Fazit:
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt überraschend beim Tabellenführer VfL Bochum mit 2:1. Damit glückt dem neuen Trainer Konrad Fünfstück sein Einstand und Lautern holt nach langer Zeit wieder einen Dreier. Im Prinzip haben die favorisierten Gastgeber die komplette erste Stunde des Matchs verschlafen und in dieser Zeit auch zu Recht zwei Gegentore kassiert. Trotz des vielen Ballbesitzes, haben die Bochumer keine Gefahr ausgestrahlt, wohingegen die Gäste ihre Chancen durchaus effektiv verwertet haben. Jedoch hätten die Roten Teufel höher führen und damit den Deckel schneller draufmachen können. Am Ende wäre ein Unentschieden wohl gerecht gewesen, da Bochum die Schlussphase diktiert hat.

60 Sekunden stehen noch auf der Uhr. Kaiserslautern zieht geschickt einen Freistoss in der eigenen Hälfte und lässt wertvolle Sekunden runterlaufen...

Simon Terodde schliesst zu überhastet und letztlich auch eigensinnig ab. Abstoss für den 1. FCK.

Es gibt weitere 180 Sekunden Hochspannung in Bochum. Ein Tor fehlt dem VfL, um den Nimbus der Unschlagbaren zu wahren.

Mal sehen, wie viel Nachspielzeit es geben wird. Kann Kaiserslautern dem Druck noch lange standhalten?

Bochum spielt sich den Ball am FCK-Strafraum hin und her. Mit Mann und Maus verteidigen die Pfälzer und sind unter Dauerbeschuss.

Spitzenreiter VfL Bochum bekommt den Ball nicht mehr im Tor von Marius Müller unter! Erneut werden Abschlüsse von Mlapa, Terodde und Haberer entschärft und am Ende knüppelt Lautern die Murmel hinten raus.

Sollte nicht noch mindestens ein Tor für das Heimteam fallen und somit das vierte Remis in Serie geholt werden, muss sich die "Ruhrpott-Truppe" den Vorwurf gefallen lassen, zu spät aktiv geworden zu sein. Vor der 70 Minute haben die Bochumer zu wenig gemacht.

Fast der Ausgleich! Was über weite Strecken des Spiels gefehlt hat, ist alles in diese hektische Schlussphase gepresst. Terodde kommt halbrechts im gegnerischen Strafraum zum Schuss. Sascha Mockenhaupt will den Versuch abblocken, lenkt die Kugel aber um ein Haar in das eigene Gehäuse. Knappe Kiste!

FCK-Boss Stefan Kuntz hat seine aktive Bundesliga-Karriere in Bochum begonnen und beendet (120 Einsätze, 47 Tore in den Spielzeiten 1983 bis 1986 und 1998/99). Zudem hat er von April 2006 bis April 2008 sehr erfolgreich als Vorstand Sport beim VfL agiert.

Gelbe Karte für Patrick Fabian (VfL Bochum)
Dritte Gelbe Karte für ihn in dieser Saison!

Stipe Vucur köpft einen Schlenzer von Janik Haberer auf das lange Eck weg. Der Eckball verläuft im Sande. Es geht nun Schlag auf Schlag und wirklich hin und her.

Natürlich haben die Lauterer bei jedem Einwurf, jeder Standardsituation und überhaupt jeder Aktion massenhaft Zeit. Verdenken kann es dem Team von Trainer Konrad Fünfstück wohl niemand. Bezeichnend ist, dass Bochum mit elf Mann hinten drin steht, statt aufzumachen. Vielleicht setzt der VfL aber auch ganz auf Einzelkönner Mlapa.

Gelbe Karte für Timo Perthel (VfL Bochum)

Peniel Mlapa nagelt die Kugel an die Latte! Diesen Strahl hat FCK-Keeper Marius Müller gehört, aber sicherlich nicht gesehen. Bärenstark verarbeitet die Nummer 14 einen hohen Ball und geht mit Tempo an Sascha Mockenhaupt vorbei. Anschliessend prügelt er das Spielgerät ans Aluminium. Wahnsinn!

