Fazit:
Lange Zeit lag eine kleine Überraschung in der Luft, weil Heidenheim sicher verteidigte, taktisch clever agierte und vorne die eine Chance zur Führung nutzte. Am Ende reichte es dann gegen die individuell besser besetzten Bullen auch deshalb nicht, weil man über 90 Minuten nicht mit dem Glück im Bunde war. Mit dem Ausgleich fiel auch ein wenig der Widerstand der Gäste, die dann im Verlauf kaum mehr etwas zuzusetzen hatten. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Die Nachspielzeit verstreicht ohne weitere Vorkommnisse und kurze Zeit später pfeift der Unparteiische!

Leipzig kommt noch mit ein paar Standards in den Sechzehner und 120 Sekunden werden noch einmal oben drauf gelegt.

Gelbe Karte für Massimo Bruno (RB Leipzig)
Völlig übermotiviert geht Bruno an der gegnerischen Eckfahne dem Ball nach. Warum er da abwinkt, weiss niemand.

Ralf Rangnick gibt mit seinem letzten Wechsel Rani Khedira noch ein paar Minuten.

Nach dem Siegtreffer am letzten Spieltag trifft der Tübinger also erneut und die Partie dürfte nun wohl nur noch auslaufen.

Tooor für RB Leipzig, 3:1 durch Marvin Compper
Durch das Ding! Nach einer Ecke steht der Defensive zehn Meter vor dem Kasten völlig frei und köpft super ein!

Wieder springt einem Blauen der Ball an die Hand, aber auch das kann man nicht pfeifen, da Timo Beermann bei der Grätsche das Spielgerät an den Arm flippert.

Halstenberg legt gleich mal gut los und zieht aus 18 Metern ab, aber der Versuch gerät zu zentral.

Der Schwede kam im Verlauf immer besser in die Partie und bereitete den zweiten Treffer stark vor. Bei seiner Auswechslung lässt er jetzt auch schonmal ein wenig die Uhr runterticken.

Müller hat in dieser Phase nun wieder mehr zu tun. RB kommt über viele Konter und prüft den Keeper zweimal innerhalb kürzester Zeit. Aktuell sind die Hausherren näher an der Entscheidung als Heidenheim am Ausgleich.

Marvin Compper vergibt die Entscheidung! Bei der folgenden Ecke rutscht das Leder zum Innenverteidiger durch und der ist wohl drie Meter vor dem Tor zu überrascht, um an Kevin Müller vorbeizuschieben.

Auf der Gegenseite rollt der Konter, Forsberg versucht sich mal wieder mit der Hacke, doch hier erreicht seine Ablage Yussuf Poulsen nicht.

Allerdings ist ja noch etwas zu gehen und Marc Schnatterer serviert hier über links gefährlich nach innen, es fehlt dann aber letztlich der eine Meter zum Mitspieler.

Auch wenn in der Entstehung glücklich, spricht der jetzige Stand natürlich für die insgesamte Qualität der Bullen. Heidenheim spielte lange Zeit taktisch diszipliniert, steht aber wohl am Ende trotzdem mit leeren Händen da.

Plötzlich muss Péter Gulácsi aufpassen und einen Querschläger vor Marc Schnatterer erlaufen, aber der Keeper, der ansonsten heute wirklich wenig zu tun hatte, erledigt diese Aufgabe souverän.

Gelbe Karte für Mathias Wittek (1. FC Heidenheim 1846)
Der Eingewechselte reisst Forsberg am Mittelkreis und und da es die fünfte Verwarnung der laufenden Saison ist, fehlt er gegen St. Pauli.

Die offizielle Zuschauerzahl beläuft sich auf 22.134.

Sofort gibt der Gastgeber viel mehr Spielkontrolle an Heidenheim ab, doch die Gäste wissen damit noch nicht so recht etwas anzufangen.

Julius Reinhardt geht ein wenig ausgepumpt und zudem vorverwarnt runter und wird im Mittelfeld ersetzt.

Marcel Sabitzer nimmt eine Ecke am kurzen Pfosten per Kopf ab, bekommt das Leder aber nicht mehr auf den Kasten.

Aber wie dem auch sei: Zum ersten Mal heute sind die Gäste gefordert und müssen mehr investieren.

Auch bei diesem Treffer war am ende etwas Glück mit dabei, aber letztlich kann man hier die Phrase der individuellen Klasse bemühen, die Leipzig zur Führung verhilft. Umso ärgerlicher ist für Heidenheim, wie unglücklich der Ausgleich entstanden ist.

