Fazit:
Der VfL Bochum feiert einen gelungenen Auftakt in das Jahr 2016, schlägt den SC Freiburg mit 2:0 und hält dadurch den Kontakt zum Relegationsplatz! War die 1:0-Halbzeitführung aufgrund der Überlegenheit der Gäste noch sehr schmeichelhaft, geriet der Kasten von Manuel Riemann nach dem Seitenwechsel nicht mehr wirklich in Bedrängnis. Die in Durchgang zwei vollkommen ideenlosen Freiburger fanden kein Mittel mehr, um in die Nähe des Ausgleichstreffers zu kommen. Nach 67 Minuten gelang dann Tim Hoogland der zweite Bochumer Treffer, durch den die Heimfans der Schlussphase relativ beruhigt entgegensehen konnten. Damit rückt die Verbeek-Truppe auf Platz vier vor und feiert vor dem Pokalkracher gegen die Bayern am Mittwoch ein Erfolgserlebnis. Der SCF startete vielversprechend in den Abend, bleibt jedoch drei Punkte hinter Tabellenführer Leipzig. Das Streich-Team empfängt in neun Tagen Fortuna Düsseldorf. Einen schönen Abend noch!

Hoogland schnürt beinahe den Doppelpack! Der erfahrene Defensivmann verlängert eine Freistossflanke aus der Drehung mit dem rechten Spann beinahe in den linken Winkel. Das dürfte die letzte Aktion des Abends gewesen sein.

Die Nachspielzeit an der Castroper Strasse beträgt zwei Minuten.

Freiburg fällt in der Schlussphase unangenehm mit härteren Fouls auf, lässt dem Frust nun teilweise freien Lauf. Hier wird aus Sicht des VfL nichts mehr anbrennen. Er rückt zumindest bis morgen Nachmittag auf zwei Zähler an den dritten Platz heran.

Der Tabellenzweite hat sich zwar nicht mit der Pleite abgefunden, bringt aber kaum noch etwas zustande. Dieser zweite Durchgang wird den mitgereisten Anhängern aus dem Breisgau ein paar Sorgen bereiten. Es gab nach dem Seitenwechsel keinen zwingenden Abschluss.

Gelbe Karte für Florian Kath (SC Freiburg)
Kath, der sich auf dem rechten Flügel eingenistet hat, begeht ein härteres Foulspiel gegen Bastians. Die Gelbe Karte des aufmerksamen Unparteiischen Kampka folgt prompt.

Der bemühte, aber gerade nach dem Seitenwechsel wirkungslose und am zweiten Gegentreffer nicht unschuldige Debütant Nielsen verabschiedet sich aus dem Spiel. Mit Kath schickt Streich für die letzten Minuten einen Aussenbahnakteur auf den Rasen.

Sekunden nach seiner Einwechslung probiert sich Haberer aus 16 Metern! Mlapa setzt den Leihspieler aus Hoffenheim wunderbar in Szene, indem er nach einem hohen Anspiel mit der Hacke für ihn ablegt. Der Versuch von der Strafraumkante wird von Schwolow zur Seite abgewehrt.

Wie in der gesamten bisherigen zweiten Halbzeit können die Breisgauer einfach keinen Zug zum Tor entwickeln. Minute um Minute verstreicht ohne Abschluss. Nach dem starken Beginn deutet jetzt alles auf die vierte Saisonniederlage hin.

Mit dem kopfballstarken Šimůnek baut VfL-Coach Verbeek das Abwehrvollwerk für die Schlussphase aus. Perthel geht in den verdienten Feierabend, hat sich nach seiner Gelben Karte aus Minute 36 clever zurückgehalten in den Zweikämpfen.

Terodde verpasst die Entscheidung! Infolge eines langen Schlages von Losilla aus dem Mittelkreis in den Sechzehner taucht der Bochumer Angreifer frei vor Schwolow auf. Der sehr spät herausgelaufene Keeper baut sich breit vor Terodde auf und kann damit einen Abschluss verhindern.

Freiburg lässt sich weiterhin nicht hetzen, bewahrt im Vorwärtsgang die Ruhe. Es braucht aber wohl einen schnellen Anschlusstreffer, damit die Chance auf einen Punktgewinn realistisch ist. Ein schwieriges Unterfangen gegen die zweitbeste Abwehr der 2. Bundesliga.

"Hier regiert der VfL", skandieren die Bochumer Anhänger. Mit einer starken Effizienz in der Chancenverwertung und einer konzentrierten Leistung in der Abwehr ist die Verbeek-Truppe dem zweiten Sieg gegen die Breisgauer nun sehr nahe.

