Das erste Einzel des Finales im Bille Jean King Cup ist zu Ende: Jil Teichmann bezwingt Storm Sanders in einer umkämpften Begegnung mit 6:3, 4:6, 6:3. Im ersten Durchgang reichte der Schweizerin ein Break, um ihn für sich zu entscheiden. Ab dem zweiten Satz hatte dann auch Sanders ein Wörtchen mitzureden. Vier Break in Serie, je zwei pro Spielerin, sowie ein Medical Timeout der Frau aus Down Under waren die Highlights der ersten Hälfte dieses Durchgangs. Am Ende war es die zähe Sanders, die ihrer Gegnerin mehr Probleme bereiten und das entscheidende Break eintüten konnte. Im dritten Satz ging es hin und her, beide Spielerinnen hatten ihre Gelegenheiten. Ein harter, zeitweise spielerisch sehr ansprechender Kampf findet in der Schweizerin eine verdiente Siegerin - sie war die etwas konstantere und unaufgeregte Akteurin. Damit liegt ihre Nation nun mit 1:0 in Front. In nur wenigen Minuten geht es dann bereits weiter. Belinda Bencic möchte es ihrer Landsfrau gleichtun, Ajla Tomjanovic will dagegen ausgleichen. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen - und bis gleich im nächsten Einzel-Ticker!

In style! Teichmann scheucht Sanders von der einen zur anderen Seite und schliesst perfekt per Vorhandlongline ab. Ein toller Abschluss dieses spannenden Matches!

Da wird sich Teichmann ärgern. Die Eidgenossin schleudert einen machbaren Return bei 15 beide etwas leichtfertig hinter die Grundlinie. Anschliessend setzt Sanders ihre Rückhand infolge eines giftiges Slices nur ins Netz. Ein weiterer Fehler der Australierin hat den ersten Matchball zur Folge!

Teichmann serviert, wie zu erwarten sehen wir erneut ein spannendes Game. Bei 30:30 ist es Teichmann, die mit einem schicken Drivevolley den Spielball einsackt. Ein Ass durchs Zentrum bringt Sanders nun in Zugzwang - sie muss ihren Aufschlag zwingend halten.

Für beide Spielerin folgt ein weiteres relevantes Spiel. Sanders muss ihren Aufschlag unbedingt behalten, um realistische Chancen auf den Matchgewinn zu wahren. Obwohl Teichmann zwischenzeitlich auf 15:30 verkürzt, zimmert die 28-Jährige einen wunderbaren Vorhandwinner ins Platzeck und sichert sich Spielbälle. Beide Möglichkeiten kann Teichmann abwehren, die letzte davon etwas glücklich über Kopf am Netz. Sanders lässt sich nicht beeindrucken, sie schafft wenig später das 3:4.

Toller Punkt von Sanders! Bei 0:15 geht sie mit der Vorhand all-in und schweisst den Ball exakt an die Linie, wie die von ihr angeforderte Challenge beweist. Es geht umkämpft weiter, Teichmann gleicht mit einem Vorhandwinner aus dem Halbfeld zum 30 beide aus und greift sich per Volley den Spielball. Den kann sie aber nicht verwerten, auch den zweiten derselben Art weiss Sanders abzuwehren. Erst die dritte Chance zum Spielgewinn nutzt die Weltranglisten-35. zum so wichtigen 4:2 in den Games.

Au weia! Wieder greift sich Sanders den Spielballm dann knallt sie die Kugel nah am Netz über Kopf aber nur in die Spielfeldtrennung. Auch in der Folge geht es rauf und runter. Teichmann geht infolge eines Stops am Netz zu Boden, Sanders holt sich den nächsten Spielball. Die Schweizerin, die glücklicherweise weitermachen kann, profitiert anschliessend vom leichten Vorhandfehler ihrer Gegnerin. Die 25-Jährige bleibt danach aggressiv und schafft es tatsächlich, das Break einzutüten. Psychologisch ganz, ganz wichtig!

