Am morgigen Samstag spielt Julia Görges also das Endspiel im Kremlin Cup gegen Darja Kasatkina aus Russland. Sie kann dann die Saison mit ihrem ersten Titel 2017 krönen. Wir sind dann wieder für Sie live dabei. Bis dahin verabschieden wir unsund wünschen wir noch einen schönen Abend.

Es war schon ein denkwürdiges Match, bei dem Julia Görges über die Hälfte der Spielzeit teilweise ziemlich grossen Murks veranstaltete. Ihre Fehlerquote war im zweiten Satz katastrophal, aber der komplette erste Satz und am Ende war es dagegen sehr gut. Erstaunlicher ist aber, wie sich Natalia Vikhlyantseva nach ihrem Medical Timeout durchquälte und ihre Gegnerin damit total aus dem Konzept brachte. Aber dann unterliefen ihr zum Schluss dann doch wieder zu viele Fehler, als sie die Bälle durchzog und brachte sich damit auf die Verliererstrasse.

Julia Görges reisst die Arme hoch. Nach langem Kampf mit Hochs und Tiefs steht sie im Finale.

Jetzt sollte es aber klappen. Mit direkten Punkten holt sich die Deutsche bei 40:0 Matchbälle.

Julia Görges ist wieder im Vorteil. Aber hier passieren so unerwartete Dinge, dass man keine Prognose stellen kann, was im nächsten Spiel passiert.

Was für ein Spiel, es hat sich wieder gedreht. Jetzt macht die Russin Fehler und es steht 0:40, was Breakbälle bedeutet.

Das war jetzt wieder gar nichts. Natalia Vikhlyantseva schafft tatsächlich das Break und ist wieder im Match.

Das ist eine Berg- und Talfahrt hier. Julia Görges haut eine Vorhand weit ins Aus und sie hat Breakbälle gegen sich.

Jetzt geht Natalia Vikhlyantseva auf Alles oder Nichts und hat damit Erfolg. Sie schlägt eine Rückhand auf die Linie und es steht 0:30.

Die Russin schafft es aber noch, den Aufschlag durchzubringen. Aber jetzt sollte Julia Görges den Sieg eintüten.

Es wird knapp für Natalia Vikhlyantseva. Sie haut eine Vorhand ins Aus und sie wirkt nervös, es steht 30:30.

Mit einer guten Aufschlag-Vorhand-Kombination gewinnt Julia Görges das Spiel. Jetzt sieht es wieder viel besser aus.

Jetzt ist Julia Görges wieder voll da. Ihre Vorhände kommen super und mit einem Ass holt sie sich die Spielbälle.

Und da ist das Break, die Deutsche zieht eine Vorhand inside out voll durch und macht den Punkt. In diesem Spiel spielte ihr allerdings eine falsche Linienrichterentscheidung bei einem Ballwechsel, bei dem sie den Punkt schon verloren hatte, in die Karten und der Punkt musste wiederholt werden.

Fantastisch, mit einem grandiosen Return holt sich Julia Görges einen Breakball. Das ist jetzt die Chance.

Ausgleich und jetzt wäre mal ein guter Zeitpunkt für ein Break. Natalia Vikhlyantseva hat Aufschlag.

Mit guten ersten Aufschlägen holt sich Julia Görges weitere Punkte. Sie hat Spielbälle und wirkt jetzt wieder konzentriert.

Die Russin hat ein erstaunliches Comeback hingelegt. Sie bleibt weiterhin in Führung.

Stattdessen sehen wir eine entfesselte Natalia Vikhlyantseva. Sie zieht jetzt wieder voll durch und führt 40:0.

Leicht bringt die Deutsche ihren Aufschlag durch. Diese Leistungssteigerung sollte sie nun auch bei den Aufschlagspielen ihrer Gegnerin zeigen.

Das ist jetzt wieder die Julia Görges, die wir sehen wollen. Sie ist sicherer geworden und macht die Punkte zum 40:0.