Tooor für RB Leipzig, 2:1 durch Yussuf Poulsen
Bums! Spiel gedreht! Forsberg bereitet den Treffer stark per Hacke vor und steckt für den Torschützen durch. Der umschifft mit der Ballmitnahme Timo Beermann und schiebt dann lässig aus zehn Metern ein. So einfach kann Fussball sein!

Der ein oder andere Fehlpass der Leipziger ist aber weiterhin dabei und so kommen die Gäste über Marc Schnatterer zum Konter. Doch der Eingewechselte verzettelt sich auf rechts.

Ein Schuss nach dem anderen peitscht nun auf den Kasten der Heidenheimer, die in dieser Phase nicht mehr so sortiert wirken.

Leipzig macht nach dem Ausgleich direkt wieder Druck und will nun die Partie drehen. Verdient war der Treffer natürlich nicht, aber am Ende wird danach niemand mehr fragen.

Trotz des Gegentreffers, oder vielleicht gerade deswegen, bleibt es bei dem vorher schon angedachten Wechsel und für den Doppelpacker vom Wochenende muss Ben Halloran weichen.

Tooor für RB Leipzig, 1:1 durch Dominik Kaiser
Wenn es spielerisch nicht geht, dann muss das Glück herhalten! Dominik Kaiser nimmt nach Vorbereitung von rechts Mass, aber der schwache Schuss aus 16 Metern wäre niemals im Kasten gelandet, wenn Timo Beermann ihn nicht unhaltbar abgefälscht hätte.

Wird Frank Schmidt nun mutiger? Unten macht sich Marc Schnatterer bereit.

Kurz danach kommt der Torschütze dann noch zu einem unbedrängten Kopfball, den er aber nicht vernünftig platzieren kann.

Robert Leipertz spielt im Mittelfeld beim Konter super zwei, drei Hausherren aus, doch mit einem Querpass in den Rücken nimmt er dann selbst zuviel Druck aus dem Angriff. Das Solo als solches war trotzdem sehenswert.

Marcel Sabitzer geht mal steil, aber Keeper Müller passt auf und gewinnt das Laufduell im Sechzehner locker.

Nach dem Geschmack des Gastgebers plätschert die Partie auch nach der Pause ein wenig zu sehr vor sich hin. Wo sind die Ideen?

Heidenheim wagt sich zum ersten Mal in dieser Halbzeit ein wenig nach vorne, rennt aber fast in den Konter. Mehr Grund zur Offensive haben die Gäste ohnehin kaum.

Kevin Müller wird übrigens bei jedem Abstoss mit Pfiffen bedacht. Die Fans der Bullen wittert wohl schon jetzt Spielverzögerung.

Schnell stellt sich wieder das alte Bild ein. Leipzig spielt druckvoll, muss sich aber am Strafraum durchwurschteln.

Ralf Rangnick geht mit einem neuen talentierten Youngster in den zweiten Durchgang und nimmt Ilsanker runter, der nach Verletzung ein unauffälliges Comeback gab. Vielleicht reichte es heute aber schlichtweg erst für 45 Minuten.

Halbzeitfazit:
Ist das noch glücklich oder schon verdient? Das kommt wohl auf die Betrachtungsweise an! Leipzig dominierte über die gesamte Dauer die Partie und war optisch weit überlegen, aber zu Chancen kamen die Mateschitzer kaum. In die flüssigen Kombinationen mischten sich dann vor dem Strafraum zu viele Ungenauigkeiten und da Heidenheim sich zudem taktisch clever anstellte, verpufften viele Versuche der Bullen. Heidenheim nutzte letztlich die eine sich bietende Chance und machte daher bislang aus wenig sehr viel. Bis gleich!

Wieder Forsberg, diesmal knapper! Nach einer schönen Kombination visiert der Schwede die lange Ecke an und zirkelt das Leder knapp um den Kasten.

Es gibt zwei Minuten Aufschlag für die Verletzungsunterbrechung von Titsch-Rivero.

Muss man mehr draus machen! Etwas glücklich landet im Strafraum der Heidenheimer das Leder vor den Füssen von Emil Forsberg, der das Leder dann aber aus sechs Metern bis in die Innenstadt ballert. Sowas muss mindestens auf das Tor kommen.

Zvvor hatten die Bullen übrigens bei einer Flanke Handspiel moniert, aber die Zeitlupe gibt dem Schiedsrichter recht, der die Partie hat weiterlaufen lassen.

Gelbe Karte für Robert Strauss (1. FC Heidenheim 1846)
Der Defensive kommt gegen Demme zu spät.

