Somit geht Alexander Zverev in seinem 21. Masters-Halbfinale als Verlierer vom Platz, die zweite Finalteilnahme beim kanadischen 1.000er nach 2017 bleibt ihm also verwehrt. Der Olympiasieger von 2021 kann nun nach Cincinnati weiterreisen. Dagegen hat Karen Khachanov in Toronto noch etwas vor, steht hier zum ersten Mal im Endspiel und hofft auf den zweiten Masters-Titel nach Paris 2018. Den Finalgegner ermitteln wir jetzt gleich im Anschluss. Beim Match zwischen Ben Shelton und Taylor Fritz sind wir ebenfalls live am Ball. Viel Spass dabei!

Nach knapp drei Stunden verliert Alexander Zverev das Halbfinale beim Masters in Toronto. In einem überaus engen Match behauptete sich Karen Khachanov mit 6:3, 4:6 und 7:6. An Chancen fehlte es der deutschen Nummer eins nicht. Seinen ersten Breakball nutzte der 28-Jährige effizient, schaffte so den Satzausgleich. Der zweite bedeutete zugleich einen Matchball, doch den vergab der Hamburger. Darüber hinaus bekam der topgesetzte Deutsche im dritten Satz genügend Angebote, spielte in diesem Momenten allerdings nicht entschlossen genug. Zudem erlaubte sich der Weltranglistendritte einfach zu viele Fehler – allein 44 ohne Not. Khachanov hatte im ersten Durchgang wie aus einem Guss gespielt, vermochte dieses Niveau aber nicht aufrechtzuerhalten. Vermehrt traten Fehler auf. Mit dem Verlust des zweiten Satzes schien das Match zu kippen. Doch der an elf gesetzte Russe stabilisierte sich wieder. Am Ende war der gebürtige Moskauer der Spieler, der sich ein paar Patzer weniger erlaubte und so im entscheidenden Tie-Break mit 7:4 die Oberhand behielt.

Seinen zweiten Matchball nutzt Khachanov, bringt den ersten Aufschlag. Der Vorhandreturn von Zverev schafft es nicht übers Spielhindernis.

Khachanov serviert, kann seine erste Chance aber nicht nutzen. Die Vorhand longline passt nicht, doch der Russe schlägt noch einmal auf.

Tatsächlich bringt Zverev beide Aufschläge nicht durch, muss abermals den Zweiten bemühen, zittert den rein und setzt wenig später seine Rückhand in die Maschen. Das beschert Khachanov drei Matchbälle!

Doch der Erste kommt nicht. So entwickelt sich in der Folge ein Ballwechsel, den der Deutsche mit einer zu lang geratenen Vorhand beendet und 3:5 ins Hintertreffen gerät.

Jetzt sucht Khachanov den Weg nach vorn und hat damit Erfolg, geht 4:3 in Führung. Nun muss Zverev aufschlagenderweise liefern.

Alles ist in der Reihe. Und Khachanov bringt im Anschluss auch sein Service durch - allerdings mit Glück, weil Zverev ohne Not patzt. Beim Stand von 3:3 werden die Seiten gewechselt.

Danach versucht es Zverev abermals am Netz, bekommt den Volley aber nicht gut genug hin. Das nutzt Khachanov zum cross gespielten Rückhandpassierball.

Zwar muss der Hamburger über den Zweiten gehen, dennoch hat er als Aufschläger nun das bessere Ende, gestaltet den Ballwechsel überlegt, zieht dann an, spielt präzise, lässt den Widersacher laufen und veredelt die Sache mit dem Vorhandvolley.

Dem Russen unterläuft dann noch solch ein krasser Vorhandfehler, plötzlich liegt Zverev 2:1 vorn.

Zverev eröffnet und letztlich fehlen ein paar Millimeter. Der Ball setzt ausserhalb auf. Das Mini-Break aber holt sich der Deutsche rasch zurück, weil Khachanov leichtfertig mit der Vorhand patzt und das sichtlich selbst nicht fassen kann.

Die folgenden zwei Punkte ergattert Khachanov, hat am Ende auch den Mut und sorgt dafür, dass sich die Sache hier richtig zuspitzt. Es gibt den Tie-Break.

