Fazit
Nach saisonübergreifend drei 5:0-Heimsiegen in der Premier League in Serie patzt Manchester City gegen den FC Southampton und muss sich mit einem 0:0 begnügen. Und das geht vollkommen in Ordnung, denn vor allem im zweiten Abschnitt war das ungewohnt ideenlos vom Meister, kaum Kombinationen, kaum Torschüsse, viel Lethargie bestimmte das Spiel der Skyblues, während die Saints ein mehr als ordentliches Auswärtsspiel hinlegten und fast durch einen - dann zurückgenommenen - Elfmeter noch mehr erreicht hätten. Ralph Haselhüttl und sein Team sammeln mächtig Selbstbewusstsein, während Pep Guardiola leicht an Boden zur Tabellenspitze verliert.

Sterlings Tor wird zurückgenommen! Nach einer Flanke von rechts ist zunächst Foden mit dem Schädel zur Stelle, McCarthy wehrt nach vorne ab, dort staubt Sterling ab und versenkt. Allerdings stand der Brite beim Kopfball von Foden knapp in Abseitsposition! Der VAR bestätigt.

Da war die Möglichkeit, de Bruyne setzt Grealish auf links ein, dieser spielt gleich wieder zurück auf den angeschlagenen Belgier, dessen Flachschuss mit Schnitt aber einmal mehr heute Nachmittag geblockt wird.

Es wird eng für den englischen Meister, es kommen einfach keine Chancen zustande, auch de Bruyne oder Sterling sind heute absolut unsichtbar und können keine genialen Momente kreieren. Erschreckend.

Gelbe Karte für Valentino Livramento (Southampton FC)

Erstmals seit längerem wieder City im Strafraum, aber mehrere Abschlüsse werden geblockt, unter anderem vom Ex-Stuttgarter Oriol Romeu, der auf der Sechs ein ganz starkes Spiel macht und vieles abräumt.

Die Gäste gehen auf die Führung, City wirkt fast stehend K.O. Ein selten gesehenes Bild, das Leipzig-Spiel scheint die Citizens stärker aufgerieben zu haben als von vielen gedacht.

Plötzlich kombinieren die Gäste sogar mit der Hacke in den Strafraum, bis Armstrong flach abschliesst - aber in die Arme Edersons. Dennoch, auch spielerisch ist das mittlerweile besser von den Saints als von den Skyblues.

Cancelo in die Wolken! Nach mehrmaliger Umkreisung des Strafraums probiert es der Portugiese einfach mal - und scheitert kläglich. Von Pep-Fussball ist heute so gut wie nichts zu sehen im Etihad.

Guardiola zieht jetzt alle Register und bringt auch Foden. Irgendwoher muss die Offensivkraft doch kommen, wird er sich denken. Gibt's es ein Powerplay in der Schlussphase?

Trotz der Turbulenzen in den letzten Minuten muss nach wie vor festgehalten werden: City macht im zweiten Durchgang viel zu wenig und kommt kaum an den Strafraum. Es spielt sich viel zu viel im Mittelfeld ab, und wenn es gefährlich wird, sind es die Saints.

Elfmeter zurückgenommen, de Bruyne eingewechselt - das könnten spielentscheidende Minuten sein heute Nachmittag. Bekommt City dadurch Aufwind?

Elfmeter für die Gäste zurückgenommen! Redmond erobert den Ball in Citys Spielaufbau, Armstrong lässt Dias mit einer einfachen Finte stehen und wird im Strafraum von Walker von den Beinen geholt. Der VAR checkt das nochmal und entscheidet: Kein Foul, kein Elfer, weiter geht's!

Aké hat sich bei einem Kopfstoss wohl am Kopf verletzt und muss kurz behandelt werden. Scheint nichts schlimmes zu sein, aber die Minuten verstreichen auf Kosten der Gastgeber.

Der nächste Abschluss für die Gäste! Gündoğan wird im Mittelfeld unter Druck gesetzt, verliert den Ball, sodass Adams gegen zwei Mann auf den Sechzehner zuläuft, den Schuss aus der Distanz aber zwei Meter links neben das Tor setzt.

