Fazit
Was für ein bitterer Abend für den Schweizermeister, den SC Bern. Die Mutzen spielen im zweiten und dritten Drittel überragend, sind klar die bessere Mannschaft und gleichen die Partie 2:2 aus, nachdem sie in den ersten zwanzig Minuten zweimal kalt erwischt wurden. Es folgt, wie bereits am Dienstag, die Verlängerung. Und dort sind es wieder die Zuger, die den Sack zumachen: Fabian Schnyder trifft in der 65. Minute zum entscheidenden 3:2 und gleicht die Serie für den EVZ aus. Es steht 2:2, und damit ist alles wieder offen! Am Samstag kommt es in der Postfinance Arena in Bern zum fünften Duell.

Tor für EV Zug, 3:2 durch Fabian Schnyder
DAS GIBTS DOCH NICHT!!! Die Zuger setzten sich schon wieder in der Verlängerung durch und gleichen die Serie aus – 2:2! Zugs Diem spielt die Scheibe aus der Defensive einfach mal nach vorne, Schnyder macht sie auf den Weg, Genoni stürmt aus seinem Tor – doch der Goalie kommt zu spät. Schnyder kann den Puck am Torhüter vorbei ins Tor bugsieren. Die Bossard Arena explodiert!

Beginn Verlängerung Die Overtime läuft, fünf gegen fünf, maximal zwanzig Minuten. Los gehts!

Drittelfazit
Wie schon am Dienstag kommt es zur Verlängerung. Simon Moser erzielt für die Berner, die auch im dritten Drittel die dominierende Mannschaft sind, den Ausgleich. Und das Heimteam? Die Zuger sind seit der 21. Minute eigentlich nur noch am reagieren, kreieren selten gute Möglichkeiten. Wollen sie heute vor Heimpublikum nach einer 2:0-Führung nicht doch noch als Verlierer vom Eis gehen, müssen sie sich gewaltig steigern.

Berns Rüfenacht kommt zentral von der blauen Linie zum Abschluss, Tobias Stephan hat aber – wen überraschts? – keine Mühe den Puck zu entschärfen.

Es sind noch gut drei Minuten zu spielen in der Bossard Arena. Kommt es wieder zur Verlängerung, wie schon am Dienstag?

Schlumpf und Rüfenacht liefern sich einen kleinen, privaten Boxkampf in der Berner Zone. Ein Schiedsrichter kommt schlichtend dazu – und schickt beide auf die Strafbank, damit beide ein wenig durchschnaufen können. Weiter gehts mit vier gegen vier.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dominik Schlumpf (EV Zug)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Thomas Rüfenacht (SC Bern)

Der Ausgleich hat die Zuger wieder ein wenig aufgeweckt. Suri kurvt in der Berner Zone herum und versucht es einfach mal auf eigenen Faust. Sein Versuch, die Schweizermeister-Verteidigung zu verwirren, gelingt gar nicht mal so schlecht. Aber weil ja im Tor noch ein gewisser Leonardo Genoni steht, ist diese Einzelaktion zum scheitern verdammt.

Verwirrung vor dem Berner Tor. Da wird vor Torhüter Genoni gemurkst, gestossen, gerempelt, doch wo ist die Scheibe eigentlich? Keiner weiss es so recht, gefährlich sieht das ganze aber trotzdem irgendwie aus – bis der Schiesdrichter abpfeift und auf Bully entscheidet.

Tor für SC Bern, 2:2 durch Simon Moser
Die Berner gleichen in der Bossard Arena aus, das war bei diesem Spielverlauf auch nicht wirklich anders zu erwarten. Simon Moser bekommt die Scheibe im eigenen Drittel und kurvt bis in die Zuger Zone, wo er kaum bedrängt wird und von der rechten Seite abzieht. Die Scheibe findet den Weg ins Tor, Tobias Stephan sieht beim Abwehrversuch nicht ganz glücklich aus. Doch seine Sicht wird auch von einem eigenen Mann verdeckt, nicht ganz einfach für den Zuger Schlussmann also, diesen Schuss zu halten.

Und eine erste Möglichkeit in diesem letzten Durchgang für die Berner: Das Heimteam verliert den Puck vor dem eigenen Tor, doch Berns Bodenmann kann nicht reüssieren, Torhüter Tobias Stephan agiert souverän und ohne Mühe.

