Fazit:
Es wird nochmal richtig eng, doch es reicht für die Eisbären! Berlin schlägt Wolfsburg mit 3:2. Man, war das eine Schlussphase! Die ersten 58 Minuten sind schnell erzählt: Beide Teams boten sich über weite Strecke eine Defensiv-Schlacht, bei der der Matchplan für die Verteidigung auf der Tagesordnung ganz oben stand. Berlin profitierte vom 1:0 aus der 16. Minute und erhöhte dann in einer schlechten Phase der Gäste auf 2:0. Kurz darauf fiel auch noch ein Empty-Net-Goal zum 3:0. Dann fing die Action richtig an: Wolfsburg stellte nur 12 Sekunden später via Penalty-Tor auf 1:3 und warf nochmal 110% in die Waagschale. Die Eisbären wackelten in der Folgezeit extrem und kassierten direkt den Anschlusstreffer zum unverhofften 3:2. Schlussendlich retteten sich die Mannen von Uwe Krupp mehr als glücklich ins Ziel: In den letzten Minuten spielten nur noch die Grizzlys und der famose Treffer zum 3:3 wurde nach einem Videobeweis zurückgenommen.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Mark Olver (Eisbären Berlin)
Die bangen Sekunden halten an! Jetzt zieht Olver auch noch eine Strafe. Wolfsburg für 20 Sekunden mit einem 6-gegen-4 (Powerplay und Empty-Net).

Noch 40 Sekunden und weiterhin ist alle offen! Aubry geht sehr auf einen Emptynetter, fabriziert damit aber nur ein Icing. Wolfsburg hält die Scheibe in der Zone der Hauptstädter und die letzte Minute ist für Berlin einfach unfassbar lang...

Der Treffer zählt nicht! Okay, das Lehrbuch-Comeback bleibt erstmal ohne Happy End. Tatsächlich ist es Fauser, der Vehanen beim Vorbeifahren zu Fall bringt. Dennoch: Die Grizzlys sind dran, leben und haben noch 70 Sekunden!

3:3? Wolfsburg gelingt tatsächlich nach 0:3 das unfassbare 3:3 - doch zählt es? Fauser driftet durch den Torraum und berührt Vehanen. Der liegt am Boden und von rechts donnert ein Geschoss von Kreps hinter die Linie. War das eine Goalie-Behinderung?

Berlin zittert! Die Grizzly sind wiedererstarkt, glauben an sich und wollen die Sensation! Brückmann ist vom Eis, noch 90 Sekunden!

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 3:2 durch Kamil Kreps
Was ist hier denn los? Die Grizzlys nutzen ihre letzte Möglichkeit und sind tatsächlich wieder im Spiel! Erst trifft Kreps den linken Pfosten, dann geht ein Distanzschuss durch die Hosenträger von Vehanen!

Tor für Grizzlys Wolfsburg, 3:1 durch Stephen Dixon
12 Sekunden nach dem 0:3 wird Dixon am Torschuss gehindert und darf zum Penalty ansitzen. Den nutzt der Niedersachse mit ganz viel Gefühl und vielleicht geht für die Grizzlys ja doch noch etwas?!

Tor für Eisbären Berlin, 3:0 durch Danny Richmond
Pavel Gross muss volles Risiko gehen und nimmt Felix Brückmann vom Eis. Danny Richmond ergattert die Scheibe dicht vor der eigenen Bude und löffelt die Scheibe dann irgendwie über Freund und Feind und gefühlten 100 Metern hinter die Linie!

Tor für Eisbären Berlin, 2:0 durch Louis-Marc Aubry
Das Ding zählt, 2:0! Klare Sache: Dehner, nicht Aubry, spielt die Scheibe mit der Hand und Aubrys Schläger ist bei der Tor-Erzielung tief genug. Berlin erhöht!

2:0? Die Eisbären melden sich nach der guten Grizzly-Chance sofort zurück und verlagern die Scheibe auf die rechte Seite. Dehner will einen Querschläger vor dem Keeper mit der Hand retten, legt damit aber Aubry nur umso schöner auf. Aubry reagiert blitzschnell und legt den Puck dann aus der Luft heraus ins Netz!

Pfosten! Karachun drückt rechts auf das Tempo und sieht dann im Slot Dixon. Der nimmt den Onetimer und erwischt den rechten Pfosten! Initialzündung für die Niedersachsen?

Wie reagiert Pavel Gross? Wenn die Wolfsburger sich jetzt öffnen, drohen die schnellen Konter der Gastgeber. Andererseits gibt es für ein knappes 0:1 eben auch keinen Punkt...

Da ist die Action! Voakes verpasst im Zentrum den Tip-In und im Gegenzug ist Aubry auf und davon. Der Berliner zieht nach links und chippt die Scheibe dann auf den ersten Pfosten. Da macht Brückmann die kurze Ecke zu und wir gehen mit einem 1:0 in die letzten zehn Spielminuten!