Gelbe Karte für Kyle Walker-Peters (Southampton FC)
Der erste Karton des Spiels folgt nach einem taktischen Foul im Mittelfeld.

Wie von Guardiola angekündigt scheinen die Citizens heute ziemlich müde zu sein - das intensive Spiel gegen Leipzig schlauchte. Auch ein Jack Grealish hatte vor dem Spiel gesagt, er sei relativ müde und nicht bei 100%.

Nathan Redmond mit einem feinen Dribbling auf der linken Seite, aber der letzte Pass wird dann doch abgefangen - ein breites Grinsen zaubert sich dennoch auf die Lippen des Schelms.

Weiter geht's zunächst ohne Wechsel in Manchester.

Halbzeitfazit
Torlos geht es nach 45 Minuten in die Kabinen im Etihad, Manchester City hat gegen den FC Southampton seine Probleme. Trotz mehr Spielanteilen und der ein oder anderen schmucken Kombination können die Skyblues den Gegner aus dem Süden noch zu selten wirklich unter Druck setzen, Keeper McCarthy musste noch kein Mal ernsthaft eingreifen. Die Saints setzen neben ihrer kompakten Spielweise auch den ein oder anderen Konter und erweisen sich als unangenehm zu bespielender Gegner. Pep Guardiola wird sich was einfallen lassen müssen für Durchgang zwei!

Erster Abschluss der Gäste: Bei einem Konter hat Mohamed Elyounoussi links am Strafraum etwas Platz, versucht Dias mit einem Drehschuss zu umkurven, aber Ederson ist sicher in der langen Ecke.

Fernandinho ist heute der zentrale Spielgestalter und findet mit einer Flanke aus dem Halbfeld Gabriel Jesus, doch der Ball ist ein Stück zu hoch für den Mittelstürmer, der nur noch mit dem Scheitel herankommt.

Der Druck der Citizens ist mittlerweile wieder komplett abgeflaut - vielleicht hat auch die Verletzung Stephens' dazu beigetragen. Gibt es vor der Pause noch ein Aufbäumen?

Der Ghanaer Karim Salisú kommt für Stephens auf den Rasen - bitter für den Leistungsträger der Südengländer.

Jack Stephens humpelt ohne gegnerische Einwirkung, hebt den Arm und legt sich auf's Feld - da scheint was im Knie bei der Ballannahme passiert zu sein. Er wird erstmal behandelt.

Wieder blockt Jan Bednarek alles weg! Gabriel Jesus lauerte frei am zweiten Pfosten nach einer zu langen Flanke, aber der Pole bei den Saints steht heute oft richtig und verhindert damit einiges.

Gündoğan schickt Sterling auf der rechten Seite, und diesmal verpasst Bernardo Silva in der Mitte - die Einschläge werden regelmässiger, Keeper McCarthy wird sich allmählich auf was zu halten einstellen müssen.

Trotz stärker werdenden Skyblues: Die Saints machen das bis dato gut und lassen zumindest noch keine richtigen Chancen zu. Vor allem durch die Mitte läuft wenig bei Pep Guardiolas Team.

Fast wäre Sterling zur Stelle gewesen! Grealish wird links bis an die Grundlinie geschickt und spielt im richtigen Moment flach in die Mitte, aber Innenverteidiger Bednarek bekommt gerade noch das Bein vor Sterling an die Kugel!

Der Meister kommt in den letzten Minuten wieder besser in die Partie, und baut den Druck nach und nach aus. Nun landet eine weite Flanke von rechts auf dem Schädel Gündoğans, der aber den harten Ball nicht verwerten kann - weit drüber.

Endlich geht es mal schnell bei den Gastgebern, Fernandinho macht das Spiel durch einen steilen Ball schnell, Sterling leitet in die Schnittstelle zu Gündoğan weiter, der den Ball aber im Strafraum nicht mehr bekommt, stark gestellt von den Saints.

