Fazit
Mit einer tollen Energieleistung kann Dynamo Dresden ein Spiel drehen, bei dem sie lange Zeit gegen ein Abwehrbollwerk gerannt sind. Aber die Spieler gaben nie auf, Lücken zu suchen und fanden sie dann schliesslich noch. Der FC Heidenheim hat sehr gut defensiv gestanden und nacn vorne immer wieder Nadelstiche gesetzt. Das Team hat sich hier sehr gut präsentiert und insgesamt war es ein richtig gutes Spiel, was aber zwischendurch etwas ruppig wurde.

Nun haben wir natürlich ein anderes Spiel. Heidenheim drückt auf den Ausgleich und Dresden steht nur noch hinten drin.

Noch ist es nicht vorbei. Es gibt einen Zuschlag von drei Minuten.

Marcel Hilssner hat eine Menge Platz in der gegnerischen Hälfte. Er geht mit dem Ball, umspielt den einen, dann einen anderen Gegenspieler, aber dann bricht er ab und schiesst den Ball etwas mut -und planlos über das Tor.

Tooor für Dynamo Dresden, 2:1 durch Stefan Kutschke
Die Dresdner haben die Partie tatsächlich gedreht und bei diesem tollen Spielzug all ihre Qualitäten gezeigt. Heidenheim verliert den Ball an der Mittellinie und dann geht es ganz schnell Niklas Hauptmann treibt das Leder nach vorne und spielt dann nach links auf Philip Heise. Der passt direkt in die Mitte, wo Stefan Kutschke genau richtig steht und einfach nur ins Tor schiessen muss, was er auch macht.

Auf der linken Seite ist Niklas Hauptmann in den Strafraum gegangen. Er könnte abziehen, aber wird von zwei Heidenheimern bedrängt, die die klären können.

Die Hausherren wollen mehr. Jetzt sollen es auch die drei Punkte werden und etwas Zeit bleibt ja noch.

Jetzt ist natürlich Stimmung in der Bude. Und das obwohl der Block der Ultras gesperrt ist, aber die haben sich auf der Gegengeraden platziert.

Tooor für Dynamo Dresden, 1:1 durch Erich Berko
Das ist mal eine effektive Auswechselung. Marcel Hilssner ist gerade mal zehn Sekunden auf dem Feld, bekommt einen Einwurf, darf über rechts an die Grundlinie und passt dann den tickenden Ball per Seite wie einst David Odonkor im WM-Spiel gegen Polen in den Strafraum. Aber diesmal grätscht nicht Oliver Neuville das Leder rein, sondern Erich Berko erledigt es mit dem Kopf. Dresden hat den verdienten Ausgleich geschafft.

Tim Kleindienst sollte ab und zu mal schauen, wo der Ball ist. Er kriegt einen Pass in den Lauf, aber schaut nur nach unten und merkt gar nicht, dass das Leder direkt neben ihm ist, bis ein Dresdner es sich dann schnappt.

Gelbe Karte für Tim Kleindienst (1. FC Heidenheim 1846)

Und schon haben wir die Entlastung, und was für eine. Marc Schnatterer nimmt einen hohen Notpass von Tim Kleindienst am rechten Strafraumeck volley, trifft ihn optimal und Torwart Marvin Schwäbe muss schon alles zeigen, um diesen Schuss abzuwehren.

Langsam sollte Heidenheim für Entlastung sorgen. Es ist inzwischen eine sehr einseitige Partie, aber wenn man führt und den Laden dicht macht, kann das ja gut gehen.

Gelbe Karte für Marc Schnatterer (1. FC Heidenheim 1846)

Es geht ordentlich zur Sache. Niklas Kreuzer ist über rechts durch und wird dann von Mathias Wittek bei der Flanke regelrecht umgecatcht, aber auch das wird nicht geahndet.

Nach einer Ecke von Marvin Stefaniak wird der Ball viel zu kurz abgewehrt. Vom Elfmeterpunkt aus kann Manuel Konrad frei schiessen, aber er geht viel zu fahrlässig mit dieser Gelegenheit um und trifft das Leder noch nicht mal voll.

Die Dresdner sind jetzt sehr bemüht. Aber das eröffnet den Heidenheimern Räume.

Es hätte Elfmeter geben müssen. Marc Schnatterer wird knapp hinter der Strafraumgrenze gelegt, aber der Schiedsrichter entscheidet auf Weiterspielen.

Frei vor dem Tor! Aias Aosman rauft sich das Haupthaar. Er wurde mit einem feinen, durchgesteckten Pass auf halblinks freigespielt, aber er schiesst den Ball direkt in die Arme von Torwart Kevin Müller.

