Fazit:
Erst im Penaltyschiessen wurden im Tiger-Duell zwischen dem DEL-Tabellenführer und dem Schlusslicht ein Sieger gefunden. Patrick Reimer sorgte mit einem trockenen Schuss in den rechten Winkel für die Entscheidung in einer Partie, die insgesamt überraschend ausgeglichen verlief. Zunächst hatten die Ice Tigers über zwei Drittel optisch mehr vom Spiel. Schon da aber mussten sich die Straubing Tigers hinsichtlich ihrer Zielstrebigkeit nicht verstecken, strahlten zumindest gleichermassen Torgefahr aus. Im Schlussabschnitt steigerten sich die Gäste sogar noch, waren nun die bessere Mannschaft. Erst in der Verlängerung wendete sich nochmals das Blatt, bei viel Platz auf dem Eis gaben die Nürnberger den Ton an. Dennoch war es für den Spitzenreiter letztlich ein glücklicher Sieg. Doch immerhin wurde der gute Straubinger Auftritt auch mit einem Punkt belohnt.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mike Zalewski (Straubing Tigers)
Mit einem Haken gegen Dane Fox ergattert sich Mike Zalewski den Puck und hat allein vor Andreas Jenike die Chance. Doch die Aktion wird unterbunden. Noch eine Strafe gegen Straubing! Doppelte Überzahl für Nürnberg! Aber nur noch 16 Sekunden auf der Uhr!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Maury Edwards (Straubing Tigers)
Im Slot zieht Tom Gilbert links an Maury Edwards vorbei, der das nicht zulassen möchte und den Schläger ausfährt. Das setzt eine Strafe wegen Beinstellens. Die Ice Tigers dürfen einen vierten Feldspieler aufs Eis bringen.

Philippe Dupuis hat die Entscheidung auf der Kelle. Allein taucht der Stürmer vor Drew MacIntyre auf und scheitert an dessen starker Reaktion.

In der Verlängerung hinterlässt der Tabellenführer den besseren Eindruck. Jetzt fährt John Mitchell über halbrechts zum Tor, setzt den Puck aber am langen Eck vorbei.

Im rechten Bullykreis kommt Brett Festerling recht frei zum Schuss. Drew MacIntyre hat gute Sicht und macht die Scheibe fest.

Die Ice Tigers wirken im Overtime-Spiel etwas variabler. Noch aber bleiben Torchancen aus. Erst jetzt wird es ein wenig brenzlig. Yasin Ehliz bedient Tom Gilbert, der das Tor knapp verfehlt.

Mit Drei gegen Drei und entsprechend viel Platz auf dem Eis geht es in die fünfminütige Overtime.

Drittelfazit:
Jede der beiden Mannschaften nimmt also etwas Zählbares mit. Für den Tabellenletzten ist das sicher ein Erfolg. Doch angesichts des Schlussdrittels hätte das durchaus mehr sein dürfen, da waren die Straubing Tigers das bessere Team.

Rechts über die Bande tankt sich Alexander Oblinger durch. Der Winkel ist spitz, der Stürmer visiert dennoch das Tor an. Erneut macht Andreas Jenike den Laden dicht.

Und so verrinnen die Minuten. Sollte es etwa eine Verlängerung geben? Es schaut ganz so aus.

Weit weniger zwingend ist das, was die Hausherren tun. Marcus Weber befördert den Puck aus dem Handgelenk aufs Tor. Zwar lässt Drew MacIntyre prallen, doch keiner der Nürnberger steht für den Rebound bereit.

Stattdessen sind die Gäste dem Sieg jetzt näher. Stefan Loibl bringt den Puck zum Tor. Die Tiger setzen sich vorn fest. Max Renner hat es auf dem Schläger. Andreas Jenike lässt sich nicht überwinden.

Mit Unterstützung der Fans nehmen die Franken jetzt noch einmal Anlauf. Doch nachdrücklich wird man längst nicht mehr.

Auf der anderen Seite haben die Ice Tigers deutlich abgebaut. Druck vermochten die Männer von Rob Wilson schon lange nicht mehr zu entwickeln.

In der Summe ist Straubing im Schlussdrittel die bessere Mannschaft, zeigt vor allen Dingen den grösseren Zug zum Tor. Noch belohnen sich die Niederbayern nicht für ihre Bemühungen.

