Fazit:
Mit einem 28:23-Sieg über die deutsche Mannschaft sichert sich Kroatien seinen Platz unter den besten Sieben und damit die Teilnahme am Turnier um die Olympiaqualifikation. Obwohl auch die Balkan-Handballer den Sport heute nicht neu erfanden, dominierten die Kroaten die Partie über einen Grossteil des Spiels, allen voran mit Manuel Štrlek, der acht Treffer zum Triumph seines Teams beisteuerte. Auf deutscher Seite kann man sich immerhin über mangelndes Lehrgeld nicht beschweren. Ob in Abwehr oder Offensive, dem DHB-Team wurden heute vor allem die vielen technischen Fehler zum Verhängnis. Einer der Besten auf deutscher Seite war Jens Schöngarth, der in der zweiten Halbzeit ins Spiel fand und mit sechs Treffern die lange vermissten Tore aus dem Rückraum machte.
Für das deutsche Team geht als also morgen um alles. Im Duell mit dem Verlierer aus der Partie zwischen Dänemark und Slowenien muss sich die Mannschaft von Dagur Sigurdsson den Platz unter den besten Sieben erkämpfen.

Tooor für Kroatien, 28:23 durch Igor Karačić

Die Partie ist nochmal von einer Verletzung unterbrochen: Nach einem Stoss des kroatischen Kreisspielers bleibt Jens Schöngarth liegen. Eine Verletzung wäre nach seiner Leistung heute richtig bitter. Der 26-Jährige steht aber wieder.

Tooor für Deutschland, 27:23 durch Hendrik Pekeler

Tooor für Kroatien, 27:22 durch Manuel Štrlek

Tooor für Deutschland, 26:22 durch Matthias Musche

Tooor für Kroatien, 26:21 durch Ivan Čupić

Tooor für Deutschland, 25:21 durch Uwe Gensheimer
Nach seinem ersten vergebenen Siebenmeter bringt Gensheimer die Strafwürfe jetzt gewohnt sicher und mit seiner speziellen Handgelenkdrehung am Keeper vorbei im Netz unter.

In dieser Phase entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Auf beiden Seiten sitzen die Würfe, für Deutschland könnte das bei fünf Toren Rückstand für die verbleibenden fünf Minuten jedoch mehr als knapp werden.

Gelbe Karte für Dagur Sigurdsson (Deutschland)

Tooor für Kroatien, 25:20 durch Manuel Štrlek

Tooor für Deutschland, 24:20 durch Matthias Musche

Tooor für Kroatien, 24:19 durch Ivan Slišković

Tooor für Deutschland, 23:19 durch Michael Kraus

Tooor für Kroatien, 23:18 durch Manuel Štrlek

2 Minuten für Erik Schmidt (Deutschland)

Tooor für Deutschland, 22:18 durch Jens Schöngarth

Mirko Alilović liefert im kroatischen Tor eine starke Partie ab. Von den hohen Würfen auf seinen Kasten pariert der Balkan-Keeper gefühlt jeden zweiten. 42 Prozent gehaltene Bälle stehen für den Zwei-Meter-Mann insgesamt in der Statistik.

Tooor für Kroatien, 22:17 durch Igor Vori

Aus dem Spiel heraus ist Jens Schöngarth mittlerweile Deutschland bester Werfer. Die Taktik mit einem zusätzlichen Feldspieler in Person von Martin Strobel im Angriff und dem anschliessenden Wurf aus dem Rückraum geht weiterhin auf.

Tooor für Deutschland, 21:17 durch Jens Schöngarth

Tooor für Kroatien, 21:16 durch Domagoj Duvnjak

Tooor für Kroatien, 20:16 durch Zlatko Horvat

Tooor für Deutschland, 19:16 durch Uwe Gensheimer

Tooor für Deutschland, 19:15 durch Jens Schöngarth
Das deutsche Team holt im Angriff einen zusätzlichen Feldspieler von der Bank, setzt damit die kroatische Abwehr stärker unter Druck und Schöngarth kann ungehindert aus dem Rückraum abfeuern.

Sigurdsson zieht direkt die nächste und letzte Grüne Karte hinterher. Mit einem 6:1-Lauf ist Kroatien noch weiter davongezogen. Während sich Duvnjak zurück nimmt, spielen sich besonders Štrlek und Kopljar in Szene.

Tooor für Kroatien, 19:14 durch Ivan Čupić

Auch in den zweiten Durchgang startete das DHB-Team überzeugend. Auch im zweiten Durchgang reisst wieder der Faden. Besonders in der Abwehr gehen die Deutschen viel zu zögerlich zu Werke und erlauben den Kroaten einfache Würfe aufs Tor. Dagur Sigurdsson nimmt die Auszeit.

Tooor für Kroatien, 18:14 durch Manuel Štrlek

Tooor für Kroatien, 17:14 durch Domagoj Duvnjak

Tooor für Deutschland, 16:14 durch Jens Schöngarth

Tooor für Kroatien, 16:13 durch Manuel Štrlek
Mit einem langen Pass über das gesamte Spielfeld wird Manuel Štrlek eingesetzt, der die letzten Meter zum Tor im Flug überbrückt und den Ball am Keeper vorbei ins Tor setzt.