Torchancen? Derzeit nicht. Die Partie bietet im Spiel nach vorn derzeit nur Magerkost. Die Eisbären stehen hinten sicher und Wolfsburg hat immer noch keinen revolutionären oder spannenden Plan für das 1:1. Voakes schleudert die schwarze Scheibe von halbrechts mit Gefühl nach links, erwischt damit aber nur die Fanghand von Vehanen.

Der eigene Mann! Furchner lässt den Hammer los und ballert aus dem hohen Slot mit Gewalt auf die Kiste. Dehner sehnt sich nach dem Tip-In, bekommt stattdessen das Hartgummi aber gegen die Rippen.

Da fehlt nicht viel! Der Beginn ist ausgeglichen, richtig heiss wird es erstmals, als Riefers einen Querpass auf den ersten Pfosten nach links bring. Dort läuft Furchner ein und verpasst das Hartgummi nur um wenige Zentimeter!

Das finale Drittel ist auf dem Weg und Sharrow (Wolfsburg) muss erstmal für weitere 40 Sekunden zuschauen.

Drittelfazit:
Es bleibt beim 1:0, in Berlin ist alles offen! Auch im zweiten Durchgang lag der Fokus der Teams zumeist eher auf der Tor-Verhinderung. Die DEL-Topteams neutralisierten sich und Grosschancen ergaben sich eher selten. Für die Grizzlys waren im Mitteldurchgang insbesondere die vielen und unnötigen Strafen weiterhin problematisch. Berlin bietet heute nicht viel an und noch viel weniger in Überzahl...

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jimmy Sharrow (Grizzlys Wolfsburg)
Eine Minute vor dem Gong ziehen die Wolfsburger - ja - erneut eine unnötig Strafe. Beinstellen an der Blauen Linie.

120 Sekunden vor der erneuten Sirene eilt Weiss in einen gefährlichen Solo-Lauf. Riefers schiebt die Kugel in den Lauf und Weiss entscheidet sich für einen frühen Schuss von halblinks. Vehanen ist im 2. Drittel überhaupt nicht gefordert, ist aber trotzdem auf dem Posten.

Entscheidet die Defensive die Partie? Berlin ist im Mittelteil sichtbar stärker, findet aber keine Lösung, um Wolfsburg in der eigenen Zone zu verwirren. Haskins und Co. sind wieder vollzählig.

MacQueen macht wieder mit und nun haben die Eisbären 30 Sekunden Rest-Überzahl.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Weiss (Grizzlys Wolfsburg)
Kein langes Vergnügen! Wolfsburg bekommt die erste Überzahl und schenkt sie sofort wieder her. Behinderung von Herrn Weiss.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Jamie MacQueen (Eisbären Berlin)
Überzahl Wolfsburg! Nach 33 Minuten dürfen die Mannen von Pavel Gross nun erstmals im Powerplay ran. MacQueen fuchtelt mit seiner Kelle herum und darf das jetzt gern weitermachen - also auf der Bank.

Berlin macht es zu kompliziert! Die Hausherren warten in der Überzahl einen Tick zu lange und bekommen nichts Zählbares auf die Anzeigetafel.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Alexander Weiss (Grizzlys Wolfsburg)
Nun sind die Niedersachsen in der Defensive umso mehr gefordert. Weiss muss runter, viert Überzahl Eisbären.

Wo ist die Lücke? Ankert hält den Puck in der Eisbären-Zone und wartet. Die Anspielstation zeigt sich jedoch nicht und Berlin fängt den Pass locker ab.

Halbchance Wolfsburg! Die Grizzlys feuern von der Blauen auf die Bude und der Puck wird gleich mehrfach abgefälscht. Schliesslich ist Furchner im Slot am Hartgummi, bekommt es aber nicht unter Kontrolle. Wolfsburg fehlen die Grosschancen!

Das Duell der Verfolger nimmt sich eine kleine Verschnaufpause. Berlin hat die Scheibe, findet aber in der Grizzly-Defensive keine Lücke. Bei Wolfsburg fehlen in der Offensive die klaren und einfachen Ideen.

Die Eisbären übernehmen im Mittelteil schnell die Kontrolle und treffen aktuell auf sehr wachsame Grizzlys. Wolfsburg ist in der Defensive gefordert, verschiebt und attackiert aber gut.

Berlin gegen Wolfsburg ist wieder aktiv.

Drittelfazit:
Es geht mit einer knappen Eisbären-Führung in die erste Unterbrechung! Die Eisbären Berlin und Grizzlys Wolfsburg zeigten in den ersten 20 Minuten eine engagierte Vorstellung, bei der die ganz grosse Action jedoch zumeist auf der Strecke blieb. Die Partie startete temporeich, flachte dann aber etwas ab. Wolfsburg hielt mit spielstarken Eisbären lange gut mit, kassierte dann aufgrund von zu vielen Strafen das verdiente 0:1.