Tooor für VfL Bochum, 2:0 durch Tim Hoogland
Der VfL legt nach! Nielsen kommt zwar als erster Akteur an eine Eckballflanke von der rechten Fahne heran, köpft das Spielgerät allerdings zentral vor den Sechzehner. Perthel zieht mit dem rechten Spann direkt ab. Hoogland verändert die Schussbahn mit der rechten Hacke aus gut elf Metern so, dass die Kugel unten links im Kasten des SCF einschlägt.

Terodde sprintet im Rahmen eines Konters über die Mittellinie, doch seine Kollegen können nicht schnell genug nachrücken. Einzig und allein Eisfeld ist auf rechts mitgelaufen, kann den unpräzisen Pass seines Mitspielers aber nicht erreichen.

Gelbe Karte für Peniel Mlapa (VfL Bochum)
Mlapa ärgert sich in einem solch grossen Ausmass darüber, dass Referee Kampka ein Foulspiel Höflers nicht mit Gelb bestraft, dass er selbst verwarnt wird.

In der ersten Viertelstunde nach Wiederbeginn hat sich der Favorit keine Möglichkeit herausspielen können. Christian Streich wird in Kürze erstmals personell auf diese negative Entwicklung reagieren. Mit Mittelstürmer Amir Falahen feiert ein Mittelstürmer sein Debüt in der 2. Bundesliga.

Perthel geht mit einer Direktabnahme aus der zweiten Reihe volles Risiko; ihm ist das Spielgerät nach einer in das Zentrum geklärten Ecke vor die Füsse gerollt. Mit dem linken Spann setzt er etwas zu hoch an, so dass Schwolow letztlich nicht eingreifen muss.

Freiburg behält die Kontrolle, doch aktuell dominieren Querpässe das Geschehen. Bei den Hausherren gibt es aktuell mehr Entlastung durch Gegenstösse als in der ersten Halbzeit. Die Heimfans dürfen sich berechtigte Hoffnungen machen, dass ihre Schützlinge den Vorsprung über die Zeit retten.

Joker Mlapa prüft Schwolow! Bulut schafft es auf der rechten Aussenbahn nach einem langen Ball hinter das Mittelfeld der Breisgauer Er zieht leicht nach innen und spielt dann steil auf die rechte Strafraumseite in den Lauf des ehemaligen U21-Nationalangreifers. Der visiert aus 14 Metern direkt die flache rechte Ecke an. Schwolow pariert mit der linken Sohle!

Die ersten Augenblicke nach der Rückkehr auf die grüne Bühne verlaufen ereignislos. Die Gäste verpassen, direkt wieder ihre schnellen Kombinationen in Richtung des Tores von Riemann zu präsentieren. Aktuell fehlt dem Tabellenzweiten das Tempo, um sich Chancen herauszuarbeiten.

Gertjan Verbeek hat einen personellen Wechsel vollzogen. Marco Terrazzino ist in der Kabine geblieben. Der Schütze des bisher einzigen Tores wird in den zweiten 45 Minuten durch Peniel Mlapa ersetzt. Christian Streich belässt es zunächst bei den elf Akteuren, die zur Startformation gehörten.

Willkommen zurück zum Wiederbeginn an der Castroper Strasse! Sollten die Breisgauer ihren dominanten Auftritt weiter Teile des ersten Durchgangs fortsetzen, ist selbst die Revanche für die Hinspielniederlage Mitte August noch möglich. Der VfL hat sich bisher sehr vorsichtig verhalten, was das Aufrücken während des eigenen Ballbesitzes angeht. Sollte er nicht nachlegen können, ist er darauf angewiesen, dass Keeper Manuel Riemann seine aktuell 373 Minuten andauernde Phase ohne Pflichtspielgegentreffer bis zum Schlusspfiff ausbaut.

Halbzeitfazit:
Der VfL Bochum führt in seinem ersten Pflichtspiel im Jahr 2016 nach 45 Minuten mit 1:0 gegen den SC Freiburg. Der Spielstand im Rewirpowerstadion entspricht allerdings nicht den tatsächlichen Kräfteverhältnissen auf dem Rasen. Die Breisgauer haben nicht nur deutlich besser angefangen, sondern sind bis auf eine kleine Auszeit spielerisch die klar überlegene Mannschaft. Die Verbeek-Truppe wackelte in der Anfangsphase bedenklich, konnte jedoch den Führungstreffer in Minute 13 markieren. Bei den Gästen harmonieren die beiden Neuzugänge Nielsen und Niederlechner schon ganz gut mit den anderen Freiburger Offensivleuten. Für den SCF ist noch alles möglich. Bis gleich!