Freie Bahn für Hedden! Plötzlich bricht Mike Hedden frei durch und hat die nächste Straubinger Grosschance auf dem Schläger. Mit einer Finte will der Stürmer rechts an Andreas Jenike vorbei. Der Goalie versucht alles, seine Schoner auszufahren. Zumindest verwirrt er den Angreifer soweit, dass dieser die Scheibe rechts an die Torumrandung schiebt.

Offiziell 6.137 Zuschauer werden Zeuge dieser Partie. Ob die mit dieser Spannung gerechnet haben?

Nach wie vor verläuft der Schlussabschnitt völlig offen. Mike Hedden zieht über links an. Seinen Pass in den Slot vermag Alexander Oblinger unter Bedrängnis nicht sauber zu verarbeiten.

An der blauen Linie passt Sam Klassen quer zu Dylan Yeo. Dessen Onetimer wird eine sichere Beute von Andreas Jenike.

Nach einem Zuspiel von David Steckel macht sich Marius Möchel über rechts auf den Weg ins Angriffsdrittel. Bei seinem Handgelenkschuss zuckt die Fanghand von Drew MacIntyre nach oben und fischt sich das Hartgummi aus der Luft.

Rechts von der blauen Linie wuchtet Brandon Segal den Puck aufs Tor. Drew MacIntyre hat freie Sicht und wehrt mit der Stockhand ab. Philippe Dupuis lauert vergeblich auf den Abpraller, ist etwas zu weit vom Geschehen weg.

Mal wieder stören die Straubinger den Nürnberger Spielaufbau erfolgreich. Adam Mitchell legt quer zu Jeremy Williams. Dieser scheitert halbrechts vor dem Tor an Andreas Jenike.

Recht ereignislos plätschert die Partie vor sich hin. Es fehlen die Torszenen. Doch wir sind zuversichtlich, dass sich bald etwas tun wird.

Was ist mit den Ice Tigers los? Den Franken gelingt es derzeit nicht, sich in gewohnter Weise in Szene zu setzen. Das Angriffsspiel der Hausherren stockt.

Immerhin sucht Mike Connolly mal den Weg zum Tor. Sein Schussversuch aber bleibt hängen. Aktuell beteiligen sich die Gäste sehr intensiv am Spielgeschehen, welches sich sehr ausgeglichen präsentiert.

Flüssig verläuft der Auftakt in dieses Schlussdrittel. Die richtig zwingenden Abschlüsse bleiben derzeit aus - auch deshalb gibt es keine Unterbrechungen.

John Mitchell überlässt links im Angriffsdrittel für Oliver Mebus, der im Anschluss Zug zum Tor beweist. Seinen Schuss lässt Drew MacIntyre prallen. Kein Nürnberger steht für den Rebound bereit.

Drittelfazit:
Nach wie vor sprechen die grösseren Spielanteile für die Nürnberg Ice Tigers, darüber hinaus jedoch halten die Straubing Tigers sehr gut dagegen. Was die richtig guten Torchancen betrifft, da braucht sich der Tabellenletzte weiterhin nicht verstecken. Dabei hatten die Niederbayern eine brenzlige Phase zu überstehen. Nach der Nürnberger Führung sah es eine Zeit lang gar nicht gut aus für die Gäste, die sich überhaupt nicht mehr befreien konnten. In seiner Not nahm Tom Pokel eine Auszeit. Diese Massnahme sollte sich als goldrichtig erweisen. Seine Männer fingen sich anschliessend und kamen tatsächlich zum Ausgleich. Seither bewegt sich Straubing annähernd auf Augenhöhe und sorgt für ein recht offenes Spiel.

Rechts von der blauen Linie bringt Milan Jurčina den Puck zum Tor. Das aber stellt für Drew MacIntyre keine ernsthafte Prüfung dar, vor allem weil er freie Sicht geniesst.

Erneut patzen die Ice Tigers im Spielaufbau, verlieren die Scheibe in der neutralen Zone. Nach dem Fehlpass von Nichlas Torp bricht Kyle MacKinnon frei durch. Andreas Jenike bügelt den Fehler mit einer starken Parade aus.

Aus dem rechten Bullykreis befördert Patrick Reimer den Puck mit der Rückhand aufs Tor. Yasin Ehliz setzt nach. In beiden Fällen dichtet Drew MacIntyre das kurze Eck ab.

