Fazit:
Dem TSV 1860 München gelingt auch im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht der ersehnte Befreiungsschlag. In einem insgesamt erschreckend schwachen Zweitligaspiel trennen sich die beiden Traditionsklubs unentschieden 1:1. Von den Hausherren kam bis auf fünf gute Minuten rund um das Führungstor von Routinier Olić so gut wie gar nichts nach vorne und das ist in dieser Situation natürlich viel zu wenig. Die Gäste können mit dem Auswärtspunkt an sich sicher gut leben. Gegen kraft- und mutlose Löwen wäre heute mit einem offensiveren Auftritt aber auch deutlich mehr drin gewesen. 1860 reist am nächsten Sonntag nach Braunschweig, die Pfälzer empfangen den KSC auf dem Betzenberg. Das war es von dieser Partie. Noch einen schönen Abend und bis zum nächsten Mal!

Anschliessend dürfen auch die Gäste nochmal aus dem Halbfeld flanken und plötzlich hat Zoua die dicke Chance, doch Zimmermann kann seinen Schuss aus kurzer Distanz zur Ecke klären.

In der dritten Minute der Nachspielzeit gibt es noch einmal Freistoss für die Gastgeber aus dem Halbfeld. Adlung führt kurz aus auf Lacazette, der das Spielgerät aus 25 Metern über den Lauterer Kasten jagt.

Die letzte Minute läuft und die Löwen kommen noch einmal über links, doch Boenisch trifft die Kugel im Strafraum nicht richtig und Pollersbeck kann locker aufnehmen.

Plötzlich hat Osawe nochmal die Chance für die Gäste. Nach einem langen Ball in den Strafraum nimmt der Engländer den Ball trotz Bedrängnis mit der Brust fein runter und zeiht mit links volley ab. Der Ball rauscht dann aber klar über das Tor und es bleibt beim 1:1.

Runjaic bringt mit Karger einen frischen Stürmer für Olić, der zwar das einzige Tor der Löwen erzielte, aber auch eine dicke Chance zum 2:0 vergab und ansonsten kaum auffiel.

Ziegler steigt gegen Ayçiçek mit gestrecktem hohem Bein ein und es gibt Freistoss für die Gastgeber in aussichtsreicher Position. Ayçiçek zwirbelt das Leder aus ca. 24 Metern zwar über die Mauer, doch Pollersbeck hat keine Probleme rechtzeitig im Eck zu sein und die Kugel zu fangen.

Noch zehn Minuten in der Allianz Arena. Gelingt hier noch einem Team der Lucky Punch oder bleibt es bei der Punkteteilung?

Gelbe Karte für Karim Matmour (TSV 1860 München)
Matmour senst Gaus an der linken Seitenlinie um und sieht die erste Gelbe Karte der Partie. Es ist die Fünfte für den heute stärksten Löwen und er wird 1860 nächste Woche in Braunschweig fehlen.

Der eine Kapitän hat sein Comeback eben beendet, der andere beginnt seines nun. Daniel Halfar kommt für Naser Aliji erstmals nach seinem Muskelbündelriss wieder auf den Platz.

Coach Runjaic versucht, von aussen was zu bewegen. Für den ausgelaugten Kapitän Stefan Aigner kommt mit Sascha Mölders ein echter Stürmer.

20 Minuten bleiben noch und das Niveau ist hier weiterhin äusserst überschaubar. Die Löwen machen in Anbetracht ihrer Situation viel zu wenig nach vorne, aber auch die Gäste nutzen die Trägheit der Münchner kaum aus.

Freistoss für den FCK aus gut 30 Metern zentraler Position. Moritz schaufelt die Kugel Richtung zweiter Pfosten, wo Lukas Görtler sich vergebens streckt und der Ball ins Aus fliegt.

Lautern wird stärker. Stieber will mit Osawe am Strafraum einen Doppelpass spielen, doch die Ablage des Engländers ist zu ungenau und München kann klären.

Löwen-Investor Hasan Ismaik ist heute übrigens vor Ort und schaut sich seine Mannschaft live im Stadion an. Begeisterung sieht anders aus...

Der erste gute Angriff der zweiten Hälfte gehört den Gästen und bringt gleich Gefahr. Lautern spielt sich mit mehreren Direktpässen herrlich über die linke Seite bis zum Strafraum und nach einer flachen Hereingabe muss Moritz aus elf Metern eigentlich nur noch einschieben, doch Boenisch fliegt heran und lenkt das Leder mit dem langen Bein gerade noch ab.

Insgesamt hat diese zweite Hälfte bisher kaum Fahrt aufgenommen. Beide Teams spielen sehr zurückhaltend und sind darauf bedacht, keine Fehler zu machen und ihr System durchzudrücken. Torchancen sind entsprechend Mangelware.

Jetzt wird es dann mal gefährlich für das Tor der Gäste. Aigner steckt auf Matmour durch, der zur Grundlinie geht und das Leder dann hart flach nach innen zieht. Die Kugel wird leicht abgefälscht und fliegt parallel zur Torlinie am Gehäuse vorbei.

