Fazit:
Das baden-württembergische Landesduell war eine Verschwendung in der Grössenordnung von Stuttgart 21. Es passiert über 90 Minuten in einem mutlosen und blutleeren Spiel fast nichts! Da hätte man eigentlich auch die Junioren antreten lassen können, das wäre mit Sicherheit immerhin unterhaltsamer gewesen. Richtigerweise endet der Grottenkick torlos und mit diesem Resultat können beide nicht wirklich zufrieden sein. Sandhausen bleibt im Tabellenkeller hängen und Heidenheim verpasste es auch dank grosser Rotation, gegen einen ganz schwachen Gegner seinen Platz unter den Top 3 zu konsolidieren. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Thomas Pledl hat rechts etwas Platz, aber die Flanke landet in den Armen von Kevin Müller.

Zwei Minuten müssen wir die Partie noch ertragen.

Und fest steht ohnehin: Einen Sieger hat diese Partie mit Sicherheit nicht verdient. Wenn doch noch ein Tor fällt, dann nur eins der Sorte Stossgebet.

Hinten raus gewillter wirken die Gäste, die aber natürlich auch weiterhin mit Watte auf Marco Knaller schiessen.

Gelbe Karte für Stefan Kulovits (SV Sandhausen)
Der Kapitän holt sich nochmal den Karton für ein Vergehen im Mittelfeld ab.

Aufpassen da hinten! Fast spielen sich die Heidenheimser eine Chance über rechts und Morabit heraus, aber zum Glück nimmt Schnatterer das Leder mit der Hand mit. Sonst hätte es hier tatsächlich völlig gegen den Spielverlauf noch gefährlich werden können.

Frank Schmidt reckt seinen Daumen nach oben, weil seine Truppe sich bis in den Strafraum kombiniert. Marco Knaller passt letztlich auf und schnappt sich vor Smail Morabit das Leder, aber wir sind ja heute mit wenig zufrieden.

Jetzt hat auch der erste bei Sandhausen einen Krampf. Kapitän Kulovits hat es erwischt, aber der Österreich muss durchhalten. Gewechselt werden kann ja nicht mehr.

Tja, was könnte der Slogan der Partie werden: Sandhausen gegen Heidenheim, heute leider nur mit einem Bein? Oder: Derby in Baden lässt die Zuschauer verzagen!

Smail Morabit geht mit einem Krampf zu Boden, nachdem er die rechte Seite beackerte und abschloss. Dabei ist man soviel heute doch nun wirklich nicht gelaufen.

Korbinian Vollmann bringt nach seiner Einwechslung wenigstens mal ein wenig Bereitschaft mit. Gleich zweimal probiert er es aus der Distanz, aber das fehlt jeweils ein wenig.

Was tun gegen die Langeweile? Die Zuschauer halten sich mit Gesängen während Philipp Klingmann kurz nach einem Pressschlag behandelt werden muss.

Gelbe Karte für Markus Karl (SV Sandhausen)
Schiri Aarnink zieht die Zügel scheinbar ein wenig an, denn dieses leichte Ziehen hätte man nicht zwingend verwarnen müssen.

Dass das Wechselkontingent bereits in der 70. Minute völlig ausgeschöpft ist, zeigt, wie unzufrieden man draussen mit dem Gebotenen ist. Wooten blieb heute wie viele unter seinen Möglichkeiten.

Gelbe Karte für Thomas Pledl (SV Sandhausen)
Der Mittelfeldmann hält seinen Gegenspieler taktisch auf.

Eieiei... Was macht denn Wooten? Der US-Boy hat eigentlich Platz beim Kontern, scheut dann aber vorne den Zweikampf und dreht lieber ab. Dass der Ball dann auch noch ungenau zum Gegner geht, geschenkt, setzt dem Ganzen aber noch die Krone des schlechten Geschmacks auf.

Apropos Auswechslungen: Marc Schnatterer passt sich leider so ein wenig dem Niveau an und ballert einen Freistoss aus 28 Metern bis nach Heidelberg.

Markus Karl sowie Korbinian Vollmann sollen nun im Mittelfeld für mehr Belebung sorgen und ersetzen die Ausgewechselten positionsgetreu.

Machen wir uns nichts vor: Trotz des Pfostenschusses von eben bleibt die Partie mau. Die Hausherren werden gleich das erste mal reagieren und frische Spieler bringen.

David Atanga geht nach einem durchwachsenen Startelfdebüt runter, wurde aber eben auch verwarnt. Es könnte also auch eine Sicherheitsmassnahme sein.

Gelbe Karte für Philipp Klingmann (SV Sandhausen)
Der Aussenverteidiger wird als erster Akteur der Hausherren verwarnt, weil er im Mittelfeld zu hart hinlangt.

Schnatterer versucht es auf der anderen Seite auch mit ein wenig Mute der Verzweiflung volley aus 25 Metern. Aber da fehlte letztlich nicht viel.

Leider darf die dann wieder Leart Paqarada ausführen und das Leder landet im Nirvana.