Und das nächste Spiel aus Sicht der Deutschen ist weg. Vikhlyantseva muss nicht viel machen, nur dabei zu sehen, wie ein Ball neben ihr ins Aus fliegt.

Das Aufschlagspiel von Natalia Vikhlyantseva ist knapp. Und so langsam merkt man von ihren Schmerzen bei der Vorhand auch nichts mehr.

Wenigstens muss sie nicht direkt wieder ein Break hinnehmen. Julia Görges kann ausgleichen.

Es geht weiter und Görges muss einfach mal wieder ihre Leistung vom Anfang abrufen. Das gelingt ihr jetzt und sie hat Spielball.

Leider bleibt es dabei, dass Julia Görges zu viele Fehler macht, im 2. Satz waren es unfassbare 19 Unforced Errors. Die junge Spielerin aus Russland geht im letzten Durchgang in Führung.

Natalia Vikhlyantseva bleibt eine unbequeme Kontrahentin. Ihre Rückhand ist wirklich gut und wird von der Verletzung nicht beeinflusst, 40:30.

Julia Görges hat sich in die Katakomben verabschiedet. Sie muss wohl erst einmal ein paar Minuten durchschnaufen und diesen zweiten Satz aus dem Kopf bekommen.

Das Spiel erinnert an die French Open 1989 als ein völlig entkräfteter Michael Chang den grossen Ivan Lendl mit Mondbällen und Aufschlägen von unten so sehr überraschte und aus dem Konzept brachte, dass er das Spiel mit völlig leerem Tank gewann. Wir hoffen nicht, dass heute hier ähnliches passiert.

Der Satz ist weg, unglaublich. Die Deutsche haut einen Topspin-Volley ins Netz.

Jetzt verschätzt sich Julia Görges auch noch bei einem völlig harmlosen Return. Die Russin hat einen Satzball.

Zum Leidwesen von Julia Görges bleiben ihr die Fehler treu. Es steht 15:30 gegen sie.

Und jetzt schlägt Natalia Vikhlyantseva auch noch ein Ass. So eine Wendung nach den Szenen einer völlig verzweifelten Russin hätte wohl kaum jemand erwartet.

So leichte Returnfehler wie gerade passiert, darf sich Julia Görges nicht leisten. Leichter kann man es Natalia Vikhlyantseva kaum machen, es steht 30:0 für die Russin.

Die Nummer 27 der Welt kommt zurück. Sie hat den Breakball abgewehrt und bringt ihren Aufschlag durch.

Auch wenn die Vorhand von Natalia Vikhlyantseva kaum noch mit Tempo gespielt wird, hat Julia Görges Schwierigkeiten damit. Sie schlägt ins Netz und hat wieder Breakball gegen sich.

Julia Görges hat ihre Konzentration verloren. Die Russin bringt wieder ihren Aufschag durch und macht vor allem über die Rückhand Punkte.

Natalia Vikhlyantseva hat nur leichte Probleme auf der Vorhand, aber sie ist wieder eine ernstzunehmende Gegnerin. Sie ist sogar auf einem guten Weg, diesen Satz zu gewinnen.

Die Norddeutsche holt sich endlich mal wieder ein Spiel. Aber nun muss ein Break her.

Die ersten Aufschläge kommen wenigstens wieder bei Julia Görges. Es steht 40:30, aber Natalia Vikhlyantseva scheint wieder auf dem Damm zu sein, beim Fussball würde man sagen, dass sie den Schmerz herausgelaufen hat.

Jetzt ist es aber langsam genug mit den Fehlern. Julia Görges schlägt ins Netz und scheint total von dem jetzt unorthodoxen Spiel unter Schmerzen ihrer Gegnerin beeindruckt zu sein.

Es steht schon wieder 40:0. Die Deutsche verballert momentan nahezu alles.

Ach du grüne Neune, Julia Görges macht einen Doppelfehler. Die Russin holt sich ein Break.

Das ist ja verrückt. Julia Görges macht vermeidbare Fehler und dann schlägt Natalia Vikhlyantseva einen Winner mit der Rückhand und hat plötzlich drei Breakbälle.