Khachanov muss den Zweiten bemühen. Der Rückhandreturn von Zverev trifft die Netzkante. Der Ball entscheidet sich aber, auf seiner Seite des Netzes zu Boden zu gehen. Matchball abgewehrt!

In einem wichtigen Moment fasst Zverev den Mut, spielt druckvoll, setzt nach und setzt den Rückhandflugball zum Breakball, der zugleich der erste Matchball ist.

Doch auch Zverev unterlaufen danach leichte Fehler. In diesem Spiel werden die Punkte komplett über unforced Errors vergeben. 30 beide!

Nochmals steht Khachanov mit dem Rücken zur Wand, muss sein Service halten, um im Match zu bleiben. Den ersten Punkt gibt der gebürtige Moskauer mit einem Vorhandfehler ab.

In einem längeren Ballwechsel hat Zverev das bessere Ende, setzt abschliessend den Rückhandvolley, um den sich Khachanov vergeblich bemüht. Den damit errungenen Spielball nutzt der 28-Jährige mithilfe eines Patzers des Russen. 6:5 - den Tie-Break hat der Weltranglistendritte sicher.

Dann setzt eine Rückhand von Zverev etwas zu spät auf, somit geht es über Einstand. Die Spannung steigt.

Anschliessend bleibt Zverev bei einem Netzroller des Kontrahenten ruhig, schiebt die Vorhand sicher rein und hat Spielball.

Rasch kann Zverev auf ein 30:0 bauen. Doch auch diesmal bedeutet das kein Ruhekissen. Der Russe kommt zurück. Als die Schwerkraft bei einer Rückhand des Deutschen zu spät ihre Wirkung entfaltet, steht es 30 beide.

Anders als im zweiten Satz hat Khachanov die Nerven, hält letztlich sein Service, weil Zverev nicht übers Spielhindernis hinwegkommt.

Khachanov vergibt die grosse Chance aufs 5:5, prügelt die Vorhand aus allerbester Position in die Maschen.

Zverev spielt den Vorhandpassierball, hofft kurz. Der den Ball zieht es zu spät nach unten. Danach hilft Khachanov ein guter erste Aufschlag. Das bringt den Spielball.

Anschliessend gerät Zverev ein Vorhandreturn knapp zu lang. Doch schon der nächste Zähler landet wieder auf dem Konto des Deutschen, der die Initiative sucht und den Kontrahenten zum Fehler zwingt. 15:30!

Folglich hat Khachanov jetzt richtig Druck, muss gegen den Matchverlust aufschlagen. Und der erste Punkt kommt ihm abhanden. Eine Rückhand erlangt zu spät Bodenkontakt.

Dann läuft Zverev in den Konter, kassiert einen Rückhandpassierball, den Khachanov die Linie runter spielt. Im Anschluss bringt Zverev erste Aufschlage. Mit einem Ass macht der Weltranglistendritte das Spiel zum 5:4 zu.

Gegen den angreifenden Khachanov spielt Zverev den Vorhandlob. Der schaut gut aus, setzt dann aber doch ganz knapp hinter der Grundlinie auf. Der Russe atmet durch.

Über einen zweiten Aufschlag baut Zverev den Ballwechsel gut auf. Khachanov scheitert am Netz. Dann startet der Hamburger sein zwölftes Ass.

Wiederholt behält auch Khachanov die Nerven, profitiert allerdings von zwei unnötigen Fehlern des Gegners. Auch Zverev trifft die Filzkugel nämlich mal unsauber und ermöglicht das 4:4.

Dann probiert es Khachanov mit einem Rückhandstopp, der völlig misslingt. Im Anschluss trifft der Russe den Ball abermals mit dem Rahmen. 30 beide!

Wenn auch mit Mühe, so legt Zverev doch stetig vor und reicht den Druck immer an den Widersacher weiter. Wie geht Khachanov damit jetzt um. Für den Moment scheint ihm das keine Probleme zu bereiten. Rasch sind zwei Punkte verbucht.

In  diesem Spiel bringt Zverev keinen einzigen ersten Aufschlag zustande. Dann aber trifft Khachanov die Filzkugel mit der Vorhand unsauber. Den damit errungenen Spielball nutzt Zverev mit einem Ass. Endlich ist also mal wieder der Erste gekommen.

