Herzlichen Glückwunsch an Dominika Cibulkova! Respekt aber auch an Angelique Kerber, die trotz der Niederlage eine überragende Saison gespielt und nicht nur Tennis-Deutschland verzaubert hat. Sie wird als Nummer eins der Welt überwintern. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Nachmittag! Bis zum nächsten Mal!

Gleich bei ihrer ersten WTA-Finals-Teilnahme fährt die lange Zeit verletzte Slowakin direkt den Sieg ein und darf sich neben Ruhm und Ehre über knapp 2,1 Millionen Euro freuen.

Insgesamt geht der Zweisatzerfolg der zukünftigen Nummer vier der Weltrangliste vollkommen in Ordnung. Vor allem den ersten Satz hat die "Pocket Rocket" dominiert. Während Kerber hier kaum einen ersten Aufschlag gesetzt und viele Unforced Errors begangen hat, ist die Rechtshänderin sehr selbstbewusst und druckvoll durch die Bälle gegangen. Im zweiten Durchgang hat "Angie" vieles richtig gemacht, besser serviert und in den Rallyes nicht mehr nur reagiert. Nach dem 3:2 ist die Luft allerdings raus gewesen, weshalb Dominika Cibulkova drei Games in Folge gewonnen hat. Gegen die wuchtige Vorhand, die aufopferungsvolle Beinarbeit und Laufbereitschaft ihrer Gegnerin hat die Favoritin einfach kein Mittel gefunden. Cibulkova hat defensiv sowie offensiv bärenstark gespielt und auch am Netz mutig verteidigt. Am Ende haben Kerber die Kräfte verlassen und sechs Doppelfehler sind einfach zu viel gewesen.

Game, Set and Match: Dominika Cibulkova! Ein Netzroller beschert der 27-jährigen Slowakin nach 1:16 Stunden einen überraschenden 6:3, 6:4-Erfolg über die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber. Cibulkova hat erst ihren vierten Matchball in einem gegen Ende unglaublichen intensiven und hochspannenden Finale genutzt.

Nach dem vierten Einstand bekommt die Slowakin ihren vierten Matchball...

Diesen Breakball wehrt die 27-Jährige ab und erzielt ihren 14. Vorhand-Winner, der exakt auf die Linie klatscht.

Fast auf dem Boden kniend, bringt "Angie" die gelbe Filzkugel noch über das Netz. Bei der Weltranglisten-Ersten ist kaum noch Kraft vorhanden, aber die Willenskraft ist beispiellos. Breakball für Kerber!

Unfassbar! Nach einem hammerharten Cross-Aufschlag darf Dominika Cibulkova von der T-Linie aus ohne Zeitdruck zum Volley ansetzen. Statt die Kugel einfach links ins Feld zu legen, donnert sie den Ball ins Netz.

Matchball Nummer drei für Cibulkova, die Kerber mit ihrer Vorhand zur Verzweiflung bringt.

Was für ein Spektakel in Singapur! Sensationell erläuft sich Kerber die Bälle an der Grundlinie. Den ersten Volley kann sie auch noch zurückbringen. Doch den Stopp gegen sie Laufrichtung kann die nicht mehr beantworten. Einstand!

Plötzlich wackelt der Schützling von Matej Lipták und muss einen Breakball abwehren. Gelingt Kerber noch das 5:5?

Zu lang! Tatsächlich landet ein Vorhandschlag der Weltranglisten-Achten hinter der Grundlinie. Nun geht es über den Einstand und mental hat Kerber wohl wieder die Vorteile auf ihrer Seite.

Doppelfehler! Es ist der erste der Slowakin in diesem Match! Nur noch 30:40.

Aus! Kerbers Cross kommt nicht mehr rein! Es gibt nach 1:08 Stunden zwei Matchbälle für Dominika Cibulkova!

Einen Inside-In der Slowakin kann Kerber nur noch rechts ins Aus schleudern. 30:15.

Das Publikum ist da und bejubelt jeden Punktgewinn Kerbers frenetisch. 15 beide.