Terodde verpasst aus schwierigem Winkel! Der Bochumer Mann mit der 20 auf dem Rücken gelangt kurz vor der linken Grundlinie in die Nähe der aufspringenden Kugel. Er geht volles Risiko, peilt mit dem linken Spann die lange Ecke an. Am Ende fehlt ein guter Meter zum 2:0.

Gelbe Karte für Karim Guédé (SC Freiburg)
Im Zweikampf mit Perthel arbeitet der 31-Jährige mit dem rechten Arm. Auch für dieses Einsteigen zückt der Unparteiische die Gelbe Karte und liegt damit einmal mehr richtig.

Da war mehr drin! Ein langer Schlag von Keeper Schwolow rutscht im Zentrum durch. Abrashi kommt an die Kugel, kann sie jedoch nicht dergestalt kontrollieren, dass er auf den freien Nielsen durchsteckt. Bastians bereinigt die Szene in höchster Not.

Höhn schraubt sich in die Luft! Der aufgerückte Abwehrmann ist nach Grifos Eckballflanke von der rechten Fahne vollkommen unbewacht und bringt aus etwa acht Metern einen wuchtigen Kopfstoss zustande. Riemann nimmt das Spielgerät in der halbrechten Ecke sicher auf.

Gelbe Karte für Torrejón (SC Freiburg)
Der Aushilfsrechtsverteidiger hat seine Nerven nicht im Griff: Nachdem er im Luftduell etwas härter von Terodde angegangen worden ist, lässt er sich zu einem Schubser gegen den Bochumer Angreifer hinreissen. Referee Kampka wertet dies nicht als Tätlichkeit und zeigt nur Gelb.

Der Tabellenzweite kann die offensive Schlagzahl wieder erhöhen. Er lässt die Hausherren kaum noch durchatmen, verlagert das Geschehen komplett in die gegnerische Hälfte. Für den VfL geht es erst einmal nur darum, die Führung in die Pause zu retten.

Gelbe Karte für Timo Perthel (VfL Bochum)
Der Bochumer Linksverteidiger sieht seine siebte Gelbe Karte in dieser Spielzeit. Es ist nicht allein das Halten gegen Grifo, für das er verwarnt wird. Diesem Regelverstoss gingen schon zwei Fouls voraus.

Niederlechner mit dem Kopf! Der neue Angreifer nickt nach einer Schädelvorlage durch Abrashi aus fünf Metern zentral auf den Kasten der Bochumer. Riemann kann die Arme noch rechtzeitig hochreissen und lenkt das Spielgerät über den Querbalken.

Bereits zum zweiten Mal möchte Grifo einen Freistoss aus grösserer Distanz direkt im Netz hinter Riemann unterbringen. Dabei möchte nassen Boden ausnutzen: Sein Aufsetzer aus gut 25 halbrechten Metern hätte in die rechte Ecke gepasst. Riemann schnappt sich die Kugel souverän.

Der Unparteiische Kampka ist immer öfter gefordert; in den letzten Minuten hat es vermehrt strittige Entscheidungen nach harten Zweikämpfen gegeben. Nach flüssigem Beginn wird die Partie immer zerfahrener.

Der SC kann seine überzeugende Phase der ersten Minuten gerade nicht bestätigen. Er gelangt nicht mehr dermassen oft in die gefährlichen Zonen des letzten Felddrittels. Dies hängt auch damit zusammen, dass sich der Gegner nun etwas besser an die eigene Spielweise angepasst hat.

Die Bochumer Zuschauer goutieren den kämpferisch einwandfreien Auftritt ihrer Schützlinge hin und wieder mit Szenenapplaus. Der VfL überzeugt mit einem starken Zweikampfverhalten und macht damit die Nachteile im fussballerischen Bereich wett.

Spielerisch hängen die Blau-Weissen dem SCF meilenweit hinterher. Das Mittelfeld überbrücken sie in erster Linie mit hohen, weiten Bällen auf die Aussenbahnen. Wenn die Kugel dort kontrolliert werden kann, strahlen Terodde und Co. aber durchaus Gefahr für den Kasten von Schwolow aus.

Die nächsten beiden Abschlüsse des VfL! Es ist eine weitere Flanke vom rechten Flügel, die den Kasten Schwolows in Bedrängnis bringt. Terodde und Bulut kommen nach gescheiterten Klärungsversuchen zu Schüssen aus weniger als 16 Metern. Sie bleiben jeweils an Freiburger Beinen hängen.

Wirklich geschockt reagiert der Favorit nicht auf diesen Rückschlag. Es wird weiterhin sehr sauber aufgebaut. Bochum steigert sich im Zweikampfverhalten, wird jetzt nicht mehr durch jeden Vorstoss der Breisgauer überrollt.

