Fazit:
Wahnsinn, solche Geschichten schreibt nur der Cup! Zürich dreht nach einer schwachen ersten Hälfte in einer völlig verrückten Schlussphase das Spiel und zieht durch Last-Minute-Treffer von Thelander und Frey ins Halbfinale ein. Die Thuner waren in der ersten Halbzeit noch das bessere Team und zogen den Hausherren mit ihrem schnellen und giftigen Konterspiel die Zähne. Der FCZ wirkte dagegen ideen- und kraftlos und brauchte in der Pause dringend einen Plan B. Den hatte Coach Forte scheinbar parat, kamen die Züricher doch stark aus der Kabine, während bei den Oberländern unverständlicherweise gar nichts mehr ging. Es entwickelte sich nun ein Spiel auf ein Tor, sodass die Hausherren auch den Anschlusstreffer erzielen konnten. Thun beugte sich jedoch kurz nochmal auf und erzielte aus dem Nichts durch Rapp das 3:1 in der 77. Minute. Das war jedoch mitnichten die Vorentscheidung. Zürich gab in turbulenten Schlussminuten nicht auf und erzielte drei Treffer in den letzten zehn Minuten. Matchwinner war dabei der überragende Michael Frey, der ganz grossen Willen ausstrahlte und per Kopf das 2:3 sowie in der Nachspielzeit das vielumjubelte 4:3 erzielte. Bei den Thunern fliessen nach Abpfiff und dem nächsten Rückschlag die Tränen, das war allerdings eine indiskutable Leistung in den zweiten 45 Minuten. Der FCZ hingegen hat abermals gezeigt, dass er Cup kann und feiert in der Kurve den am Ende verdienten Halbfinaleinzug. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Thun ist gebrochen, es werden zwar weitere zwei Minuten gespielt, aber die Oberländer bekommen rein gar nichts mehr hin. Stattdessen spielt weiterhin nur der FCZ.

Tooor für FC Zürich, 4:3 durch Michael Frey
Unfassbar, Frey erzielt in der Nachspielzeit die erste Führung in dieser Partie für die Züricher und der Letzigrund explodiert! Abermals segelt ein langer Ball in den Sechzehner der Gäste. Der junge Righetti köpft die Kugel zu zentral aus dem Strafraum. Im Rückraum hatte Frey gelauert. Der Angreifer fasst sich ein Herz, lässt den Ball mit der Brust abtropfen und jagt die Kugel dann mit dem Vollspann und perfekter Schusstechnik ins lange Eck. Bei den Zürichern brechen jetzt alle Dämme, sie springen über die Bande und feiern mit ihren Fans vor der Südkurve.

Geht hier noch mehr für die Hausherren gegen einen mittlerweile merklich angeschlagenen Gegner im tobenden Letzigrund?

Tooor für FC Zürich, 3:3 durch Rasmus Thelander
Wahnsinn, Thelander erköpft in der letzten Minute der regulären Spielzeit das 3:3! Es hatte sich angedeutet, Thun kam überhaupt nicht mehr hinten raus. Pa Modou Jagne schlägt eine Flanke von rechts in die Mitte. Dort verlängert Koné die Kugel, sodass Thelander, der einen Schritt schneller als sein Gegenspieler ist, letztlich durchaus aus abseitsverdächtiger Position zum vielumjubelten Ausgleich einnicken kann.

Thun steht nun nur noch hinten drin und wirft sich irgendwie in die Angriffswellen der Hausherren. Hält das textmarkergelbe Abwehrbollwerk? Man fragt sich auch, warum Marc Schneider nicht nochmal wechselt, um vielleicht nochmal das Momentum der Gatsgeber ein wenig zu unterbrechen.

Gelbe Karte für Francesco Ruberto (FC Thun)
Der Thuner Keeper will den Ball nicht hergeben und mimt dann noch mit einer amateurhaften Schauspieleinlage den Sterbenden Schwan, das gibt zurecht Gelb.

Tooor für FC Zürich, 2:3 durch Michael Frey
Das hat er sich regelrecht erkämpft, Frey köpft das Leder zum Anschluss in die Maschen! Rodríguez zirkelt einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld in den Sechzehner. Dort schraubt sich Frey am höchsten und köpft die Kugel druckvoll in die rechte Ecke. Ruberto steht dabei im Niemandsland seines Strafraums und sieht abermals nicht allzu gut aus. Das verspricht eine richtig heisse Schlussphase bei diesem Viertelfinal-Fight.

Rodríguez versucht es mit einem direkten Freistoss aus idealer Position, in 20 Metern Torentfernung. Der ist aber dermassen schwach getreten und landet in den Füssen der Mauer.

