Für Danka Kovinic ist das Turnier mit der erstmaligen Teilnahme an der 3. Runde bei einer Grand-Slam-Veranstaltung beendet. Iga Swiatek hingegen trifft im Achtelfinale auf die Chinesin Quinwen Zheng oder die Französin Alizé Cornet. Von dieser Stelle soll es das gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Ziemlich genau anderthalb Stunden hat es gedauert, bis Iga Swiatek ihr Drittrundenmatch gegen Danka Kovinic mit 6:3 und 7:5 gewonnen hat. Dabei legte die Weltranglistenerste konzentriert los. So liess sich vermuten, dass die Sache wie üblich im Schnelldurchgang über die Bühne geht. Dann jedoch zeigte die Favoritin eine erste Schwächephase, die Kontrahentin macht das Re-Break klar. Doch ausgerechnet in der Phase ging der Montenegrinerin vollkommen der Faden verloren. Die 27-Jährige gewann im ersten Satz anschliessend keinen Punkt mehr. Im zweiten Durchgang legte Swiatek sogar zwei Breaks vor, geriet dann aber noch viel schwerwiegender ins Wanken. Zwischenzeitlich hatte die 20-Jährige ihr Spiel völlig verloren, patzte in Serie. Beim Stand von 4:5 zog sich die French-Open-Siegerin von 2020 etwas Langärmliges über, setzte damit ein psychologisches Zeiten für sich oder vielleicht auch die Gegnerin. Die restlichen drei Spiele gehörten in der Folge ihr.

Anschliessend wuchtet Kovinic einen Rückhandreturn in die Maschen. Das ist die Entscheidung.

Ein Netzroller hält Kovinic zunächst im Match. Den erläuft Swiatek zwar, ist danach aber gegen den Vorhandpassierball der Konkurrentin ohne Chance.

Mit ihrem ersten Ass holt sich Swiatek drei Matchbälle.

Somit darf Swiatek das Match nun ausservieren. Der erste Punkt geht an die topgesetzte Polin. In der Folge möchte sie keine Zweifel mehr aufkommen lassen.

Swiatek nutzt die Gelegenheit, muss dafür aber gerade wieder gar nicht viel tun. Es ist Kovinic, die in Serie patzt - und zwar immer wieder mit der Vorhand. So schenkt die Aussenseiterin in dieser Phase ihr Service her. Das ist bitter.

Wenig später muss Kovinic tief zu einer Vorhand runter. Diese gerät ihr zu lang. Damit eröffnet sich Swiatek tatsächlich eine Breakchance.

Dann leistet sich die Montenegrinerin ihren dritten Doppelfehler, verschlägt kurz darauf noch eine Vorhand knapp.

Kovinic zeigt sich zunächst unbeeindruckt. Und das Händchen für ihren Vorhandstopp hat sie derzeit einfach. 30:0!

Offenbar zeigt das Wirkung. Zügig gelangt Swiatek zu drei Spielbällen. Danach jedoch verzieht die Polin ohne Not eine Rückhand. Es folgt ein guter Aufschlag in den Körper der Gegnerin und die 20-Jährige gleicht zum 5:5 aus.

Entsprechend steht die Nummer 1 der Welt nun unter Druck, muss gegen den Satzverlust servieren. Dafür hat sich Swiatek im doch etwas kühlen Paris etwas übergezogen - vielleicht auch ein wenig, um die Psyche zu beeinflussen.

Und nur die Montenegrinerin ist derzeit in der Lage, Winner zu schlagen. So verschafft sich die 27-Jährige drei Spielbälle. Danach semmelt Swiatek ohne Not eine Rückhand ins Netz.

So langsam muss sich die Polin Sorgen machen. Sie findet nicht zu ihrem Spiel zurück. Zugleich dreht die Widersacherin auf, wittert offenbar ihre Chance.

Nervenstark setzt Kovinic erneut den Vorhandstopp und knöpft Swiatek zu Null deren Aufschlagspiel ab. Damit sind wir bei 4:4 angelangt - alles wieder in der Reihe!

Abgesehen von dem versehentlichen Winner eben, bleiben Fehler an der Tagesordnung. Und Swiatek liefert kontinuierlich. Was ist mit der Polin heute los? Wann gab es das von ihr letztmals so zu sehen? Drei Breakbällen sieht sie sich gegenüber.

Dann rutscht Kovinic ein Rückhandreturn etwas ab und fliegt unerreichbar für die Gegnerin kurz cross ins Feld.

Kovinic glänzt mit einen feinen Vorhandstopp. Anschliessend wird Swiatek etwas zu lang, bekommt auch danach den Return nicht hin. So arbeitet sich die Aussenseiterin auf 3:4 heran.