Der Vorsprung der Verbeek-Truppe kommt nach einer Viertelstunde sehr überraschend. Bis zum feinen Spielzug, der im Treffer von Terrazzino mündete, waren ausschliesslich die Gäste in der Offensive aktiv. Durch diesen Vorsprung verkürzen die Gastgeber den Rückstand auf Rang drei auf zwei Zähler.

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Marco Terrazzino
Trotz grosser Probleme gelingt dem VfL der erste Treffer des Abends! Infolge einer Verlagerung auf die rechte Aussenbahn wird Bulut bei der Produktion seiner hohen Hereingabe auf den zweiten Pfosten nicht konsequent attackiert. Terrazzino hebt aus acht Metern ab und vollendet mit einem Flugkopfball in die halbhohe linke Ecke!

Grifo schlägt aus dem linken Halbfeld eine scharfe Freistossflanke mit dem rechten Innenrist auf den Elfmeterpunkt. Dort kommt kein Kollege mit dem Kopf heran, so dass Riemanns dritter Eingriff eine leichte Übung ist.

Der Freiburger Angriffsreihe ist nicht anzumerken, dass sie eine mehrwöchige Pflichtspielpause hinter sich und zudem zwei Neuzugänge zu integrieren hat. Ein schneller Führungstreffer der Breisgauer ist bei den bisherigen Kräfteverhältnissen nicht unwahrscheinlich.

Torrejón prüft Riemann! Der Rechtsverteidiger stösst auf seiner Seite in den freien, offensiven Raum und wird prompt mit einem flachen Querpass aus dem halblinken Korridor in Szene gesetzt. Aus etwa 15 Metern nimmt er direkt mit dem rechten Spann ab. Riemann ist erneut gefordert und verhindert den Einschlag in der flachen rechten Ecke.

Die Anfangsphase gestaltet sich als ziemlich aufregend. Freiburg wirkt zu Beginn sehr durchschlagskräftig und zielstrebig in der Offensive. Die Gäste konnten bereits einen temporeichen Konter auf den Rasen bringen. Niederlechners abschliessender Anspielversuch vom rechten Strafraumeck in das Zentrum hat es aber nicht zu Håvard Nielsen geschafft.

Sein Gegenüber Christian Streich baut dreimal um. Aus der Position des Linksverteidigers bekommt Christian Günter den Vorzug vor Jonas Föhrenbach. Im Angriff können sich die beiden Winterneuzugänge Florian Niederlechner und Håvard Nielsen gleich von Anfang an beweisen, ersetzen das verletzte Sturmduo Nils Petersen und Maximilian Philipp.

Gertjan Verbeek hat im Vergleich zum torlosen Unentschieden in Duisburg im letzten Match vor der Winterpause vier personelle Änderungen vorgenommen. Timo Perthel, Marco Terrazzino, Onur Bulut und Simon Terodde beginnen anstelle von Malcolm Cacutalua, Arvydas Novikovas und Peniel Mlapa.

Beinahe ein blitzartiger Traumeinstand von Niederlechner! Der Leihspieler aus Mainz zieht nach einem Fehlpass Celozzis von der linken Aussenbahn nach innen und visiert aus gut 22 Metern die kurze Ecke an. Riemann ist zur Stelle, schnappt sich die Kugel im Nachfassen.

VfL gegen SCF – auf geht's!

Vor knapp 20000 Zuschauern auf den Rängen des ehemaligen Ruhrstadions betreten die 22 Hauptdarsteller die grüne Bühne. Während die Hausherren in ihren hellblau-dunkelblauen Outfits antreten, haben sich die Gäste ihre weissen Auswärtsklamotten übergestreift.

Kann sich der VfL fünf Tage vor dem Pokalkracher gegen den Bayern auf den Ligaalltag konzentrieren und seine Rolle als Verfolger mit einem Punktgewinn gegen den Tabellenzweiten untermauern oder haben die Breisgauer ihre gute Form aus dem alten Jahr konserviert und machen einen weiteren Schritt in Richtung Aufstieg?

Robert Kampka wird sich um die Regeldurchsetzung an der Castroper Strasse kümmern. Der 33-jährige Militärarzt hat seine Karriere als Unparteiischer beim TSV Schornbach im Württembergischen Fussball-Verband begonnen und und stieg zur Saison 2010/2011 in die 2. Bundesliga auf. Bei seinem 46. Einsatz im deutschen Fussball-Unterhaus assistieren ihm Marcel Göpferich und Jonas Weickenmeier an den Seitenlinien. Als Vierter Offizieller verdingt sich Sven Jablonski.