Beginn 3. Drittel Das letzt Drittel in der Bossard Arena läuft, findet das Heimteam den Rhythmus des ersten Durchgangs wieder?

Drittelfazit
Die Berner sind nun definitiv auch in dieser Partie angekommen. Nachdem die Mutzen in den ersten zwanzig Minuten regelrecht überrannt wurden, sind sie im zweiten Durchgang die spielbestimmende Mannschaft. Durch einen glücklichen Treffer – ein Eigentor der Zuger – schaffen sie den Anschluss bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff. Und auch in der Folge powern die Berner weiter, ohne dafür aber belohnt zu werden. Die Zuger werden die Pause gut gebrauchen können, ein paar Minuten um durchzuschnaufen ist nun absolut notwendig für das Heimteam.

Auch wenn die Zuger wieder komplett sind, hört der SCB nicht auf, Tobias Stephan im Zwanzigsekundentakt zu fordern. Zuerst ist es Müller, der am starken Schlussmann der Zuger scheitert und dann ist es Arcobello, der seinen Meister in Stephan findet.

Kurz vor der zweiten Drittelspause können die Berner nochmals in Überzahl agieren. Und gleich wird es auch richtig gefährlich, Mark Arcobellos Schuss geht an den Pfosten. Die Berner bleiben aber in der gefährlichen Zone drin, das Heimteam ist gefordert!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Dominik Schlumpf (EV Zug)

Das Heimteam ist wieder komplett. Restlos überzeugen konnten die Berner in diesen zwei Minuten nicht, da sie in Überzahl agieren konnten. Sicher, da waren ein paar Abschlüsse, ein paar schöne Pässe hin und her vor dem Tor von Tobias Stephan. Für einen Torerfolg war das aber nicht zwingend genug. Es geht weiter mit fünf gegen fünf.

Kleine Strafe (2 Minuten) für David McIntyre (EV Zug)

Für einmal wieder ein Lebenszeichen des Heimteams: Sven Senteler zieht zentral von der blauen Linie ab. Auch wenn sein Schuss nicht ein Schuss, sondern ein Geschoss ist, bekundet Leonardo Genoni damit keine Mühe damit.

Die Berner powern unaufhörlich weiter, es scheint so, als hätte Kari Jalonen in der Pause genau den richtigen Ton getroffen. Hischier scheitert zwar alleine vor Tobias Stephan, aber die Rollen sind nun definitiv getauscht worden. War das Heimteam im ersten Drittel unwiderstehlich, sind es nun die Mutzen, die kaum zu stoppen sind.

Die Schweizermeister hat den Schalter umgelegt, wirkt nun aggressiver und riskiert auch mal was. Der bisherige Lohn war der Anschlusstreffer. Und spielen die Mutzen so weiter, nun ja, dann könnte das heute noch ein ziemlich erfolgreicher Abend werden.

Tor für SC Bern, 2:1 durch Martin Plüss
Die Berner erzielen den Anschlusstreffer, oder besser gesagt, der EV Zug verhilft den Gästen zum Anschlusstreffer. Berns Plüss kurvt in der Zuger Zone umher, wird nicht angegriffen, kann machen was er will. Er bringt die Scheibe von links vors Tor – und dort wird der Puck von Santeri Alatalo ins eigene Tor abgelenkt. Torhüter Tobias Stephan versteht die Welt nicht mehr.

Beginn 2. Drittel Die Partie in Zug geht weiter, 2:0 steht es für das Heimteam. Können sich die Berner von diesem Schock erholen?

Drittelfazit
Die Zuger führen absolut verdient mit 2:0 in der Bossard Arena. Die Heimmannschaft ist aktiv, spielt stringent nach vorne – und ist vor allem äusserst effizient. Aus drei, vier sehr guten Chancen erzielen sie zwei Treffer. Die Berner sind vollkommen perfplex, Coach Kari Jalonen muss nun in der Pause den richtigen Ton finden.