Gelbe Karte für Nicolas Bürgy (FC Thun)
Bürgy holt sich wegen Zeitspiels die nächste Gelbe Karte ab.

Ist das bitter aus Sicht der Züricher, die bis dahin den zweiten Durchgang dominiert hatten, der Ausgleich schien nur eine Frage der Zeit zu sein.

Tooor für FC Thun, 1:3 durch Simone Rapp
Ist das die Vorentscheidung? Thun erhöht auf 3:1! Abermals können die Gäste kontern gegen ein Zürich, das alles auf eine Karte gesetzt hatte und völlig offen stand. Dzonlagic hat diesmal zwei Verteidiger vor sich, die er mit einem tollen Haken stehen lässt und dann abzieht. Brecher kann seinen Schuss zwar parieren, aber nur nach vorne abklatschen lassen. Darauf hatte Rapp, nun nach einer Kopfwunde mit Turban auf dem Schädel, gelauert, der den Abpraller mit links ins lange Eck haut.

Thun hat aus dem Nichts die Riesenchance! Die Züricher Hintermannschaft ist zu lässig im Spielaufbau, sodass Joker Dzonlagic sich die Kugel schnappen kann. Er und Rapp haben nur noch einen Verteidiger vor sich. Dzonlagic marschiert aufs Tor und entscheidet sich gegen ein Abspiel auf den völlig freien und einschussbereiten Rapp und versucht es stattdessen selbst. Seinen Schuss wehrt Brecher aber überragend mit den Füssen ab. Das hätte es sein müssen.

Spielmann war vor allem im ersten Durchgang stark. Nach dem Seitenwechsel agierte er jedoch ebenso unsichtbar wie der Rest der Thuner Offensive. Für ihn kommt Dzonlagic.

Pa Modou Jagne schlägt eine Flanke aus dem linken Halbfeld in den Sechzehner. Dort steht Michael Frey erstaunlich frei und kommt zum Kopfball. Der misslingt ihm jedoch ein wenig, wodurch die Kugel einen Meter am rechten Pfosten vorbeifliegt.

Uli Forte versucht es mit dem nächsten frischen Mann und bringt Roberto Rodríguez für den fleissigen, aber letztlich glücklosen Raphael Dwamena.

Thun zeigt zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder etwas nach vorne, Spielmann und Sorgić können sich auf der linken Seite gegen eine nun gut stehende Abwehr aber nicht durchsetzen.

Jetzt fangen sie schon an zu zaubern, aber der Ausgleich ist noch nicht erzielt. Dwamena hebt den Ball in den Lauf von Koné und der versucht Keeper Ruberto ebernfalls mit einem Lupfer zu überwinden. Die Kugel segelt aber knapp über den Querbalken und landet nur auf dem Tornetz.

Die Gäste schlagen den Ball nur noch planlos hinten raus und das bereits eine halbe Stunde vor dem Ende. Das hat mit dem schnellen Umschaltspiel aus der ersten Hälfte aber mal überhaupt nichts mehr zu tun. Coach Schneider sollte langsam mal darüber nachdenken nachzujustieren.

Koné peitscht nach jeder gelungenen Aktion die Fans auf und strahlt die volle Überzeugung aus das Ding hier noch zu drehen. Diese Einstellung vermisst man momentan bei den Oberländern, bei denen die breite Brust aus dem ersten Durchgang vollkommen verschwunden ist.

Konés Querpass nach einem Freistoss wird erst in letzter Sekunde von Keeper Ruberto abgeblockt. Andernfalls wären gleich zwei FCZ-Akteure einschussbereit gewesen. Die Thuner haben bei der Ausführung kollektiv gepennt und sind seit dem Pausentee überhaupt noch nicht wieder auf dem Platz.

Thun ist mittlerweile vollkommen von der Rolle! Die Gäste schaffen es kaum noch für Entlastung zu sorgen und man kann nur schwer nachvollziehen, warum sie so passiv aus der Kabine gekommen sind.

Zürich bleibt hier jetzt am Drücker: Sie dominieren das Spielgeschehen und schlagen durch Rüegg eine Flanke von links an den langen Pfosten. Kablan springt dort unter dem Ball durch und der neue Mann Winter nimmt die Kugel mit vollem Risiko volley und das Spielgerät fliegt nur knapp am linken Pfosten vorbei.