Trotz dieser erneuten Schwächephase hat die Weltranglistenerste keine Not, liegt immer noch vorn. Und die Kontrahentin muss nun erst einmal erfolgreich aufschlagen. 15:30!

Zumindest im Ausnutzen ihrer Breakchancen ist Kovinic ganz vorn dabei. Auch ihre zweite heute packt die Montenegrinerin beim Schopf und verkürzt auf 2:4. Swiatek hatte übrigens bereits neun Breakbälle und nutzte vier davon.

Nach langer Zeit gibt es jetzt mal wieder einen zeigenswerten Ballwechsel, in dem Kovinic dagegenhält und letztlich auch davon profitiert, dass Swiatek wieder fehlerbehaftet agiert. Breakball!

Swiatek returniert in dieser Phase stark, baut darüber gleich Druck auf und nutzt die erste Breakchance. Die Polin geht gut nach, platziert ihre Vorhand genau ins Eck auf die Linie und zieht auf 4:1 davon.

Kovinic zündet zwar noch ihr drittes Ass, doch eine Rückhand landet kurz darauf im Netz. Damit sieht sich die 27-Jährige zwei Breakbällen gegenüber.

Offenbar schwindet bei Kovinic der Glaube. Die erste Montenegrinerin in der 3. Runde eines Grand-Slam-Turniers patzt weiter regelmässig, während Swiatek sich diesbezüglich wieder stabilisiert hat.

In der Tat tritt Swiatek konzentrierter auf, versenkt zielsicher die Rückhand longline. Die French-Open-Siegerin von 2020 kehrt zur anfänglichen Souveränität bei eigenem Service zurück. Zu Null wandelt die Polin durchs Spiel und zum 3:1.

Schlägt die Favoritin nun endgültig den Weg auf die Siegerstrasse ein? Eigentlich ist alles geebnet, aber natürlich sollte sich die 20-Jährige wieder etwas straffen, will sie die Angelegenheit in glatt in zwei Sätzen erledigen.

Im Anschluss einfaltet die Schwerkraft bei einer cross gespielten Rückhand von Kovinic zu spät ihre Wirkung und beschert Swiatek das erste Break in diesem Satz.

Erst jetzt zieht Swiatek ihr Spiel mal wieder druckvoll auf, rückt gut nach vorn und macht den hohen Volley dann entschlossen weg. Das bringt ihr den Breakball.

Auch die Polin steht bereits bei 16 Fehlern ohne Not. Gewinnschläge sehen wir praktisch gar nicht mehr.

Beiderseits passieren derzeit viele Fehler. Das Niveau der Partie ist gewaltig abgesackt. Der insgesamt 19. unerzwungene Fehler kostet Kovinic das Spiel. Der Montenegrinerin unterläuft eben der eine oder andere Patzer mehr. Und so gleicht Swiatek zum 1:1 aus.

Plötzlich hält Kovinic wieder gut dagegen, zieht einen Rückhandreturn die Linie runter. Natürlich hofft die 27-Jährige, mit der erstmaligen Führung im Rücken noch etwas ausrichten zu können.

In der Tat hat Kovinic das jetzt im Griff und zieht ihr Service zu Null durch - zum zweiten Mal heute. Viel Gegenwehr von Swiatek gibt es da gerade nicht - eher Unterstützung durch leichte Fehler.

Nun muss die Montenegrinerin schnell wieder in die Spur finden, sie eröffnet den zweiten Durchgang nämlich servierenderweise. Der erste Punkt zumindest gehört ihr. Das ist auch schon mal etwas wert nach den jüngsten Geschehnissen.

Eine kleine Schwächephase erlaubte sich Iga Swiatek, gab daher erstmals in diesem Turnier in einem Satz drei Spiele ab. Doch den eigenen Aufschlagverlust korrigierte die Weltranglistenerste umgehend, machte acht Punkte in Folge und zog so den Satz auf ihre Seite. Danka Kovinic verlor ausgerechnet in der Phase, wo sie dran war, völlig den Faden.

Kurz darauf liegen drei Satzbälle für Swiatek bereit. Und die Polin fackelt nicht lang, spielt eine Vorhand gegen den Fuss der Kontrahentin und setzt dann gut nach, weil diese zwangsläufig zu kurz wird. Die Vorhand sitzt, der Satz geht nach Polen.

Folglich serviert Swiatek nun bereits zum Satzgewinn. Kovinic trifft gerade gar nichts mehr, verzieht die Rückhand und gibt den sechsten Punkt in Folge ab.

Eine Rückhand longline geht dann auch noch weg. Sang- und klanglos zu Null schenkt Kovinic ihren Aufschlag her und liegt prompt wieder ein Break zurück. Und Swiatek musste dafür so gut wie gar nichts tun.

Kovinic kann mit diesem Erfolgserlebnis nicht umgehen. Die Montenegrinerin patzt in Serie, sieht sich ganz schnell drei Breakbällen gegenüber.

