Fazit:
Dann ist das Spiel aus, Liverpool gewinnt das Merseyside-Derby gegen Everton mit 2:0. Das Ergebnis ist so vollkommen in Ordnung, die Reds waren die durchweg spielbestimmende Mannschaft. Die Gäste hingegen waren offensiv viel zu harmlos und zeigten sich auch defensiv anfällig. Durch den dringend benötigten Dreier springen die Hausherren auf Tabellenplatz neun, haben nun noch neun Zähler Rückstand auf die Champions-League-Ränge. Die Toffees hingegen bleiben tief im Abstiegskampf stecken, die Derbyniederlage ist ein Rückschlag nach gutem Dyche-Debüt gegen Arsenal. Das war es dann auch schon von dieser Partie, einen schönen Abend noch.

Liverpool lässt nun clever den Ball laufen und stösst im richtigen Moment nach vorne. Milner wird erst im gegnerischen Strafraum gestoppt.

Auf der rechten Seite bekommt Coleman einen Ball von Robertson geschenkt, seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer. Insgesamt ist das viel zu harmlos von den Toffees.

Es gibt vier Minuten Nachspielzeit. Es sieht gerade aber nicht nach einer Schlussoffensive der Gäste aus.

Klopp nimmt Zeit von der Uhr, indem er Stefan Bajčetić und Salah rausnimmt. Für sie sind nun Elliott und Keïta dabei.

Pickford hält! Salah wird rechts von Roberto Firmino eingesetzt und geht leichtfüssig an Mykolenko vorbei. Aus spitzem Winkel scheitert er dann aber aus zehn Metern am gut reagierenden Everton-Keeper.

Gelbe Karte für Jordan Pickford (Everton FC)
Auch Pickford sieht die Gelbe Karte. Inzwischen haben sich alle Akteure wieder beruhigt.

Gelbe Karte für Andy Robertson (Liverpool FC)
Robertson und Pickford lösen eine Rudelbildung aus einer relativ harmlosen Situation aus. Nachdem ungefähr alle Spieler auf und neben dem Feld mit einander gesprochen und gerangelt haben, wird Robertson verwarnt.

Gelbe Karte für Abdoulaye Doucouré (Everton FC)
Doucouré foult Fabinho im Mittelfeld und schlägt anschliessend den Ball weg. Dafür sieht er die Gelbe Karte.

Tarkowski klärt mit einem tollen Tackling. Stefan Bajčetić führt eine Vier-gegen-Zwei-Situation nach einem hohen Ballgewin an und spielt letztlich auf Salah rechts im Strafraum. Der Ägypter zieht sofort ab, doch der Innenverteidiger wirft sich mutig rein und kann blocken. Aus so einer Situation muss definitiv eine klare Chance entstehen, das war nicht gut gespielt von den Reds.

Immerhin mal wieder eine Offensivaktion der Gäste. Iwobi bekommt rechts zu viel Platz und flankt auf den zweiten Pfosten. Dort ist Davies relativ unbedrängt, setzt den Kopfball aus sieben Metern aber deutlich drüber. Da wäre mehr drin gewesen.

Auch Jürgen Klopp reagiert nochmal. Gakpo, der heute seinen Premierentreffer erzielte, und Henderson machen Platz für Roberto Firmino und Milner.

Sean Dyche versucht es mit einem Impuls von aussen. Maupay und Davies ersetzen McNeil und Onana.

Die Gastgeber lehnen sich zurück und überlassen Everton die Kugel. Die Gäste wissen mit dem Ballbesitz aber nicht wirklich etwas anzufangen.

Diogo Jota meldet sich an, indem er Coleman über den Haufen rennt. Das Spiel ist aktuell sehr ereignisarm.

Die Angriffsbemühungen der Gäste sind sehr zaghaft, da fehlt die Überzeugung. Zudem bieten sie den Reds immer wieder Kontermöglichkeiten durch unnötige Ballverluste.