Tooor für Kroatien, 15:13 durch Marko Kopljar

Riesenparade von Silvio Heinevetter! Über drei Stationen kommt das Leder im Tempogegenstoss zu Damir Bičanić, der von halblinks Richtung Tor abzieht. Deutschlands Keeper reisst mit einem riesen Reflex die Arme hoch und kann den Wurf mit der Hand parieren.

Tooor für Kroatien, 14:13 durch Igor Vori

Tooor für Deutschland, 13:13 durch Johannes Sellin

Tooor für Deutschland, 13:12 durch Uwe Gensheimer
Deutschland ist wieder bis auf ein Tor dran! Schöngarth holt mit viel Druck auf die Abwehrlücke der Kroaten einen Siebenmeter raus, den Gensheimer verwandelt.

Gleich die erste Unterbrechung des Durchgangs: Beim Rangeln um den Ball fällt Patrick Wiencek dem gerade erst ins Spiel gekommenen Ilija Brozović auf den Fuss, der vorerst wieder Richtung Bank humpelt.

Weiter geht's in Doha! Noch eine gute Minute sind die Kroaten zu Beginn der Halbzeit in Unterzahl.

Halbzeitfazit:
Mit 13:11 trennen sich die beiden Teams zur Halbzeitpause. Nach einem starken Beginn der deutschen Mannschaft, der die Fehler gegen Katar fast vergessen machte, liess sich das DHB-Team im Verlauf der Partie das Spiel aus der Hand nehmen und taumelte von zwei Toren Vorsprung zu zwischenzeitlich drei Toren Rückstand. Verantwortlich dafür waren hauptsächlich zu inkonsequente Abwehrleistungen und zu unüberlegte Aktionen in der Offensive. Nicht zuletzt fehlten Würfe aus dem Rückraum, um im Angriff variabler zu sein. Auf kroatischer Seite wurden die deutschen Fehler dankend angenommen. Starspieler Domagoj Duvnjak hat bislang noch nicht richtig ins Spiel gefunden, was aus deutscher Sicht für die zweite Halbzeit auch nicht zu hoffen ist. Mit zwei Toren Unterschied ist für die nächsten 30 Minuten noch alles drin!

Tooor für Deutschland, 13:11 durch Jens Schöngarth

2 Minuten für Igor Vori (Kroatien)

Tooor für Kroatien, 13:10 durch Domagoj Duvnjak

Tooor für Deutschland, 12:10 durch Johannes Sellin

Tooor für Kroatien, 12:9 durch Ivan Čupić

Tooor für Deutschland, 11:9 durch Johannes Sellin

7-Meter verworfen
von Zlatko Horvat (Kroatien) Wichtiger Impuls aus dem Tor! Den zugegebenermassen schwach geworfenen Siebenmeter pariert Silvio Heinevetter mit der Brust.

Dagur Sigurdsson zieht Konsequenzen aus der nachlassenden Defensivleistung und schickt Johannes Sellin aufs Feld. Was in den ersten zehn Minuten richtig gut funktionierte, ist dem deutschen Team im Verlauf der Halbzeit verloren gegangen.

Tooor für Kroatien, 11:8 durch Manuel Štrlek

Gelbe Karte für Ivan Slišković (Kroatien)

Tooor für Deutschland, 10:8 durch Patrick Wiencek

Tooor für Kroatien, 10:7 durch Ivan Čupić
Wieder dauert es vor dem kroatischen Tor zu lange, von den deutschen Rückraum-Shootern halten sich bislang noch alle zurück. Die Schiedsrichter pfeifen das passive Spiel ab und im Gegenzug haut Ivan Čupić nach einem Tempogegenstoss Silvio Heinevetter den Ball um die Ohren.

2 Minuten für Hendrik Pekeler (Deutschland)

Tooor für Kroatien, 9:7 durch Ivan Slišković

Gelbe Karte für Hendrik Pekeler (Deutschland)

Tooor für Deutschland, 8:7 durch Uwe Gensheimer

Das Überzahlspiel kann Sigurdssons Team ganz und gar nicht ausnutzen. Mit zögerlicher Defensive und Fehler im Offensivspiel erlauben die Deutschen Kroatien sogar zwei Tore Führung. Das DHB-Team selbst wartet jetzt seit acht Minuten auf einen Treffer.

Tooor für Kroatien, 8:6 durch Luka Stepančić

2 Minuten für Marko Kopljar (Kroatien)

Tooor für Kroatien, 6:6 durch Marko Kopljar
Was ein Hammer von Kopljar! Mit angezeigtem Zeitspiel muss der Rückraumspieler den Wurf nehmen, schraubt sich über Wiencek und knallt die Pille mit 97 km/h an Heinevetter vorbei ins Tor.