Die Zuger spielen wie von einem anderen Stern und kommen sogar in Unterzahl zu Chancen, Josh Holden kann aber einen Konter nicht wunschgemäss abschliessen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Timo Helbling (EV Zug)

Tor für EV Zug, 2:0 durch Fabian Schnyder
Die Berner werden also tatsächlich für ihre Unachtsamkeit bestraft. Zugs Nolan Diem kurvt durch die Abwehr des Schweizermeisters hindurch, als gäbe es nichts einfacheres. Kurz vor der Tor schiebt er aus linker Position die Scheibe noch vor dem Kasten, wo Schnyder nur noch einzuschieben braucht. 90 Prozent dieses Treffers muss Noland Diem, dem Unaufhaltsamen, zugesprochen werden. Was für eine Einzelleistung!

Die Berner machen sich das Leben schwer. Zuerst muss Arcobello für zwei Minuten auf die Strafbank aufgrund eines Stockschlags, zwei Minuten später mach es ihm Teamkollege Gerber nach. Und die Zuger? Die schaffen es zwar nicht, etwas Zählbares zustande zu bringen, aber sie drücken und versuchen und machen, was sie können, immerhin.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Beat Gerber (SC Bern)

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mark Arcobello (SC Bern)

Tor für EV Zug, 1:0 durch Dominic Lammer
Und das Heimteam geht in der Bossard Arena in Führung. Auf der linken Seite setzt sich David McIntyre durch und kurvt bis in die Berner Zone, dort hat er alle Zeit der Welt, schaut einmal hoch und spielt den Puck in die Mitte, wo die Scheibe dann via Martschinis Schlittschuh zu Lammer kommt, der zentral abzieht und trifft.

Die Berner sind wieder komplett. Der EVZ agiert im Powerplay zu wenig stringent, zu wenig zwingend auch, so wird das natürlich nichts mit einem Tor in Überzahl.

Die Zuger fahren einen gefährlichen Konter. Carl Klingberg wartet vor der Berner Zone auf den Puck und wird dort auch angespielt. Er zieht alleine auf das Genoni, im letzten Moment wird er aber von Blum entscheidend gestört. Dafür gibts eine Strafe für den SCB-Spieler, aber die Chance ist wenigstens vereitelt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Eric Blum (SC Bern)

Gleich zu Beginn der Partie ist viel Tempo drin, ganz anders als am Dienstag, als lange nicht wirklich viel passierte. Die Berner kommen bereits zu Chancen, die Zuger ebenfalls. Ausserdem werden schon die ersten kernigen Checks ausgeteilt. Das kann ja heiter werden heute Abend.

Spielbeginn Los gehts in der Bossard Arena, die vierte Final-Partie zwischen Zug und Bern läuft. Kann das Heimteam die Serie ausgleichen? Oder ziehen die Berner wieder mit zwei Siegen Vorsprung davon?

Die Partie in der Bossard Arena in Zug beginnt in ungefähr vierzig Minuten – und dann werden wir mehr wissen.

Aber natürlich gab den Zugern der Sieg am Dienstag in der Verlängerung einen Schub und das nötige Selbstvertrauen, um in dieser Final-Begegnung vielleicht doch nochmal zurückzukommen und richtig gefährlich zu werden.

Darum ist es auch völlig klar, dass sich die Spieler und der Trainer des Schweizermeisters vor der vierten Begegnung entspannt geben und sich auf ihre Stärken berufen. Sinnbildlich sagte der SCB-Center Luca Hischier im Vorfeld: "Wir sind überhaupt nicht beunruhigt."

Doch wirklich beunruhigen muss das den SCB nicht. Sie führen ja immer noch mit 2:1 in dieser Begegnung – und heute kann die Mannschaft in der Zuger Arena ihre wohl grösste Stärke ausspielen: Kein Team in der Schweizer Hockeyliga tritt auswärts so dominant auf wie die Equipe von Kari Jalonen. Der Meister konnte die letzten neun(!) Partien in der Fremde für sich entscheiden. Und über die ganze Saison betrachtet stehen 17:8 Siege in der Qualifikationen und 5:0 Siege in de Playoffs zu Buche, wenn die Berner als Gast antraten.

In diesem Final sah es eigentlich perfekt aus für den Schweizermeister: Die ersten zwei Spiele haben die Mutzen für sich entscheiden können und am Dienstag, in der dritten Begegnung dann vor Heimpublikum, da führte man bis vier Minuten vor Schluss mit 1:0. Doch dann drehten die zuvor harmlosen Zuger plötzlich auf, erzielten kurz vor der Sirene den Ausgleich und holten sich dann dank dem entscheidenden Treffer von Suri in der Overtime das Break zum 1:2.