Beide Spieler konnten sich in diesem Drittrunden-Match nicht auf ihren Aufschlag verlassen. Sowohl Alex de Minaur als auch Flavio Cobolli feuerten unter 60 Prozent ihrer ersten Aufschläge in das gegenüberliegende Feld. In solch einem Duell hat der Australier natürlich die besseren Karten, denn er ist einer besten Return-Spieler auf der Tour. Mit der Sicherheit aus einer 2:0-Satzführung fand Alex de Minaur im dritten Satz seine Sicherheit beim Service zurück und gab nur noch ein einziges Spiel ab. Damit qualifiziert sich der Australier zum dritten Mal in Folge für die vierte Runde der Australian Open.

Flavio Cobolli wehrt sich nochmal mit allem was er hat und zwingt den Australier über das 40:40 zu gehen. Eine zu weit geschlagene Rückhand aus vollem Lauf ermöglicht de Minaur jedoch den zweiten Match-Punkt. Den verwandelt der Top-10-Spieler mit einem wunderbaren Passierball, vorbei an den Augen des vorstürmenden Coballi. Spiel, Satz und Sieg Alex de Minaur.

Allerdings ist de Minaur jetzt nicht mehr zu stoppen. Der Australier erkämpft sich mehrere Break-Bälle und nutzt die Schwäche im ersten Aufschlag von Cobolli (11/18) und darf nun zum Match servieren.

Dennoch hat Cobolli seinen Mut noch nicht verloren und spielt bei eigenem Aufschlag zwischenzeitlich sogar Serve and Volley, wodurch er sich eine 40:30-Führung erspielt.

Allerdings lässt Alex de Minaur dem Italiener im dritten Durchgang keine Chance auf ein Returnspiel. Der Australier gewann im dritten Satz88 Prozent seiner ersten Aufschläge und 83 Prozent seines zweiten Service.

Die medizinische Auszeit hat der Italiener offensichtlich für sich genutzt und seine Quote durch das zweite Aufschlagspiel auf 60 Prozent gewonnene erste Aufschläge angehoben. Noch ist für den Aussenseiter nicht Schluss.

Nach diesem Rückschlag nimmt Cobolli eine medizinische Auszeit.

Jetzt kann es auf einmal ganz schnell gehen. Alex de Minaur gewinnt sein zweites Aufschlagspiel ohne Punktverlust und gewann im dritten Satz jeden ersten Service, den er im Feld unterbringen konnte (5/5). Cobolli hingegen steht erneut bei einer mageren Quote von 50 Prozent.

Erst sieht es im zweiten Aufschlagspiel nach einem ähnlichen Ablauf wie zuvor aus, doch dann gerät Flavio Cobolli unter grossen Druck und vergibt am Ende eine 40:15-Führung. Ein herber Rückschlag für den Italiener.

Zu Beginn des dritten Durchgangs kann Alex de Minaur sein Niveau bei eigenem Aufschlag anheben und das erste Spiel mit einem schnellen Ass durch die Mitte unerwartet zügig für sich entscheiden.

Beide Spieler haben mächtig an ihrem ersten Aufschlag zu knabbern und bringen jeweils unter 50 Prozent im Feld unter. Die Qualitäten von Alex de Minaur im Returnspiel sind hinlänglich bekannt, sodass er auch den zweiten Satz mit 6:3 für sich entscheiden kann.

Den folgende zweite Aufschlag von Cobolli spielt der Australier unwiderstehlich auf die Grundlinie und verhindert einen Rückschlag des Italieners. Passend zu diesem Match endet der zweite Satz mit einem Break de Minaur.

Wie nicht anders zu erwarten geht es mit vielen zweiten Aufschlägen weiter, was de Minaur in die Karten spielt. Ebenso wie sein Kollege geht der Favorit mit 30:0 bei gegnerischem Aufschlag in Führung.

Kurz darauf feuert der Top-10-Spieler einen Schmetterball ab und holt sich den Vorteil. Der folgende Schrei zeigt den Druck, den der Australier verspürt. Nachdem er den nächsten Punkt macht, kann er durchatmen, denn der zweite Satzgewinn ist Nahe.

Mit neuen Bällen darf de Minaur jetzt servieren, doch am Verlauf dieses Aufschlagspiels ändert das herzlich wenig. Wieder gibt es einen Break-Ball abzuwehren. Das macht der Australier souverän, spielt Serve and Volley und atmet kurz durch.