Görtler hat nach einer Flanke von links die erste Möglichkeit für die Roten Teufel im zweiten Durchgang, trifft die Kugel aber nicht richtig und kreiert eine Bogenlampe, die locker in den Armen von Zimmermann landet.

Nach einem Foul von Ziegler an Matmour gibt es Freistoss für die Löwen aus ca. 25 Metern halblinker Position. Ayçiçek flankt auf den zweiten Pfosten, wo Aigner klar im Abseits steht, sodass das nach seiner Hereingabe gefallene Tor zu Recht nicht zählt.

Ohne personelle Veränderungen geht es in den zweiten Durchgang in der Allianz Arena.

Halbzeitfazit:
Der TSV 1860 München und der 1. FC Kaiserslautern gehen mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause. Die Löwen erwischten den besseren Start und gingen durch Olić in Führung, überliessen das Spiel danach aber zunehmend den Gästen, die durch Stieber kurz vor der Halbzeit zum verdienten Ausgleich kamen. Keeper Zimmermann machte dabei keine glückliche Figur. Die Hausherren müssen nach diesem Nackenschlag kurz vor der Pause ihre Mission Heimsieg gleich wieder von vorne beginnen.

Tooor für 1. FC Kaiserslautern, 1:1 durch Zoltán Stieber
Die dritte fragwürdige Aktion von Keeper Zimmermann wird dann von den Gästen bestraft! Nach einem langen Ball von Moritz kommt der Keeper weit aus seinem Tor, obwohl Lauterns Stieber noch zwei Verteidiger an den Hacken hat. Stieber ist dann deutlich vor dem Torwart am Ball und lupft das Leder über Zimmermann hinweg ins Tor zum Ausgleich.

Es gibt Freistoss für den FCK aus dem rechten Halbfeld. Dieser wird kurz ausgeführt und landet bei Stieber, der in die Mitte zieht und aus gut 20 Metern mit seinem starken Linken schiesst, aber an einem Verteidiger hängenbleibt.

Stefan Aigner kommt auf der rechten Strafraumseite mit dem Rücken zum Tor an den Ball, dreht sich nach links um die eigene Achse und zieht dann mit rechts ab. Die Kugel fliegt weit über das Tor Richtung Münchner Abendhimmel.

Jan Zimmermann mag es heute wohl spannend. Nach dem wilden Ausflug vorhin lässt er nun im Fünfmeterraum einen FCK-Stürmer aussteigen und spielt dann auch noch einen Querpass durch den eigenen Strafraum. Passiert ist dabei allerdings nichts.

Bibiana Steinhaus fährt hier bisher eine sehr grosszügige Linie und will Stefan Aigner auch für sein drittes klares Foul noch nicht die Gelbe Karte zeigen. Beim nächsten Mal dürfte der Löwen-Kapitän aber fällig sein. Der folgende FCK-Freistoss aus dem Halbfeld verpufft unterdessen ohne jegliche Gefahr.

Nach einer halben Stunde geht die knappe Führung der Gastgeber durchaus in Ordnung. Die Lauterer haben zwar etwas mehr Ballbesitz, können aber kaum Torgefahr kreieren. Die Löwen setzen eher auf Konter, konnten aber eine ihre zwei dicken Chancen eben nutzen.

Karim Matmour kann sich auf der rechten Seite mit dem Ball in den Strafraum kämpfen, kommt aber gegen drei rote Verteidiger nicht zum Abschluss. Gleiches passiert Osayamen Osawe im Anschluss auf der anderen Seite.

60-Keeper Zimmermann sorgt für ein kurzes Raunen im Stadion, als er weit aus dem Kasten eilt, um einen langen Ball der Lauterer abzuwehren, aber nicht an den Ball kommt. Lautern kann aus dem Fehler des Münchner Torwarts aber kein Kapital schlagen.

Langsam aber sicher berappeln sich die Pfälzer und nehmen das Heft hier wieder in die Hand. Vor allem der pfeilschnelle Osawe wird immer wieder gesucht.

Nun haben auch die Gäste ihre erste grosse Chance. Wieder können die Löwen den schnellen Osawe auf links nicht halten und dessen flache Hereingabe schiebt Görtler knapp am kurzen Pfosten vorbei.

Die zuletzt so stabile Defensive der Roten Teufel wackelt seit dem Gegentor bedenklich. Immer wieder führen Fehlpässe und schwaches Zweikampfverhalten zu gefährlichen Situationen für 1860.

Ivica Olić vergibt die Hundertprozentige zum 2:0! Der Löwen-Stürmer sprintet in einen fatalen Lauterer Rückpass rein und läuft dann mit dem Leder am Fuss alleine auf Pollersbeck zu, scheitert aber aus kurzer Distanz am gut reagierenden FCK-Keeper.

Der Treffer hat den Hausherren merklich Selbstvertrauen gegeben. Die Löwen haben jetzt mehr Ballbesitz und lassen die Kugel schön durch die eigenen Reihen laufen.

Die nächste Ecke für den FCK kommt wieder von links und sie kommt dieses Mal besser. Gaus kommt nach Stiebers Flanke am kurzen Pfosten zum Kopfball, lässt das Leder aber nur über den Scheitel rutschen und verfehlt das Tor dann doch deutlich.