Der Ausgang der Partie ist Stand jetzt völlig offen. Sanders müsste das psychologische Momentum eigentlich auf ihrer Seite haben, begeht aber immer mal wieder den einen oder anderen leichten Fehler. So sieht sie sich nach einer 30:0-Führung infolge eines Doppelfehlers plötzlich einem Breakball ausgesetzt. Den wehrt sie mit einem überragenden Rückhandwinner aus der Spielfeldmitte an die Seitenlinie ab. Die Frau aus Down Under erkämpft sich danach einen Spielball, den wiederum Teichmann zu Nichte machen kann.

Starke Aktion von Sanders, die bei 15:0 und Aufschlag ihrer Gegnerin ans Netz aufrückt und von weit oben zum 30:0 volliert. Wenig später gibt es drei Breakbälle für die Australierin, von denen sie die ersten beiden dank guter Teichmann-Aktionen nicht nutzen kann. Dann aber entwickelt sich eine längere Rally aus zahlreichen Mondbällen, die Sanders für sich entscheiden kann. 2:2 - alles wieder in der Reihe!

Das ist ärgerlich aus Sicht von Sanders. Die Aussenseiterin kassiert bei 40:15 erst einen feinen Winner ihrer Gegnerin und schleudert danach den Inside-Out ins Netz. Bei Einstand schickt sie Teichmann von links nach rechts, bis diese der finale Fehler zum nächsten Spielball unterläuft. Ein verschlagener Return hat das 1:2 zur Folge.

Mega-Winner von Teichmann! Den ersten Punkt ihres ersten Aufschlagspiels in diesem Satz beendet sie mit einem fantastischen Vorhandlonglinewinner aus dem Lauf heraus ins Platzeck. Die Eidgenossin macht direkt weiter, sichert sich auch die nächsten zwei Zähler und hat Spielbälle. Den dritten verwertet sie schliesslich zum 2:0.

Hinein geht es in den dritten Satz, den erneut Sanders mit eigenem Service beginnt. Der Start sieht für die 28-jährige Linkshänderin aber nicht sehr vielversprechend aus. Bei 15:30 schlägt auch sie ihren ersten Doppelfehler auf. Eine zu lange Rückhand besiegelt das schnelle Break für Teichmann.

Den ersten Breakball setzt Sanders per Vorhandlongline hinter die Grundlinie - dass dem so ist, zeigt aber erst die von Teichmann angeforderte Challenge. Auch die zweite Gelegenheit lässt Sanders liegen, weil ihr die Rückhand ein weiteres Mal etwas zu lang gerät. Ein erzwungener Vorhandfehler der Schweizerin mündet im dritten Breakball, den Teichmann per Doppelfehler herschenkt. Es gibt den dritten Durchgang!

Es kommt beinahe so, wie es kommen musst. Sanders zieht schnell auf 30:0 davon und ist nur einen Punkt von Satzbällen entfernt. Zunächst aber verkürzt Teichmann auf 15:30, dann serviert sie einen Doppelfehler - zwei Chancen für Sanders zum Satzgewinn!

Diesen Punkt darf Sanders nie und nimmer abgeben: Gleich dreimal kann Teichmann die Volleys ihrer Gegnerin zurückbringen, beim vierten Versuch profitiert sie vom Fehler Sanders'. Die aber bleibt cool, gleicht später zum 30:30 aus und sichert sich mit einem schwierigen über-Kopf-Volley den Spielball, den sie sofort verwerten kann.

Derzeit ist viel Kampf bei beiden Hauptdarstellerinen im Spiel. Jeder Punkt ist ein enormer Kraftaufwand. Nun ist es Teichmann, die dank eines kurz-crossen Vorhandpassierwinners auf 40:15 enteilen kann. Am Ende macht sie per Drivevolley das 4:4 in den Spielen perfekt.

Jetzt sieht sich Sanders wieder grösserer Gegenwehr ausgesetzt. Bei eigenem Service muss sie einem 0:30 hinterlaufen, kommt dank eines erzwungenen und eines einfachen Fehlers ihrer Gegnerin aber wieder auf 30 beide heran. Zwei weitere Zähler bringen ihr dann tatsächlich das 4:3 - und entlocken ihr einen lauten Jubelschrei.