Für den Moment vermag Khachanov die Vorlage nicht zu nutzen. Wieder kommt nur der Zweite, doch die Rückhand des Russen zieht es etwas zu spät zu Boden.

Anschliessend kommt abermals der Erste nicht. Und das führt jetzt wieder zu einem Doppelfehler. 15:30!

Mit neuen Bällen produziert Zverev seinen sechsten Doppelfehler, muss danach erneut über den Zweiten gehen. Den Ballwechsel entscheidet der zweimalige ATP-Champion dennoch für sich, weil die Rückhand longline wunderbar passt.

Letztlich zieht Khachanov das Spiel durch, gleicht zum 3:3 aus. Mit Blick auf die Gesasmtpunktzahl stehen wir jetzt bei 77:77.

Khachanov serviert nach aussen und spielt seine Vorhand dann genau in diese Ecke, erwischt Zverev so auf dem falschen Fuss. Zverev antwortet kurz darauf mit einer cross gespielten Vorhand.

Letztlich zittert sich Zverev mit zwei weiteren Punkten zum Spielgewinn. Dessen Bedeutung wird mit dem Urschrei des Deutschen untermauert, der 3:2 in Führung geht.

Danach erlauben sich beide leichte Fehler. Zverev vergibt den Spielball mit einem Vorhandflugball, der deutlich im Aus landet.

Nervenstark und ohne Angst geht Zverev dagegen vor. Der erste Aufschlag kommt, die druckvolle Rückhand dient als Angriffsball. Und der Rückhandvolley sitzt.

Khachanov setzt den Passierball. Und als Zverev wenig später ein weiterer Doppelfehler unterläuft, liegt plötzlich ein Breakball bereit.

Im Anschluss ärgert sich Khachanov über einen leichten Fehler, der Russe schlägt die Hände vors Gesicht. In der Folge glänzt Zverev mit der Kombination Aufschlag - Vorhand.

Zverev unterläuft der vierte Doppelfehler. 15:30 - es deutet sich Ungemach an. Bei den insgesamt gespielten Punkten steht es jetzt 70:70.

Abermals lässt Khachanov nichts anbrennen, gibt lediglich einen Zähler ab. Mit einem Vorhand-Winner schliesst der an elf gesetzte Russe das Spiel ab. Nach dem Satzverlust hat sich der 29-Jährige gefangen und wieder stabilisiert.

Khachanov möchte erneut nachziehen, greift mit einer Vorhand longline an und vollendet mit dem Vorhandvolley cross. Danach returniert Zverev stark, rückt sofort nach und vollstreckt mit der Vorhand.

Wenig später glänzt Khachanov mit einem gefühlvollen Vorhandstopp. Zverev antwortet mit Aufschlaggeschossen, feuert dreimal in Folge derart, dass sein Gegenüber keinen kontrollierten Return hinbekommt. Das bringt den Spielgewinn zum 2:1.

Um 21:00 Uhr Ortszeit schlägt Zverev kraftvoll auf, setzt entschlossen nach und punktet mit der Vorhand.

Khachanov macht im Anschluss wenig Federlesen, ergattert rasch zwei Spielbälle. Und mit seinem insgesamt fünften Ass beschliesst der Russe das Spiel zum 1:1.

Zverev behält die Nerven, bringt zwei starke erste Aufschläge. Da gibt es wenig zu returnieren für Khachanov. So hält der Hamburger stand und geht 1:0 in Führung.

Zverev schickt ein 216 Stundenkilometer schnelles Ass hinterher. Kurz darauf hält Khachanov mit einem Rückhandpassierball dagegen.

Sollte Zverev das Momentum, welches gerade auf seiner Seite war, so schnell wieder verspielen? Der Hamburger geht mutig zu Werke, hat auch etwas Glück und macht die Breakchance zunichte. Das ist der erste Breakball der Partie, der ungenutzt verstreicht.

Zverev gerät tatsächlich ins Schleudern, wirkt in einem langen Ballwechsel zu passiv. Mit dem 34. Schlag dieser Rally setzt Khachanov den Vorhandvolley und bekommt so einen Breakball.

