Fazit:
Argentinien legt einen wahren Glanzauftritt hin und holt sich in Wembley den CONMEBOL-UEFA Cup of Champions! Der erste Durchgang gestaltete sich noch weitgehend ausgeglichen, allerdings entwickelte die Albiceleste schon vor der Pause deutlich mehr Durchschlagskraft und schraubte sich durch Lautaro Martínez und Ángel Di María komfortabel in Führung. Nach dem Seitenwechsel lieferten die Südamerikaner dann ein wahres Offensivfestival ab und hätten noch deutlich mehr Treffer erzielen können als nur das späte Dybala-Tor. Ausgerechnet im Abschiedsspiel von Giorgio Chiellini erwischte die italienische Innenverteidigung einen rabenschwarzen Tag, Chiellini wurde bereits zur Pause ausgewechselt und Leonardo Bonucci produzierte fast ein Slapstick-Eigentor.

Tooor für Argentinien, 0:3 durch Paulo Dybala
Italien leistet kaum noch Gegenwehr! Lionel Messi spaziert einfach durch, bleibt eigentlich an einem Verteidiger hängen, aber kann die Kugel doch noch mitschleifen. Der Abpraller landet beim gerade eingewechselten Paulo Dybala, der einen trockenen Flachschuss an den rechten Innenpfosten setzt!

Auch der frühere Stuttgarter Nicolás González erhält noch ein paar Minuten.

Erneut zeigt Álvarez auf dem linken Flügel seine guten Anlagen und setzt sich gegen Manuel Lazzari durch, legt sich den Ball aber etwas zu weit vor.

Der 22-Jährige, der vor kurzem in der Copa Libertadores für River Plate gegen Alianza Lima einen Sechserpack schnürte, versucht es mit grossem Selbstvertrauen von der Mittellinie. Gianluigi Donnarumma muss sich durchaus strecken.

Am Ausgang der Partie dürfte es nichts mehr zu rütteln geben. Lionel Scaloni nimmt eine weitere Veränderung vor, bringt den zukünftigen Manchester City-Stürmer Julián Álvarez.

Auch Messi wird in ähnlicher Position geblockt. Argentinien ist im zweiten Durchgang drückend überlegen.

Da ein Italiener wegrutscht, schafft es die Flanke von Ángel Di María bis zum im Sechzehner völlig freistehenden Giovani Lo Celso. Der 26-Jährige von Villarreal visiert mit einem Schlenzer das linke Winkeleck an, will es jedoch zu genau machen und wird doch noch geblockt.

Giovanni Di Lorenzo hat Glück, dass ein Ellenbogenschlag gegen Lautaro Martínez unbemerkt bleibt. Der Aussenverteidiger ist bereits verwarnt.

Gelbe Karte für Nicolò Barella (Italien)
Hartes Einsteigen gegen Ángel Di María.

Während Lionel Scaloni den ersten Wechsel vornimmt, tauscht Roberto Mancini bereits zum fünften Mal.

Der erste Abschluss Argentiniens seit einiger Zeit, der nicht in Richtung Tor geht. Lionel Messi schlenzt den fälligen Freistoss am linken Eck vorbei.

Gelbe Karte für Giovanni Di Lorenzo (Italien)
Die Gemüter heizen sich nach dem Frustfoul an Messi etwas auf.

"Olé, olé" hallt es mittlerweile bei jedem argentinischen Ballkontakt von den Rängen. Die Albiceleste dominiert das Geschehen momentan nach Belieben.

Der nächste Abschluss von Messi. Diesmal muss sich Gianluigi Donnarumma wieder deutlich mehr strecken und fischt die Kugel gerade noch aus dem rechten Eck! Argentinien hätte mittlerweile das dritte Tor verdient.

Lionel Messi ist die Spielfreude deutlich anzumerken. Nach Querpass von Rodrigo de Paul kommt der Weltfussballer erneut zum Abschluss. Auch wenn der flache Versuch leichte Beute für Gianluigi Donnarumma ist, kann sich Messi ein Grinsen nicht verkneifen.

Vier Hellblau-Weisse laufen plötzlich auf drei Italiener zu. Lionel Messi macht es allein und zwingt Gianluigi Donnarumma aus halblinker Position zur nächsten Parade!

Argentinien wird wieder deutlich stärker! Wie schon beim 1:0 verliert Italien im Aufbau den Ball und Lionel Messi steckt von rechts zu Lautaro Martínez durch. Diesmal trifft der Inter-Angreifer am langen Eck aber nur das Aussennetz!

Wieder Messi auf Di María. Diesmal nimmt Di María einen vom Floh in den Rückraum getretenen Eckball direkt. Sein strammer Volleyschuss gerät etwas zentral, ansonsten wäre es richtig gefährlich geworden.

Immerhin dient die tiefe Ausrichtung als perfekte Grundlage für Konter. Lionel Messi spielt einen hohen Ball über das halbe Spielfeld in den Lauf von Ángel Di María, der in die Mitte zieht und mit einem Schlenzer auf das lange Winkeleck Gianluigi Donnarumma prüft!