"Es ist gut, was uns mit den neuen Akteuren gelungen ist. Wir fahren nicht nach Bochum und sagen: Wir schauen mal, was geht. Wir wollen agieren. Und gewinnen", gibt Streich trotz der kurzen Eingewöhnungszeit der Neuzugänge eine klare Richtung vor. Für seine Mannschaft geht es heute auch darum, sich für die Hinspielniederlage zu revanchieren. Mitte August fügte der VfL dem SCF mit dem 3:1 im Schwarzwald-Stadion eine von bisher drei Pleiten zu. Im Falle eines Sieges würde Freiburg mit Spitzenreiter Leipzig gleichziehen, der erst übermorgen gegen Braunschweig spielt.

Ein Faktor, der gegen einen gemütlichen Spaziergang gen Oberhaus sprechen könnte, ist das jüngste Verletzungspech. Goalgetter Nils Petersen und dessen Angriffskollege Maximilian Philipp stehen in den nächsten vier Wochen nicht zur Verfügung. Da der Kader aktuell insgesamt ziemlich ersatzgeschwächt daherkommt, wurden die Breisgauer in der Wintertransferphase gleich dreimal aktiv. Mit Håvard Nielsen (RB Salzburg), Florian Niederlechner (Leihe vom 1. FSV Mainz 05) und Pascal Stenzel (Leihe von Borussia Dortmund II) hat man sich prominent verstärkt.

Der Gast aus dem Breisgau darf berechtigterweise darauf hoffen, dass die finalen 15 Saisonspiele für ihn eine Art Abschiedstournee aus der 2. Bundesliga bedeuten. Nach dem bitteren Abstieg im Mai hat die Truppe von Coach Christian Streich eine beachtliche Hinrunde absolviert und die direkte Rückkehr bei fünf Zählern Vorsprung auf Rang drei in der eigenen Hand. Sollte der SCF das Niveau des ersten Saisonabschnitts auch nur ansatzweise halten können, ist der fünfte Bundesligaaufstieg wohl nur noch Formsache.

Gleich sechs Testspiele wurden in den vergangenen viereinhalb Wochen absolviert: Nach sehr ordentlichen bis sehr guten Ergebnissen gegen die Bundesligisten VfB Stuttgart (0:0), Hertha BSC (4:1), Borussia Mönchengladbach (5:2) und Bayer Leverkusen (2:1) gestalteten sich die letzten beiden Partien weniger erfreulich: Gegen die U23 des FC Schalke 04 wurde mit 1:2 verloren; die Generalprobe gegen den MSV Duisburg musste aufgrund schlechter Platzverhältnisse beim Stand von 0:1 nach 45 Minuten abgebrochen werden.

Abseits der unmittelbaren sportlichen Ambitionen für dieses Frühjahr haben die Verantwortlichen der Blau-Weissen in den letzten Wochen einige personelle Weichen für die Zukunft gestellt. So wurden die Kontrakte der der Stammspieler Patrick Fabian, Timo Perthel, Anthony Losilla und Stefano Celozzi bis mindestens 2018 verlängert. Ob Trainer Gertjan Verbeek über den Sommer hinaus für den VfL tätig sein wird, ist bisher hingegen noch nicht geklärt. Die Verhandlungen laufen; der Niederländer peilt eine ambitionierte sportliche Perspektive des Klubs an.

Als Sechster mit fünf Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz darf der heimische VfL als Mitglied der Gruppe der Jäger bezeichnet werden. Nach dem grossartigen und vielversprechenden Saisonstart (fünf Siege und drei Unentschieden) hat sich die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek seit Ende September aber nicht mehr als erstligareif präsentiert: Nur zwei der letzten elf Ligabegegnungen konnten gewonnen werden. Wenn man sich ernsthafte Aufstiegshoffnungen erhalten möchte, braucht es einen punkteträchtigen Start in das neue Jahr.

Zwei Wochen länger als im Oberhaus dauerten die Ferien der 18 Klubs aus Liga zwei. Da diese im Sommer dementsprechend früher starteten und ebenfalls erst kurz vor Weihnachten in die fussballfreie Zeit starteten, absolvieren die Zweitligisten nur noch fünfzehn Spieltage. Die "verkürzte" Rückrunde beginnt an diesem ersten Februarwochenende in Sachen Aufstiegskampf mit zwei Duellen der bisherigen Klassenprimi gegen Teams aus dem oberen Bereich des Verfolgerfeldes, das im Mittelfeld der Tabelle nahtlos in den gefährdeten Bereich übergeht.