Fast schon obligatorisch muss Cobolli einen Break-Ball überstehen, macht das aber und kann mit einer Vorhand-Cross eine schlechte Positionierung vom Australier erzwingen, der nur ins Netz schlagen kann - Pflichtaufgabe erfüllt.

Doch einfache Aufschlagspiele scheint es in diesem Match wahrlich nicht zu geben. Alex de Minaur erläuft sich mit guter Beinarbeit einen Ball und schlägt ihn mit der Vorhand unaufhaltbar die Linie entlang zum 30:30.

De Minaur gewinnt schliesslich ein extrem wichtiges Aufschlagspiel und kann sich eine 4:2-Führung im zweiten Durchgang sichern. Cobolli muss jetzt in jedem Fall den Service durchbringen, sonst steht es hier ganz schnell 2:0 für den Favoriten.

Ebenso wie Cobolli hat de Minaur an seinem ersten Aufschlag zu knabbern und bringt nur 48 Prozent davon im Feld unter. Somit ist auch dieses Service-Game eine zähe Angelegenheit.

Das letzte Aufschlagspiel hat den Italiener wieder Mut gemacht. Er schnappt sich die ersten beiden Punkte beim Aufschlagspiel von de Minaur und eröffnet damit ein weiteres schweres Service-Game in diesem Match. Ein kurzer Ballwechsel, an dessen Ende erneut ein Vorhand-Cross-Winner für den Italiener auf dem Zettel steht, eröffnet drei Break-Chancen.

Seit langer Zeit gelingt Cobolli mal wieder ein etwas ruhigeres Service-Game, indem sein erstes Aufschlag wieder häufiger im Feld landet.

Wer jetzt auf ein einfaches Aufschlagspiel gesetzt hat, lag falsch. Auch de Minaur hat grosse Mühe, seinen Service durchzubringen und liegt früh hinten. Am Ende darf das Publikum in Melbourne dennoch jubeln, als der Fan-Liebling mit einer tiefgezogenen Vorhand-Cross das Spiel eintütet.

Alex de Minaur macht den Deckel drauf. Erneut ist es ein zweiter Aufschlag des 21-Jährigen, der ihn in Bedrängnis bringt. Dieses Mal schafft der Australier den Rückschlag und gewinnt eine kurze Rallye nach einer Rückhand-Cross.

Wieder und Wieder ringen beide Spieler um den entscheidenden Punkt im dritten Spiel des zweiten Satzes, doch irgendwie kann keiner den Deckel wirklich zumachen. Dabei spielt vor allem die fehlende Konstanz beim Service vom Italiener eine Rolle, der im zweiten Satz nur magere 38 Prozent seiner ersten Aufschläge im Feld unterbringt.

Wie viele Break-Möglichkeiten will de Minaur noch vergeben? Sein Trainer schüttelt bereits fraglos den Kopf als er auch die siebte Chance nicht nutzen kann.

Ein unplatzierter Halb-Volley von Cobolli am Netz segelt kurz dahinter ins Seitenaus, doch de Minaur kann auch den sechsten Break-Ball nicht verwerten und pfeffert seinen Rückschlag ins Netz.

Eine Rückhand mit extrem viel Backspin führt zum fünften Break-Ball für de Minaur. Wieder muss Cobolli zum zweiten Service greifen. Den kann er allerdings so gut nach aussen platzieren, dass er genügend Zeit hat, sich auf den Rückschlag vorzubereiten und diesen mit einem wuchtigen Vorhand-Cross-Winner zu sichern. Ein richtiges Ende findet dieses Aufschlagspiel aber weiterhin nicht.

Unter grossem Druck spielt der Mann aus Florenz jetzt drei saubere Punkte. Zunächst beendet er einen Ballwechsel mit einem wunderbar angeschnittenem Volley am Netz, dann holt er sich zwei zügige Punkte, indem er de Minaur keine Chance zu einem guten Return gibt. Ein Doppelfehler bringt Cobolli aber gleich wieder in Zugzwang.

Der Australier bewegt sich sehr fliessend, positioniert sich regelmässig gut zum Ball und antizipiert die Schläge von Cobolli so gut, dass er drei Break-Bälle bekommt. Eine grosse Möglichkeit früh im zweiten Durchgang.

Zur Zeit macht es den Eindruck, als ob kein Service-Game einfache Punkte bringt. Jetzt ist es de Minaur der beim gegnerischen Aufschlag mit 30:0 führt.