Tooor für FC Zürich, 1:2 durch Moussa Koné
Koné erzielt den Anschlusstreffer und wird selbst nicht genau wissen, wie ihm das aus dieser Position gelingen konnte. Eine Flanke von links wird von einem Thuner Abwehrbein abgefälscht und landet so vor den Füssen von Koné, der am linken Fünfmetereck mit dem Rücken zum Tor steht. Der Angreifer schlängelt sich irgendwie um Timo Righetti. Der Youngster bezahlt da ordentlich Lehrgeld. Auch Keeper Ruberto sieht beim Abschluss von Koné ins kurze Eck alles andere als gut aus. Das hätte niemals ein Tor geben dürfen.

Die Partie ist mittlerweile sehr zerfahren, mit zahlreichen kleinen Fouls und Nickligkeiten auf beiden Seiten. So will keinerlei Spielfluss aufkommen, was natürlich eher den Gästen in die Karten spielt.

Zürich scheint sich richtig etwas vorgenommen zu haben. Nach einem Freistoss gibt es mal Unordnung im Strafraum der Gäste. Pálsson legt die Kugel am Fünfmeterraum mit dem Kopf quer, dort steht aber die Innenverteidigung und kann das Spielgerät aus der unmittelbaren Gefahrenzone bugsieren.

Michael Frey muss in dieser Partie ordentlich einstecken. Der Angreifer wurde nun schon mehrfach getreten, diesmal steigt ihm Dennis Hediger voll auf den Fuss und der Thun-Kapitän hat Glück, dass der Schiedsrichter nochmal ein Auge zudrückt, ist er doch schon mit Gelb verwarnt.

Und weiter geht's, die Kugel rollt wieder in Zürich! Forte will seiner Mannschaft einen neuen Impuls geben und bringt Winter für Sarr.

Halbzeitfazit:
Bahnt sich da eine Überraschung im Letzigrund an? Der FC Thun führt zur Pause gegen einen schwachen FC Zürich völlig verdient mit 2:0. Die Hausherren kamen ganz lange nicht in die Partie, standen mit ihrer sonst so guten Abwehr phasenweise viel zu offen und wurden dafür von den Gästen zweimal bestraft. Zunächst traf Sorgić in der 8. Minute sehenswert per Hacke, danach erhöhte Rapp in der 23. Minute etwas kurios im Fallen. Auch danach blieben die Oberländer im Konter das gefährlichere Team, während sich der FCZ unglaublich schwer tut Chancen herauszuspielen. Jetzt liegt es an Uli Forte seinen Mannen eine neue Strategie an die Hand zu geben, sonst ist im Viertelfinale Endstation. Bis gleich!

Es bleibt dabei, die Forte-Mannschaft tut sich unheimlich schwer damit Hochkaräter herauszuspielen. Sobald es im letzten Drittel enger wird, bleibt man immer wieder an den vielen Thuner Abwehrbeinen hängen. Da muss in der Pause ein Plan B her.

Kaum schreibt man es, schon kontern die Oberländer: Wieder kann Glarner relativ unbedrängt flanken und findet Rapp im Sechzehner. Der Angreifer nimmt die Kugel mit ganz viel Risiko per Fallrückzieher und jagt das Spielgerät damit letztlich in den Nachthimmel.

Allzu passiv sollten die Thuner jedoch nicht agieren, haben die Hausherren in den vergangenen Jahren doch immer wieder unter Beweis gestellt, dass sie Pokal können. Von den Nadelstichen der Gäste ist momentan kaum noch etwas zu sehen.

Pa Modou Jagne hat mal eine Idee, lässt seinen Gegenspieler auf der linken Seite stehen und flankt die Kugel dann nach innen. Dort agieren die Stürmer aber zu zaghaft und kommen nicht an die Hereingabe ran, obwohl diese durchaus durch den Gefahrenbereich gesegelt ist. Da fehlt dann auch ein Stück weit die Torgeilheit bei den Zürichern.

Zürich ist mittlerweile etwas besser drin im Spiel und schafft es das Geschehen in die Hälfte der Oberländer zu verlagern. Die können sich das jedoch mit der Zweitore-Führung im Rücken auch in aller Ruhe anschauen.

Gelbe Karte für Dennis Hediger (FC Thun)
Hediger sieht für ein zu hohes Bein gegen Frey die Gelbe Karte. Das gibt mal Freistoss für die Hausherren. Die folgende Hereingabe kann Bangura mit dem Kopf in Richtung Tor lenken. Das Leder fliegt letztlich aber deutlich am Kasten vorbei.

Beim FCZ macht sich zunehmend Frustration breit. Pa Modou Jagne verliert die Nerven und provoziert gleich mehrere Gegenspieler als er mit seinen Armen ausschlägt. Er ist völlig ausser sich, obwohl dafür kein unmittelbarer Grund auszumachen ist, und hat Glück, dass er für seine Schubserarie kein Gelb sieht.

