Somit verpasst David Goffin sein sechstes Masters-Halbfinale und bleibt in Shanghai wie 2016 in der Runde der letzten Acht hängen. Für Taylor Fritz geht der hier nie dagewesene Höhenflug weiter. Insgesamt erreicht der 26-Jährige sein fünftes Masters-Halbfinale. Gegner in der Vorschlussrunde wird Jakub Menšík oder Novak Djokovic sein. Dieses Viertelfinale steht heute noch an. Ab 12:30 Uhr sind wir da live am Ball. Bis dahin!

Nach 81 Minuten nutzt Taylor Fritz seinen vierten Matchball, schlägt David Goffin in diesem Viertelfinale mit 6:3 und 6:4. Der unterlegene Belgier konnte nicht an seine Leistung aus dem Zverev-Match anknüpfen, spielte deutlich unter seinen Möglichkeiten und hatte eben nicht das Händchen wie noch vor zwei Tagen. So unterliefen dem 33-Jährigen mehr Fehler. Und in Eigenregie gelangen ihm weniger Punkte. Fritz schlug doppelt so viele Winner, war der deutlich aggressivere Spieler. Und dennoch erlaubte sich der Kalifornier weniger unerzwungene Patzer. Die Werte beim ersten Aufschlag bewegten sich beiderseits auf ähnlichem Niveau, über den zweiten jedoch war Fritz erheblich effizienter (70 Prozent gegenüber 35 bei Goffin).

In einem längeren Ballwechsel zeigt sich Fritz geduldig, erzwingt die Sache nicht und wartet eben auch mal auf den Fehler des Widersachers. Bei einer Rückhand von Goffin entwickelt die Schwerkraft zu spät ihre Wirkung. Das war's!

Entschlossen tritt Fritz aufs Gas, spielt die Vorhand inside-out mit viel Länge. Den Ball erläuft Goffin noch, ist Sekunden später bei der nächsten Vorhand des Gegners ohne Chance. Somit gibt es zwei weitere Matchbälle.

Mit einem zweiten Aufschlag nach aussen öffnet sich Fritz das Feld und spielt dann die Rückhand longline rein. Im Anschluss begehrt Goffin nochmals auf, arbeitet sich in die offensive Position und vollendet über Kopf.

Nun ist es an Fritz, die Sache selbst zu erledigen und das Match auszuservieren. Der erste Punkt ist schnell zur Hand, weil Goffin den Vorhandreturn nicht hinbekommt.

Wenig später nutzt Goffin seinen zweiten Spielball, weil ein Rückhandreturn von Fritz seitlich im Aus landet. Der Belgier bleibt hier also noch im Match.

Goffin wehrt sich tapfer, spielt eine Rückhand longline mit Risiko und hat Erfolg. Danach möchte es Fritz erzwingen, ist erneut vorn am Werk. Im Rückwärtslaufen semmelt Fritz den Schmetterball ins Netz.

Doch jetzt ergreift Fritz die Initiative, marschiert nach vorn und setzt den Vorhandflugball unerreichbar. Im Anschluss spielt der US-Amerikaner den Return mit ganz viel Länge. Goffin unterläuft der Rückhandfehler. Dritter Matchball!

Goffin agiert abermals couragiert, sucht wieder den Weg nach vorn und vollstreckt mit der Vorhandvolley. Der Wallone scheint, das Spiel doch noch auf seine Seite ziehen zu können, hat kurz darauf Spielball.

Mit einem Doppelfehler schenkt Goffin zwei Breakbälle her, die zugleich Matchbälle sind. Einen wehrt der Belgier mutig und im Vorwärtsgang ab, ist am Netz erfolgreich.

Bei 0:30 bekommt Fritz die Chance zum Lob über den am Netz befindlichen Goffin. Da liegen Matchbälle in der Luft, doch die Vorhand gerät zu lang.

Folglich steht Goffin nun vollends mit dem Rücken zur Wand, muss gegen den Matchverlust servieren. Der erste Punkt geht wegen eines leichten Fehlers weg.

Allein in diesem Spiel gelingt Fritz dann noch das drittes Ass - und das bringt ihm das 5:3.

Dann packt Goffin mal wieder einen guten Return aus. Sekunden später hat der Belgier gegen das neunte Ass von Fritz nicht den Hauch einer Chance.

Nach wie vor hat Fritz die Nase vorn, benötigt noch zwei Aufschlagspiele für sein fünftes Masters-Halbfinale. Und daran arbeitet der Kalifornier. 30:0!