Gefühlt steht Argentinien momentan tiefer als nötig. Italien drückt zwar, strahlt aber weiter nicht den Hauch von Gefahr aus.

Das heutige Spiel steht wohl sinnbildlich für das Ende einer Ära. Leonardo Bonucci und vor seiner Auswechslung Giorgio Chiellini strahlen längst nicht die Sicherheit vergangener Tage aus.

Fast schiebt Bonucci auch noch ein Eigentor hinterher! Gianluigi Donnarumma kann den ungenauen Rückpass gerade noch vor der Linie aufhalten.

Die italienische Innenverteidigung erwischt heute einen rabenschwarzen Abend. Gerade spielt Leonardo Bonucci die Kugel unbedrängt ins Seitenaus.

Immerhin verbucht die Squadra Azzurra mittlerweile wieder etwas mehr Ballbesitz. Doch das Problem ist wie schon gegen Nordmazedonien, dass zu wenig dabei herumkommt.

Aus dem italienischen Mittelfeld kommt weiterhin zu wenig Antrieb. Von Matteo Pessina gehen kaum Impulse aus.

La Scaloneta schaltet sofort wieder den Vorwärtsgang ein. Lionel Messi sieht zwar nicht den gegenüber völlig freien Ángel Di María, steckt aber zu Giovani Lo Celso durch.

Roberto Mancini wechselt bereits zur Pause dreimal. Auch Kapitän Giorgio Chiellini muss runter.

Halbzeitfazit:
Argentinien führt zur Pause nicht unverdient mit 2:0 gegen Italien. Zwar waren die Spielanteile relativ ähnlich verteilt und beide Teams wechselten sich in ihren Drangphasen ab, die Albiceleste konnte im letzten Drittel jedoch deutlich mehr Durchschlagskraft entwickeln. Lionel Messi ist bestens aufgelegt, mit Ángel Di María und Lautaro Martínez konnten auch die weiteren Spieler des Offensivtridents vollends überzeugen.

Tooor für Argentinien, 0:2 durch Ángel Di María
Die Albiceleste legt noch vor der Pause nach! Mit einem weiten Abschlag von Emiliano Martínez fängt alles an. Lautaro Martínez dreht sich bärenstark an Leonardo Bonucci herum, schüttelt den Verteidiger ab und steckt an Giorgio Chiellini vorbei zu Ángel Di María, der elegant aus halbrechter Position über Donnarumma chipt!

In den Schlussminuten des ersten Durchgangs macht Argentinien wieder den frischeren Eindruck. Messi ist heute wirklich gut aufgelegt.

Der Weltfussballer reibt sich immer noch das Ohr, nimmt die Entschuldigung von Bonucci jedoch an.

Messi bleibt weiter auf dem Spielfeld liegen. Bonucci muss sich währenddessen beim Rest des argentinischen Teams rechtfertigen.

Gelbe Karte für Leonardo Bonucci (Italien)
Ellenbogenschlag im Luftkampf mit Lionel Messi.

Emerson flankt von links auf den zweiten Pfosten, wo Andrea Belotti aber rund zehn Zentimeter fehlen.

Jorginho ist im italienischen Spiel mal wieder der Dreh- und Angelpunkt. Doch auch ihm will der entscheidende Pass in die Spitze noch nicht gelingen.

Die argentinischen Fans machen sich in Wembley deutlich stärker bemerkbar. "Wer nicht springt, ist Engländer" ist nach dem WM-Viertelfinale 1986 mit der Hand Gottes ein Hit.

Viel Ballbesitz für die Südeuropäer. Der Diagonalpass von Federico Bernardeschi segelt jedoch weit an Freund und Feind vorbei ins Toraus.

Italien legt sofort wieder den Vorwärtsgang ein. Allerdings lässt die Mancini-Elf weiter die offensive Durchschlagskraft vermissen.

Tooor für Argentinien, 0:1 durch Lautaro Martínez
Italien verliert den Ball in der eigenen Hälfte. Giovani Lo Celso steckt zu Lionel Messi durch, der mit einer Drehung Giovanni Di Lorenzo überwindet und von der linken Strafraumseite flach in die Mitte spielt. Lautaro Martínez muss nur noch den Fuss hinhalten!

Nach längerer Zeit mal wieder ein argentinisches Lebenszeichen. Lionel Messi holt mit einem abgefälschten Weitschuss die erste Ecke für die Albiceleste heraus.

Natürlich wird bei seinem Abschiedsspiel Giorgio Chiellini gesucht, der Kapitän springt aber knapp unter der Hereingabe hindurch.

Giacomo Raspadori bleibt erst in der Mauer hängen, holt mit dem Nachschuss aber einen weiteren Eckball heraus.

Gelbe Karte für Nicolás Otamendi (Argentinien)
Emerson nimmt Tempo auf und zieht in die Mitte. Nächster Freistoss für Italien.

Die Squadra Azzurra darf erst zu einem Eckball und dann zu einem Halbfeldfreistoss antreten und macht es sich in der argentinischen Hälfte bequem.