Und Natalia Vikhlyantseva macht das Spiel. Diese Taktik mit angezogener Handbremse darf aber eigentlich nicht aufgehen.

Mit langsamen Bällen bringt die Russin Julia Görges aus dem Konzept. Die Spielerin vom DTB macht Fehler und es steht 40:15.

Der erste Satz geht an die deutsche Spielerin. Man konnte damit rechnen, dass Natalia Vikhlyantseva nur noch den Durchgang zu Ende spielen wollte und dann ihrer Gegnerin gratuliert, aber sie will offensichtlich weitermachen.

Für Julia Görges ist die Situation natürlich auch nicht einfach, weil sie sich nicht einlullen lassen darf. Aber das tut sie auch nicht, sondern holt sich mit einem Überkopfball den ersten Satzball.

Nein, da geht nichts mehr. Natalia Vikhlyantseva spielt die Bälle nur noch wie bei einem Trainingsspielchen mit einem Fan langsam ins Feld, vor allem mit der Vorhand.

Der nächste Doppelfehler bringt das nächste Break. Die Russin geht langsam zu ihrem Stuhl und stemmt sich vehement gegen die Aufgabe vor heimischem Publikum, was man ja auch verstehen kann.

Irgendwie wirkt Natalia Vikhlyantseva bei jedem Schlag gehemmt. Sie macht einen Doppelfehler und Julia Görges hat zwei Breakchancen.

Natalia Vikhlyantseva versucht es beim Stand von 0:15 weiter. Ihr Handgelenk ist dick bandagiert, sie macht aber den nächsten Punkt, weil Julia Görges den Ball ins Aus schlägt.

Die Russin hat Probleme mit ihrer Schlaghand am Handgelenk. Es täte uns sehr leid, wenn sie das Spiel jetzt abbrechen müsste, aber ihr Gesichtsausdruck lässt erahnen, dass sie wohl nicht mehr weiterspielen kann.

Oh Gott, das ist jetzt eine dramatische Szene. Natalia Vikhlyantseva sitzt weinend auf ihrem Stuhl und muss den Physio kommen lassen.

Ganz locker bringt die Spielerin aus Bad Oldesloe ihren Aufschlag durch. Sie ist voll in der Spur und lässt hier bisher nichts anbrennen.

Das klappt aber nicht so gut, denn Julia Görges ist einfach verdammt sicher. Sie bestimmt die Ballwechsel scheinbar nach Belieben, wenn sie Aufschlag hat.

Wenn wir jetzt russisch könnten, dann könnten wir sagen, was der Trainer von Natalia Vikhlyantseva ihr in der Pause geraten hat. Er redete lange auf sie ein und wir nehmen mal an, dass er empfohlen hat, mehr Risiko zu gehen, denn nur den Ball im Spiel zu halten, das hat bisher nicht geklappt.

Das Spiel ist jetzt ausgeglichener. Aber Julia Görges hat nach wie vor den Vorteil des Breaks.

Jetzt musste Natalia Vikhlyantseva aber grinsen. Sie zieht die Challenge bei einem Volley, den jeder im Aus gesehen hat, der aber tatsächlich auf der Linie war, 40:0.

Das war ein weiteres gutes Aufschlagspiel von Julia Görges. Sie platziert die Bälle geschickt in den Ecken und lässt ihrer Gegnerin keine Ruhe.

Wieder sind es Fehler von Natalia Vikhlyantseva, die dieses Spiel entscheiden könnten. Julia Görges hat zwei Spielbälle.

Die Spielerin aus Russland bringt diesmal ihren Aufschlag durch. Sie wirkt ganz ruhig, aber manchmal doch recht wirr verballerte Bälle zeigten bisher, dass sie nervös ist, was sie aber nach und nach in den Griff zu bekommen.

Noch darf man Natalia Vikhlyantseva aber nicht abschreiben. Sie setzt nun ihren ersten Winner zum 40:15.