Trotzdem kann de Minaur hier nicht einfach weiter durchmarschieren, sondern muss gleich einen zweiten Break-Ball abwehren. Der Australier bringt seinen Herausforderer ins Laufen, bis dieser eine Vorhand mit ausgestrecktem Arm nicht mehr ins Feld bringen kann. Danach macht de Minaur kurzen Prozess, schlägt ein Ass und beendet mit einem Schmetterball. Das ist nochmal gut gegangen für den Lokalmatadoren.

Aus vollem Lauf trifft Cobolli eine Rückhand-longline etwas glücklich so genau, dass sie auf der Grundlinie landet. Es nicht sein einziger Punkt. Den vierten Punkt holt er sich, nachdem er einen Return wieder punktgenau auf die Grundlinie setzt und eine Rettungstat von de Minaur mit einem Vorhand-Volley am Netz vereitelt. Gleiches Szenario versucht er beim folgenden Break-Punkt zu forcieren, doch dieses Mal gerät ihm seine Vorhand zu weit.

Cobolli meldet sich mit einem souveränen Aufschlagspiel zurück und beginnt den zweiten Durchgang ohne grössere Schwierigkeiten. Beim letzten Punktgewinn geht er schnell in die Offensive, schreitet zum Netz und macht mit einem Volley einen Haken hinter dieses Spiel.

Sobald Flavio Coballi in seinen Aufschlagspielen nicht schnell den Punkt erzielte, erarbeitete sich Alex de Minaur die Oberhand in den Rallyes. Seinerseits gewann der Australier 69 Prozent seiner ersten Aufschläge und 73 Prozent der zweiten Versuche, womit er bei einem Service, bis auf eine Ausnahme die Kontrolle behielt. Findet Cobolli keine Lösung, könnte ihn das schnell in grosse Schwierigkeiten bringen.

Alex de Minaur behält einen kühlen Kopf, erarbeitet sich zwei Satzbälle und beendet mit einem Ass durch die Mitte stilecht zur 1:0-Satzführung.

Aber auch das dritte Aufschlagspiel in Folge wird gestohlen. De Minaur stellt mit den folgenden Ballwechseln auf 40:15 und erhält dadurch drei Break-Bälle. Nummer eins vergibt er selbst durch einen ungenauen Rückschlag, doch der Zweite sitzt. Wieder ist es eine unfassbar lange Rallye, in der Cobolli mehrfach Gewinnschläge versucht, die der Australier gekonnt erläuft und im Spiel bleibt, bis der Italiener zu viel riskiert und mit einer Vorhand-Cross ins Aus das zweite Aufschlagspiel in Serie abgibt.

Der Italiener versucht während der Ballwechsel jetzt häufiger seine Rückhand zu umlaufen. Beim ersten Schlagabtausch gelingt ihm das mehrfach hervorragend. Er bringt sich in die richtige Position und schlägt einen harten Inside-In mit der Vorhand zum Punktgewinn.

Cobolli sieht in diesem Spiel allerdings seine Möglichkeit auf das Re-Break und zeigt sich zäh. Er erarbeitet sich zwei Break-Bälle und kann tatsächlich das erste Mal in diesem Match eine längere Rückhand-Rallye für sich entscheiden. Damit holt er sich seinen zuvor verlorenen Aufschlag zurück.

Es folgt der nächste längere Schlagabtausch und wieder bleibt der Top-10-Spieler länger konzentriert und muss nur abwarten, bis Cobolli einen Rückhand-Cross ins Netz feuert. Schnell steht es 30:30.

Cobolli hat seine Lehren aus den ersten Spielen gezogen und geht jetzt schneller auf Gewinnschläge. Das zahlt sich aus, er kann die ersten beiden Bälle retournieren und geht nach einem Winner über die Vorhand-longline 30:0 beim Aufschlag des Australiers in Führung.

Natürlich riecht Alex de Minaur hier eine grosse Möglichkeit und bleibt am Drücker. Wieder schafft er es in eine Rallye und holt sich nach 16 Schlägen die dritte Break-Möglichkeit. Nachdem Cobolli zum wiederholten Male in diesem Aufschlagspiel auf seinen zweiten Service zurückgreifen muss, ist der Australier zur Stelle und belohnt sich für seine Mühen.

