Hubert Hurkacz schlägt Alexei Popyrin mit 6:1, 7:6 und steht im Halbfinale in Cincinnati. Die Geschichte des ersten Satzes ist schnell erzählt: Popyrin war überhaupt nicht im Spiel, servierte schwach und sah keine Schnitte gegen die wuchtigen Aufschläge seines Gegners. Zwei Breaks reichten zum schnellen 6:1 für den Polen. Der zweite Durchgang war dagegen deutlich offener: Beide Akteure schlugen souverän auf, es gab ausschliesslich kurze Ballwechsel. So ging es folgerichtig in den Tie-Break, in dem Hurkacz zunächst satte sechs Matchbälle ausliess. Erst die siebte Möglichkeit schnappte er sich – und zieht damit verdientermassen ins Halbfinale ein. Dort wartet der Sieger der Partie zwischen Carlos Alcaraz und Max Purcell auf ihn. In diesem Sinne: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Auch die sechste Möglichkeit wehrt Popyrin ab. Bei 8:8 erwischt er den Return seines Gegners dann nur mit dem Schlägerrahmen. Wieder serviert Hurkacz zum Match – und jetzt passt es. Den Aufschlag durch die Mitte kriegt Popyrin nicht mehr zurück.

Urplötzlich gibt es Satzball! Hurkacz verlegt seinen einfachen Rückhandslice ins Seitenaus. Diesmal macht es der Pole besser, der seinen Aufschlag direkt auf die Linie setzt und Popyrin keine Chance auf einen Return gibt. Bei 7:7 ist es eine Vorhand aus dem Halbfeld, die ihm den sechsten Matchball einbringt.

Das hätte vor fünf Minuten wohl niemand gedacht – wir sehen einen zweiten Seitenwechsel. Popyrin wird mutig, greift stark mit der Vorhand an und bleibt am Netz cool. 6:6, alles wieder in der Reihe.

Und Popyrin will noch mehr! Auf einmal packt der Underdog sein bestes Angriffstennis aus und muss nur noch einem Matchball abwehren – bei eigenem Aufschlag!

Popyrin verkürzt mit zwei guten Punktgewinnen noch mal auf 3:6, dann serviert Hurkacz einen Doppelfehler. Plötzlich sind es nur noch zwei Matchbälle.

Aufschlagwinner – fünf Matchbälle: Hurkacz steht dicht vor dem Matchgewinn.

Wieder muss der Australier ein Minibreak herschenken. Beim Stand von 1:3 aus seiner Sicht rückt er nach dem guten Aufschlag nach aussen ans Netz auf, verlegt den Volley aber völlig. Zum Seitenwechsel erhöht Hurkacz auf 5:1. Das wird jetzt schwer für Popyrin.

Popyrin eröffnet den Tie-Break mit eigenem Aufschlag – und es entwickelt sich eine der besten Rallys des Matches. Erst ist Hurkacz am Drücker, dann kriegt er seinen schwachen Smash longline um die Ohren. Popyrin setzt anschliessend im Halbfeld zum Vorhandstop an, der ihm ins Netz fliegt. Auch die nächsten zwei Zähler gehen an den Polen, der damit das Minibreak bestätigt.

So kommt es denn auch: Hurkacz überlässt lediglich einen Punkt seinem Gegner, die restlichen schnappt er sich selbst. Damit geht es in den Tie-Break.

Endlich mal ein interessanter Punktgewinn. Popyrin rückt ans Netz vor, Hurkacz spielt den Slice-Lob. Der Australier erwischt den Ball im Sprung mit dem Schlägerrahmen, kriegt diesen dann aber mit Vollkaracho auf den Körper zurück. Sofort gibt's das „Sorry", der Punkt geht trotzdem an den Polen. Popyrin hat jedoch längst zu seinem Spiel gefunden und erhöht auf 6:5. Der Tie-Break ist nicht mehr weit.

Auch Hurkacz müht sich nicht lange ab. Obwohl er gegen den Satzverlust serviert, packt er in weniger als einer Minute zu und stellt auf 5:5. Die heisse Phase des Satzes bricht an.

Ebenfalls wichtig ist es für Popyrin, sein eigenes Service zu behalten. Das macht er bislang taddellos – auch den fünften Aufschlaggewinn verbucht er in kurzer Zeit.

Jetzt schwächelt Hurkacz doch mal. Zwei eher einfache Fehler führen zum ersten 0:30 aus seiner Sicht in diesem Match bei eigenem Aufschlag. Dann aber greift er sich die folgenden vier Zähler am Stück und gleicht doch noch aus. Wichtig, dass er diese Situation übersteht.

Popyrin tut es Hurkacz gleich. In weniger als eineinhalb Minuten tütet er das siebte Game des Satzes ein. Nicht viel deutet derzeit auf ein Break auf einer der beiden Seiten hin.

Das übliche Spiel. Hurkacz serviert völlig mühelos und ohne Punktverlust zum Spielgewinn. Wenn er so weitermacht, wird sein Aufschlag heute nicht zu knacken sein.