Dann liegen zwei Spielbälle für Goffin bereit, doch der 33-Jährige überzieht, seine Rückhand erlangt zu spät Bodenkontakt. Wenig später jedoch nutzt er seine zweite Chance, bekommt jetzt wieder die Kontrolle über den Ballwechsel, bleibt nun auch geduldig und treibt den Kontrahenten in den Fehler.

Nun muss Goffin seine Hausaufgaben bei eigenem Aufschlag erledigen. Mit einem kontrollierten Ballwechsel weiss der Wallone zu gefallen, schliesst diesen über Kopf ab. 30:0!

Am Ende verzieht Goffin ohne Not eine Rückhand und vergibt die Chance, in diesen Satz zurückzukommen. So macht Fritz vier Punkte in Folge, zieht den Kopf aus der Schlinge und stellt auf 4:2.

Mit einem Ass wehrt Fritz eine Breakchance ab. Danach geht der US-Boy ziemlich konzentriert zu Werke, bleibt offensiv und schliesst mit dem Smash ab.

In dieser Phase hängt das Match etwas durch. Die Punkte werden durch Fehler vergeben. Und so verliert Fritz so ein wenig die Kontrolle, wird auf dem Weg nach vorn durch Goffin mit der Vorhand longline passiert. Plötzlich gibt es zwei Breakbälle.

Dann legt Fritz alles in einen Vorhandreturn. Das Geschoss zischt longline übers Netz, landet aber ganz knapp im Aus. Somit gelangt Goffin zu einem vergleichsweise entspannten Spielgewinn und verkürzt auf 2:3.

Goffin versucht unverdrossen, weiter dagegenzuhalten. Der Belgier zündet sein drittes Ass. Kurz darauf liegen zwei Spielbälle bereit.

Zum zweiten Mal heute fliegt Fritz zu Null durch ein Aufschlagspiel und geht wie im ersten Satz mit 3:1 in Führung.

Fritz produziert sein sechstes Ass, sichert sich das erst mit einer erfolgreichen Challenge, weil der Ball ursprünglich Aus gegeben wurde.

Diesmal greift Fritz überaus entschlossen zu. Der 26-Jährige legt alles in seine Vorhände, macht da unglaublich Druck und zieht die Schlinge immer enger. Zudem hat der Rechtshänder eine sehr gute Länge in den Schlägen. So verdient er sich das Break zum 2:1.

Fritz aber lässt nicht locker, sucht die Initiative, rückt nach vorn und vollstreckt mit der Vorhand. Erneut Breakball!

Dann zeigt Goffin sein unglaubliches Ballgefühl, hat in dieser Situation die Nerven, einen Rückhandstopp zu spielen. Der Ball sinkt kurz nach dem Netz zu Boden. Fritz ist flink, gelangt da sogar noch hin, bekommt aber keine kontrollierte Antwort mehr zustande.

Doch dann trifft Fritz die Filzkugel mit der Vorhand unsauber. Auch der Weltranglistensiebte patzt leichtfertig. Doch weil das weiterhin auch Goffin tut, gibt es doch noch die Breakmöglichkeit für Fritz.

Anschliessend unterlaufen Goffin vermehrt leichte Fehler, der 33-Jährige schenkt die Punkte weg. 0:30!

Den zweiten Spielball nutzt Fritz, serviert nach aussen. Goffin meldet gegen das Ass Einspruch an. Doch die Challenge schlägt fehl, der Ball ist an der Linie dran. Und Fritz gleicht zum 1:1 aus.

Während Fritz im ersten Satz vorlegen durfte, muss er nun nachziehen. Fürs Erste scheint ihm das keine Mühe zu bereiten. Der Kalifornier startet zwei Asse, hat zügig drei Spielbälle.

Auf dem Weg nach vorn hat der Belgier dann das bessere Ende, vollstreckt mit dem Rückhandvolley. Das bringt ihm einen Spielball. Und diesen nutzt Goffin wenig später, weil Fritz mit seiner Rückhand aus vollem Lauf nicht übers Spielhindernis hinwegkommt.

Nun ist es an Goffin, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Der erste Punkt landet rasch auf seinem Konto.

David Goffin kann nicht an die Leistung vom Zverev-Match anknüpfen. Der Belgier schöpft sein Potenzial bei Weitem nicht so gut aus. Sein erster Aufschlag kommt sehr häufig (86 Prozent), nur macht der 33-Jährige darüber zu selten den Punkt. Taylor Fritz wirkt insgesamt aktiver, schlägt mehr Winner und hat daher die Nase vorn.

Danach greift Fritz zu, bekommt Hilfe vom Gegenüber. Die Rückhand von Goffin gerät etwas zu lang. Der Satz geht an den US-Amerikaner.