Ein erster Standard von der linken Seite von den Gästen kommt weit an den zweiten Pfosten, aber Freund und Feind verpassen. City wird immer passiver und muss aufpassen, hier nicht überraschend in Rückstand zu geraten.

Die Saints kommen mit einigen guten Entlastungsangriffen an den Sechzehner und bringen mehrmals Bälle in den Strafraum - doch dort köpfen Aké und Dias zunächst noch alles weg.

Eine ruhige Anfangsphase mittlerweile, die Skyblues versuchen Southampton ein wenig herauszulocken, um mehr Platz für tiefeBälle zu bekommen. Aber der Plan geht noch nicht auf.

Die Stimmung im Etihad ist in den ersten Minuten gut - von Unterstützungsverweigerung aufgrund der Kritik von Guardiola ist zunächst nicht viel zu spüren.

Die Citizens versuchen gleich mal mit Druck auf die Führung zu gehen, allerdings stehen die Saints erstmal kompakt und gehen kein grosses Risiko - das macht das Durchkommen schwer.

Der Ball rollt im Etihad!

Die Skyblues tauschen im Vergleich zur Gala gegen Leipzig auf fünf Positionen: Für Zinchenko, Rodri (nicht im Kader), de Bruyne, Torres, und Mahrez (Bank) rücken Kyle Walker, Fernandinho, Ilkay Gündoğan, Gabriel Jesus und Raheem Sterling ins Team, letzterer ist erstmals seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf. Bei den Saints kommen Kyle Walker-Peters, Jan Bednarek und Che Adams für Romain Perraud, Mohamed Salisu und Moussa Djenepo in die erste Elf.

Von solchen Problemen kann man an der englischen Südküste nur träumen. Das Team von Ralph Hasenhüttl ist nach wie vor ohne Sieg in dieser Premier-League-Spielzeit, nach der Niederlage zum Auftakt gegen Everton gab es drei Remis in Serie. Dass diese Sieglos-Reihe heute ein Ende findet, scheint zunächst ziemlich unwahrscheinlich, vor allem da der englische Meister vor allem offensiv glänzend in Form ist und sich insbesondere auswärts nur selten Punkte nehmen lässt. 2019 gab es hier ein 1:6 für die Saints, im vergangenen März nahm man ein 2:5 mit zurück in den Süden.

Vor allem von Fanclubs gab es dafür mächtig Gegenwind. "Er kann die Schwierigkeiten nicht nachvollziehen, die manche Leute haben, an einem Mittwochabend um 20 Uhr zu einem Spiel im Etihad zu kommen", kritisierte ein Vorsteher von Citys Fanvereinigung. Dazu gab es auf der Insel Kritik am Defensivverhalten der Citizens gegen Leipzig - drei Gegentreffer zu Hause sind zu viel für einen Titelkandidaten. Somit sind bereits zu Saisonbeginn erste Reibereien vorhanden. City täte gut daran, sie heute mit einem klaren Sieg wieder vergessen zu machen.

Hauptstreitpunkt waren Aussagen von Trainer Pep Guardiola, der nach dem Spiel gegen Leipzig monierte, dass nur so wenige Zuschauer ins Stadion gekommen waren. Nur knapp 38.000 von 55.000 möglichen Tickets wurden für die Königsklasse abgesetzt, was den Meistermacher sichtlich wurmte und dieser dazu aufrief, heute Nachmittag zahlreicher ins Etihad zu strömen. "Ich möchte, dass am Samstag mehr Leute kommen", forderte er. "Wir brauchen die Leute bitte nächsten Samstag, denn wir werden müde sein."

Eigentlich müsste eitel Sonnenschein herrschen bei den Skyblues, die nach dem bitteren 0:1 zum Auftakt gegen Tottenham stark zurückgekommen sind und die folgenden drei Ligaspiele mit 11:0 Toren für sich entscheiden konnten. Dazu startete der letztjährige Finalist auch spektakulär in die Gruppenphase der Champions League durch das 6:3 gegen RB Leipzig am Mittwoch. Dennoch gab es reichlich dicke Luft in den letzten Tagen in der Industriestadt.