Was ist mit der Souveränität von Swiatek passiert? Der Favoritin unterlaufen zwei Vorhandfehler ohne Not. Und so gibt sie ihr Service ab. Das ist aus heiterem Himmel das Re-Break für Kovinic - alles wieder in der Reihe!

Tatsächlich semmelt die Polin dann noch eine Vorhand inside-out deutlich in die Maschen und muss erstmals über Einstand gehen.

Jetzt findet der cross gespielte Rückhandreturn mal ins Ziel und bringt in der Tat den Punkt. Im Anschluss verzieht Swiatek ihre Vorhand. Nur noch 40:30 - so eng war das heute bislang nicht.

Allerdings bleibt die aufschlagende Swiatek vollkommen ungefährdet. Da lässt die 20-Jährige gar nichts anbrennen. Kovinic bekommt gerade gar keinen Return hin.

Letztlich zieht Kovinic das Spiel auf ihre Seite, profitiert am Ende von einer leichtfertig verzogenen Rückhand von Swiatek. Somit läuft das hier weiterhin ganz erträglich ab für die Aussenseiterin.

Kovinic unterläuft der erste Doppelfehler des Matches - und direkt im Anschluss gleich noch einer. Davon zeigt sich die 27-Jährige unbeeindruckt, spielt eine Rückhand wunderbar die Linie runter. 30 beide!

Danach zahlt sich das Risiko für Kovinic nicht aus, ihr unterlaufen drei leichte Fehler in Serie. So gerät Swiatek nicht in die Bredouille und kommt zu 15 durch.

Erstmals gibt die Weltranglistenerste bei eigenem Aufschlag einen Punkt ab, wirkt dadurch aber nicht verunsichert. Einen Drive-Volley der Polin mit der Vorhand erwischt Kovinic in der Folge noch, doch steht die Montenegrinerin danach auf verlorenem Posten, als Swiatek ihren Vorhandflugball ganz gefühlvoll setzt.

Anschliessend zündet Kovinic ihr zweites Ass, wandelt nun auch zu Null durch ihr Aufschlagspiel und gelangt so auf die Anzeigetafel, verkürzt auf 1:3.

Danach zeigt Kovinic ihre Qualitäten, macht in Eigeninitiative die Punkte, vollstreckt zweimal mit der Vorhand.

Fehler unterlaufen Swiatek nur beim Service ihrer Kontrahentin. Im Feld stehend, setzt sie die Vorhand ins Netz.

Kovinic muss viel riskieren. Die Montenegrinerin spielt gar nicht so schlecht, aber natürlich passieren dabei auch Fehler. Und beim Aufschlag von Swiatek hat die Aussenseiterin nicht viel zu bestellen. Das erledigt die Nummer 1 erneut zu Null. Nach dem langen Spiel eben dauert das jetzt nicht einmal zwei Minuten.

Ihre sechste Breakchance nutzt Swiatek, bekommt dabei Hilfe von der Gegnerin. Deren Rückhand gerät einen Hauch zu lang und beschert ihr den Aufschlagverlust - nach einem zähen Ringen über mehr als zwölf Minuten.

Mittlerweile sind wir beim fünften Breakball angelangt. Wie viele Chancen braucht Swiatek noch? Auch diese weiss die Polin nicht zu nutzen, weil ihrem Rückhandreturn die Netzkante im Weg steht.

Mehr als zehn Minuten läuft dieses Spiel bereits. Auch der dritte Breakball verstreicht ungenutzt. Der vierte lässt nicht lange auf sich warten. Den wehrt Kovinic mit dem ersten Ass der Begegnung ab, dieses ist 186 Stundenkilometer schnell.

Nach Kräften hält Kovinic dagegen, übt hin und wieder mal selbst Druck aus. Doch urplötzlich dreht Swiatek den Spiess um, tritt deutlich ins Feld und vollstreckt mit der Vorhand.

Swiatek ergattert einen weiteren Breakball, weiss aber auch diesen wegen eines leichten Vorhandfehlers nicht zu nutzen.

Kovinic kämpft um ihr Aufschlagspiel, erwischt die Konkurrentin mit einer cross gespielten Rückhand auf dem falschen Fuss.

Dann wird eine cross gespielte Rückhand von Swiatek Aus gegeben. Der Stuhlschiedsrichter schaut sich das selbst an. Der Ball war noch dran and er Linie. Zwei Neue!

Doch Kovinic bekommt das Spiel nicht zu, scheitert am Spielhindernis. In der Folge arbeitet Swiatek weiter am Break, bekommt Hilfe von der Montenegrinerin, der ein Vorhandstopp völlig misslingt. Das bedeutet den ersten Breakball dieser Partie.