Doch dann unterlaufen Zverev plötzlich zwei leichte Fehler. Einen Raunen geht durchs Publikum. 30 beide!

Nun eröffnet Zverev dem dritten Satz servierenderweise, verbucht gleich den ersten Punkt. Auch in der Folge ist die Konzentration da, um nach dem Satzgewinn, nicht in ein Loch zu fallen.

Nach dem verlorenen ersten Durchgang brauchte Alexander Zverev Geduld. Nur allmählich wusste sich der Hamburger zu steigern, fand bessere Lösungen, um Karen Khachanov aus seinem so starken Rhythmus zu bringen. Das sorgte zugleich auch dafür, dass dem Russen mehr Fehler unterliefen. Zudem funktionierte der erste Aufschlag nicht mehr so gut. Und so nahm das Match eine Wendung zugunsten des topgesetzten Deutschen.

Khachanov versucht, sich zu wehren, verballert dann aber die Vorhand, gibt das Spiel sang- und klanglos zu Null ab. Zverev nutzt seinen allerersten Breakball im Match und holt sich den zweiten Satz.

Plötzlich ist Zverev voll da, macht auch den dritten Punkt in Folge in Eigenregie, zieht die Vorhand blitzsauber die Linie runter. Das bedeutet drei Breakbälle, die zugleich Satzbälle sind.

Anschliessend zeigt Zverev Offensivgeist, geht im richtigen Moment nach vorn und vollstreckt mit dem Rückhandvolley. 0:30!

Entsprechend muss Khachanov nun gegen den Satzausgleich servieren und über den Zweiten gehen. Es entwickelt die abermals ein längerer Ballwechsel. Und Zverev spielt eine Vorhand cross. Die wird immer länger und ist nicht zu erreichen.

Am Ende greift Zverev mit einer Vorhand an, behält am Netz die Oberhand und spielt den Rückhandvolley sicher zur Seite weg, stellt auf 5:4.

In einem langen Ballwechsel muss Zverev viel laufen, tut das mit Erfolg, weil Khachanov mitunter etwas zu lässig spielt. Der Hamburger hebt die Faust. 30:15!

Zverev legt nach, beide stehen jetzt bei drei Doppelfehlern. Darüber hinaus jedoch senkt Zverev seine Fehlerquote, schlägt nach wie vor gut auf, holt dabei inzwischen mehr Ertrag raus.

Mit einem Doppelfehler lässt Khachanov den Widersacher noch näher rankommen, schickt aber nervenstark ein Ass zum Spielgewinn hinterher.

Ernsthaft verletzt hat sich Khachanov offenbar nicht, spielt weiter. Das Zu-Null-Spiel ist aber auch ihm nicht vergönnt. Zverev baut den Ballwechsel stark auf, rückt nach vorn und schliesst mit dem Rückhandflugball ab.

Khachanov serviert mit neuen Bällen und ballert sich nun ebenfalls rasch auf 40:0. Am Netz setzt der Russe den Rückhandvolley, rutscht dabei aus und geht zu Boden.

Eine unsauber gespielte Vorhand verhindert das erste Zu-Null-Spiel dieses Matches. Anschliessend narrt Zverev den Konkurrenten mit einem Stopp. Um den bemüht sich Khachanov vergeblich. Also legt der topgesetzte Deutsche auf 4:3 vorn.

Bei eigenem Aufschlag deuten sich für Zverev abermals keine Probleme an. Die Punkte sind rasch zur Hand. Erstmals in dieser Partie haben wir ein 40:0.

Im Anschluss läuft es wieder besser. Zverev probiert etwas, um den Kontrahenten aus dessen Komfortzone zu holen. Doch zu einem Breakball reicht es einfach nicht, weil dem Hamburger noch immer zu viele Fehler in die Quere kommen. Am Ende lässt es Khachanov krachen, macht das Spiel mit einem Winner zu und gleicht zum 3:3 aus.

Doch schon im nächsten Ballwechsel wirkt Zverev wieder zu passiv, agiert deutlich hinter der Grundlinie und macht irgendwann den Fehler.

Dann bekommt Zverev mal die Oberhand im Ballwechsel, übt Druck aus, steht im Feld und punktet mit der Vorhand. 30 beide!