Mike Connolly fängt einen Nürnberger Angriff ab und schaltet schnell um. Jeremy Williams macht sich auf den Weg, hat noch einen Teamkollegen dabei. Der Stürmer probiert es selbst, visiert den rechten oberen Winkel an. Da zuckt die Fanghand von Andreas Jenike und fischt das Spielgerät spektakulär weg.

Dann haben es die Gäste erst einmal überstanden. Mike Zalewski kehrt zurück - Straubing wieder komplett!

Zweimal kurz nacheinander wuchtet Patrick Reimer das Hartgummi aus dem linken Bullykreis aufs Tor. Einmal blockt ein Gegenspieler ab, dann macht Drew MacIntyre die Scheibe fest.

Schnell geraten die Ice Tigers in die Powerplay-Aufstellung. Dane Fox feuert - trifft das Aussennetz. Dann ist Taylor Aronson an der Reihe - wieder nichts. Doch die Franken lassen nicht locker.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mike Zalewski (Straubing Tigers)
Dann wird das Aufbäumen der Tigers von einer Strafzeit gestoppt. In der neutralen Zone stellt Mike Zalewski Marco Pfleger ein Bein und muss sich jetzt auf der Strafbank einfinden.

Jetzt verspüren die Straubinger gehörig Rückenwind und versuchen, gleich nachzusetzen.

Tor für die Straubing Tigers, 1:1 durch Dylan Yeo
Halblinks in der Angriffszone führt Mike Connolly den Puck und wird nicht konsequent angegriffen. Der Stürmer überlässt das Spielgerät Dylan Yeo, der nahe der blauen Linie in aller Ruhe Mass nehmen darf. Vor Andreas Jenike herrscht viel Verkehr. Entsprechend fehlt dem Goalie die Sicht und er ist beim sechsten Saisontreffer von Yeo, der oben links einschlägt, ohne jede Abwehrchance.

An Einsatz fehlt es die Gästen nicht, die arbeiten mit allem, was sie haben. So bringen sie Thomas Brandl gut in Schussposition. Der feuert direkt und scheitert an Andreas Jenike.

Jetzt tragen die Niederbayern mal wieder einen zielgerichteten Angriff vor. Mike Zalewski schliesst aus beinahe zentraler Position ab. Andreas Jenike lenkt den Schuss mit der Fanghand am rechten Pfosten vorbei.

Von der linken Seite spielt Marco Pfleger den Puck zurück zur blauen Linie. Aus beinahe zentraler Position zieht Patrick Köppchen ab, zielt aber einen knappen Meter links am Kasten von Drew MacIntyre vorbei.

Die Ice Tigers bleiben hartnäckig, setzten dem Gegner gehörig zu und streben eine Vorentscheidung an. Straubing schafft es kaum, sich zu befreien. Konstruktives Angriffsspiel der Gäste findet gar nicht mehr statt.

Auszeit Straubing Tigers! Tom Pokel verschafft seiner unter Druck stehenden Mannschaft eine Verschnaufpause.

Erneut mischt Petr Pohl dort vorn mit und wirft sich ins Getümmel. Das finden die Straubinger Verteidiger nicht gut. Um ihren Goalie zu schützen, nehmen sie sich den Nürnberger Stürmer vor.

Im hohen Slot fällt Petr Pohl die Scheibe plötzlich vor den Schläger. Der 31-Jährige schiesst freistehend doch sehr deutlich rechts am Gehäuse von Drew MacIntyre vorbei.

Aus dem linken Bullykreis passt Milan Jurčina scharf vors Tor, wo Brandon Segal lauert. Dem Zuspiel fehlt es etwas an Präzision, weshalb Segal nicht ganz ran kommt.

Dann nistet sich Nürnberg in der Angriffszone ein. Es dauert eine ganze Zeit, ehe Patrick Reimer für den Abschluss sorgt. Dessen abgefälschter Schuss landet im Fangnetz.

Darüber hinaus lässt sich Straubing nicht aus der Reserve locken. Die Gäste konzentrieren sich nach wie vor auf ihre Defensivarbeit, um es dem Gegner keinesfalls leicht zu machen.

Mit dem Rückenwind der Führung spielt der Tabellenführer weiter nach vorn. Weitere Hochkaräter bleiben aber zunächst aus.

Tor für die Nürnberg Ice Tigers, 1:0 durch Philippe Dupuis
Die Antwort der Franken fällt gnadenlos aus. Links von der blauen Linie bringt Oliver Mebus die Scheibe zum Tor. Im Slot sorgt Philippe Dupuis für Unruhe, lenkt das Hartgummi irgendwie noch mit seinem Schläger ab und erzielt seinen zehnten Saisontreffer.