Gelbe Karte für David Atanga (1. FC Heidenheim 1846)
Sandhausen bleibt dran und holt sich am rechten Sechzehner den nächsten Freistoss heraus. Es gibt zudem die erste Verwarnung der Partie für den jungen Ghanaer.

... Klatsch!!! Nachdem Paqarada bislang als Schütze nicht überzeugen konnte, bringt Pledl das Leder auf den langen Pfosten. Mit dem Fuss volley zurückgelegt rutscht der Ball mit ein wenig Glück in der Mitte auf Wooten durch. Der US-Amerikaner ballert das Leder aus zehn Metern ans rechte Lattenkreuz!

Arne Feick reisst vor dem Sechzehner Thomas Pledl um und verhilft dem Gastgeber zu einer guten Standarddistanz...

Das verwundert nicht: Fast ein Drittel der Pässe bei den Hausherren landen beim Gegner.

So richtig viel Neues gibt es leider auch zehn Minuten nach der Pause nicht zu berichten. Aber vielleicht macht sich ja hier irgendwer noch zum Einäugigen unter den Blinden.

Daniel Gordon fängt einen Angriff der Heidenheimer gut ab und leitet so den Konter ein, aber einmal mehr rennt sich Sandhausen fest.

Positiv herauszustellen sind am heutigen Abend die Fans, die hier trotz wenig Action die Teams gut anfeuern.

Marc Schnatterer lupft in einer ersten Szene nach der Einwechslung aufs Tor, doch verfehlt den Kasten deutlich.

Schwach! Sandhausen erobert in eigentlich aussichtsreicher Position den Ball, aber der entstehende Schuss aus 28 Metern bleibt schon vor dem Strafraum hängen. Das ist dann einfach zu wenig.

Ob dadurch Heidenheim etwas spritziger wird? Wir werden sehen. Das Grundkonzept jedenfalls scheint zunächst unverändert. Heidenheim lauert und schwärmt bei Ballbesitz schnell aus.

Frank Schmidt hat sich in der Pause offenbar überzeugen lassen, dass das mit der grossen Rochade doch keine so gute Idee war und bringt zwei Stammkräfte in die Partie.

Halbzeitfazit:
Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit fällt das Fazit knapp aus, weil es zazsächlich nichts zu berichten gibt. Sandhausen war insgesamt bemühter und hatte mit viel Wohlwollen auch zwei, drei verheissungsvolle Szenen. Heidenheim strahlte seinerseits zu Beginn noch über Tempogegenstösse Gefahr aus, verblasste aber im Verlauf völlig. Die gute Nachricht: Es kann nur besser werden, denn das war hier sicherlich bislang kein Profiniveau.

Die letzte Ecke gehört Heidenheim, doch danach ist Schluss.

Es gibt eine Minute obendrauf.

Das muss man in dieser Partie schon fast als Grosschance werten: Andrew Wooten mit scharfer Hereingabe und Jakub Kosecki verpasst in der Mitte nur knapp. Ein Heidenheimer bekam vor den Polen noch den Fuss an den Ball und bereinigte die Situation.

Immerhin werden die Keeper mit ungefährlichen Bällen warm gehalten.

Die Partie trudelt auf die Halbzeit zu und es passiert wirklich überhaupt nichts.

Feick kommt zurück, am Ende also alles halb so wild.

Der Unparteiische hatte die Szene wohl nicht richtig gesehen, denn er Pfiff nicht einmal Foul.

Autsch! Arne Feick bleibt nach einem eigentlich gelbwürdigen Einsteigen liegen und muss behandelt werden. Es geht aber wohl weiter beim Aussenverteidiger.

Die folgende Ecke kann auch was: Auf den kurzen Pfosten geschlagen wird der Ball verlängert und sorgt für Gefahr. Aber letztlich streift das Leder über den Kasten.

Die nächste Standard kommt mal etwas gefährlicher mit Schnitt auf das Tor, doch Heidenheim kann klären.

Schiri Aarnink nimmt sich Tim Kleindienst mal zur Brust, der in der gegnerischen Hälfte zu hart einsteigt. Den Karton lässt der Schiedsrichter jedoch noch stecken.

Immerhin kommt Sandhausen so zu der nächsten Standard, aber auch die hohen Bälle können bislang kaum mal gewinnbringend genutzt werden.

Damit hat sich der Ballbesitz für Heidenheim auch schon wieder erledigt. Der ohnehin eher zähe Spielfluss wird zusätzlich durch viele Pfiffe des Unparteiischen zersetzt. Schön ist anders.

... Aber Leart Paqarada bleibt in der Mauer hängen. Das passt zum Spiel.

Eventuell geht nun mal was über einen ruhenden Ball. Die Distanz ist mit 22 Metern nicht schlecht...

Zur Abwechslung kann kann mal Sandhausen schnell umschalten, aber die Flanke von rechts ist dann nicht mehr zu gebrauchen.

Das sieht dann leider so aus: Immer wieder geht der Ball hinten rum. Raumgewinn gleich Null.

Vielleicht zum ersten Mal in der Partie versucht nun auch Heidenheim mit Passspiel ein wenig mehr Kontrolle zu übernehmen.