Da ist die erste klare Gelegenheit! Federico Bernardeschi wird auf rechts in die Tiefe geschickt und bringt die Kugel scharf rein. Cristian Romero klärt gerade noch vor dem an der Fünferkante lauernden Andrea Belotti.

Eine gute Viertelstunde ist gespielt, klare Torgelegenheiten lassen noch auf sich warten. Die Partie wird jedoch äusserst intensiv geführt.

Schöne Triangulation zwischen Lionel Messi, Lautaro Martínez und Giovani Lo Celso. Der Pass links raus auf den aufgerückten Nico Tagliafico wird allerdings abgefangen.

Italien ist um mehr Ballbesitz bemüht, jedoch holt sich Argentinien das Spielgerät in empfindlichen Zonen immer wieder mit konsequent geführten Zweikämpfen zurück.

Jorginho spielt an der Strafraumgrenze einen tollen Steckpass auf Giacomo Raspadori, der den ersten Schuss auf den Kasten von Emiliano Martínez abgibt. Allerdings zu zentral.

Die Anweisungen scheinen Früchte zu tragen: Pessina übt Druck auf Otamendi aus, dem der Ball verspringt. Dabei springt Italien immerhin ein Einwurf in Tornähe heraus.

Argentinien hat die Spielkontrolle mittlerweile an sich gerissen. Roberto Mancini wirkt nicht zufrieden und gibt Matteo Pessina lautstark Anweisungen.

Die Ausführung lässt lange auf sich warten, dann bleibt Messi mit dem Heberversuch an der Mauer hängen.

Lionel Messi verschafft sich in Strafraumnähe ein wenig Platz und holt gegen Jorginho einen aussichtsreichen Freistoss heraus. Sicherlich wird der Gefoulte selbst antreten.

Die Albiceleste versucht es bereits zum zweiten Mal mit einem weiten Ball, das verunglückte Zuspiel von Ángel Di María landet aber direkt in den Armen von Gianluigi Donnarumma.

Bei argentinischem Ballbesitz zieht sich Italien hingegen weit zurück. Interessante Anfangsphase.

Italien stört früh und holt sich jenseits der Mittellinie durch Emerson den Ball zurück.

Und los! Beide Teams laufen in ihren traditionellen Farben auf.

Der Unparteiische heisst Piero Maza, kommt aus Chile und pfeift heute sein erstes offizielles Länderspiel. Im südamerikanischen Vereinswettbewerb Copa Libertadores ist er jedoch regelmässig im Einsatz, so auch letzte Woche beim 1:0 der Boca Juniors gegen Deportivo Cali.

Auch eine tolle Show hat dieses Titelspiel zu bieten. Zwei übergrosse Trikots beider Teams werden in ihren jeweiligen Spielfeldhälften zu Gladiatorenmusik im Kreis gedreht.

Unter dem vorher als Cheftrainer weitgehend unbekannten Lionel Scaloni ist Argentinien mittlerweile seit 31 Partien ungeschlagen. In Anlehnung an den früheren U20-Coach wird die argentinische Nationalmannschaft im Heimatland von vielen nur noch "Scaloneta" genannt.

Der Verteidiger wird es heute mit einem Dreiersturm Ángel Di María, Lautaro Martínez und Lionel Messi zu tun bekommen. Rodrigo de Paul und Giovani Lo Celso strahlen dahinter zusätzliche Torgefahr aus. In 18 WM-Quali-Spielen kassierte die Albiceleste jedoch auch nur acht Gegentore.

Auf italienischer Seite absolviert Giorgio Chiellini heute sein Abschiedsspiel für die Nationalmannschaft. "Ich wollte immer auf hohem Niveau aufhören. Und das habe ich nun geschafft", betonte der 37-Jährige stolz. Sein Wechsel von Juventus Turin zum Los Angeles FC soll so gut wie in trockenen Tüchern sein.

Sollte es nach 90 Minuten unentschieden stehen, würde es direkt ins Elfmeterschiessen gehen. Der Gewinner erhält eine offizielle Trophäe mit dem illustren Namen CONMEBOL-UEFA Cup of Champions.

Auch ein weiterer Fakt spricht heute für die Albiceleste: Alle vier Begegnungen mit Italien seit 1990 entschieden die Südamerikaner für sich. Zuletzt stand für Argentinien bei einem Testspiel in Manchester 2018 ein 2:0-Erfolg zu Buche.

Während Argentinien die WM-Quali in Südamerika souverän überstanden hat und in Katar mit Saudi-Arabien, Mexiko und Polen eine auf dem Papier machbare Gruppe vor der Brust hat, wird Italien beim Endturnier im Dezember bekanntlich nicht dabei sein. Die Squadra Azzurra schied in den Play-offs mit 0:1 gegen Nordmazedonien aus.

Erst zum dritten Mal in der Geschichte wird diese Partie ausgetragen. 1985 gewann Frankreich in Paris mit 2:0 gegen Uruguay, 1993 setzte sich Argentinien im eigenen Land mit 5:4 nach Elfmeterschiessen gegen Dänemark durch. Nun wurde erstmals ein neutraler Spielort gewählt.