Engagiert gehen die Gäste den Mittelabschnitt an - und gewinnen sogar mal ein Bully. Sam Klassen nutzt das direkt zum Schuss, findet links von der blauen Linie seinen Meister in Andreas Jenike.

Drittelfazit:
Noch ist das Tiger-Duell in der Deutschen Eishockey Liga ohne Tore geblieben. Nach beiderseits sehr diszipliniertem Beginn jedoch tauten die Mannschaften gegen Drittelende richtig auf. Plötzlich strahlte man Torgefahr aus und liess das Metall hell erklingen in der Arena. Dabei liessen sich auch die Straubing Tigers nicht lumpen, die in Sachen Torchancen keinesfalls die zweite Geige spielten. Bislang bekamen die Männer von Tom Pokel die Balance zwischen guter Defensive und gefährlichen Kontern bestens hin. Wenig überraschend aber hatten die Ice Tigers insgesamt optisch mehr vom Spiel.

Oliver Mebus tankt sich im Zentrum durch. Mit Glück schafft es der Verteidiger, sich gegen zwei, drei Kontrahenten zu behaupten. Mit seinem Abschluss jedoch scheitert Mebus an Drew MacIntyre.

Dann haben es die Niederbayern überstanden und dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Zalewski allein durch! Plötzlich geht Mike Zalewski auf und davon und erhält die Gelegenheit, die Tiger in Unterzahl nach vorn zu bringen. Allein vor Andreas Jenike bekommt der Angreifer das Hartgummi nicht am Goalie vorbei.

Pfostenschuss von Segal! Nun testen auch die Gastgeber die Qualität des Torgestänges. Nach einem Querpass haut Brandon Segal seinen Onetimer aus dem linken Bullykreis an den rechten Pfosten.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Kyle MacKinnon (Straubing Tigers)
Kyle MacKinnon fährt durch den gegnerischen Torraum und geht Andreas Jenike leicht an. Das wird dem Straubinger als Torhüterbehinderung angelastet.

Williams an den Pfosten! Die Tiger kontern. Jeremy Williams dringt in die Angriffszone ein und probiert es aus dem rechten Bullykreis mit einem Handgelenkschuss. Die Scheibe klatscht gegen den linken Pfosten.

Über die linke Seite zieht Rene Röthke zum Tor. Der Winkel wird immer spitzer, dennoch bringt der Stürmer den Puck auf den Kasten. Andreas Jenike jedoch dichtet das kurze Eck ab und lässt dem Gegner keine Chance.

Nürnbergs Bullyquote ist auch heute schon wieder überragend. Zehn der Anspiele entschieden die Gastgeber für sich, lediglich zwei gingen an Straubing.

Fast von der linken Bande bringt Max Renner einen verdeckten Schuss an. Andreas Jenike ist aufmerksam, lässt sich nicht überraschen und hält die Scheibe fest.

Jetzt sorgen die Gäste mal wieder für Entlastung. James Bettauer setzt sich durchs Zentrum in Szene und befördert das Spielgerät in Richtung Tor. Andreas Jenike hat freie Sicht und macht die Scheibe fest.

Straubings Offensivbemühungen sind sehr überschaubar. Auf der anderen Seite entwickeln die Nürnberger immer mehr Nachdruck. Noch fehlen die grossen Chancen, doch der Zug zum Tor nimmt zu.

Am linken Bullykreis holt Patrick Köppchen zum Schlagschuss aus. Drew MacIntyre ist zur Stelle, hat aber bei dem abgefälschten Schuss auch etwas Glück, dass der Puck anschliessend am langen Eck vorbei springt. Die absolute Kontrolle hat der Goalie da nicht.

Rechts neben dem Tor wird der freistehende Marcus Weber angespielt. Doch der bekommt die Scheibe nicht richtig unter Kontrolle. Das Hartgummi springt ihm zu weit weg und wird somit Beute der Straubinger Verteidiger.

Sehr diszipliniert gehen es beide Seiten an. Auch deshalb fehlen noch die prickelnden Torszenen. Schüsse gibt es allenfalls von der blauen Linie oder von weit draussen. So wie jetzt der von Mike Zalewski. Bei dem Versuch von der rechten Seite darf Andreas Jenike immerhin erstmals eingreifen.