Besser geht es nicht! Ist das gross! Kerber bringt eigentlich unerreichbare Bälle noch zurück, wird aber sukzessive zurückgedrängt. Am Ende punktet Dominika Cibulkova über die Vorhand zum 15.0.

Das Hawk-Eye beweist, dass Kerbers Aufschlag die Linie noch touchiert hat. Damit wird dieser Ball als Ass gegeben und bringt Kerber das 4:5. Nun lastet der Druck auf Dominika Cibulkova, die nach der kurzen Pause zum Matchgewinn aufschlägt.

Hut ab vor der kämpferischen Einstellung der Deutschen! Irgendwie kann sie den nächsten Punkt noch retten und bekommt die zweite Luft.

In dieser wichtigen Phase kommen zu wenig erste Aufschläge. Dadurch fehlt der Druck und Kerber kann das Feld nur suboptimal öffnen. Mehrfach kratzt sie die Kugel dennoch raus und erarbeitet sich das 30:15.

Gequält serviert Kerber gegen den Matchverlust. Bei 15:15 und hängenden Schultern darf eine grosse Aufholjagd zumindest angezweifelt werden.

Über das dritte Ass holt sich die vermeintliche Aussenseiterin noch mehr Selbstbewusstsein und spürt, dass sich ihre Kontrahentin nicht mehr gut bewegt oder gar bewegen kann. Cibulkova holt sich das dritte Game in Serie zum 5:3.

Aufgegeben hat sich die Australian-Open-Siegerin längst nicht. Auf der anderen Seite macht die Slowakin aber eines ihrer besten Spiele überhaupt. Bei 15:15 gegen Ende des zweiten Satzes ist die Spannung greifbar.

Erneut berät Torben Beltz seinen Schützling. Kerber solle jeden Punkt für sich spielen und mit der Rückhand-Longline auf die Rückhand der Slowakin gehen. Kerbers Worte selbst haben eher wenig Selbstvertrauen ausgestrahlt. Sie könne sich nicht mehr so gut bewegen. "Die Chancen musst Du Dir erarbeiten. Come on", so Beltz.

Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt kassiert die 28 Jahre alte Weltranglisten-Erste das nächste Break! Ihre letzten Schläge sind allesamt sehr weit ins Aus gesegelt.

Die erste Breakchance wehrt Kerber per Rückhand-Longline ab.

Sechster Doppelfehler von Kerber und wenig später steht sie drei Breakbällen gegenüber. 0:40!

Wenn der erste Aufschlag kommt, macht Kerber 75 Prozent der Punkte - genauso wie ihre Gegnerin. Beim Zweiten springen weniger als 30 Prozent der Punkte heraus. Hier liegt Cibulkova bei über 60 Prozent.

Zu Null prügelt Dominika Cibulkova dieses Service durch! Ihrem zweiten Ass des Matches hat sie einen klassischen Service-Winner folgen lassen. Das ist stark!

Gleich zwei Bälle verspringen der Favoriten, sodass Cibulkova mit 30:0 vorne steht.

Nach wie vor ist alles in der Reihe! Nach 51 Minuten führt Angelique Kerber mit 3:2 im zweiten Satz. Insgesamt hat sie ihr Spiel deutlich verbessert. Sowohl Länge als auch Winkel in den Schlägen sind nun auf einem gewohnten Level. Nuancen werden gleich über Sieg oder Niederlage entscheiden. Die zwölf Zentimeter kleinere Spielerin fightet nach Kräften und traut sich auch ans Netz.

beim Stand von 40:0 begeht Kerber den nächsten Doppelfehler. Es ist schon der Fünfte an diesem Abend.

Zweites Ass von "Angie"! Und auch der nächste Punkte - über den zweiten Aufschlag kommend - geht an die Deutsche. Vom Niveau her ist dieser Satz gar nicht mit dem ersten Durchgang zu vergleichen.

Es bleibt spannend! Kerbers Cross-Return landet mehrere Meter im Aus uns so gleicht die Slowakin zum 2:2 im zweiten Durchgang aus.

Nach kurzer Zeit steht es 40:0 für die Nummer acht der Welt. Dominika Cibulkova hämmert auf das Spielgerät mit roher Gewalt ein und zeigt, dass sie noch immer zu den laufstärksten Spielerinnen auf der Tour gehört.