In der heissen Schlussphase soll Ring dem Underdog die nötige Entlastung bringen!

Die Schlussviertelstunde ist angebrochen. Schafft der Ligaprimus es, das Spiel zu drehen oder bleiben die Roten Teufel abgebrüht?

Tooor für VfL Bochum, 1:2 durch Peniel Mlapa
Manchmal muss es eben auch mit Gewalt gehen! Links bedient Thomas Eisfeld seinen Mitspieler Timo Perthel. Dieser schiebt die Kugel auf gut Glück in die Mitte. Im zweiten Versuch donnert Joker Peniel Mlapa das Ding an der Defensive und dem machtlosen Torwart vorbei in die Kiste. Kein schöner Treffer, aber er zählt.

Allmählich wird die Gangart härter. Jetzt lässt Anthony Losilla den heranstürmenden Jean Zimmer volles Pfund auflaufen. Was für eine üble Attacke, die nicht geahndet wird. Zimmer muss ausserhalb des Feldes behandelt werden. Kurze Zeit später setzt der das Spiel belebende Peniel Mlapa einen Seitfallzieher aus 14 Metern über den Querbalken.

Gelbe Karte für Simon Terodde (VfL Bochum)
Böse unterläuft Terodde seinen Gegenspieler und hat nicht einmal ansatzweise eine Chance auf den Ball. Pure Absicht.

Gelbe Karte für Giliano Wijnaldum (VfL Bochum)
Er holt Zimmer unsanft von den Beinen und wird verwarnt. Korrekte Entscheidung.

Wieder rettet Luthe und verhindert Schlimmeres für den Spitzenreiter! Mit einer reflexartigen Reaktion holt er eine Eckballverlängerung von Sascha Mockenhaupt irgendwie aus dem Winkel.

Heute soll es wohl einfach nicht klappen! Nach einer Ecke kommt es gleich zu mehreren spektakulären Volleyeinlagen der Favoriten. Aber die Roten werfen sich beinahe todesmutig in die Schüsse von Peniel Mlapa und Janik Haberer.

Nächste dicke Chance für die Aussenseiter aus der Pfalz! Unglaublich, wie vogelwild Bochum hinten agiert. Timo Perthel leistet sich einen Bock und bringt eine Hereingabe von Ruben Jenssen direkt vor die Füsse von Markus Karl. Dessen Direktschuss kratzt Andreas Luthe aus dem rechten Eck.

Marius Müller wischt einen hohen Ball im eigenen Strafraum ungewollt zu einem Gegenspieler. Haberer bleibt mit seinem Schuss jedoch an einem der vielen Abwehrbeine kleben.

Damit hat der Niederländer Gertjan Verbeek das Auswechselkontingent erschöpft. Ein Doppelwechsel soll nun die gewünschte Wende im Spiel einleiten. Heute ist an allen Ecken und Enden das Fehlen der Bochumer Stammverteidigung spürbar gewesen.

Auch nach knapp einer Stunde bleibt es dabei, dass die Mannen aus dem Ruhrgebiet mehr Ballbesitz verbuchen können, jedoch in keinster Weise gefährlich werden. Auf der anderen Seite zeigen die Gäste immer wieder, wie man Akzente setzt. Cacutalua kann Čolak nicht entscheidend stören, sodass der Angreifer aus 20 Metern schiessen darf. Durchaus knapp verfehlt sein Abschluss den rechten Giebel.

Aussenpfosten! Kaum auf dem Spielfeld, schon wird er gefährlich: Der frisch eingewechselte Ruben Jenssen köpft die Lederkugel aus neun Metern in halbrechter Position an den rechten Aussenpfosten. Da hätte Keeper Andreas Luthe wohl keine Schnitte mehr gehabt.

Nach seinem gelungenen Saisondebüt, in dem er viele Zweikämpfe gewonnen hat, darf Marcel Gaus vorzeitig in den Feierabend. Für ihn kommt Ruben Jenssen.