Tooor für TSV 1860 München, 1:0 durch Ivica Olić
Mit der ersten Chance gehen die Gastgeber in Führung! Ein langer Schlag von Torwart Zimmermann landet genau im Lauf von Ayçiçek, der auf links der Lauterer Abwehr entwischt und dann in der Mitte Olić bedient. Der Routinier nimmt die Kugel am Strafraum noch kurz an und schiebt dann an Pollersbeck vorbei zur Führung ein.

Die Gäste sind in dieser Anfangsphase das etwas aktivere Team. Zoltán Stieber versucht es mal aus der Distanz, setzt seinen Linksschuss aus gut 30 Metern aber deutlich über den Kasten.

Osayamen Osawe legt nach einem Ballgewinn im Mittelfeld den Turbo ein geht die linke Bahn der Pfälzer entlang. Seine Hereingabe wird dann von einem Münchner Verteidiger zur Ecke gelenkt und diese landet genau in den Armen von Keeper Zimmermann.

Stefan Aigner will gleich mal klarstellen, dass mit seiner Rückkehr bei 1860 ein anderer Wind weht und steigt einem Lauterer an der Seitenlinie hart auf den Fuss. Schiedsrichterin Steinhaus bedenkt den Kapitän der Löwen mit einer ersten Ermahnung.

Der Ball rollt! Beide Teams treten in ihren traditionellen Farben an, die Hausherren in Blau-Weiss, die Gäste ganz in Rot.

Geleitet wird die Partie von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die an den Linien von Patrick Schult und Marcel Unger unterstützt wird. Die beiden Teams sind mittlerweile auf dem Rasen angekommen und machen sich bereit zum Anstoss. Gleich geht’s los!

Das Duell dieser beiden Teams hat im deutschen Fussball natürlich Tradition. Bereits 57-mal trafen die Löwen und der FCK aufeinander. Mit 26 Siegen bei 15 Niederlagen hat Kaiserslautern klar die Oberhand. In der letzten Saison gab es in der Allianz Arena ein 1:1-Unentschieden, beim Rückspiel in der Pfalz konnte 1860 mit einem 1:0 drei Zähler entführen.

Der Löwen-Coach kann auch heute auf seinen Abwehrchef Ewerton bauen, dessen Einsatz wegen einer Fussverletzung bis zuletzt fraglich war. Auch Jacques Zoua ist nach Problemen mit der Achillessehne rechtzeitig fit geworden. Der Kameruner sitzt aber zunächst ebenso auf der Bank, wie Kapitän Daniel Halfar, der nach seinem Muskelbündelriss erstmals wieder im Kader steht.

Coach Tayfun Korkut nimmt den angeschlagenen Gegner aus der bayrischen Hauptstadt nicht auf die leichte Schulter. „1860 ist ein Verein mit vielen erfahrenen Spielern, die Routine und Qualität mitbringen“ warnte der Trainer vor 1860 und appellierte an sein Team, nach den letzten Erfolgen nicht lockerzulassen „Wir dürfen nicht fünf Prozent weniger geben, sondern müssen eher noch eins drauflegen“, sagte Korkut im Vorfeld der Partie.

Bei den Gästen aus der Pfalz ist nach dem katastrophalen Saisonstart mittlerweile ein wenig Ruhe eingekehrt. Mit drei Siegen am Stück hat sich der FCK vorerst aus dem Keller befreit und den Anschluss ans Mittelfeld geschafft. Vor allem die stabile Defensive, die in den letzten drei Partien keinen Gegentreffer zuliess, wusste zuletzt zu überzeugen.

Um das Feuer zu verhindern und dabei nicht zuletzt auch den eigenen Job zu sichern, will Löwen-Trainer Kosta Runjaic mit seinem Team heute wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Personell kann der Coach bis auf Langzeit-Ausfall Victor Andrade (Kreuzbandriss) aus dem Vollen schöpfen und auch wieder auf Kapitän Stefan Aigner bauen, der unter der Woche Sonderschichten schon, um fit zu werden. Runjaic gab sich vor der Partie optimistisch: „Ich gehe davon aus, dass wir ein gutes Spiel zeigen werden.“

Präsident Peter Cassalette liess im Vorfeld der Partie gegen den FCK keinen Zweifel an der Bedeutung dieses Spiels. „Ich erwarte gegen Kaiserslautern ein vernünftiges Spiel. Wenn wir wieder sang- und klanglos verlieren, geht’s zur Sache“ sagte der 63-jährige in den Medien und setzte noch einen drauf: „Bei einer Niederlage brennt's.“

Bei den Löwen läuft es auch in dieser Saison bisher mal wieder alles andere als rund. Trotz enormer Investitionen durch Investor Hasan Ismaik in der Sommerpause steht 1860 derzeit mit nur elf Punkten auf dem 14. Rang und hat nur einen Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Am letzten Spieltag vor der Länderspielpause vergeigten die Münchner in Sandhausen eine 2:1-Halbzeitführung und fuhren im zwölften Saisonspiel zum siebten Mal ohne Punkte heim.