Kerber bestreitet heute übrigens ihr 80. Match in diesem Jahr. Neben ihren ersten zwei Major-Triumphen, holte die gebürtige Bremerin Silber in Rio, stand im Finale von Wimbledon, verteidigte ihren Titel in Stuttgart und erreichte zwei weitere Endspiele im Einzel. Cibulkova erreichte als bestes Grand-Slam-Ergebnis in diesem Jahr das Viertelfinale vom Wimbledon.

Hart umkämpft, aber verdient geht Kerber mit 2:1 in Führung. Kurz vor dem Spielball hat es Diskussionen und die erste Verwarnung für Dominika Cibulkova gegeben. Sie hat sich bei Aufschlag Kerber einfach weggedreht, obwohl dem Spiel nichts im Wege gestanden hat. Die Schiedsrichterin hat ihr deutlich erklärt, dass sie das Tempo der Aufschlägerin mitgehen müsse und sich nicht einfach wegdrehen könne.

Die beiden schenken sich nichts. Weiterhin bleibt Dominika Cibulkova bissig und zwingt Kerber dazu, den Punkt zweimal zu machen. Beim nächsten Spielball für Kerber brechen die Emotionen aus der Kielerin heraus und die Faust kommt.

Wie von der Tarantel gestochen sprintet Cibulkova ans Netz und attackiert einen Stopp mit einem kurzen Crossball. Zehn Zentimeter landet der Ball im Aus. 40:30.

Und der vierte Doppelfehler folgt sogleich! Damit wird aus einem 30:0 blitzschnell ein 30:30.

Weil sie sich zwischen den Aufschlägen und Ballwechseln zu wenig Zeit nimmt, begeht Kerber ihren insgesamt dritten Doppelfehler in diesem Endspiel.

Längst passt der erste Aufschlag der Favoritin, die bei 86 Prozent im zweiten Satz steht. Relativ leicht führt sie hier mit 30:0.

Unnötig will Angelique Kerber den ohnehin flatternden Ball mit einem weiteren Slice spielen. Das geht gründlich in die Hose und die Rückhand landet halbhoch im Netz. 1:1.

Eine intensive Rallye beendet Kerber zu ihren Gunsten mit einer krachenden Vorhand die Linie runter. Trotzdem hat ihre Gegnerin noch einen Spielball zum 1:1 im zweiten Satz.

Um 20:20 Uhr Ortszeit liefen sich die beiden ein würdiges Finale. Cibulkova beweist auch Qualitäten am Netz und punktet sehenswert zum 40:15.

Inzwischen läuft es bei der Deutschen wieder besser. Sie geht entschlossener durch die Bälle, verteilt die Filzkugel schön an die Linien und streut immer mal wieder überraschende Elemente ein. Derweil geht auch die zweite Challenge der Slowakin nicht auf. Damit kann sie nur noch einmal das Hawk-Eye in diesem Satz bemühen.

Einen wuchtigen Aufschlag kann Cibulkova nicht mehr gut returnieren und so führt Kerber mit 1:0. Kann sie als 15. Weltranglisten-Erste die WTA-Finals gewinnen?

Eine Challenge von Cibulkova greift nicht. Es bleibt beim 15:15, da die Kugel locker 15 Zentimeter hinter der Grundlinie gewesen ist.

In der Pause ist Kerbers Trainer Torben Beltz aus der Box runter zur Bank gekommen. Er fordert mehr Slice-Aufschläge von Kerber, um die Quote zu erhöhen. Zudem solle sie schnell auf die Rückhand der Gegnerin spielen. "Du hast sie drauf, du schaffst es. Aber du musst rausgehen, den Fight annehmen und voll Power geben. Auf geht´s", so Beltz.