Die Standard wird kurz auf die rechte Seite ausgeführt und Robert Leipertz gibt das Leder straff nach innen, aber ein Defensiver klärt.

Gelbe Karte für Anthony Jung (RB Leipzig)
Der Aussenverteidiger kommt mit offener Sohle in den Zweikampf und sieht zurecht gelb.

Nur müssen die Leipziger dann auch mal mehr aus diesen Szenen machen. Hier zieht Kaiser aus spitzem Winkel auf den kurzen Pfosten, doch das Leder streift nur ans Aussennetz.

Nächste Standard: Norman Theuerkauf schubst Dominik Kaiser und obwohl der Heidenheimer sich vehement beschwert, war das eine klare Kiste.

Der Schwede probiert es dann in der Folge aus 28 Metern bei einer Standard mal direkt, doch den wuchtigen Versuch hat Kevin Müller letztlich ohne Probleme im Nachfassen.

Die Leipziger Aussen haben mal die Seiten gewechselt, aber Emil Forsberg bringt über rechts eine Flanke nicht an den Mann.

Gelbe Karte für Julius Reinhardt (1. FC Heidenheim 1846)
Die erste Verwarnung der Partie gibt es für ein taktisches Foul.

Ein erstes Raunen und einsame Pfiffe hallen durch die Arena, nachdem die Bullen eine gute Konterchance herschenken.

Tja ist das dann heute wieder Taktik wie vor 30 Jahren? Ralf Rangnick sieht draussen nicht gerade überschwänglich aus, aber zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass ein Topteam in der Lage sein muss, auch solche Gegner zu knacken.

Arne Feick ist trotzdem nicht mit allem zufrieden und macht seine Kollegen lautstark zur Sau.

Es bleibt dabei, dass der Gastgeber bis zum Strafraum durchaus dynamisch aussieht, danach kommen die Kombinationen aber zum Stillstand.

Kevin Müller fischt eine Ecke gut runter, sein Versuch, das Spiel schnell zu machen, landet aber beim Gegenüber Péter Gulácsi.

Da Titsch-Rivero noch kurz behandelt werden muss, kommt Marcel Sabitzer in Überzahl zum Abschluss aus 18 Metern und zirkelt das Leder knapp links vorbei. Kevin Müller wäre aber im Fall der Fälle wohl auch zur Stelle gewesen.

Zunächst einmal mit einem Foul, welches eigentlich mit einer gelben Karte hätte bestraft werden müssen. Stefan Ilsanker kommt im Mittelfeld viel zu spät und trifft Marcel Titsch-Rivero voll am Knöchel. Das war zwar keine Absicht, aber man hätte es trotzdem ahnden müssen.

Wie reagieren die Bullen jetzt, die hier ziemlich überraschend und unterm Strich natürlich auch unverdient zurückliegen?

Tooor für 1. FC Heidenheim 1846, 0:1 durch Robert Leipertz
Und jetzt kommt auf der Habenseite auch noch die Führung dazu! Denis Thomalla geht rechts steil und passt auf den nachrückenden Torschützen an der Sechzehnergrenze, der dann mit seiner linken Klebe aber sowas von satt in die rechte Ecke vollendet.

Auf der Habenseite steht bei bei den Schwaben dagegen noch keine Grosschance der Bullen, die sich erwartet schwer tun aber natürlich die besseren Ansätze zeigen.

Allerdings werden die Offensiven vorne bei den Gästen auch oft allein gelassen und müssen gegen ein Überzahl an Gegnern das Leder überhastet wieder loswerden.

Bei den Heidenheimern fallen vor allem viele Ungenauigkeiten auf. Nach vorne gibt es durchaus Räume, aber Fehlpässe verhindern viele Situationen bereits im Ansatz.

Das Pressing der Bullen sorgt für viele Ballverluste und entsprechende Räume. Hier geht Poulsen links durch, aber legt sich den Ball ein wenig zu weit vor und kann ihn nicht mehr im Spiel halten.

Kaiser setzt jedoch nach und kommt per Doppelpass gefährlich in den rechten Strafraum. Am Ende kann dann allerdings wieder eines der vielen Abwehrbeine klären.

Nach einem Querschläger in der Mitte kommt Leipzig aber zu einer ersten Ecke. Dominik Kaiser serviert und Heidenheim behält in der Mitte die Hoheit.

So richtig gefährlich können sich die Hausherren aber noch nicht vor den Strafraum kombinieren und so probiert es Marcel Sabitzer mal aus der Distanz. Kategorie: Harmlos.