Gleich wird es die nächsten Wechsel geben. Am Spielfeldrand machen sich einige Akteure bereit.

...Marco Terrazzino schlenzt den ruhenden Ball hoch und lang an den zweiten Pfosten - zu lang und zu hoch. Diese Hereingabe segelt ins Seitenaus.

Ecke für Bochum von der rechten Seite...

Fast das 3:0! Mein lieber Onkel Otto! Daniel Halfar tunnelt Anthony Losilla vor dem Bochumer Strafraum und leitet mit seinem Solo die nächste Grosschance der Roten Teufel ein. Halfar steckt zu Kacper Przybyłko durch, der aus 17 Metern abzieht. Andreas Luthe wehrt den Ball ab und Antonio Čolak verpasst den Abpraller nur um wenige Zentimeter. Glück für die Blauen!

Gelbe Karte für Janik Haberer (VfL Bochum)
Von hinten springt er Marcel Gaus in die Beine. Natürlich gibt es für diese Aktion eine Verwarnung.

Statt über die Aussenbahn zu gehen, zieht Thomas Eisfeld mit dem Leder in die überfüllte Mitte. Warum die Bochumer nicht über die Flügel gehen, versteht auch der VfL-Coach nicht.

Der VfL, der in Halbzeit zwei auf die eigenen Fans spielt, hat in seiner Historie in der 2. Bundesliga dreimal wie aktuell mindestens 18 Zähler nach acht Spielen auf seinem Konto gehabt. Dreimal ist am Saisonende der Aufstieg gelungen. Allerdings nicht, wenn die heutige Leistung der zukünftige Massstab ist...

Es gibt keine personellen Veränderungen zur Pause.

Und damit rein in den zweiten Durchgang. In den ersten 45 Minuten ist Kaiserslauterns Defensivtaktik aufgegangen. Die Pfälzer stehen hinten kompakt und lassen Bochum kaum Platz zum Kombinieren. Zwei schnelle und gute Konter haben zur 2:0-Führung gereicht. Der VfL macht aus relativ viel Ballbesitz gar nichts und spielt hier zeitweise so als läge er selbst mit 2:0 in Führung. Vielleicht hat der Tabellenführer den Gast unterschätzt.

Halbzeitfazit:
Überraschend, aber durchaus verdient, führt der 1. FC Kaiserslautern mit 2:0 bei Spitzenreiter VfL Bochum. Bis zum ersten Gegentor in der 25. Minute haben die Hausherren eigentlich mehr vom Spiel gehabt. Allerdings haben die Bochumer jeglichen Offensivdrang vermissen lassen und zwei dicke Aussetzer in der Abwehr gehabt. Lautern hat nach anfänglichen Schwierigkeiten den eigenen Sechzehner zugemacht und seine Chancen konsequent genutzt. Viele zweite Bälle landen bei den Pfälzern, die dann recht fix nach vorne streben.

Gelbe Karte für Marcus Piossek (1. FC Kaiserslautern)
Weil er neben ein bisschen Ball sehr, sehr viel Thomas Eisfeld spielt, bekommt er zu Recht die erste Gelbe Karte des Abends.

Am Spielfeldrand gefällt es Gertjan Verbeek ganz und gar nicht, dass seine Mannen immer wieder die von ihm ungeliebten langen Bälle spielen müssen. Anders wäre aktuell jedoch gar kein Vorankommen. Kaiserslautern präsentiert sich geschickt.

Bricht heute eine Serie? In der laufenden Spielzeit ist Bochum ungeschlagen. Der VfL hat saisonübergreifend nur eins der letzten zwölf Spiele (mit 1:5 am 17.5.15 in St. Pauli, 33. Runde 14/15) verloren.

Weiterhin lässt sich die Elf von Konrad Fünfstück nicht lumpen und steht teils mit elf Mann in der eigenen Hälfte. Bis dato geht diese Taktik auf.

Sechs Minuten vor der Pause wirken die Bochumer angestachelt. Sie drängen nach vorne und wollen den Anschluss. Nur mit der Brechstange wird das gegen die organisierte Defensive der Roten aber nichts. So bekommen die Hausherren kein Tempo in ihr Spiel.