Spiel und erster Satz: Dominika Cibulkova! Nach einer halben Stunde verwandelt die 27-jährige Slowakin ihren ersten Satzball und pusht sich weiter! Das klare 6:3 ist vollkommen verdient, da die Rechtshänderin wesentlich mehr in dieses Finale investiert hat. Die 1,61 Meter grosse Akteurin geht mit Risiko durch die Bälle, spielt starke Winkel, erläuft zahlreiche Bälle und hat keine Angst, Kerber mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Kerber hingegen platziert zu wenig Winner und kommt beim Aufschlag kaum auf Quote.

Puh! Bei dieser Vorhand die Linie runter steht Kerber extrem offen und profitiert auch noch ein bisschen von der Netzkante. Wenig später stellt die Aussenseiterin aber auf 30:30. Es ist ein enges Spiel.

Besser geht es nicht! Bei dieser flach abspringenden Rückhand passt der Winkel und so geht die Dame aus Bratislava wieder mit 15:0 in Front.

Dieses leichte Aufschlagspiel tut Kerber gut! Vier erste Aufschläge und ein zwischenzeitliches Ass haben "Angie" diese Verkürzung auf 3:5 ermöglicht. Sofort ist zu spüren, dass Cibulkova nervöser wird und grossen Respekt vor der "Mühle" der Gegnerin hat.

Es geht doch! Endlich sitzt der Vorhand-Longline! Dann folgt der nächste Punkt und bei 30:15 sieht die Welt schon wieder anders aus.

Nun schlägt Kerber gegen den Satzverlust auf. Ihr erster Risikoschlag mit der Vorhand fruchtet nicht. 0:15. Zehn Unforced Errors sind einfach zu viel.

Stark! Dominika Cibulkova führt hier absolut verdient mit 5:2. Sie ist sowohl vom Aufschlag her als auch bei der Beinarbeit und dem Grundlinienspiel die klar bessere Akteurin. Die Weltranglisten-Erste lässt Druck, Länge und Winkel vermissen. Aktuell sieht das ganz und gar nicht gut aus. Allerdings ist es auch erst der erste Satz. Im Tennis kann sich das Momentum dermassen schnell ändern, sodass im Prinzip alles machbar ist.

Mein lieber Onkel Otto! Kerber erläuft einen zu schwachen Stopp der Gegnerin, schleudert den Ball dann aber ohne Not ins Aus. Dabei hätte sie von der T-Linie aus alle Zeit der Welt und die komplette linke Seite gehabt. 40:0.

Mit einem ganz feinen Händchen punktet Dominika Cibulkova mit der Kombination aus Stopp und Vorhand-Cross, die zum 15:0 führt.

Es gibt das nächste Break! Warum? Weil Cibulkova eiskalt ihre Stärken ausspielt. Konsequent umläuft sie ihre Rückhand, um aus der Vorhand zu "schiessen". Kerber steht dann zu weit hinten, kann nur noch reagieren und setzt viele Bälle ins Netz.

Erneut sieht sich Kerber einem Breakball gegenüber. Sie muss offensiver agieren, sonst kommt sie nicht zum Zuge.

Stark spielt Dominika Cibulkova den Ball gegen die Laufrichtung der Kielerin. 0:30. Nach Vorhand-Winnern steht es übrigens 6.1 für die Slowakin, die Kerber quasi mit deren Paradeschlag unter Druck setzt.

Auch heute hängt viel von der Beinarbeit Kerbers ab. Denn ihre Gegnerin kann viele Bälle noch unangenehm zurückbringen. Zudem wird das Service eine entscheidende Rolle spielen. Kerber kann irre Winkel spielen ohne dabei zu viel Tempo rauszunehmen. Diese Kombination muss sie heute auf den Platz bringen, dann steht dem Erfolg nichts im Wege. In den letzten Minuten hat es schon wieder besser ausgesehen.

Re-Break! Zu Recht gibt es dafür Applaus aus der eigenen Box! Kerber platziert eine Vorhand unangenehm lang an der Grundlinie. Cibulkova steht zu nah am Spielgerät, bekommt zu wenig Spin an die Filzkugel und setzt auch diesen Schlag knapp ins Aus. Plötzlich ist alles wieder in der Reihe.

Sobald die Deutsche aggressiv durch die Bälle geht, hat ihre Gegnerin kaum noch die Chance, sich gut zum Ball zu positionieren. Per Inside-In wehrt die Aussenseiterin aber Breakball Nummer eins ab und verkürzt auf 30:40.