Jetzt ist aber ordentlich Dampf im Spiel. Dynamo Dresden drückt auf den Ausgleich.

Gelbe Karte für Sebastian Griesbeck (1. FC Heidenheim 1846)

Tooor für 1. FC Heidenheim 1846, 0:1 durch Sebastian Griesbeck
Paukenschlag zu Beginn der zweiten Hälfte, der 1. FC Heidenheim geht in Führung. Von rechts kommt ein Freistoss von Marc Schnatterer in die Mitte und John Verhoek will direkt schiessen, trifft en Ball aber nicht voll. Dadurch verlängert er das Leder und am langen Pfosten drückt dann Sebastian Griesbeck den Ball über die Linie. Allerdings ist nicht ganz sicher, ob es den Freistoss überhaupt hätte geben dürfen, denn es war nicht ganz klar, ob Aias Aosman überhaupt Foul gespielt hat.

Halbzeitfazit
Auch wenn noch keine Tore gefallen sind, so ist es doch ein ganz interessantes Spiel. Dynamo Dresden spielt konsequent nach vorne, bleibt aber oft an der kompakt stehenden Heidenheimer Mannschaft hängen. Doch Dynamo lässt sich davon nicht beirren und zieht sein Offensivspiel immer wieder auf. Die Heidenheimer dagegen stören früh, lauern und wenn sie die Chance auf Konter haben, sind sie blitzschnell vorne. Mal sehen, was dieses Spiel uns noch bietet.

Gleich wird zur Halbzeit gebeten. Aber eine Minute dazu gibt es noch.

Dicke Chance! Kevin Lankford stellt sich auf der linken Seite nicht besonders geschickt und lässt Stefan Kutschke einen flachen Ball in den Rücken der Abwehr spielen. Niklas Hauptmann rutscht in die Reingabe, bekommt aber nicht genug Druck hinter seinen Torschuss und ausserdem rollt der Ball genau auf den Torwart.

Heidenheim steht defensiv sehr kompakt, so dass es Dresden schwer hat, durchzukommen. Aber zur Freude der Zuschauer ist dies schon das ein oder andere Mal gelungen.

Manuel Konrad kann im letzten Augenblick und als letzter dem schnellen John Verhoek den Ball per Grätsche stibitzen. Hätte er dies nicht geschafft, wäre der Weg für den Heidenheimer frei gewesen.

Jeder Spieler im Strafraum vom FC Heidenheim verpasst die Reingabe von der linken Seite von Erich Berko. Aber aus dem Hintergrund kommt Marvin Stefaniak, bolzt den Ball aber über das Tor.

Auch wenn Dynamo das Spiel bestimmt, die dickeren Chancen hat Heidenheim. John Verhoek bekommt an der Strafraum den Ball und lässt direkt einen Schuss ab, der so gut platziert ist, dass sich Keeper Marvin Schwäbe schmeissen muss, um das Leder aufzuhalten.

Gelbe Karte für Aias Aosman (Dynamo Dresden)

Die Rüge vom Schiri scheint bei Marvin Stefaniak Spuren hinterlassen zu haben. Er kann einen Freistoss aus aussichtsreicher Position aufs Tor bringen, schafft aber nur ein jämmerliches Schüsschen.

Marvin Stefaniak kriegt jetzt schon die letzte Ermahnung. Er hat gerade wieder ordentlich zugelangt und wenn er das noch ein Mal macht, kann er wohl duschen gehen.

So langsam wackelt die 0 bei Heidenheim. Manuel Konrad schlägt eine feine Flanke in den Strafraum, dort nimmt Erich Berko den Ball mit der Brust an, lässt ihn tropfen und schiesst dann etwas in Rücklage das Leder über den Kasten.

Im Heidenheimer Strafraum herrscht ziemliches Gewusel. Der Ball landet bei Manuel Konrad, er schiesst, das Leder wird abgefälscht, verliert an Tempo und Torwart Kevin Müller kann zugreifen.

Gelbe Karte für Ronny Philp (1. FC Heidenheim 1846)

Gelbe Karte für Marvin Stefaniak (Dynamo Dresden)

Niklas Kreuzer und Marvin Stefaniak spielen einen klugen Doppelpass und sind über rechts durch. Kreuzer will dann in die Mitte flach auf Erich Berko passen, es grätscht aber noch ein Heidenheimer Bein dazwischen.

Die Dresdner spielen ihr gewohntes Spiel mit viel Ballbesitz und Zug nach vorne. Heidenheim muss sich aufs Kontern beschränken.