Das ging leicht für Popyrin. Zu 15 erhöht er im zweiten Durchgang auf 3:2. Momentan kommt Hurkacz quasi gar nicht in die Ballwechsel bei gegnerischem Aufschlag. Da dasselbe auch umgekehrt gilt, sehen wir wenig Rallys.

Jetzt hat Hurkacz wieder weniger Mühe mit dem Service. Recht problemlos holt er sich die ersten drei Punkte des Spiels, dann kriegt Popyrin den Return nicht zurück aufs Feld. Zu null heisst es 2:2.

Starkes Ding von Popyrin! Bei eigenem Aufschlag und dem Stand von 30:15 rückt Hurkacz mit dem Vorhandlongline gegen die Laufrichtung seines Gegners ans Netz vor. Popyrin ist auf der Rückhandseite schnell zur stelle und passiert seinen Kontrahenten longline zu zwei Spielbällen. Den zweiten nutzt er zur 2:1-Führung im zweiten Satz.

Nun ist Hurkacz wieder bei eigenem Service dran. Diesmal tut sich der Pole etwas schwerer. Ein Netzangriff von Popyrin hat Erfolg, allerdings reicht es für den Australier nicht zu mehr als zum 30:40. Dann ist Hurkacz zur Stelle und gleicht aus.

Neuer Satz, neues Glück? Popyrin beginnt jedenfalls da, wo er in seinem letzten Aufschlagspiel aufgehört hat. Rasch liegt er mit 40:0 in Front, wenig später macht er den Spielgewinn perfekt.

Hurkacz lässt sich davon nicht beirren. Kompromisslos zieht er seine gewaltigen Aufschläge durch, an Ende des Satzes steht er bei drei Assen und zahlreichen Servicewinner. Zu null nimmt er den ersten Durchgang mit.

Das sieht jetzt mal besser für Popyrin aus. Recht fix liegt er mit 30:0 vorne, dann schleudert Hurkacz seinen Rückhandlongline etwas zu lang ins Aus. Eine Vorhand hinter die Grundlinie beschert Popyrin dann endlich seinen ersten Spielgewinn.

Ein feines Händchen von Hurkacz. Der Pole spielt fast aus dem Halbfeld einen wunderbaren Rückhandstop, den Popyrin direkt abschenkt. Wenig später stellt der Favorit nach einem Vorhandfehler Popyrins auf 5:0 in den Games. Das geht hier extrem schnell.

Popyrin bekommt erneut Probleme. Bei seinem Aufschlag verteilen sich die Punkte immer abwechselnd auf beide Spieler – kein Wunder, dass es über Einstand geht. Ein feiner Inside-In besorgt Hurkacz die nächste Breakmöglichkeit. Ein Fehler des Underdogs sorgt dann für das zweite Break des Matches.

Hurkacz selbst macht ganz kurzen Prozess. Ohne jede Möglichkeit auf einen Punktgewinn tütet er in Windeseile das 3:0 ein.

Nun darf sich auch Popyrin am Aufschlag versuchen. Dass das heute gegen einen gut aufgelegten Hurkacz nicht so leicht wird, zeigt sich gleich zu Beginn. Schnell läuft er zwei Breakbällen hinterher. Per Servicewinner und dank einem leichten Returnfehler wehrt er jedoch beide ab. Nach langem Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten ist es letztlich Hurkacz, der wegen eines Fehlers seines Gegners das erste Break der Partie einsackt.

Auf geht's, Hurkacz eröffnet das Match gleich mal mit einem Ass. Mit ein paar sauberen Vorhänden sichert sich der Pole letztlich zu 15 das 1:0 in den Spielen.

Beide Spieler sind auf dem Court eingetroffen und spielen sich ein. Gleich kann es losgehen.

Popyrin selbst musste bisher noch nicht die ganz grossen Namen aus dem Weg räumen. In der Qualifikation bezwang er zunächst Ilva Ivashka (6:2, 4:6, 6:4), ehe er gegen Max Purcell verlor (7:6, 5;7, 4:6). Dann allerdings rückte er als Lucky Loser doch noch ins Hauptfeld, wo er einen tollen Siegeszug hinlegt. Erfolge über Nicolas Jarry (nicht angetreten), den Deutschen Daniel Altmaier (6:7, 6:4, 6:4) und Emil Ruusuvuori (6:2, 1:6, 6:3) bescheren ihm den Einzug ins Viertelfinale. Mit Hurkacz wartet nun aber die bisher grösste Herausforderung auf den Australier.

Hurkacz hatte einen durchaus steinigen Weg zu bewältigen, um hier in Ohio bis ins Viertelfinale vorzudringen. Nach seinem knappen Auftakterfolg über Thanasi Kokkinakis (7:6, 3:6, 7:6) schaltete er erst Borna Coric (5:7, 6:3, 6:3) und zuletzt Stefanos Tsitsipas (6:3, 6:4) aus. Auf dem Papier hat er mit Popyrin heute eine vermeintlich leichtere Aufgabe vor sich – allerdings eben nur auf dem Papier.

Hallo und herzlich willkommen zum Viertelfinale des Masters in Cincinnati! Hubert Hurkacz geht gegen Alexei Popyrin als Favorit in dieses Match. Aufschlag ist um 19:00 Uhr.