Fauser! Der Niedersachse hilft hinten aus und vernascht auf dem linken Flügel kurz darauf zwei Eisbären. Von ganz links aussen folgt dann ein schwerer Schlenzer-Versuch, der am rechten Pfosten vorbeirauscht und in die seitliche Bande klatscht.

Der Treffer von Jamie MacQueen zischte mit 126km/h in die Maschen. Gut, da hätte wohl nicht mal Armin der Mutige etwas tun können...

Tor für Eisbären Berlin, 1:0 durch Jamie MacQueen
Irgendwann musste es ja passieren! MacQueen wird am rechten Bullyrand nicht gestört und zirkelt die Scheibe dann mit Auge und Gewalt unten links in die Ecke! Powerplay-Tor Berlin!

Kleine Strafe (2 Minuten) für Stephen Dixon (Grizzlys Wolfsburg)
Und wieder geht die Tür auf! Wolfsburg legt es drauf an: Nun teilt Dixon mit seinem Schläger aus. Stockschlag.

Wurm sei Dank: Wolfsburg ist jetzt wieder komplett.

Feuer frei! Sheppard setzt auf Gewalt und feuert gleich zweimal von der Blauen. Wurm wirft sich todesmutig in die Raketen und blockt beide Versuche mit ganz viel Einsatz erfolgreich ab. Angst kennt Armin wohl nicht...

Kleine Strafe (2 Minuten) für Fabio Pfohl (Grizzlys Wolfsburg)
Erneut eine unnötige Strafe der Niedersachsen: Wechselfehler! Pfohl geht herunter und sitzt den Fauxpas ab.

Berlin hat die Scheibe! Der Rekordmeister überzeugt mit guter Scheiben-Führung und Kreativität im letzten Drittel. Hördler läuft am linken Bully-Rand ideal ein und hämmert einen Onetimer dann in Richtung Kiste. Brückmann schwitzt gewaltig, macht die kurze Ecke dann aber doch noch rechtzeitig zu!

Feine Puck-Kontrolle: Aubry und Müller zeigen ihre Technik und nehmen jeweils mit nur einer Aktion fast die gesamte Grizzly-Defensive auseinander. Müller umkurve gleich drei Spieler und verpasst am rechten Alu einen tödlichen Pass ins Zentrum nur hauchzart!

So langsam lassen sich auch die Niedersachsen blicken. Wolfsburg fährt die ersten Angriffe bis zu Ende aus und Riefers schiebt Vehanen einen Schlenzer von halblinks genau auf die Brust.

Das erste Powerplay der Eisbären ist ausbaufähig. DuPont trifft aus der Distanz zwar sofort den Pfosten, danach passiert aber nicht mehr viel. Wolfsburg ist wieder vollzählig.

Schmerzen bei Goalgetter Petersen: Der Canadier will in der Überzahl für das Tor sorgen und bekommt erstmal einen dicken Pferdekuss. Der Mann mit den 38 Scoring-Punkten geht erstmal kurz vor Eis.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Philip Riefers (Grizzlys Wolfsburg)
Als Geschenk für ihren Coach ziehen die Grizzlys erstmal eine Strafe. Berlin sofort in Überzahl, Beinstellen von Riefers.

Die Partie läuft! Für Pavel Gross ist es heute der 500. Face-Off in seiner DEL-Trainer-Karriere. Glückwunsch!

Auch in der Hauptstadt führt der Hallensprecher seine Stimmbänder bis an die Grenze. Die Eisbären betreten das Spielfeld und die Mercedes-Benz-Arena fiebert dem Eröffnungsbully entgegen.

Was die Eisbären bereits ad acta gelegt haben, wollen auch die Grizzlys aus der Autostadt schaffen. Ähnlich wie die Hauptstädter zuletzt, befinden sich auch die Niedersachsen in einer ungewohnten Negativspirale. Haskins und Co. warten seit vier (!) DEL-Partien auf einen Sieg und kassierten kürzlich eine herbe 5:8-Klatsche gegen den ERC Ingolstadt. Ein Sieg beim Rekordmeister würde das Selbstvertrauen sicher stärken…

Für Marcel Noebels, Frank Hördler und Jonas Müller wird der heutige Tag ein ganz besonderer – und das schon vor Beginn der Partie: Die drei Eisbären-Cracks haben es geschafft und wurden heute von Marco Sturm für das Nationalteam und die Olympischen Winterspiele nominiert. In Pyeongchang wollen die Eisbären für schwarz-rot-goldenen Jubel sorgen, heute soll der nächste Sieg her: Berlin schüttelte mit dem 3:1 in Köln eine schwarze Serie von drei Klatschen in Folge ab und hofft heute nach drei Niederlagen in der Fremde auf Jubel in der eigenen Arena.