In der Folge kommt Yussuf Poulsen im Strafraum in Position, aber es werfen sich gleich zwei, drei Blaue in seinen Weg und so versandet die Szene.

Hoppla! Ersatz Müller leistet sich einen ersten kleinen Wackler und drischt einen Befreiungsschlag flach in die Mitte. Doch RB wirkt zu unentschlossen und kann das nicht nutzen.

Immerhin setzen die Gäste über Denis Thomalla mal zu einem Konter an, doch die Flanke ins Zentrum gerät dann zu ungenau.

Ob das über 90 Minuten hält, darf jedoch bezweifelt werden. Zwar lebt RB eher von einer super Defensive, doch mit bislang 37 Toren reiht man sich auch offensiv im oberen Drittel ein.

War die mutige Offensive der Gäste nur ein Lippenbekenntnis? Frank Schmidts Truppe rührt ordentlich Zement an.

Müller ist erneut gefordert und m7uss einen Steilpass erlaufen, aber auch das erledigt der Keeper routiniert.

Die Mateschitzer schieben sich die Pille in Ruhe im Mittelfeld hin und her und Heidenheim steht tief.

Die Hausherren lassen von Beginn an keinen Zweifel daran, in welche Richtung es heute gehen soll. Kevin Müller fischt eine erste Flanke von rechts aus dem Himmel und solche Bälle sind sicherlich dankbar für den Schlussmann, um erst einmal ein wenig Sicherheit zu gewinnen.

Auf gehts!

Neues in der Causa Zimmermann: Der Keeper hat wohl Zahnschmerzen. Na dann...

Auf der Gegenseite kehrt Stefan Ilsanker nach seiner Verletzung zurück und ersetzt Rani Khedira. Zudem darf Anthony Jung nach guten Leistungen im Training für Marcel Halstenberg ran. Wir dürfen gespannt sein, ob sich der Favorit durchsetzen wird oder Heidenheim wie so oft einen grossen Kampf abliefert. Schiedsrichter der Partie ist Sören Storks mit seinen Assistenten Bastian Börner sowie Markus Wollenweber.

Heidenheim sieht sich daher zurecht als krasser Aussenseiter, obwohl man theoretisch auf Platz sieben der Tabelle auf dem Papier nicht chancenlos anreist. Mit zwölf Punkten Rückstand auf den dritten Platz sind die Möglichkeiten nach oben allerdings begrenzt und die Ansprüche der Baden-Württemberger ohnehin andere. Gerade auswärts muss man sich aber nicht verstecken und wirft eine Serie von fünf ungeschlagenen Partien auf fremden Plätzen in die Waagschale.

Zu diesen mutigen Aussagen der Gäste passt die Aufstellung allerdings nicht. In der englischen Woche gönnt sich Frank Schmidt die grosse Rotation und lässt damit die Vermutung aufkommen, dass man den ein oder anderen Stammspieler vielleicht für aussichtsreichere Partien schonen will. Vor allem die Herausnahme von Stammkeeper Jan Zimmermann und Doppelpacker Marc Schnatterer wirken zumindest verdächtig. Insgesamt gibt es vier Änderungen im Vergleich zum 3:2-Sieg gegen Bielefeld.

Gäste-Trainer Frank Schmidt versprach jedoch im Vorfeld, dass sich sein Team keineswegs verstecken und einigeln wolle. Man sei von der Veranlagung ein Team, welches mutig nach vorne spiele und immerhin habe man sich in der Vergangenheit gegen Leipzig immer gut verkauft. Man müsse auf seine Chancen lauern und sich vor allem von Beginn an in die Partie beissen.

Demgegenüber stehen jedoch vier Heimsiege der Bullen in Serie, die sich heute gegen einen erwartend defensiven Gegner auch etwas klüger anstellen wollen als zuletzt in Paderborn. Die Ostwestfalen waren nämlich extrem zerstörerisch zu Werke gegangen und Coach Ralf Rangnick gab zu, dass man darauf über weite Strecken nicht die richtigen Lösungen und Antworten gefunden habe.

So langsam aber sicher muss sich die Fussballwelt mit dem Gedanken anfreunden, dass Red Bull Leipzig in der nächsten Spielzeit gegen Bayern und Dortmund antreten wird. Die Mateschitzer haben bereits elf Punkte Vorsprung auf den VfL Bochum und Rang vier und können heute gegen die Ruhpottler und den FCN, die beide gestern gewonnen haben, nachlegen.