Noch möchte Swiatek das Spiel nicht hergeben, zwingt die Konkurrentin über Einstand. Danach jedoch gerät ihr eine Vorhand inside-in zu lang.

Dann will die Favoritin vielleicht etwas zu viel, verschlägt zwei Returns. Und anschliessend wird auch eine Vorhand longline knapp Aus gegeben. Dieser erste leichte Fehler der Polin beschert Kovinic einen Spielball.

Nun serviert Kovinic - und fängt sich gleich eine Rückhand longline der Widersacherin ein. Swiatek möchte einmal mehr gar keine Zweifel aufkommen lassen.

Dann serviert Swiatek nach aussen, spielt die Vorhand präzise auf die andere Seite. Diesen Ball erwischt Kovinic nicht mehr richtig. Zu Null braut die Nummer 1 zum ersten Spielgewinn.

Von Beginn an wirkt Swiatek konzentriert und versucht, Druck auszuüben. So erzwingt die topgesetzte Polin bei der Gegnerin die Fehler.

Jetzt eröffnet Iga Swiatek das Match. Über den zweiten Aufschlag entwickelt sich ein erster Ballwechsel, den Kovinic mit einer Rückhand ins Netz beendet.

Inzwischen befinden sich unsere Protagonistinnen auf dem Court Philippe-Chatrier, um erstmals überhaupt gegeneinander anzutreten. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zur Wahl am Netz. Bei lockerer Bewölkung und 17 Grad herrschen überaus angenehme Bedingungen.

Seit 2014 startet Kovinic regelmässig beim Grand-Slam-Turnier in der französischen Hauptstadt, kam dabei bisher nie über die 2. Runde hinaus. Zum siebten Mal steht die Rechtshänderin im Hauptfeld, war zwischendurch 2018 und 2019 in der Qualifikation gescheitert. Zum Auftakt in dieser Woche geriet die ungesetzte Montenegrinerin gegen die an 25 gesetzte Liudmila Samsonova in Satzrückstand und drehte die Angelegenheit anschliessend ziemlich eindeutig (2:6, 6:2, 6:1). In zwei Sätzen wurde danach die Slowakin Anna Karolína Schmiedlová aus dem Weg geräumt.

Auf Danka Kovinic wartet also die ultimative Herausforderung. Die Montenegrinerin ist die Nummer 95 der Welt und erreichte vor sechs Jahren als 46 ihr bisherige Top-Position. Zu einem Turniersieg hat es für die 27-Jährige noch nicht gereicht, ihre drei Endspiele verlor sie allesamt – zuletzt im April 2021 in Charleston. Ihr bestes Saisonergebnis auf WTA-Ebene stammt vom Sandplatzturnier in Marbella, wo erst im Halbfinale Schluss war. Zuletzt spielte Kovinic ein unterklassiges ITF-Turnier in Wiesbaden, welches sie gewann.

So kommt Swiatek inzwischen auf insgesamt acht Karrieretitel. Und nachdem die Polin im April 2019 ihr erstes Finale auf der WTA-Tour verloren hatte, gab sie sich fortan in den Endspielen keine Blösse mehr. Und ihren ersten Turniersieg errang die Ausnahmespielerin ausgerechnet im Jahr 2020 in Roland Garros. Urplötzlich trat Swiatek damals völlig überraschend ins Rampenlicht. Inzwischen ist die Weltranglistenerste zum vierten Mal seit 2019 bei den French Open dabei und selbstverständlich topgesetzt. Im vergangenen Jahr war im Viertelfinale Feierabend. In dieser Woche begann sie mit zwei ganz glatten Siegen gegen Lesia Tsurenko und Alison Riske. In den beiden Matches gab sie jeweils lediglich zwei Spiele ab.

Somit beschäftigen wir uns an dieser Stelle mit der derzeit besten Tennisspielerin der Welt. Seit dem Rücktritt von Ashleigh Barty thront Iga Swiatek an der Spitze der Weltrangliste. Doch die Polin erbte diese Position nicht nur, sie untermauerte das durch eine bislang überragende Saison. Musste die Rechtshänderin im Januar in Adelaide und bei den Australian Open noch im Halbfinale die Segel streichen, ist sie seit Mitte Februar ohne jegliche Niederlage und gewann 30 Matches in Folge. Dadurch errang die 20-Jährige nacheinander die Turniersiege in Doha, Indian Wells, Miami, Stuttgart und Rom. Seit mittlerweile acht Matches ist sie gänzlich ohne Satzverlust.

Herzlich willkommen zu den French Open! In der Einzelkonkurrenz der Frauen stehen heute die übrigen Matches der 3. Runde auf dem Programm. Dabei kommt es um 12:00 Uhr auf dem Court Philippe-Chatrier zum Aufeinandertreffen zwischen Iga Swiatek und Danka Kovinic.