Das war es für heute. Danke fürs Mitfiebern und bis Dienstag!

So hat in dieser Serie zum vierten Mal die Auswärtsmannschaft gewonnen. Am Dienstag geht es dann mit Spiel 5 in Bern weiter!

Wie eigentlich in jedem Spiel dieser Serie begann Servette besser, bereitete Bern viel Mühe. Man sorgte für Abschlüsse, kam zu Abprallern und gewann die Mehrzahl der Bullys und Zweikämpfe. Doch wie schon in den letzten beiden Spielen verpassten es die Grenats, sich für den guten Start zu belohnen. So war es der SCB, der nach einer frappanten Leistungssteigerung im Mitteldrittel in Führung gehen konnte. Weil vom Heimteam keine wirkliche Reaktion kam, ging Bern wie schon in den letzten beiden Spielen mit einem 2:0-Vorsprung ins letzte Drittel. 
 
Im mentalen Bereich dürfte das für den SCB doch eine Herausforderung gewesen sein. Nach sehr gutem Start wurden die Berner dann auch wieder passiver, verwalteten den Vorsprung. Servette war über weite Streck zu ungefährlich. Erst eine Strafe wegen Spielverzögerung brachte die Genfer fünf Minuten vor Schluss heran. Als Servette in den letzten Minuten noch um den Ausgleich kämpfte, raubte McSorley seinem Team mit einem missglückten Poker der letzten Chance (dazu später mehr).

Das reicht jedoch nicht! Bern verpasst es zwar gleich mehrfach, das Spiel mit einem "Empty-Net-Goal" zu entscheiden. Damit gleicht der SCB diese Serie wieder aus!

Die letzte Minute aus angelaufen und Mayer hat seinen Kasten verlassen.

Jetzt versucht Bern natürlich die Zeit von der Uhr zu nehmen.

Doch dieser Trick geht in die Hose: Der Stock von Gerber ist korrekt und die Unparteiischen sprechen die nach Regelwerk korrekte Strafe gegen Servette aus. Dies 2:19 Minuten vor Schluss!

McSorley greif wieder einmal in die Trickkiste: Er will, dass der Stock respektive die Beugung davon von Gerber ausgemessen wird.

Genf kommt als Sieger aus dem Zweikampf an der Bande, Bezina bringt den Puck einfach mal aufs Tor. Dort lauert ein Grenat auf den Abpraller, Genoni ist jedoch sicher zur Stelle.

Bern kann hier aber geschickt für Entlastung sorgen, hält die Scheibe lang in der offensiven Zone und nimmt den Genfern so ein wenig den Wind aus den Segeln.

Bern hat es nach guten Startminuten im letzten Drittel verpasst, die Entscheidung noch vehementer zu suchen. Jetzt steht wieder eine heisse Schlussphase an!

Ist denn das die Möglichkeit? In letzter Sekunde der Überzahl wird Kast zu viel Platz gelassen. So findet er ROMY im Slot, der direkt abzieht und das Ding ins nahe Eck hoch zimmert!

...Genf beginnt besser als noch in der letzten Überzahl, kann sich gleich festsetzen. Nach einem Fehlpass kann aber Arcobello vorerst befreien.

Nach einem Befreiungsschlag übers Plexiglas muss Grassi wegen Spielverzögerung raus. Jetzt ein Tor und die Vernets brennt wieder...

Die Zeit läuft hier natürlich gegen das Heimteam. Wohl auch deshalb kommt von Bern in der Offensive immer weniger. Ob das noch bestraft wird?

Nächste gute Szene der Genfer! Kast ist schneller an der Scheibe als Almquist. Verzögert geschickt und findet den aufgerückten Antonietti. Dessen Slapshot wird von Genoni aber zwischen Arm und Oberkörper eingeklemmt.

Eine Szene, die zeigt, dass hier noch alles möglich ist. Richard beweist einmal mehr viel Übersicht. Der Versuch von Bezina misslingt dann, doch so kommt die Scheibe kurz vor der Grundlinie zurück zum Genfer Topscorer. Richard versucht es dann aus eigentlich unmöglich Winkel, doch da Genoni nicht in Position ist, geht sein Schuss zwischen Torhüter und Kasten durch!

Die Stimmung im Stadion ist gereizt. So regt man sich nach einem korrekten Offside-Pfiff gewaltig auf, ein Pfeifkonzert brandet so durch die ausverkaufte Vernets!