Teichmann muss beissen. Sanders kratzt und feuert sich nach vielen Ballgewinnen jetzt lautstark an. Wieder schafft es die 25-Jährige nicht, zwei Spielbälle zu verwerten, wieder kommt Sanders in den Einstand. Per Ass erarbeitet sich Teichmann dann die nächste Chance zum Spielgewinn, die sie diesmal per starkem Inside-In ausnutzt.

Na nu? Sanders serviert sich relativ mühelos und ohne Punktverlust zum 3:2 und zur erstmaligen Führung in diesem Satz. Der Australierin scheint die Behandlung gutgetan zu haben.

Und weiter geht's, Sanders ist nach kleinerer Behandlung wieder auf dem Court. Teichmann muss nun aufpassen, nicht aus dem Rhythmus zu geraten - das lässt sich aus ihrer Sicht mit zwei Assen zum 30:15 und 40:15 aber mal richtig gut an. Beide Spielbälle kann Sanders aber abwehren, wenig später hat die Australierin Glück, dass Teichmann einen einfachen Volley bei Vorteil neben die Linie legt. In der Folge ist es Sanders, die bei Einstand mehr Druck entwickeln und sich den Breakball erspielen kann. Eine völlig verrissene Rückhand der Schweizerin führt dann tatsächlich zum vierten Break des Satzes.

Am linken Abduktor hat es Sanders wohl erwischt. Auch der Fuss bereitet ihr Probleme. Sie nimmt eine medizinische Auszeit.

Kann Sanders das Break bestätigen? Bei 15:30 aus ihrer Sicht liefern sich beide Spielerinnen eine fantastische Rally, in der insbesondere Teichmann am Drücker ist und immer wieder mutig angreift. Nach insgesamt 26 Schlägen ist es auch die gebürtige Spanierin, die den Punkt zum 40:15 mitnimmt. Ein Netzangriff beschert Teichmann das nächste Break in diesem Satz. Sanders ruft währenddessen ihren Physiotherapeuten aufs Feld.

Sanders braucht nun dringend ein Erfolgserlebnis, das zurückliegende Aufschlagspiel sowie die nachlassende Fitness machen ihr nachhaltig zu schaffen. Immerhin: Bei 15:15 knallt sie einen Vorhandwinner aus der Spielfeldmitte ins Eck. Anschliessend misslingt ihr aber ein Return. Da auch Teichmann nicht fehlerfrei agiert, gibt es plötzlich die erste Breakmöglichkeit für die Australierin in diesem Match. Der nächste Vorhandfehler der Schweizerin mündet im Re-Break - 1:1!

Rein geht's in den zweiten Durchgang, Sanders eröffnet mit eigenem Aufschlag. Die 28-Jährige geht erstmal mit 30:0 in Führung, muss dann aber satte vier Zähler in Serie abgeben - auch weil Teichmann gerade auf der Rückhandseite enorm aggressiv zu Werke geht. Das frühe Break für die Favoritin!

Zu gut von Teichmann! Die 25-Jährige geht rasch mit 30:0 in Front und schickt dann einen krachenden Vorhandlonglinewinner auf die Reise. Den ersten Satzball lässt sie per Vorhandstopfehler liegen, per Servicewinner nimmt sie sich aber direkt den nächsten zum Satzgewinn!

Für Sanders geht es in diesem Aufschlagspiel nun darum, im Satz zu bleiben. Ein Break, und der erste Durchgang wäre weg. Das sieht auch erstmal sehr gut aus: Bei 30:15 entwickelt sich der nächste starke Ballwechsel, an dessen Ende Teichmann einen Stop zwar zurückbringt, gegen die folgende Vorhand aber machtlos ist. Wenig später tütet Sanders das 3:5 ein.

Bei Aufschlag Teichmann und 15 beide entspinnt sich eine feine Rally zwischen beiden Spielerinnen, die Sanders mit einer leicht verschlagenen Vorhand beendet - ein unrühmlicher Abschluss dieses Ballwechsels. Da auch ihr Return in der Folge ins Aus segelt, liegen für Teichmann zwei neue Spielbälle parat. Direkt den ersten nutzt sie dank eines einfachen Returnfehlers zum 5:2 in den Games.