Starker Ballwechsel! Beide Spielerinnen jagen sich von links nach rechts, vor und zurück. Endlich zeigt Kerber ihre Defensivqualitäten und profitiert von einem Fehler der Kontrahentin. 15:30 aus Sicht von Cibulkova.

Während Kerber lediglich 40 Prozent ihrer ersten Aufschläge platzieren kann, steht Dominika Cibulkova bei satten 80 Prozent. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Cibulkova riskiert zu viel und donnert eine Vorhand klar rechts neben die Linie. Wenig später setzt die Slowakin einen Halbvolley von der T-Linie hinter die Grundlinie und ärgert sich. Somit tütet Kerber ihr erstes Spiel in diesem Finale ein. Nur noch 1:3 aus deutscher Sicht!

Abgewehrt! Eine Rückhand der 27-Jährigen landet im Aus. Damit kann Kerber erst einmal wieder durchatmen, muss nun aber auch besser servieren.

Bei 30:40 bekommt die Slowakin die nächste Breakchance.

Doppelfehler! Und schon steht es wieder 30:30. "Angies" Trainer Torben Beltz ist wenig begeistert.

Was ist mit der Weltranglisten-Ersten los? Kaum ein erster Aufschlag kommt ins Feld und weder Vorhand-Cross noch Rückhand-Longline kommen nah genug an die Linien. 0:15.

"Pocket Rocket on fire" - so lässt sich der Blitzstart der 1,61 Meter grossen Akteurin am besten zusammenfassen. Von Beginn an spielt die Rechtshänderin wahnsinnig aggressiv, nagelt die Deutsche an der Grundlinie fest und setzt tolle Winkel. So ein Beginn ist sicherlich nicht erwartet worden. Noch findet Kerber nicht in diese Partie.

Nein, nein, nein! Beim Stand von 30:0 für die Slowakin entscheidet sich Kerber für eine crosse Rückhand. Doch der Ball bleibt halbhoch mittig im Netz hängen. 40:0.

Wahnsinn! Per Ass eröffnet Cibulkova das dritte Spiel im ersten Satz! Die Dame aus Bratislava legt los wie die Feuerwehr.

Und da ist das extrem frühe Break für die Nummer acht der Welt! Bei ihrem ersten Aufschlagspiel hat Angelique Kerber nur reagieren können. Nach eher mässigen Aufschlägen hat sie direkt unter Druck gestanden und von der Grundlinie aus nur noch zusehen können.

Eieiei! Cibulkova treibt Kerber weit zurück und bekommt gleich zwei Breakbälle. 15:40.

Auf lange Ballwechsel will sich die vermeintliche Aussenseiterin nicht einlassen. Sobald sie ihre Powervorhand setzen kann, tut sie es auch. Nach einem zwischenzeitlichen Doppelfehler zieht Kerber mit einem knallharten Rückhand-Cross den Kopf jedoch ein wenig aus der Schlinge. 15:30.

Dominika Cibulkova bringt ihr erstes Service-Game durch. Ab nächster Woche wird sie entweder die neue Nummer fünf oder die Sechs der Welt sein. Zu Jahresbeginn war die 27-Jährige nach einer Achillessehnen-OP noch auf Rang 66 zurückgefallen.

Diese Rallye hat ansatzweise gezeigt, wohin die Reise gehen wird. Druckvoll prügeln Kerber und die Slowakin auf die gelbe Filzkugel ein und spielen erste ordentliche Winkel. Am Ende markiert Cibulkova per Inside-Out von der Grundlinie das 30:30.

Jeweils ein leichter Fehler auf beiden Seiten: 15:15.

Und damit rein in das Match! Es darf grosses Tennis erwartet werden.

Nach der obligatorischen Einschlagphase ist der Tennis-Leckerbissen angerichtet. Die 18-fache Grand-Slam-Turniersiegerin Chris Evert hat übrigens den Münzwurf durchgeführt - Cibulkova hat diesen gewonnen und sich für "serve", also den Aufschlag, entschieden.