Bern ist hier irgendwie wieder im Verwaltungsmodus. Das sieht zwar sehr souverän aus, die letzten beiden Spiele haben aber bewiesen, wie schnell sich das ändern kann

Big Save von Robert Mayer! Grassi hat die Entscheidung auf dem Stock, visiert aus dem Slot den rechten Winkel an, findet jedoch nur die dank einem sehenswerten Reflex rechtzeitig hochschnellende Fanghand!

...erst in den letzten Momenten sieht das wie ein Powerplay aus, doch Winnik schiesst nur Rüfenacht ab und Franssons Geschoss zischt am Tor vorbei.

Servette hat hier jedoch viel Mühe, kommt kaum einmal in die offensive Zone...

Die Mutzen kommen mit viel Zug aus der Garderobe, suchen das 0:3. Nach einem Stockschlag von Boychuck in der Offensive bietet sich Genf nun aber die Chance zum Anschluss!

Bei einer neuerlichen Aufholjagd sind die Genfer aber arg geschwächt: Abwehrchef Henrik Tömmernes wird heute nicht mehr aufs Eis zurückkehren.

Das (vielleicht) letzte Drittel läuft.

Was hat Kari Jalonen seinen Spieler in der ersten Pause wohl gesagt? Was es auch war, es hat gewirkt! Die Berner waren im Vergleich zum zaghaften ersten Drittel kaum wiederzuerkennen und erspielten sich zahlreiche Chancen, sorgten aber insbesondere dafür, dass die Genfer Defensive kaum einmal durchatmen konnte. So war die Führung durch Grassi nach 29 Minuten die logische Folge. Eine Reaktion des Heimteams blieb weitgehend aus. Erst in den letzten Minuten und nach dem 0:2 durch Moser konnte Servette an den guten Auftritt im ersten Abschnitt anknüpfen. So ist es im dritten Spiel in Folge der Fall, dass der SCB zur zweiten Pause mit 2:0 führt. Ob das Spiel heute wieder in der Verlängerung enden wird?

Fransson kommt in der letzten Minute mehrmals zum Abschluss, sorgt damit auch für Gefahr, die Scheibe fällt aber nicht wie gewünscht. So nimmt Bern erneut eine 2:0-Führung mit ins letzte Drittel.

...zumindest werden sie nun wieder etwas aktiver. Genoni kann einen Schuss von Skille nicht festhalten, die Berner Defensive klärt jedoch, bevor ein Genfer profitieren könnte.

Zum dritten Mal in Folge liegen die Genfer nun mit 0:2 zurück. Man darf gespannt sein, ob man diesen Rückstand erneut wettmachen kann...

Servette wirkt hier ein wenig von der Rolle. Das hat vielleicht auch mit der Abwesenheit von Henrik Tömmernes zu tun. Der Schwede fehlt seit mehreren Minuten, ist wohl in der Garderobe verschwunden.

Der SCB erhöht auf 2:0! Bezina verliert die Scheibe an der offensiven blauen Zone und dann geht es ganz schnell: Rüfenacht nimmt Tempo auf, findet vor dem Tor MOSER der die Scheibe direkt ins nahe Eck ablenken kann!

Nach einem Scheibenverlust von Berthon in der neutralen Zone kann Arcobello losziehen, ist aber auf sich alleine gestellt. So bringt der mit einem Slapshot provozierte Abpraller vor Mayer nichts. Immerhin ist die Strafe gegen Boychuck abgelaufen.

Nach einem schönen Abschluss von Fransson kommen die Berner zu einem Konter. Haas wird wunderschön freigespielt, hämmert die Scheibe direkt aufs Tor. Zu zentral, wie sich herausstellt und Mayer ist souverän zur Stelle.

Der Kanadier kommt Winnik nicht nach und versucht den Genfer mit dem Stock zu stören, hakt dann aber ein und muss folgerichtig in die Kühlbox.

Servette reagiert nun, kommt wieder vermehrt in die Offensive. Dabei hat Bozon plötzlich den Ausgleich auf dem Stock, scheitert aber aus kurzer Distanz am stark reagierenden Genoni!

Bern belohnt sich für die Leistungssteigerung! Almquist zieht von der blauen Linie ab, Mayer wird die Sicht genommen und GRASSI lenkt die Scheibe perfekt ab, sodass sie zwischen Fanghand und Schoner hindurch ins Netz fliegt!