Hier und da sind Ansätze vorhanden, wie hier bei Thomas Pledl, der mit seinem Pass aber Jakub Kosecki nicht erreicht.

Im letzten Drittel fehlt es auf beiden Seiten deutlich an Kreativität. Sandhausen kommt spielerisch kaum mal vorne an, Heidenheim hat mit den Tempogegenstössen immerhin ein wenig Potential zu bieten.

Hoppla! Ein zu kurzer Rückpass bringt Marco Knaller in Bedrängnis und der Schlussmann kann das Leder gerade noch so vor einem heranstürmenden Gegner wegdreschen.

Frank Schmidt scheint nicht zufrieden. Der Übungsleiter des FCH steht kopfschüttelnd am Rand. Ist ihm das Spiel seiner Truppe dann doch zu statisch?

Viele lange Bälle der roten Gäste verpuffen ziellos. Auch hier kann Marco Knaller das Leder aus der Luft pflücken.

Nicht schlecht! Wir verzeichnen die erste Chance, weil eine Flanke von Thomas Pledl in der Mitte punktgenau auf der Birne von Lucas Höler landet. Doch der verfehlt den Kasten knapp.

Es bleibt insgesamt übersichtlich. Beide Teams sind sehr auf ihre defensive Stabilität bedacht und Heidenheim hat heute zusätzlich eine sehr zurückhaltende Strategie gewählt.

Auf der Gegenseite tritt Leart Paqarada zum Freistoss an, verzieht aber deutlich.

Auch das ist nicht schlecht! Tim Kleindienst geht rechts steil, kann aber aus spitzem Winkel Marco Knaller nicht gefährden. Der Keeper macht die kurze Ecke dicht und fängt das Leder ab.

In der Folge geht es allerdings ein wenig vielversprechender über die linke Seite. David Atanga flankt flach auf Norman Theuerkauf, der das Leder dann allerdings nicht gut erwischt und aus 16 Metern weit drüber setzt.

So wie hier, aber zwei aussichtsreiche Bälle in die Spitze kommen nicht durch.

Überhaupt übernehmen die Sandhäuser hier zunächst das Geschehen und Heidenheim setzt auf Konter.

Nun aber aufpassen: Jakub Kosecki kommt am Fünfer zum Kopfball, doch das Leder geht drüber. Das war aber immerhin die erste offensive Szene.

Dass auf dem Rasen noch nicht viel los ist, gibt uns nochmal kurz die Möglichkeit die grundveränderte Startformation der Gäste zu beleuchten. Gleich fünf Spieler geben dort nämlich ihr Startelfdebüt: Timo Beermann, Robin Becker, David Atanga, Smail Morabit und Norman Theuerkauf.

Die ersten Aktionen spielen sich standesgemäss im Mittelfeld ab. Man tastet sich vorsichtig in die Partie.

Auf gehts!

Wir dürfen also gespannt sein, ob sich die Rotation der Gäste rächt oder man in der Erfolgsspur bleibt. Schiedsrichter der Partie ist Arne Aarnink mit seinen Assistenten Johann Pfeifer sowie Andreas Steffens.

Personell mischt der Chef seine Truppe allerdings in der englischen Woche kräftig durch. Nicht weniger als sechs Veränderungen gibt es zum Wochenende, Stammkräfte wie Mathias Wittek, Marcel Titsch-Rivero oder Kapitän Marc Schnatterer sitzen zunächst nur auf der Bank. Sandhausen tritt dagegen in der gleichen Besetzung wie gegen Braunschweig an.

Ähnlich wie sein Gegenüber sieht Gäste-Coach Frank Schmidt die tabellarische Situation des Gegners als nicht aussagekräftig an. Sandhausen habe eine eingespielte und zudem lauf- und kampfstarke Truppe, die gegen Braunschweig die vielleicht beste Saisonleistung gezeigt habe. Man ist sei vor allem bei Standards gewarnt.

Etwas rosiger sieht die Welt beim Vorjahreselften aus. Die Schwaben sind mit zehn Punkten stark aus den Startlöchern gekommen und finden sich auf Platz drei wieder. Aber mit dem Erfolg kommen auch Verbindlichkeiten und die heissen heute, diesen Rang auch zu verteidigen. Nach Derbysieg in Stuttgart und dem Dreier gegen Düsseldorf reist man da allerdings sicherlich mit Selbstvertrauen an.

Trainer Kenan Kocak betonte zwar, dass vier Punkte aus fünf Spielen zu wenig sei, man aber mehr auf die Art und Weise schaue. Und da könne man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn auch in Braunschweig hätte man nicht unbedingt verlieren müssen. Gegen den heutigen Gegner müsse man erneut fokussiert sein, um die Punkte zu holen. Heidenheim sei eine robuste Mannschaft und der Übungsleiter erwartet eine intensive Partie.

Schlag auf Schlag geht es in der ersten englischen Woche der noch jungen Saison und so geht es mit wenig Regenerationszeit für beide Teams ins baden-württembergische Landesduell! Für den Gastgeber ist es aber vielleicht gar nicht so schlecht, nach dem 1:2 beim Klassenprimus am Samstag heute schon Wiedergutmachung betreiben zu können.