Riesenparade von Brecher! Das ist nur schwer nachzuvollziehen, wie sich die Züricher hier bislang präsentieren. Abermals stehen sie hinten viel zu weit weg. Glarner schlägt eine tolle Flanke von rechts in die Mitte. Dort ist Rapp schneller als sein Gegenspieler und bringt einen Flugkopfball aufs Tor, den der Keeper aber mit einem tollen Reflex noch von der Linie kratzt. Von Verunsicherung ist bei den Thunern heute aber mal überhaupt keine Spur.

Gelbe Karte für Raphael Dwamena (FC Zürich)

Tooor für FC Thun, 0:2 durch Simone Rapp
Ist das bitter aus Sicht des FCZ, schon wieder liegt der Ball im eigenen Netz! Die Thuner kontern gegen weit aufgerückte und viel zu offene Hausherren. Rapp hat auf der halbrechten Seite ganz viel Grün vor sich und kann alleine auf Keeper Brecher zudribbeln. Er versucht es mit einem Schuss im Sechzehner aus etwa acht Metern. In vollem Tempo rutscht er dabei aus und schiesst sich mit rechts gegen den linken Fuss, wodurch die Kugel im kurzen Eck einschlägt. Besser hätte er den gewollt nicht platzieren können.

Zürich lässt den Ball mal gefällig laufen, kommt gegen den Thuner Abwehrverbund aber nicht durch. Sangoné Sarr versucht es mit einem Pass in die Tiefe, haut die Kugel aber viel zu ungenau ins Toraus.

In den Aktionen der Oberländer ist weiterhin mehr Zug drin. Abermals gelingt es Spielmann eine Flanke von rechts nach innen zu schlagen. Dort hatte wieder Sorgić gelauert, der es aber nicht schafft das Leder beim Kopfball zu drücken, wodurch die Kugel deutlich über den Querbalken fliegt.

Spielmann will am eigenen Sechzehner klären und haut den Ball auch weg. Frey wollte vorher an das Spielgerät kommen, ist aber einen Tick zu spät und segelt dem Thuner mit einem Karatetritt in die Beine. Das muss Freistoss geben und genau so entscheidet auch Schiedsrichter Hänni.

Vom Dreigestirn Koné, Dwamena und Frey ist bislang noch überhaupt nichts zu sehen. Stattdessen bleiben die Thuner am Drücker und abermals ist es Kablan, der es mit einem Schuss aus der Drehung im Sechzehner versucht. Der ist aber kein Problem für Brecher.

Die Hausherren müssen sich nach der kalten Dusche erst mal schütteln. Ihre sonst so sichere Abwehr wurde früh geknackt. Nun muss die Forte-Truppe zeigen, dass sie es auch vorne kann.

Tooor für FC Thun, 0:1 durch Dejan Sorgić
Die Gäste gehen durch einen Geniestreich von Sorgić früh in Führung! Zunächst ist es Spielmann, der den Ball von rechts scharf nach innen flankt. Dort kann die Innenverteidigung nicht entscheidend klären, sodass die Kugel bei Kablan landet. Der rettet sie vor der Torauslinie und spielt dann einen scharfen Rückpass in den Fünfmeterraum, wo Sorgić das Leder technisch anspruchsvoll mit der linken Hacke aus kurzer Distanz in den Maschen versenkt.

Marvin Spielmann bekommt auf der rechten Seite einen Tritt von hinten in die Beine und legt sich den fälligen Freistoss dann selbst zurecht. Bei der Ausführung rutscht er allerdings weg, sodass der Ball anders als von Spielmann geplant in den Sechzehner segelt. Dort ist das Leder eine leichte Beute für Yanick Brecher, der im Cup spielen darf. In der Liga steht hingegen Andris Vaņins zwischen den Pfosten.

Den ersten Abschluss hat aber der FCZ zu verzeichnen: Victor Pálsson schnappt sich die Kugel in der Hälfte der Gäste und versucht es dann einfach mal mit einem Distanzschuss aus 22 Metern. Thun-Keeper Francesco Ruberto ist aber von Beginn an hellwach und hat mit dem flachen Versuch ins rechte Eck keine Probleme.

Die Gäste beginnen ordentlich und haben in den ersten Minuten mehr Ballbesitz. Die Hausherren schauen sich das erst mal an und konzentrieren sich auf die eigene Ordnung.

Und los geht’s, die Kugel rollt in Zürich!