Das Heimteam hat nun auch bei numerischer Gleichheit unheimlich viel Mühe, sich aus der eigenen Zone zu lösen. Es wirkt fast so, als hätten die beiden Teams in der Pause die Rollen getauscht!

Das war zwar eine klare Steigerung, machte man doch mächtig Druck und liess die Genfer nie zu einem Wechsel kommen. Bis auf ein Geschoss von Ebbet, dass mit Rüfenacht von einem eigenen Spieler geblockt worden war, gelingt dem SCB aber zu wenig Konkretes.

Der SCB kommt mit mehr Schwung aus der Garderobe. So holt Heim mit einem schönen Dribbling eine Strafe heraus, da Bezina seinen Zug zum Tor nur mit einem Haken unterbinden kann.

Da muss Sciaroni einfach mehr draus machen: Halbrechts kommt er frei vor Mayer zum Abschluss, bringt seinen Versuch aber noch nicht mal aufs Tor, die Scheibe fliegt am linken Pfosten vorbei.

Weiter geht´s! Moser kehrt dabei nach sieben Sekunden von der Strafbank zurück.

Servette ist im Duell mit dem Qualifikationssieger einmal mehr die bessere Mannschaft. So muss Bern froh sein, nach diesem ersten Drittel nicht hinten zu liegen. Die Schussstatistik von 13:5 muss zwar mit Vorsicht genossen werden, da das Genfer Spiel ja auf Schüsse und Abpraller ausgelegt ist. Dennoch zeigt es, dass die Gastgeber hier schlicht aktiver sind. Bern ist seinerseits viel bemühter ihre Präsenz auch physisch zu markieren. In der Offensive bleibt man aber weiterhin zu harmlos. Fünf Schüsse sind da schlicht zu wenig.

Wie bitter ist das denn? Die letzten Sekunden laufen, da vertändeln die Genfer die Scheibe und ein aufgerückter Berner holt zum Slapshot aus, trifft Fransson aus kürzester Distanz. Der Siegtorschütze vom Donnerstag humpelt zur Pause in die Garderobe.

Der Genfer Druck ist riesig! Über eineinhalb Minuten spielen hier dieselben Spieler und das Heimteam riecht mehrmals an der Führung. Erst als Gerber einen Querpass in die Fangnetze lenken kann, darf der SCB mal durchatmen.

Im Anschluss an die beste Berner Szene, ein Querpass vors Tor sorgt für Unruhe vor Mayer, hakt Moser bei Bezina ein, legt diesen am Ende auch mit den Beinen. So kann nun Genf erstmals im Powerplay agieren.

Was ist mit dem Berner Powerplay los? Auch hier will kein Tor gelingen.

Noch ist Bern in dieser Serie ohne ein Treffer im Powerplay. Weil die Genfer aber sehr giftig agieren, dürfte sich das auch in dieser Überzahl nicht ändern.

Nun ist die erste Strafe der Partei Tatsache. Rubin wird wegen eines Hakens in die Kühlbox geschickt.

Stark, wie Richard hier den sich anbahnenden Check von Heim antizipiert, die Scheibe kurz freilässt und den Berner robust abprallen lässt.

Zumindest was die Spielanteile betrifft, gestaltet sich das Geschehen nun ausgeglichener. Bern hat mehr von der Scheibe, kommt mit seinen Schüssen aber einfach nicht bis zum Tor. So bleibt Servette mit seinen Gegenstössen das gefährlichere Team.

Nachdem Burren die Scheibe an der offensiven blauen Linie vertändelt kommen die Genfer zum Kontern. Rod wartet bei einer 3-gegen-2-Situation aber zu lange, sodass sein Versuch eines Querpass von einem Berner Stock in die Luft abgelenkt wird.

Der SCB bleibt in seinen Aktionen schlicht zu harmlos. So sorgt Rüfenacht nach knapp neun Minuten mit einem harmlosen, da zu langsamen Flachschuss dafür, dass Mayer erstmals eingreifen muss.

Anders die Heimmannschaft, die bei Möglichkeiten nicht lange zögert und die Scheibe geradlinig aufs Tor bringt. So provozieren sie bereits den ein oder anderen Abpraller und sorgen für weit mehr Gefahr vor Genoni als die Mutzen vor Mayer.