Ballbesitz und Passquote haben durchaus gestimmt, aber den Zug zum Tor haben die Bochumer vor den beiden Gegentreffern vermissen lassen. Konsequent haben die vermeintlichen Aussenseiter ihre Möglichkeiten genutzt und sind für ihren Mut belohnt worden.

Es ist die Höchststrafe für jeden Spieler: Bereits zehn Minuten vor dem Pausentee nimmt der konsequente Gertjan Verbeek den ersten Wechsel vor. Tim Hoogland muss runter, Thomas Eisfeld soll neue Impulse setzen.

Riesenparade von Müller! Katzenartig reisst Marius Müller die Arme nach oben und fischt einen Kopfball von Anthony Losilla aus kürzester Distanz weg. Irgendwie kann er das Geschoss noch über die Latte lenken. Der anschliessende Eckball verpufft wirkungslos.

Gute Chance für Simon Terodde! Seine Volleyabnahme aus ca. neun Metern geht haarscharf am Tor vorbei und zappelt im Aussennetz.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:2 durch Marcus Piossek
Was ist denn hier los? Wieder zeigt der Spitzenreiter Riesenlöcher in der Abwehr und wird zum zweiten Mal eiskalt bestraft! Erst rettet VfL-Schlussmann Andreas Luthe gegen den plötzlich frei im Strafraum stehenden Gaus, danach rettet er gegen Čolak. Vom Keeper prallt die Kugel dann zu Piossek, der die Murmel am langen Pfosten aus gefühlten zwei Metern mit dem Kopf in die gegnerischen Maschen nickt.

Vielleicht etwas zu überhastet skandieren die mitgereisten Fans der Teufel: "Auswärtssieg". Immerhin haben die Roten den Westfalen aber den ersten Schock verpasst. Derweil knüppelt Janik Haberer einen 28-Meter-Schuss weit über die Kiste. So wird das nichts.

Sofort peitschen die heimischen Fans ihre Mannen wieder nach vorne. "VfL, VfL", schallt es von den Rängen. Mal sehen, ob auch die Mannschaft von Trainer Gertjan Verbeek eine Reaktion zeigt.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 0:1 durch Antonio Čolak
Und da ist die überraschende Führung für den Underdog! Kacper Przybyłko treibt die Pille nach einer Balleroberung schnell nach vorne. Noch aus der eigenen Hälfte heraus schickt er den bereits gestarteten, mustergültig kreuzenden, Torschützen auf die Reise. Čolak setzt sich mittels Körpertäuschung stark gegen den zu passiven Cacutalua durch und zieht in den Strafraum ein. Frei durch ist der erfolgreiche Abschluss reine Formsache gewesen. Er trifft unten links. So spielt man einen Konter! Es ist das erste Saisontor für die Nummer zehn der Pfälzer!

Zähe Kost! Anders lässt sich das Geschehen auf dem Rasen in Westfalen nicht bezeichnen! Teilweise bugsieren die Hausherren das Spielgerät in den eigenen Reihen planlos von A nach B. Dabei verbuchen sie keinerlei Raumgewinn und müssen immer wieder zurück in die eigene Hälfte.

Kompromisslos drischt der lange Malcolm Cacutalua einen weiten Ball der Gastmannschaft aus dem eigenen Sechzehner. Im Anschluss verpasst es der Ligaprimus, aus der Bewegung heraus Dampf zu machen. Kein Mitspieler geht dem Ball entgegen oder bietet sich in den freien Räumen an.

Im rechten Halbfeld zieht Onur Bulut nach einem Pass von Janik Haberer das Tempo an und bedient den rechts gestarteten Stefano Celozzi. Doch Chris Löwe blockt den Flankenversuch des Aussenverteidigers zur Seite weg.

Übrigens: Ende Oktober treffen sich beide Teams an gleicher Stelle in der zweiten Runde des DFB-Pokals wieder. Deshalb ist das heutige Match ein umso wichtigerer Gradmesser.