Khachanov feuert sein drittes Ass ab. Im Anschluss serviert der Weltranglistensechzehnte nach aussen, spielt die Rückhand dann platziert auf die andere Seite des Platzes.

Zumindest die eigenen Aufschlagspiele hält Zverev, weil auf den Ersten Verlass ist. Zwei Spielbälle liegen bereit. Und nochmals ebnet der Erste den Weg zu einen zügigen Punkt und zum 3:2.

Eine nennenswerte Leistungssteigerung und eine Idee, wie dem Russen beizukommen wäre, lässt Zverev noch immer nicht erkennen.

Dann gelingt Khachanov eine blitzsaubere Vorhand longline. Genau eine Stunde ist gespielt. Wenig später nutzt der Russe den ersten seiner zwei Spielbälle, profitiert in dieser Phase von regelmässigen Fehlern des Deutschen.

Nun leistet sich auch Khachanov seinen zweiten Doppelfehler. Doch trotz der inzwischen häufigeren Patzer bleibt der 29-Jährige bei sich, verliert nicht die Ruhe und zieht sein Spiel durch.

Khachanov verballert eine Vorhand longline. Den daraus resultierenden Spielball nutzt Zverev mit einem Ass, trotzt dabei der Tatsache, bei der Aufschlagvorbereitung wieder vom Publikum gestört worden zu sein. Der Kanada-Champion von 2017 führt 2:1.

Sieben Asse hat Zverev auf dem Konto. Jetzt erlaubt sich der 28-Jährige seinen zweiten Doppelfehler. 30 beide!

Zverev trifft den Ball mit der Rückhand unsauber, schaut danach fragend Richtung Box. Eine Antwort gibt es von dort nicht.

Und so ist es dann doch wieder der formstarke Khachanov, der nach 30 beide das Spiel auf seine Seite zieht und zum 1:1 ausgleicht.

Ganz so fehlerfrei agiert der Russe mittlerweile nicht mehr. Noch kann das der Deutsche nicht für sich nutzen, weil er selbst immer noch zu häufig patzt und schlechte Entscheidungen trifft.

Wie lange ist Khachanov in der Lage, auf diesem Niveau zu spielen? Und was fällt Zverev taktisch ein, um dem Widersacher dazwischenzufunken?

Mit einem Ass verschafft sich Zverev zwei Spielbälle und nutzt wenig später den zweiten, geht erstmals in diesem Match in Führung.

Nun ist es an Zverev, den zweiten Durchgang zu eröffnen. Die ersten zwei Punkte sind rasch zur Hand.

Somit geht der erste Satz mit 6:3 an Karen Khachanov, der von Beginn an auf der Höhe war. Der an elf gesetzte Russe spielte druckvoll, leistete sich wenige Fehler. Dank guter taktischer Einstellung musste der 29-Jährige nicht immer das ganz grosse Risiko suchen. Alexander Zverev verlor zum dritten Mal in diesem Turnier den ersten Durchgang, bringt also die Erfahrung mit und weiss, was nun zu tun ist, um eine Leistungssteigerung herbeizuführen.

Diese Chance nutzt Khachanov, lässt den Ball mit gutem Auge durch, muss kurz zittern. Doch das Ding setzt knapp hinter der Linie auf.

Im folgenden Ballwechsel lockt Zverev den Kontrahenten mit einem Stopp nach vorn, wirkt dann nicht entschlossen genug. Khachanov verwertet den Volley zum dritten Satzball.

Noch gibt sich Zverev nicht geschlagen, kämpft um diesen Satz. Hilfe kommt dann abermals von der anderen Seite des Netzes. Khachanov schlägt den Ball mit der Rückhand seitlich ins Aus. Zwei Satzbälle verstreichen ungenutzt.

Auch diesmal behält Khachanov die Nerven, macht drei Punkte in Serie und hat zwei Satzbälle.

Nun hat es Khachanov in der Hand, darf den Satz ausservieren. Der erste Punkt geht ihm mit einem weiteren Fehler ohne Not verloren.

Danach schlägt Zverev stark auf. Das sechste Ass ist dabei. Wenig später liegen zwei Spielbälle bereit. Und der Olympiasieger von 2021 schlägt gleich zu, profitiert mal wieder von einem der wenigen unerzwungenen Fehler des Gegners.