Wie geschmiert läuft es bisher. Natalia Vikhlyantseva kann nur reagieren und macht dann zwangsläufig Fehler.

Julia Görges macht es genau richtig. Sie lässt die Russin laufen und setzt sie damit unter Druck, ein Stoppball bringt ihr zwei Spielbälle.

Nach Returnproblemen kommt Julia Görges besser ins Spiel und bei langen Ballwechseln wirkt sie sicherer. Es musste aber erst ein Netzroller her, um das Break zu schaffen, aber der Auftakt ist auf jeden Fall gelungen.

Beide Spielerinnen leisten sich noch leichte Fehler. Aber mit einem Vorhandwinner erarbeitet sich Julia Görges den ersten Breakball.

Das Spiel hat begonnen. Und Julia Görges knallt den ersten Return mit der Vorhand ins Netz.

Ein rein russisches Finale winkt. Denn Darja Kassatkina hat sich im ersten Halbfinale gegen Irina-Camelia Begu durchgesetzt. Deswegen wird Julia Görges nicht nur gegen Natalia Vikhlyantseva spielen, sondern auch gegen den Grossteil des Publikums. Die Russin steht übrigens auf Platz 67 der Weltrangliste. Das ist ihre bisher beste Platzierung.

Mit Natalia Vikhlyantseva ist eine junge Russin bis ins Halbfinale vorgestossen, die bis Ende 2016 hauptsächlich auf dem ITF Women's Circuit unterwegs war und dort zwei Titel gewann. In diesem Jahr hat sie sich aber auf der WTA-Tour etabliert und bei den Turnieren in St. Petersburg und s'Hertogenbosch das Halbfinale erreicht hat. Eine Finalteilnahme wäre ihr grösster Erfolg in ihrer Karriere. Dabei hatte sie es aber nie mit Topspielerinnen zu tun, auch wenn sie einmal gegen Simona Halep gewann, allerdings nur auf dem Papier, denn die derzeit weltbeste Tennisspielerin konnte nicht antreten.

Julia Görges hat sich in diesem Jahr zurück in die erweiterte Weltspitze gespielt. Dabei waren ihre Ergebnisse bei den Grand Slam-Turnieren nicht gerade berauschend, bei den Australien Open schied sie in der 2. Runde aus, bei den French Open und in Wimbledon war bereits nach der Auftaktpartie Schluss und bei den US Open erreichte sie immerhin das Achtelfinale. Auch die Premier-Turniere der höchsten Kategorie liefen bei ihr nicht so gut, es waren eher die kleineren Wettbewerbe, bei denen sie fleissig Punkte sammelte. Sie erreichte die Finals in Mallorca, Bukarest und Washington und in Moskau hat sie nun die Chance das vierte Finale zu schaffen und vielleicht sogar ihren ersten Titel der Saison zu gewinnen.

Spielerinnen, von denen man es eher nicht erwartet hatte, setzten sich bisher hier durch. Im Achtelfinale fand das grosse Favoritinnenstraucheln statt, wobei sechs von den nach der ersten Runde verbliebenen sieben gesetzten Spielerinnen ausschieden. Nur Julia Görges, die an Nummer 7 gesetzt ist, konnte sich durchsetzen und trägt damit die Bürde der Favoritin. Damit kam sie aber bisher sehr gut zurecht, denn sie hatte mit ihren jeweiligen Spielerinnen, die zuvor ihre höher platzierten Gegnerinnen ausschalteten, keinerlei Probleme.

Das Turnier in der russischen Metropole geht in die Endphase. Seit 1990 wird der Kremlin Cup ausgespielt. Das erste internationel Tennisturnier, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion auf russischem Boden stattfand, war zunächst ein reines Herrenturnier der ATP-Tour, aber seit 1997 gehört es auch zur WTA-Tour. Mit Julia Görges ist noch eine Vertreterin es DTB dabei und sie trifft im Halbfinale auf die Lokalmatadorin Natalia Vikhlyantseva.