Spielanlage ja, Effektivität nein! Vom VfL müsste wesentlich mehr kommen. Bislang ziehen die Pfälzer dem grossen Favoriten gut den offensiven Zahn. Die eng aneinander stehenden Viererketten und zwei arbeitsame Angreifer machen es möglich. Nun fehlen aus dieser sicheren Abwehr heraus noch ein paar Vorstösse.

Bochum verstrickt sich derzeit in zu vielen Querpässen. Lautern steht weit zurückgezogen und lässt kaum noch etwas zu. Da beim Spitzenreiter das Tempo fehlt und das Mittelfeld nicht mehr schnell genug überbrückt wird, kann auch keine Gefahr geschaffen werden. Trotzdem geben die Zuschauer Vollgas.

Antonio Čolak zieht Giliano Wijnaldum nach einer Flanke von Marcus Piossek im VfL-Strafraum am Trikot und bekommt einen Freistoss gegen sich gepfiffen. Gut gesehen vom Schiedsrichter.

"Der FCK hat einen neuen Trainer. Aber er hatte nur zwei Tage, da kann man eigentlich nicht viel machen. Auch, weil sie nach dem letzten Spiel noch regenerieren müssen. Ich glaube deshalb nicht, dass es viele Änderungen geben wird", so VfL-Übungsleiter Gertjan Verbeek vor dem Anpfiff.

Rechts kann sich Jean Zimmer relativ weit durchtanken und flankt frei von der Leber weg ins Zentrum. Mit dem Rücken zum Kasten stehend, setzt Antonio Čolak seinen harmlosen Kopfball links neben das Tor von Andreas Luthe.

Mittlerweile gelingt es den Roten Teufeln, den Druck etwas rauszunehmen und selbst erst einmal die Pille zu halten. Bei den Bochumern passt aber insbesondere Giliano Wijnaldum auf, dass nichts anbrennt.

Daniel Halfar fährt Simon Terodde kurz hinter der Mittellinie in die Parade. Terodde bleibt kurz liegen, kann aber weitermachen.

Erneut versucht es Simon Terodde mit einem Doppelpass durch das ohnehin volle Zentrum. Wieder hat er damit keinen Erfolg.

Antonio Čolak und Kacper Przybyłko gehen kurz hinter der Mittellinie drauf. Danach machen die beiden dichten Viererketten die Räume eng. Aus dieser sicheren Defensive heraus haben die Gäste nun das Spielgerät erobert und setzten sich erstmals kurz in der gegnerischen Hälfte fest - jedoch ohne Gefahr zu generieren.

Gleich in den Anfangsminuten zeigen die Bochumer, wer hier das Sagen hat. Vor mehr als 20.000 Zuschauern machen die Hausherren zu Beginn ordentlich Druck und drängen den Gegner hinten rein. Noch verteidigen die Roten gut und stehen eng gestaffelt.

"Wir wollen als Einheit auftreten, mit den Eigenschaften, die uns auszeichnen – als Kollektiv! Dann werden wir in Bochum auch bestehen. Wir wollen defensiv kompakt auftreten, als Einheit gegen den Ball arbeiten", so Konrad Fünfstück vor dem Spiel.

Erster Schuss des Favoriten! Janik Haberer fasst sich aus ca. 25 Metern ein Herz. Allerdings rauscht sein Versuch klar über den Kasten von Keeper Marius Müller.

Bei knapp 16 Grad Celsius und mässigen Böen stösst Bochum in den blauen Trikots an und spielt zunächst von links nach rechts. Lautern agiert in roten Jerseys entsprechend von rechts nach links. Regen wird es heute aller Voraussicht nach nicht mehr geben. Die Bedingungen passen also.

Geleitet wird die abendliche Partie vom 34-jährigen Unparteiischen Tobias Stieler. An den Seitenlinien assistieren ihm Sascha Thielert sowie Norbert Grudzinski. Vierter im Bunde ist Patrick Ittrich.

In wenigen Minuten geht es auf dem Rasen zur Sache. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Spiel!