Das sieht jetzt schon etwas besser für die Frau aus Down Under aus - scheinbar. Nach 30:0 kommt Teichmann auf 30 beide heran und kriegt den nächsten Breakball nach einer zu langen Vorhand von Sanders in den Schoss gelegt. Den wehrt diese aber herausragend ab: Teichmann erläuft sich einen Cross-Volley am Netz, den Sanders mit letzter Kraft noch über die Spielfeldtrennung bringt und den Einstand perfekt macht. Hier punktet die Schweizerin mit einem Rückhandlongline gegen die aufgerückte Sanders zur nächsten Breakchance, die sie allerdings mit einem Inside-Out-Fehler aus dem Halbfeld leichtfertig liegen lässt. Im Anschluss erkämpft sich die Aussenseiterin den ersten Spielball dieses Games - und nutzt ihn. Nur noch 2:4.

Wichtiger Punkt für die Schweizerin! Bei 30:15 serviert sie ein perfektes Ass nach aussen für zwei Spielbälle. Gleich den ersten schnappt sie sich dank eines misslungenen Passierballs ihrer Kontrahentin.

Nun probiert sich Sanders wieder am Aufschlag. Nach 0:15 geht sie mit 30:15 in Front, leistet sich anschliessend aber gleich zwei einfache Fehler in Serie. Eine zu kurze Rückhand nach wuchtiger Vorhand Teichmanns führt dann hier tatsächlich zum ersten Break!

Die Zeit wird doch gemessen - sieben Minuten stehen bereits auf der Uhr. Dann gelingt Teichmann aber doch die Entscheidung, da ein Longliner von Sanders erneut Millimeter neben der Seitenlinie landet!

Eigentlich ein schöner Longliner, doch ein wenig zu weit angesetzt. Vierter Einstand.

Doch in den Rallys hat Teichmann weiter Probleme, muss zwei weitere Male in den Einstand! Schade, dass hier die Zeit der einzelnen Spiele nicht gemessen wird.

Der nächste Aufschlag ist dann allerdings ein mittiges Ass!

Doppelfehler Teichmann, es geht in den Einstand!

Sanders nimmt die Challenge. Und kann es nicht fassen, dass der Crossball tatsächlich einen Millimeter im Aus war. Trotzdem hält sie auch in diesem Aufschlagspiel von Teichmann gut mit.

Das gewonnene Aufschlagspiel scheint Sanders Auftrieb zu geben. Sie bringt deutlich mehr Schwung in ihre Returns, wagt sich nah an das Netz und bringt schliesslich den Schmetterball durch.

Wow, das ist allerdings auch ein sehr starkes Service Game von Sanders! Sie bringt die Kugel sehr druckvoll durch und gibt keinen einzigen Punkt ab, Teichmann schafft es überhaupt nicht in die Ballwechsel.

Nun hat Teichmann beim Aufschlag Probleme. Den zweiten bringt sie mit geringem Risiko durch, kann die Rally aber doch noch an sich reissen. Mit einem schönen Crossball macht sie das erste Service Game klar!

Eigentlich hat die Schweizerin alles im Griff. Einen Lob kann sie problemlos abfangen, allerdings drischt sie den Schmetterball in die Maschen! 30:15.

Es geht los! Teichmann schlägt auf und dominiert den ersten Punkt.

...und entscheidet sich für den Aufschlag. Die Halle in Glasgow ist gut gefüllt, das Interesse ist hier deutlich grösser als bei den WTA Finals in Fort Worth vor einer Woche.

Jil Teichmann belegt in der Weltrangliste derzeit den 35. Platz und geht gegen die im Einzel auf Rang 237 platzierte Storm Sanders eindeutig als Favoritin das Match. Zudem war Sanders heute gar nicht erwartet worden, nachdem sie sich gestern leicht angeschlagen zeigte.

Im Billie Jean King Cup steht das Finale an. Die Schweiz ist nach der Finalniederlage gegen Russland im Vorjahr wieder dabei, Australien will nach den starken 60er- und 70er-Jahren endlich mal wieder einen Triumph landen.