In einem äusserst temposcharfen Ballwechsel hält Goffin stand. Und der Belgier scheint noch zulegen zu können, spielt die Rückhand präzise und wehrt einen Satzball ab.

Als ein Rückhandreturn von Goffin deutlich ins Aus segelt, sind die ersten zwei Satzbälle für Fritz da.

Nun aber hat es Fritz selbst auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Der Kalifornier kontert den Gegner mit einem blitzsauberen Rückhandpassierball die Linie runter ab.

Den zweiten Spielball nutzt Goffin, behält in einem längeren Ballwechsel die Übersicht und zieht die Vorhand die Linie runter. Das Ding passt perfekt ins Eck. So bleibt der Belgier fürs Erste im Satz.

Jetzt gelingt Goffin das zweite Ass. Auch danach serviert der Wallone stark, lässt keinen kontrollierten Return zu. So erlangt der einstige Weltranglistensiebte zwei Spielbälle.

Letztlich löst das Fritz dann doch recht souverän, sucht wiederholt den Weg nach vorn und treibt den Widersacher in den Fehler. So entkommt der 26-Jährige dem Break und erhöht auf 5:2.

Bislang wurden alles drei Breakchancen in diesem Match genutzt. Nun ist das erstmals nicht der Fall. Fritz serviert gut, geht nach und macht kurzen Prozess. Danach zündet der US-Amerikaner sein zweites Ass.

Wann immer Fritz nicht voll da ist, schnappt Goffin sofort zu. So gelangt der 33-Jährige doch noch in dieses Spiel, zwingt den Kontrahenten noch über Einstand und bekommt durch die Fehler von Fritz den nächsten Breakball.

Wiederholt setzt Fritz die Vorhand inside-out. Der Kalifornier hat die Angelegenheit wieder in den Griff bekommen. Und Goffin muss so ein wenig schauen, wann wieder etwas für ihn abfällt.

Dann wird eine Rückhand von Goffin Aus gegeben. Der Belgier möchte mit der Challenge dagegen vorgehen, tut das aber vergebens. Damit liegt Fritz wieder Break vor.

Nun jedoch bekommt Goffin bei eigenem Aufschlag wieder Probleme. Fritz wirkt sehr aktiv, sucht die Initiative und möchte den Rhythmus vorgeben. Das provoziert Fehler beim Gegner, der erneut einen Breakball anbietet.

Somit bewegen sich beide inzwischen auf Augenhöhe. Auch Fritz kann weiterhin Akzente setzen, umläuft die Rückhand und spielt die Vorhand inside-out.

Plötzlich ist Goffin da, geht das Tempo im Ballwechsel voll mit, beschäftigt so den Gegner, dem prompt Fehler unterlaufen. Die Vorhand von Fritz schafft es nicht übers Netz. Da ist das Re-Break!

Dennoch muss Fritz jetzt etwas um sein Service kämpfen. Goffin findet allmählich besser rein. Und dann hat der Belgier doch tatsächlich seinen ersten Breakball.

Dennoch bleibt es bei zu vielen Unzulänglichkeiten. Jetzt versagt bei Goffin der Rückhandstopp, da fehlt recht viel.

In Windeseile braust Goffin durch sein Aufschlagspiel, erledigt das jetzt ebenfalls zu Null und gelangt somit auf die Anzeigetafel.

Allmählich wird es Zeit für Goffin. Der Belgier zündet sein erstes Ass, serviert jetzt gerade richtig gut. Das bringt schnelle Punkte.

Das feine Händchen funktioniert einfach nicht. Immer wieder steht Goffin auch das Netz im Weg, der Wallone kommt nicht in die Gänge. Das beschert Fritz einen völlig unbeschwerten Spielgewinn, der 26-Jährige zieht das zu Null durch und stellt auf 3:0.

Goffin spielt heute noch nicht auf dem Niveau des Zverev-Matches. Passend dazu verschlägt der 33-Jährige einen Rückhandvolley leichtfertig.

Dann jedoch ist die Netzkante nicht aufseiten von Goffin, seine Vorhand schafft es nicht rüber. Breakball! Und unmittelbar darauf ist das Spielhindernis abermals im Weg, der Belgier gibt sein Service ab.

Fritz macht weiter Druck, gibt den Ton an. 0:30! Danach verzieht der Kalifornier aber eine Rückhand. Wenig später kommt ihm die Netzkante in die Quere. Das bringt Goffin ins Spiel, der die Initiative an sich reisst und über Kopf punktet.