So, jetzt haben wir auch mal was offensives über die Heidenheimer zu berichten. Arne Feick haut den Ball von halblinks aufs Tor, aber das Leder zischt am langen Pfosten vorbei.

Aus der Distanz zieht Marvin Stefaniak einfach mal ab. Der Ball wird abgefälscht und entwickelt sich zur Bogenlampe, die aber kein Problem für Torwart Kevin Müller ist.

Die Hausherren gefallen durch schnelles Passspiel. Niklas Hauptmann macht einen Seitenwechsel auf Philip Heise, der will über links alle Gegenspieler ausspielen, bleibt aber hängen.

Dynamo Dresden bekommt einen Freistoss von der rechten Seite. Philip Heise bringt ihn herein und die Flanke ist wieder gut, aber ein kleines Stück zu hoch für Erich Berko.

Der 1. FC Heidenheim lässt Philip Heise von links flanken, obwohl zwei Gegenspieler dabei sind. Seine Reingabe ist gut, kann aber per Kopf geklärt werden.

Erich Berko will seine Chance in der Startformation offenbar nutzen. Er legt über rechts den Turbo ein, überrennt einige Gegenspieler, aber hat sich den Ball viel zu weit vorgelegt, so dass das Leder ins Toraus rollt.

Christian Dietz wird das Spiel pfeifen. An den Linien assistiert wird er von Steffen Mix und Lothar Ostheimer.

Kapitän Marc Schnatterer warnte seine Mitspieler jüngst in einem Interview mit dem Kicker. Man gehe etwas fahrlässig mit der Tabellensituation um. Auch Trainer Frank Schmidt sieht wohl Handlungsbedarf und hat die gewohnte Doppelspitze aufgelöst. John Verhoek ist alleinige Spitze, Tim Kleindienst nimmt erst einmal auf der Bank Platz. Auch die Viererkette in der Abwehr wird umgestellt. Mathias Wittek agiert heute als Abräumer vor der Abwehr. Verletzungsbedingt fallen dazu immer noch Timo Beermann, Kevin Kraus und Dominik Wiedemann aus.

Beim 1. FC Heidenheim läuft es in diesem Jahr noch gar nicht rund. Ganz Fussball-Deutschland war erstaunt über die Leistungen des kleinen Vereins in der Hinrunde, als man noch Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen hatte. Doch nach der Winterpause gelang erst ein Sieg in neun Spielen. Und der ist auch schon knapp zwei Monate her, seit sechs Partien ist das Team sieglos. Deswegen steht man nun im Niemandsland der Tabelle auf Platz 7. Aber der Abstand nach unten zu den Abstiegsrängen beträgt nur neun Punkte.

Mehrere Handycaps müssen die Ostdeutschen aber verkraften. Kapitän Marco Hartmann fällt mit Muskelfaserriss im Bauchbereich aus und deswegen muss Trainer Uwe Neuhaus umstellen. Manuel Konrad übernimmt die Position. Ausserdem bleibt Andreas Lambertz erst einmal auf der Bank und dafür rückt Aias Aosman nach hinten. Dazu kommt, dass heute der K-Block gesperrt bleibt. Das ist die Strafe des DFB für den Bullenkopf-Wurf beim DFB Pokalspiel gegen RB Leipzig.

Dynamo Dresden ist seit fünf Spieltagen ungeschlagen. Noch immer ärgert man sich, dass die Mannschaft am Wochenende gegen den VfB Stuttgart den späten 3:3-Ausgleichstreffer kassierte. Bei Sieg wäre vielleicht noch etwas in Richtung Aufstieg oder Relegation drin gewesen. Doch nun sind es acht Punkte auf das Quartett Hannover 96, VfB Stuttgart, Eintracht Brauchschweig und Union Berlin, das wohl die vorderen Plätze unter sich ausmachen wird. Es werden zwar noch genug Punkte verteilt, aber der Rückstand ist schon gross.

Konstanz gegen freien Fall, so könnte man das Spiel betiteln. Während Dynamo Dresden eine sehr gute Saison spielt und kaum Schwankungen in den Leistungen vorzuweisen hat, geht es mit dem FC Heidenheim langsam aber sicher bergab. Nach der überraschend starken Hinrunde des kleinen Vereins, sucht man in diesem Jahr noch nach dem Erfolgsrezept früherer Tage. Das ist wohl ein klassisches Beispiel dafür, dass eine Winterpause auch mal nicht gut tun kann. Dennoch sollte man das Team nicht unterschätzen.