Somit serviert Zverev jetzt gegen den Satzverlust. Auf dem Weg nach vorn muss der 28-Jährige einen Halbvolley mit der Rückhand spielen. Khachanov ist zur Stelle und mit dem Passierball erfolgrech.

Mehr aber ist nicht drin für die deutsche Nummer eins. Khachanov lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, verbucht die folgenden zwei Punkte und erhöht auf 5:2.

Dann gibt es den besten Ballwechsel zu sehen. Zverev zeigt sich laufstark, hetzt quer über den Pass. Dann duellieren sich beide am Netz und im Halbfeld - mit dem besseren Ende für Zverev. Ein spektakulärer Punkt!

Zverev vergibt eine grosse Volleychance. Das ist umso ärgerlicher, weil kurz darauf auch Khachanov leichtfertig patzt, mit einer Vorhand an der Netzkante hängenbleibt. Statt 0:30 steht es so eben nur 15 beide.

Anschliessend jedoch zündet Zverev zwei Asse in Folge - beide mehr als 200 km/h schnell. Damit zieht der zweimalige ATP-Champion das Spiel auf seine Seite, verkürzt auf 2:4.

Dann wird Zverev von den Zuschauern gestört, fabriziert prompt seinen ersten Doppelfehler. Ein leichter Patzer mit der Vorhand folgt. 30 beide!

Nun kann Zverev mal seine Rückhand zur Geltung bringen, macht auch umgehend den Punkt. Im Anschluss erlaubt sich Khachanov einen recht leichten Returnfehler mit der Rückhand.

Diesen zweiten Spielball nutzt Khachanov, bestimmt wieder den Ballwechsel, streut dann mal einen Stopp ein. Den erläuft Zverev zwar, löffelt seine Vorhand dann aber ins Aus. So zieht der Russe auf 4:1 davon.

Danach unterläuft Khachanov der erste Doppelfehler des Matches. Doch weil Zverev wenig später erneut ein Return misslingt, eröffnet sich dem Russen eine weitere Chance.

Nun trifft Zverev mit der Vorhand mal die Linie. Dieser Winner bringt ihm das 30 beide. Doch im Anschluss serviert Khachanov wieder gut, erzwingt den Returnfehler und hat Spielball.

Khachanov spielt praktisch fehlerlos, zeigt sich perfekt eingestellt und sorgt für Ratlosigkeit beim Gegenüber.

Khachanov hat in der längsten Rally des Matches zumeist das Kommando, macht Druck. Doch Zverev dreht den Spiess um, sucht den Weg nach vorn. Der Russe spielt den Passierball, nach dem sich der Deutsche vergeblich streckt, den Ball nicht übers Netz bringt. Das ist das Break zum 3:1 für Khachanov.

Kurz darauf setzt Zverev eine Vorhand seitlich neben die Linie und bietet einen ersten Breakball an.

Anschliessend muss Zverev auch mal den zweiten Aufschlag bemühen. Es folgt ein längerer Ballwechsel. Dieser endet, als der Deutschen die Filzkugel mit dem Rahmen trifft.

Jetzt schiesst Zverev scharf, feuert zwei Asse in Folge ab. Beide werden mit 209 Stundenkilometern vermessen.

In der Folge kommen Zverev einige leichte Fehler in die Quere. So erlangt Khachanov zügig zwei Spielbälle - und nutzt gleich den ersten mit einem Ass.

Dann produziert Khachanov seinen ersten Winner aus dem Spiel heraus - mit einem echten Vorhandgeschoss.

Den zweiten Spielball nutzt Zverev, serviert durch die Mitte. Damit ist bislang stets der Erste gekommen. Der Vorhandreturn des Widersachers schafft es nicht übers Spielhindernis.

Anschliessend kommt Zverev ins Laufen, der nächste Gewinnschlag folgt auf dem Fuss. Und dann zündet der Hamburger mit 203 Stundenkilometern sein erstes Ass.

Nun serviert Zverev, gibt den ersten Punkt mit einem weiteren Rückhandfehler ab. Danach jedoch bewundern wir den ersten Winner aus dem Spiel heraus. Den fabriziert Zverev mit einem Netzangriff und einem hohen Volley.

