André Burakovsky wird am rechten Eck gesucht und gefunden und sondert den nächsten Abschluss der Tre Kronor ab.

Wieder harmonieren die Schweden in der Offensive prächtig. Linus Johansson bekommt die Scheibe im rechten Bullykreis perfekt auf die Kelle gespielt, Alex Lyon macht aber rechtzeitig das Eck zu.

Von der Länge her zog sich das Deutschland-Spiel am Nachmittag wie Kaugummi, hier wird der Spielfluss bisher allerdings kaum unterbrochen.

Johnny Gaudreau legt quer auf Kevin Hayes, der den Kasten nur knapp links verfehlt. Man hat den Eindruck, dass hier jederzeit ein Tor fallen kann.

Es bleibt dabei, Schweden wirkt eingespielter. Womöglich muss sich Team USA auch erst einmal an die in Europa übliche grössere Eisfläche gewöhnen. In Deutschland zum Beispiel spielt nur Schwenningen auf NHL-Massen.

Immer wieder versuchen es die USA aus spitzem Winkel. Jake Sanderson knallt die Scheibe unter den Querbalken, von wo aus sie allerdings Richtung Bande weiterspringt. Da fehlen nur Millimeter!

Mit der Strafzeit gegen die USA hat es sich damit natürlich erledigt. DIe Nordamerikaner starten den direkten Gegenangriff.

Tor für Schweden, 1:0 durch Joel Eriksson Ek
Eine Strafe gegen die USA wegen Beinstellens ist bereits seit einigen Sekunden angezeigt. Schweden schafft es in die Formation und setzt den zwischen den Bullykreisen herumgeisternden Joel Eriksson Ek in Szene. Der Center von den Minnesota Wild trifft schön aus der Drehung in das linke Winkeleck!

Früh geht es ins erste Powerbreak. Vielversprechende Torannäherungen waren auf beiden Seiten schon vorhanden.

Team USA findet nun besser in die Partie! Joel Farabee hat bei einem Konter viel Platz, doch Filip Gustavsson kann sich erneut auszeichnen und reisst die Stockhand hoch.

Auf der Gegenseite rückt Seth Jones mit auf und probiert es aus spitzem Winkel. Auch von rechts kommt noch ein Schuss aus eigentlich unmöglicher Position. Womöglich hat man den schwedischen Goalie Filip Gustavsson ein wenig als Schwäche ausgemacht.

Wow! Adrian Kempe zieht wunderschön aus der Drehung ab und scheitert an Alex Lyon. Der Nachschuss geht dann an den Pfosten!

Die Tre Kronor erwischen den etwas besseren Start, wirken eingespielter. Eines muss man sagen: Die Stimmung auf den Rängen war während des Spiels des DEB-Teams deutlich besser.

Beide Teams beschnuppern sich noch, und dennoch ist das Tempo schon deutlich höher als im vorangegangenen Spiel zwischen Deutschland und der Slowakei.

Und los! Die Schweden gewinnen das Startbully und erspielen sich gleich die erste Gelegenheit. Auf Zuspiel von Lucas Raymond zieht Joel Eriksson Ek aus spitzem Winkel ab.

Schweden liegt im Medaillenspiegel auf dem vierten Platz, hat die WM zuletzt 2017 und 2018 gewinnen können. Für die USA, die das Kontinentalturnier lange Zeit vernachlässigten, stehen im letzten Jahrzehnt einzig ein paar Bronzeränge zu Buche. Der letzte Titel wurde 1960 eingefahren.

Die jeweiligen Starting Six: Für Schweden beginnen Filip Gustavsson im Tor, Erik Karlsson, Victor Hedman, Lucas Raymond, Adrian Kempe und Joel Eriksson Ek. Team USA startet mit Alex Lyon im Tor, Zach Werenski, Seth Jones, Johnny Gaudreau, Matthew Boldy und Brock Nelson - zu Beginn der Partie werden sich also gleich einmal zwölf NHL-Akteure auf dem Eis befinden.

Man kann es nicht genug betonen: Zu den schon erwähnten Stars gesellen sich bei den US-Amerikanern auch noch Spieler wie Cole Caufield, um den die Montreal Canadiens ihre Franchise neu aufbauen, oder der so spielstarke Center Trevor Zegras, der vor einem Jahr noch das Cover des offiziellen NHL-Videogames schmückte. Auf diese Weltmeisterschaft darf man sich definitiv freuen!

Auf Team USA gilt es aus deutscher Sicht ein besonderes Augenmerk zu legen, denn schon morgen um 20:20 Uhr steht für das DEB-Team gegen die Nordamerikaner das zweite Gruppenspiel an. Das Viertelfinale sollte für alle drei bislang erwähnten Mannschaften Pflicht sein. In Hinblick auf die Finalrunden spielt jedoch auch die genaue Platzierung eine Rolle - auf die Schweiz oder Kanada möchte man sicher nicht schon im Viertelfinale treffen.

Die USA nehmen das Turnier ebenfalls deutlich ernster als in vergangenen Zeiten. Mit Brady Tkachuk von den Ottawa Senators verfügt man über einen spielstarken Akteur, der auch eine in Europa eher ungewohnte Härte einwerfen kann. Verteidiger Seth Jones von den Chicago Blackhawks sowie Johnny Gaudreau von den Columbus Blue Jackets stehen weitere absolute Stars im Kader.

Vor allem die Skandinavier treten - im Gegensatz zum Vorjahr - mit einer echten NHL-Starauswahl an. Insbesondere die schwedische Defensive hat es mit Victor Hedman (Tampa Bay Lightning), Erik Karlsson (Pittsburgh) und Rasmus Dahlin (Buffalo) in sich. Als wäre das alles nicht genug, verfügt man mit Marcus Sörensen von Fribourg-Gottéron auch noch über den besten Scorer der Schweizer National League.