Den zweiten Spielball nutzt Fritz, bewegt sich ins Feld, dominiert den Ballwechsel mit der Vorhand und macht das Spiel zum 1:0 zu.

Das erste Ass lässt auch nicht allzu lange auf sich warten. Dadurch ergeben sich zwei Spielbälle. Dann jedoch gerät Fritz eine Vorhand zu lang.

Soeben eröffnet Fritz das Match. Der erste Aufschlag kommt auf Anhieb. Kurz darauf fackelt der US-Amerikaner nicht lange und punktet mit der Vorhand longline.

Zum dritten Mal stehen sich die beiden Profis anlässlich eines offiziellen Matches gegenüber. Die bisherigen Duelle gingen stets über drei Sätze und fanden auf Hartplatz statt. In Cincinnati 2019 siegte Goffin, in Doha 2021 hatte Fritz die Nase im Tie-Break des dritten Durchgangs vorn.

In diesem Augenblick betreten unsere Protagonisten den Stadium Court. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit dem spanischen Stuhlschiedsrichter Nacho Forcadell zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten von Goffin, der sich für Rückschlag entscheidet. Anschliessend spielen sich beide noch etwas ein.

Fritz ist aktuell Weltranglistensiebter, stand aber auch schon mal zwei Plätze besser da. Der Rechtshänder kann auf acht Turniersiege verweisen. Der hochwertigste gelang ihm beim Masters von Indian Wells 2022 – also quasi bei seinem Heimturnier. Der Kalifornier bestritt jüngst bei den US Open sein erstes Grand-Slam-Finale und gewann zusammen mit Tommy Paul in Paris olympisches Bronze im Doppel. In dieser Saison stand Fritz in drei weiteren Endspielen, siegte beim 500er in Delray Beach (Hartplatz), verlor in München (Sand) und triumphierte in Eastbourne (Rasen).

Einen Masters-Titel konnte Goffin noch nicht verbuchen, stand auf diesem Level aber immerhin einmal in einem Finale (Cincinnati 2019). Auch bei den ATP Finals erreichte der Wallone 2017 das Endspiel. Bei Grand-Slam-Turnieren schaffte es die einstige Nummer sieben der Welt maximal ins Viertelfinale. Der wertvollste seiner sechs Turniersiege auf der ATP-Tour stammt vom 500er in Tokio 2017. Während der aktuellen Saison gewann Goffin ein Challenger in Ilkley (Rasen), das stellte seinen neunten Titel auf diesem Niveau dar. In der Weltrangliste wird er auf Platz 66 geführt. Sollte heute noch ein Sieg gelingen, winken die Top 50.

Goffin debütierte in Shanghai 2015. Im Jahr darauf stand der Belgier schon einmal im Viertelfinale, dort war dann Endstation. Als ungesetzter Spieler musste der 33-Jährige ab der ersten Runde ran, schaltete da den Australier James Duckworth ohne Mühe aus. Danach geriet der Rechtshänder gegen den an 15 gesetzten Italiener Lorenzo Musetti und den US-Amerikaner Marcos Giron jeweils in Satzrückstand, zog die Matches aber noch auf seine Seite. Richtig eindrucksvoll trumpfte Goffin am Mittwoch gegen den an zwei gesetzten Alexander Zverev auf, spielte nahe am Limit und gewann 6:4, 7:5.

Beide Spieler sind zum fünften Mal hier in Shanghai am Start. Bei Fritz stammt der erste Versuch aus dem Jahr 2016. Die ersten drei Anläufe endeten allesamt in der zweiten Runde. Vor zwölf Monaten war es auch nur die dritte Runde. Somit schwingt sich der Kalifornier gerade zu neuen Höhen auf. Auf Masters-Ebene jedoch kennt das der 26-Jährige bereits, bestreitet sein zwölftes 1.000er-Viertelfinale. Die Reise begann am Samstag mit zwei erfolgreichen Tie-Breaks im Match gegen den französischen Qualifikanten Térence Atmane. Deutlicher setzte sich der an sieben gesetzte US-Amerikaner gegen den japanischen Qualifikanten Yosuke Watanuki durch und beeindruckte vorgestern beim 6:1, 6:2 gegen den an zwölf gesetzten Dänen Holger Runde. Diese Partie dauerte nicht einmal eine Stunde.

Herzlich willkommen zum Rolex Shanghai Masters! Im Qi Zhong Tennis Center stehen heute noch zwei Viertelfinals auf dem Programm. Wir beginnen um 9:00 Uhr MESZ mit der Partie zwischen Taylor Fritz und David Goffin.