Nochmals schlägt Khachanov stark auf. Abermals segelt ein Rückhandreturn des Deutschen ins Aus. Damit ist das erste Spiel der Partie rasch Geschichte.

In der Folge kommt der Erste, das mündet in diesem Augenblick in das erste Ass, welches zwei Spielbälle bringt.

Soeben eröffnet Khachanov das Match. Der Russe muss den zweiten Aufschlag bemühen. Zverev semmelt seinen Rückhandreturn in die Maschen.

Zum achten Mal stehen sich die beiden Spieler in einem offiziellen Tennismatch gegenüber. Fünf der bisherigen Partien gingen an Zverev – so auch die bedeutendste Begegnung im Olympia-Final von Tokio. Auch die dann noch folgenden zwei Duelle im Jahr 2024 gingen auf Hartplatz in zwei Sätzen an den Deutschen – wie auch das allererste Aufeinandertreffen 2016 in St. Petersburg. 2018 in Roland Garros hatte Khachanov in fünf Sätzen das Nachsehen, entschied aber die nächsten beiden Partien bei den Masters in Paris 2018 und Kanada 2019 (Montréal) ganz glatt für sich.

In diesem Augenblick betreten unsere Protagonisten den Centre Court im Sobeys Stadium. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit der Stuhlschiedsrichterin Katarzyna Radwan-Cho zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Deutschen, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Zum insgesamt 21. Mal steht Zverev in einem Masters-Halbfinale, in dieser Saison ist es das erste. 2025 ist der Weltranglistendritte nur viermal derart weit gekommen – als Finalist der Australian Open, als Turniersieger des 500ers von München, als Finalist des 250ers von Stuttgart sowie in Halle (500er). Khachanov steht zum sechsten Mal in der Vorschlussrunde eines 1.000ers, hat diese Hürde einzig als Turniersieger des Masters von Paris-Bercy 2018 auch mal übersprungen. Als beste Resultate der laufenden Saison stehen für den Russen die Semifinals bei den 500ern von Barcelona und Halle zu Buche.

Im Doppel spielte Khachanov an der Seite von Andrey Rublev genau wie Zverev mit Marcelo Melo lediglich ein Match. So konnte sich auch der Hamburger fortan ganz auf die Einzelkonkurrenz konzentrieren. Diese hatte für den 28-Jährigen mit einem Zweisatzerfolg gegen den Australier Adam Walton begonnen. Im weiteren Verlauf bekam es der Rechtshänder ausnahmslos mit gesetzten Spielern zu tun, rang nach Rückstand Matteo Arnaldi (32) und zuletzt Titelverteidiger Alexei Popyrin (18) nieder. Dazwischen musste er gegen Francisco Cerúndolo (14) lediglich einen Satz gewinnen, eher der Argentinier aufgab.

In diesem Jahr genossen beide zum Auftakt ein Freilos. Khachanov stieg danach mit einem glatten Zweisatzerfolg gegen den Argentinier Juan Pablo Ficovich ein. Gegen den US-Amerikaner Emilio Nava trotzte der gebürtige Moskauer einem Satzrückstand. Seinen Weg setzte der 29-Jährige danach ohne weiteren Satzverlust fort, behauptete sich gegen den an acht gesetzten Norweger Casper Ruud und den an 26 gesetzten US-Youngster Alex Michelsen.

In einer Neuauflage des Olympia-Endspiels von 2021 trifft der topgesetzte Deutsche auf den als Nummer elf einsortierten Russen. Beide Spieler sind beim kanadischen 1.000er zum siebten Mal dabei. Zverev debütierte 2016 in Toronto und holte im Jahr darauf in Montréal den Titel. Bei letztgenannter Ausgabe war Khachanov erstmals am Start und verzeichnete 2018 und 2019 als jeweiliger Halbfinalist seine bislang besten Ergebnisse.

Herzlich willkommen zu den National Bank Open! Beim Masters-Turnier der Männer in Toronto sehen wir in dieser mitteleuropäischen Nacht mit Spannung den Halbfinals entgegen. Den Anfang machen gegen 1:00 Uhr MESZ Alexander Zverev und Karen Khachanov.