Tooor für Kroatien, 5:6 durch Ivan Slišković

Die Deutschen scheinen die Enttäuschung aus dem Spiel gegen Katar aus den Trikots geschüttelt zu haben. Von den Unkonzentriertheiten in der Defensive ist kaum etwas zu sehen, Silvio Heinevetter hat schon früh ins Spiel gefunden. Die kleinsten Unaufmerksamkeiten werden von den Kroaten jedoch mit erfolgreichen Tempogegenstössen bestraft - zurücklehnen darf sich hier also niemand.

Tooor für Deutschland, 4:6 durch Martin Strobel

Tooor für Kroatien, 4:5 durch Manuel Štrlek
Nach einem Abstimmungsfehler in der deutschen Offensive setzt Kroatien zum Tempogegenstoss an, den Manuel Štrlek mit einem Wurf aus sieben Metern eiskalt abschliesst.

Tooor für Kroatien, 3:5 durch Ivan Slišković

Tooor für Deutschland, 2:5 durch Patrick Wiencek

Tooor für Deutschland, 2:4 durch Uwe Gensheimer

Gelbe Karte für Ivan Slišković (Kroatien)

Tooor für Kroatien, 2:3 durch Ivan Čupić

Tooor für Deutschland, 1:3 durch Uwe Gensheimer
Schöne Teamleistung des deutschen Teams: Wienceks Wurf vom Kreis kann Kroatiens Keeper nur abprallen lassen, Gensheimer ist zur Stelle und verwandelt im Fall zum 1:3.

Heinevetter streckt sich zur ersten Parade! Marko Kopljar Wurf von halbrechts wäre oben links eingeschlagen, der deutsche Keeper ist auf der Höhe und verhindert den Ausgleich.

Tooor für Deutschland, 1:2 durch Patrick Groetzki

Kuriose erste Spielunterbrechung: Die Torlinie ist abgeblättert und Silvio Heinevetter bastelt sich mit Klebeband und kompetenter Unterstützung des deutschen Mannschaftsarztes eine neue Abgrenzung.

Tooor für Kroatien, 1:1 durch Manuel Štrlek

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Jens Schöngarth
Jens Schöngarth schreibt seinen Namen als Erster auf die Anzeigetafel. Mit einem wuchtigen Wurf vom Kreis holt der 26-Jährige, der sich während des Turniers oft mit der Bank zufrieden geben musste, die erste Führung für die Deutschen.

Auf geht's in Doha und rein in das Duell um ein Ticket nach Rio!

Blicken wir also statt in die Chronik lieber in die Ali Bin Hamad Al-Attiyah Arena, in der die beiden Teams das Spielfeld für die Nationalhymnen betreten. In wenigen Minuten kann es hier losgehen!

Blickt man auf die Bilanz der bisherigen Aufeinandertreffen, hat das Team um THW Kiels Welthandballer Domagoj Duvnjak deutlich die Nase vorn. Von den letzten fünf Partien konnte Kroatien vier für sich entscheiden, darunter auch die Finals um die Weltmeisterschaft 2003 und den Olympiasieg 2004, die vielen Handballfreunden noch in Erinnerung sein werden.

Als Gruppenerster zogen auch die Handballer vom Balkan ins Achtelfinale ein, in dem sie sich dann gegen Brasilien unerwartet schwer taten und mit nur einem Tor Unterschied das Ticket für die nächste Runde buchten. Nach einer knappen Partie gegen Polen, bei der das Team von Slavko Goluža schliesslich mit 24:22 den Kürzeren zog, gilt es heute auch für den Weltmeister von 2003, das Turnier versöhnlich zu beenden.

Für das DHB-Team geht es jetzt um einen Platz unter den besten Sieben, der die Teilnahme an den Qualifikationsspielen für Olympia sichern würde. "Das ist ein brutal wichtiges Spiel", betonte Rückraumspieler Michael Kraus, "Wir dürfen jetzt nicht abschalten, das wäre kontraproduktiv." Aber auch mit voller Konzentration steht der deutschen Mannschaft, bei der Steffen Weinhold heute wegen einer Adduktorenzerrung höchstens zu vereinzelten Einsätzen kommt, mit Kroatien keine Laufkundschaft gegenüber.

Leere Blicke, lange Gesichter - nach der 26:24-Niederlage gegen Katar war die Enttäuschung bei Team und Fans gross. Bis auf das Unentschieden gegen Dänemark marschierte die deutsche Mannschaft Sieg für Sieg bis ins Viertelfinale, wo der Traum vom grossen Coup ein jähes Ende fand. Mit dem wohl schwächsten Auftritt bei dieser WM und einigen zumindest diskutablen Schiedsrichterentscheidungen konnte das Team von Dagur Sigurdsson gegen den Gastgeber nicht bestehen. "Nach der Niederlage hat sich jeder erst mal versteckt und eingegraben", sagte Teammanager Oliver Roggisch, "Aber wir haben jetzt noch zwei Endspiele für Olympia, wir wollen und werden uns belohnen für ein gutes Turnier."