Wie fast schon üblich in dieser Serie kommen die Genfer besser aus den Startblöcken, waren aktiver. Erst nach über fünf Minuten kommen die Gäste mal über längere Zeit in die offensive Zone, eine Chance will dabei aber nicht herausschauen.

Bern ist hier bemüht Emotionen ins Spiel zu bringen. So ist es wieder Sciaroni, der nach verlorenem Duell, um ein Icing zu verhindern, Mercier noch in den Rücken stösst.

Erste dicke Chance der Partie! Kast bedient nach einem schnelle Gegenstoss den halbrechts freistehenden Riat. Der Youngster fackelt nicht lange, zieht halbhoch ab und Genoni kann in Extremis mit der Fanghand abwehren. So holpert die Scheibe am rechten Torpfosten vorbei.

Tanner Richard ist enerviert und reklamiert bei den Unparteiischen, zeigt ihnen seine blutige Lippe. Was war passiert? Boychuck ging ihn hart an, traf bei den Genfer mit dem Stock im Gesicht.

Nun hat auch Eric Blum seinen ersten Einsatz. Um seine dick geschwollene Backe zu schützen agiert dieser heute mit einem Helm mit besonderem Schutz.

Sciaroni markiert mit einem ersten harten aber sehr fairen Check ein erstes Zeichen.

Genug des Vorgeplänkels. Nun gilt es ernst!

Beim SCB sind für die verletzten Mursak und Kamerzin der Ausländer Boychuck und 24-jährige Marti ins Lineup gerückt.  Bei Servette bleibt die Aufstellung, bis auf die bereits erwähnt Hereinnahme von Skille unverändert. 

Die Trainer sind aber nicht nur wegen Verletzungen zu Umstellungen gezwungen. Chris McSorley muss heute wieder auf Tommy Wingels verzichten. Der Stürmer gab nach mehrwöchiger Verletzungspause am Donnerstag sein Comeback (und erzielte das 1:2), wurde nach einem grenzwertigen Check gegen die Schulter (oder eben den Kopf) von Mursak vorsorglich für ein Spiel gesperrt. Für ihn kehrt mit Jack Skille ebenfalls ein längere Zeit verletzter ausländischer Stürmer zurück. Beim SC Bern fehlt Stürmer Alain Berger wegen eines rücksichtslosen Stockschlags gegen Goran Bezina.

Neben den 96 anstrengenden Minuten und der bitteren Niederlage musste Bern auch physisch unten durch. Gleich drei Spieler mussten während der Partie das Eis verlassen. Während Mursak (Gehirnerschütterung) und Kamerzin (Knieverletzung und Saisonaus) heute fehlen werden, steht Eric Blum trotz anders lautender Bericht heute im Lineup. Dies kommt etwas überraschend, hatte der Verteidiger doch einen Schuss voll ins Gesicht kassiert. Ebenfalls positiv ist, dass Untersander nach seinem Comeback heute erneut im auflaufen kann. Nach einer Saison mit bisher erst sieben Einsätzen wegen Gleichgewichtsstörungen eine sehr gute Nachricht.

Es war das zweitlängste Spiel in der Geschichte des Schweizer Eishockeys. Fast 96 Minuten rangen sich die beiden Mannschaften alles ab. Weniger als 48 Stunden nach diesem Abnützungskampf geht es nun weiter. Es ist zwar noch früh in den Playoffs, dennoch stellt sich bereits die Frage wessen Beine nach diesem Kraftakt frischer sind. Für die Genfer spricht das Momentum, die Chance Bern vor eigenem Publikum an den Rand des Ausscheidens zu stossen. Für Bern spricht die grössere Breite, kann man die Eiszeiten doch besser über die vier Linien verteilen.

Eigentlich wurde die Serie als eine klare Sache eingestuft. Die Rollenverteilung war klar: Da war Bern, der Titelfavorit nach einer souveränen Qualifikation, in der man auch zahlreiche Spiele gewann, in denen man nicht vollends zu überzeugen wusste. Den Genfern, die in sechs Serien gegen den SC Bern seit 2002 nie in die nächste Runde einziehen konnten, wurde trotz des eindrüclichen Endspurts in der Qualifikation wenig zugetraut. Nun führt man nach drei Spielen mit 2:1 und hat vor eigenem Publikum die grosse Chance auf den 3. Sieg. Der grosse Favorit wankt.

Herzlich Willkommen zum Spiel 4 in der Serie zwischen dem SC Bern und Genève-Servette HC!