Beim Heimteam, das in den ersten sieben Spielen dieser Saison mit derselben Startelf auflief, fällt Abwehrspieler Felix Bastians aus. Für den bereits gegen Bielefeld ausser Gefecht gesetzten Akteur spielt heute Malcolm Cacutalua. Timo Perthel wird zunächst von Giliano Wijnaldum ersetzt. Bochum wird heute wie üblich aus einem 4-2-3-1 agieren, Lautern versucht sein Glück mit einem 4-4-2-System und sechs Änderungen in der Startaufstellung.

Die heutigen Kontrahenten kennen sich gut: Seit Beginn der Saison 1998/99 standen sich beide Vereine immerhin in 18 Pflichtspielen gegenüber. Kurioserweise siegte nur ein einziges Mal die Heimmannschaft. Bochum entschied am 4. Oktober 2003 das Bundesligaduell vor eigenem Publikum mit 4:0 für sich. Es war Bochums einziger Heimsieg gegen den FCK in den letzten 26 Jahren. Acht der letzten zwölf Aufeinandertreffen endeten mit einem Unentschieden.

"Daniel Halfar ist aufgrund seines Auftretens auf und neben dem Platz und aufgrund seiner grossen Erfahrung im Profifussball der Kapitän unserer Mannschaft und der verlängerte Arm des Trainerteams", so Neu-Trainer Fünfstück zu Chris Löwes Ablösung als Spielführer durch Daniel Halfar.

"Wenn du das 2:0 nicht nachlegst, was wir uns in den letzten Spielen immer vorgenommen haben, dann ziehst du dich irgendwann zurück und willst wenigstens das 1:0 verteidigen", erklärte VfL-Trainer Verbeek im Vorfeld dieser Begegnung: "Ich habe versucht die Spieler davon zu überzeugen, dass sie bis zum Ende in der gegnerischen Hälfte stehen sollen. Anders kostet sie das zu viel Energie. Ich hoffe, sie haben das verstanden." "Wir laufen enorm viel. Aber am Schluss war das eigentlich weniger ein Kraft-Problem, als dass es uns an der taktischen Umsetzung gefehlt hat", so der heute von Beginn an spielende Janik Haberer zur Kraftfrage.

Wesentlich angespannter gestaltet sich die Tabellensituation der Gäste aus Rheinland-Pfalz. Kaiserslautern ist seit vier Spielen sieglos und kassierte dabei sogar drei Pleiten. Vergangenen Spieltag hagelte es für die Roten Teufel eine 0:3-Schlappe gegen den 1. FC Nürnberg. Neun Punkte nach acht absolvierten Spieltagen bedeuten für die Truppe um Neu-Trainer und bisherigen U-23-Coach Konrad Fünfstück momentan den zwölften Platz. Chef-Trainer Kosta Runjaic war nach der jüngsten Klatsche gegen den FCN zurückgetreten. Laut Informationen von "Sport 1" soll nach Runjaic auch Sportdirektor Markus Schupp gehen. Klubboss Stefan Kuntz kündigte ergebnisoffene Gespräche an.

"Wir versuchen, unseren Fans weiter etwas zu bieten", erklärte Bochums Kapitän Patrick Fabian, "und sie am Ende mit drei Punkten glücklich zu machen." In den vergangenen drei Spielen kamen die Blau-Weissen nicht über ein Remis hinaus. Nach einem 1:1 vor heimischem Publikum gegen Fortuna Düsseldorf, folgte in der Englischen Woche ein 1:1 bei Arminia Bielefeld. Aktuell führt die Mannschaft um Trainer Gertjan Verbeek das Klassement mit einem Punkt Vorsprung (18) auf Absteiger SC Freiburg (17) an. Heute soll endlich wieder ein Dreier her.

Auch unter der Woche konnten sich die heutigen Gegner nicht aus ihrer Formkrise befreien. Während die Gastgeber immerhin die Spitzenposition der Liga verteidigen konnten, stecken die Gäste unten fest. Beiden Teams hilft heute eigentlich nur ein Sieg weiter...