Da ist der erste Straubinger Schuss. Mike Connolly nimmt am linken Bullykreis Mass, verzieht aber deutlich.

So besitzen die Hausherren zwar optische Vorteile - mehr aber auch nicht. Tom Gilbert bringt mal wieder eine Scheibe zum Tor. Drew MacIntyre wehrt sicher zur Seite ab.

Darüber hinaus passiert nicht viel. Straubing geht die Aufgabe sehr konzentriert an, lässt kaum etwas zu. Nach vorn jedoch geht bei den Niederbayern noch gar nichts.

Nach stockendem Beginn mit einigen Unterbrechungen bringt Nichlas Torp den ersten Schuss dieser Begegnung an. Rechts von der blauen Linie bleibt der Schwede mit seinem Versuch hängen.

So stellt sich die Frage, wieso wird dieser Partie überhaupt ausgetragen. Weshalb machen sich die Straubing Tigers die Mühe, nach Nürnberg zu reisen? Doch halt! Eine Partie zwischen beiden Teams hat es diese Saison bereits gegeben. Am heimischen Pulverturm führten die Niederbayern zweimal – im ersten Drittel unter anderem mit 3:1. Doch die Ice Tigers wendeten das Blatt. Nach einer spannenden Schlussphase behielten die Franken knapp mit 5:4 die Oberhand. Warum also soll das heute nicht wieder eine enge Kiste werden?

Auf der Suche nach einem kleinen Hoffnungsschimmer aus Sicht der Straubinger fallen einem die eher durchschnittlichen Werte der Nürnberger Special Teams auf. Doch damit ist man dem heutigen Gegner noch immer um Längen voraus. Und wem das nicht genügt, was Pluspunkte für die Ice Tigers betrifft, der möge auf die Bullyquote schauen. Da sind die Franken mit Abstand die Nummer Eins.

Auch darüber hinaus gibt es wenig Grund zur Hoffnung. Das Straubinger Powerplay ist verheerend schlecht und verdient diesen Namen nicht. Fünf Überzahltore und eine Quote von 8,5 Prozent sind indiskutabel. In Unterzahl funktioniert es auch nicht besser. Keine Mannschaft der DEL hat da mehr Treffer kassiert (21). Die Quote von knapp 77 Prozent wird einzig von den Augsburger Panthern unterboten. Das trifft es sich gar nicht gut, dass die Tiger Stammgast auf den Strafbänken der Liga sind, ihre 263 Minuten sind unerreicht.

Vor heimischem Publikum verlor Nürnberg ohnehin erst zweimal und ging lediglich einmal davon völlig ohne Punkte vom Eis. In der Arena tut sich fast jede Mannschaft schwer, wie die erst 18 Gästetore beweisen. Woraus bitte sollten die Straubinger irgendeine Form von Zuversicht ziehen? Die Niederbayern haben auswärts erst ein Spiel gewonnen und von den neun Partien sieben innerhalb der regulären 60 Minuten verloren.

Für Extreme in die andere Richtung sind die Ice Tigers gut, die überhaupt erst viermal gänzlich ohne Punkte blieben. Zwar schiessen die Franken gar nicht so viele Tore (60), doch was sie daraus machen, erstaunt immer wieder. Hauptverantwortlich dafür ist die unglaublich sattelfeste Abwehr. Mit lediglich 44 Gegentreffern stellt die mit Abstand das Mass der Dinge in der DEL dar.

Sechs Zähler hängen die Niederbayern bereits hinter der nächstgelegenen Konkurrenz zurück. Die Playoffs verliert man zunehmend aus den Augen, da fehlen neun Punkte. Angesichts von nur fünf Saisonsiegen verwundert das kaum. Als drittschwächster Sturm ist man vorn nicht in der Lage, die Versäumnisse der Defensive auszubügeln. Mit 76 Gegentreffern stellen die Tiger die Schiessbude der Liga.

Vom Tiger-Duell versprechen wir uns bissige Kontrahenten und ausgefahrene Krallen – alles natürlich in einem fairen Rahmen. Beim Blick auf die Tabelle jedoch kommen leichte Zweifel auf. Was soll das abgeschlagene Schlusslicht beim Spitzenreiter ausrichten – vor allem weil Straubing (19) nicht einmal halb so viele Punkte auf dem Konto hat wie die Nürnberger (44).