So eben sind beide Athletinnen mit einer grossen Laser-Show auf den Court begleitet worden. Cibulkova und vor allem Kerber sind frenetisch empfangen worden und dürfen gleich vor gut 12.000 Zuschauern loslegen.

Im direkten Vergleich zwischen beiden Spielerinnen steht es 5:4 für die Nummer eins der Welt. Kerber gewann die letzten fünf Spiele in Folge und gab dabei nur einen Satz ab. Cibulkova blieb bei den ganz grossen Turnieren unter dem Radar, kann durch ihre aggressive Spielweise und hohe Laufbereitschaft aber stets ein Ausrufezeichen setzen. Die Favoritin sollte also gewarnt sein.

Angelique Kerber stand als erste Deutsche seit Steffi Graf 1988 im Finale bei den Olympischen Spielen. Dort holte sie gegen Monica Puig Silber. Heute kann die Nummer eins der Welt ein weiteres Stück Geschichte schreiben. Denn die Linkshänderin ist die erste Deutsche seit Steffi Graf 1996, die im Endspiel der WTA-Finals – der inoffiziellen WM - steht. Ganz nebenbei geht es für die Kielerin um die stolze Summe von rund 2,1 Millionen Euro.

"Ich spiele zurzeit mein bestes Tennis und versuche dieses Momentum so lange es geht zu bewahren", stellte Angelique Kerber klar. Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner lobte Kerber in höchsten Tönen. "Das war eine beeindruckende Vorstellung von Angie", sagte die Bundestrainerin nach dem Durchmarsch im Halbfinale: "Im ersten Satz war es hochklassig, aber auch eng. Dank ihres Selbstvertrauens hat Angie die wichtigen Punkte gemacht. Im zweiten Satz war Agnieszka rat- und mittellos."

Die Australian-Open- und US-Open-Siegerin bekommt es heute mit der ein Jahr jüngeren Dominika Cibulkova zu tun, die aktuell Rang acht der WTA-Weltrangliste einnimmt. Cibulkova gewann ihr Semifinale gegen die Russin Svetlana Kuznetsova erst nach 2:27 Stunden mit 7:6 (7:5), 2:6, 6:3. Nach der Auftaktniederlage gegen Kerber verlor die 27-Jährige glatt in zwei Sätzen gegen Madison Keys (1:6, 4:6) und stand damit eigentlich vor dem Aus. Am Ende rettete sich der Schützling von Matej Lipták durch ein 6:3, 7:6 (7:5) über Simona Halep bei gleichzeitiger Schützenhilfe von Kerber ins Endspiel der WTA-Finals.

Zum Saisonendspurt hat Deutschlands Nummer eins wieder ihr bestes Tennis ausgepackt. Angelique Kerber gewann zum Auftakt der Finals ein enges Dreisatzmatch mit 7:6 (7:5), 2:6, 6:3 gegen ihre heutige Kontrahentin Dominika Cibulkova. Es folgten ein 6:4, 6:2 gegen Simona Halep sowie ein ungefährdetes 6:3, 6:3 gegen Madison Keys. Der Hammer kam im Halbfinale. Dort bügelte Kerber Titelverteidigerin Agnieszka Radwanska (Polen/Nr. 2) überraschend deutlich mit 6:2, 6:1 vom Court. "Das ist wunderbar. Dieses Jahr ist einfach unglaublich. Ich werde jetzt weiter versuchen, fokussiert zu bleiben und auch im Finale meine Chance zu nutzen", erklärte Kerber unmittelbar nach der Begegnung und ergänzte: "Ich habe in den vergangenen Monaten gelernt, auf dem Court immer positiv zu bleiben. Das war ganz wichtig."

Hallo und ein ganz herzliches Willkommen, liebe Tennis-Freunde, zum Endspiel der WTA-Finals in Singapur. Die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber kann ihrer Märchensaison heute endgültig die Krone aufsetzen. Ab 12:30 Uhr spielt die 28-jährige Deutsche gegen die Slowakin Dominika Cibulkova. Vorab gibt es natürlich wieder alle wichtigen Infos!