Beim Stand von 0:30 schüttelt sich Cobolli einmal kräftig, bläst seine Wangen auf und startet durch. Er serviert konzentriert, variiert seinen Aufschlag und stellt auf 30:30. Den nächsten Ball kann de Minaur jedoch retournieren, was wiederum Probleme beim 21-Jährigen verursacht und im ersten Break-Ball der Partie endet. Den ersten kann der Italiener abwehren, beim zweiten braucht er bereits die gnädige Unterstützung von der Netzkante.

Die Geschwindigkeiten beider Aufschläge sind nahezu identisch, doch im Return unterscheiden sich beide Spieler bereits jetzt. Cobolli unterliefen bereits neun Unforced Errors, dem australischen Favoriten hingegen nur vier. Sobald de Minaur in den Ballwechsel kommt, gerät Cobolli unter Druck. So erarbeitet sich de Minaur einen Vorteil bei gegnerischem Aufschlag.

Der eigene Service bereitet dem Weltranglisten-Zehnten absolut keine Probleme. Blitzschnell schnappt sich Alex de Minaur sein drittes Aufschlagspiel und bleibt ohne Punktverlust.

Unbeeindruckt spult der Italiener seinen Ablauf ab und beginnt erneut mit einem Ass, dieses Mal durch die Mitte. Danach schafft es de Minaur, zwei Aufschläge in Folge zu retournieren und zwingt Cobolli jeweils dazu, die Antwort ins Netz zu befördern. Den Abschluss besorgt Cobolli mit einer wuchtigen Vorhand Inside-Out, die zu diesem Zeitpunkt noch zu viel für den Favoriten aus Australien ist.

Wieder startet Alex de Minaur souverän in sein Service-Game und lässt Cobolli zwei Rückschläge unmittelbar ins Netz befördern. Erneut kann der Australier bis auf einen Zähler alle Punkte für sich beanspruchen und gibt den die Bürde des Aufschlagspiels an seinen Konkurrenten ohne Fehler zurück

Der italienische Herausforderer schlägt seinen ersten Ball ins Netz, kann aber mit einem starken Winkel beim zweiten Aufschlag ein Ass aus dem Ärmel zaubern. Er lässt de Minaur ebenfalls kaum eine Chance auf einen längeren Ballwechsel und gleicht aus.

Ohne einen grossen Schlagabtausch zu riskieren liefert der Lokalmatador ein ziemlich souveränes erstes Aufschlagspiel ab. Bis auf eine Rückhand, die er ins Aus befördert, gibt de Minaur keinen Punkt ab.

Das Match beginnt mit einem Aufschlagspiel für Alex de Minaur!

Das frenetisch klatschende Publikum begrüsst die beiden Akteure auf dem Court. Nur noch eine kurze Aufwärm-Phase und dann kann das Match zwischen Alex de Minaur und Flavio Cobolli starten.

Als Australier ist der Happy Slam für Alex de Minaur etwas ganz Besonderes. Bisher konnte die aktuelle Nummer 10 der ATP-Weltrangliste den Druck gut händeln, gewann durch Aufgabe gegen Milos Raonic und gab in der zweiten Runde insgesamt nur sechs Spiele an Matteo Arnaldi (6:3, 6:0, 6:3) ab. Sein fantastisches Return-Spiel half dem 24-Jährigen dabei, dem Italiener in sieben von zwölf Fällen den Aufschlag abzunehmen.

Flavio Cobolli steht erst zum zweiten Mal in seiner Karriere im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers und gibt sein Australian-Open-Debüt. Der junge Italiener arbeitete sich durch die Qualifikation und gewann im Anschluss überraschend sein Match gegen Nicolas Jarry. In einem umkämpften Duell feierte der Mann aus Florenz seinen bisher grössten Erfolg und gewann mit 3:2. Durch seinen folgenden 3:1-Sieg über Pavel Kotov steht der 21-Jährige in diesem Jahr bei einer Bilanz von 5:0-Siegen.

Alex de Minaur kann mit seinem Start in das Jahr 2024 zufrieden sein. Beim United Cup gewann der Australier drei seiner vier Matches, schlug in Taylor Fritz, Novak Djokovic und Alexander Zverev gleich drei Top-10-Spieler und positionierte sich im Anschluss zum ersten Mal in seiner Karriere unter den zehn besten Spielern der ATP-Weltrangliste (10.).

Herzlich willkommen zu einer weiteren Night Session bei den Australian Open. Lokalmatador Alex de Minaur duelliert sich in seinem Drittrunden-Match mit dem jungen Italiener Flavio Cobolli.