Die Teams betreten bei Flutlicht den Rasen im Letzigrund. Es ist also alles angerichtet für einen tollen Fussballabend und echten Pokalfight. Die Hausherren laufen in hellblau-weissen Trikots auf, die Gäste in textmarkergelb-dunkelblauen Jerseys.

Der Blick auf die Statistik gibt den Thunern keine allzu grosse Hoffnung, zum einen konnte der FCZ bisher beide Saisonduelle für sich entscheiden und zum anderen sind die Züricher echte Pokalspezialisten, die den Cup 2014 und 2016 mit nach Hause nehmen konnten.

Das grosse Sorgenkind der Oberländer ist und bleibt die wacklige Abwehr. Mit schon 30 Gegentoren in der Liga stellt man gemeinsam mit dem FC Lausanne-Sport die schlechteste Hintermannschaft der Super League. Vorne hängt viel von Simone Rapp und Marvin Spielmann ab, die sich mit insgesamt 15 Saisontoren zwar treffsicher zeigen, kurioserweise aber in der Liga noch keine Assists vorzuweisen haben. Umso bitterer, dass mit Matteo Tosetti (Innenbandzerrung) der Topvorbereiter der Gäste fehlt.

Schneider hat zu allem Überfluss auch noch mit Personalengpässen zu kämpfen. Jüngst verletzten sich Costanzo (Oberschenkelzerrung) und Schäppi (Muskelfaserriss) und gesellten sich zu dem ohnehin bereits prallvollen Lazarett. „In diesem Ausmass habe ich das noch nie erlebt“, kommentierte Sportchef Andres Gerber die lange Verletztenliste der Thuner. „Aber Jammern bringt nichts.“

Das Team von Trainer Marc Schneider könnte einen Pokalerfolg dringend gebrauchen, läuft es in der Liga doch überhaupt nicht. Thun liegt mit 15 Punkten nur einen Zähler vor dem Abstiegsplatz. In der ganz engen zweiten Tabellenhälfte der Super League könnte es für die Gäste bei einem Dreier zwar schnell auch wieder nach oben gehen, zuletzt setzte es jedoch gegen den Grasshopper Club Zürich (0:2) und den FC St. Gallen (1:2) zwei Niederlagen in Folge. Die Oberländer reisen also alles andere als in Topform nach Zürich.

Der FC Thun tat sich im Cup bislang deutlich schwerer als der heutige Konkurrent und schrammte in der 1. Runde beim knappen 2:1-Sieg gegen Stade Payerne nur haarscharf an einer Blamage vorbei. Danach lief es gegen den FC Will 1900 (3:0) und Stade Nyonnais (3:1) etwas besser. Mit dem FCZ wartet heute aber eine andere Herausforderung auf die Thuner.

Der grosse Garant für den Erfolg der Hausherren ist die Defensive. Der FCZ stellt mit lediglich 13 Gegentoren in der Liga die statistisch beste Abwehr der Spielklasse. Vorne hakt es dagegen durchaus noch bei einigen Auftritten: 19 Tore in 16 Partien sind ausbaufähig. Lediglich Michael Frey trifft in der Liga mit bislang sechs Saisontoren regelmässig. Im Cup zeigten sich dagegen Dwamena (4 Pokaltore), Koné (5) und Čavuševič (5) besonders torhungrig. Dwamena, Frey und Koné sollen die Thuner heute von Beginn an durcheinanderwirbeln.

Auch in der Liga läuft es für den FCZ nach dem Ausflug in die zweite Schweizer Spielklasse in der letzten Saison und dem direkten Wiederaufstieg blendend. Die Forte-Truppe liegt mit 25 Zählern auf dem dritten Tabellenplatz und damit auf einem Europa League-Qualifikationsplatz. Allerdings konnte man von den letzten fünf Ligaspielen nur eins gewinnen, am letzten Spieltag gegen den FC Lausanne-Sport (2:0). Die Züricher hatten zuletzt also etwas mehr zu kämpfen als zu Beginn der Saison.

Der FC Zürich ist bislang unaufhaltsam durch den Cup-Wettbewerb gerauscht und hat mit den unterklassigen Vereinen in den ersten drei Runden jeweils kurzen Prozess gemacht. Sowohl gegen den FC Chippis (10:0), den FC Bassersdorf (3:0) und Stade Lausanne-Ouchy (4:1) konnte das Team von Uli Forte deutliche Erfolge feiern. Mit dem FC Thun wartet nun der erste Kontrahent aus der Super League auf die Züricher. Überhaupt stehen in der Runde der letzten Acht erstmals seit der Einführung der Super League 2003/04 nur noch Erstligisten.