Nun nimmt auch Klopp einen Tausch vor. Núñez, der mit einer Vorlage glänzte, macht Platz für Diogo Jota, der nach langer Verletzungspause sein Comeback feiern kann.

Gelbe Karte für Conor Coady (Everton FC)
Stefan Bajčetić setzt sich im Mittelfeld gegen Coady durch und hat dann eine gute Kontersituation vor sich. Der Innenverteidiger umklammert ihn aber und unterbindet das Ganze, wofür er verwarnt wird.

Die Probleme der Toffees werden immer grösser, Liverpool spielt befreiter auf inzwischen. Salah entwischt auf der rechten Seite nun zum wiederholten Male Mykolenko, bekommt im Endeffekt aber keine Ecke.

Gakpo dreht sich in der Mitte gut um Gueye herum und spielt dann auf Núñez links im Sechzehner weiter. Der Uruguayer versucht das Spielgerät direkt mit der Innenseite auf das lange Eck zu schlenzen, verfehlt den Kasten aus 13 Metern dann aber doch deutlich.

Dyche nimmt den ersten Wechsel der Partie vor. Simms, der einen schweren Stand hatte, wird durch den Ex-Leverkusener Gray ersetzt.

Pickford hält gegen Núñez! Liverpool spielt gut hinten heraus und Salah ist rechts mit seiner Schnelligkeit dann auf und davon. Der Ägypter setzt Núñez rechts im Sechzehner ein, aus sieben Metern und spitzem Winkel scheitert er dann aber in Bedrängnis an Pickford, der seine Beine rechtzeitig sortiert bekommt.

Trotz des nun erhöhten Rückstands ändert Everton nicht seine Herangehensweise an diese Partie. Die Gastgeber kontrollieren Ball und Gegner, haben kein Problem mit dem halbherzigen hohen Pressing der Gäste.

Nach einem Fehlpass von Tarkowski wird Henderson von Salah rechts am Strafraum eingesetzt und will eigentlich in die Mitte geben. Die Kugel rutscht ihm aber über den Spann und wird so hoch am kurzen Pfosten gefährlich für Pickford. Letztlich geht das Spielgerät aber doch klar drüber.

Mit grossen Schritten marschiert Matip durch die Mitte und setzt nach Doppelpass mit Salah Alexander-Arnold auf der rechten Seite ein. Dessen Hereingabe kann dann aber geblockt werden. Die Reds gehen auf den dritten Treffer und damit auf die endgültige Entscheidung.

Iwobi bringt eine Ecke von der linken Seite auf den zweiten Pfosten. In der Mitte springt Tarkowski aber in Alisson hinein, der das Spielgerät wegfausten wollte, und bekommt dafür das Offensivfoul gepfiffen.

Der Zeitpunkt des zweiten Treffers ist natürlich optimal für Liverpool. Das ist Balsam für das angeschlagene Selbstbewusstsein.

Tooor für Liverpool FC, 2:0 durch Cody Gakpo
Wieder kann Liverpool kontern und wieder fällt ein Treffer. Henderson und Robertson spielen sich im Mittelfeld gut durch und setzen Salah auf der rechten Seite ein, der zu Alexander-Arnold weitergibt. Dessen flache Hereingabe vom rechten Strafraumeck auf den zweiten Pfosten muss Gakpo aus wenigen Metern nur noch einschieben. Da sah die Verteidigung der Toffees doch insgesamt sehr unglücklich aus, insbesondere Coady hätte noch eingreifen können in der Mitte.

Doucouré wird links am Strafraumeck von Fabinho zu Fall gebracht. Das ist eine gute Freistossposition für die Gäste. McNeil setzt den Ball aber zu hoch an und so segelt dieser an Freund und Feind vorbei ins Seitenaus.

Es geht auch schon weiter. Beide Teams sind unverändert aus der Kabine gekommen.

Halbzeitfazit:
Dann ist Pause, Liverpool führt im Derby gegen Everton mit 1:0. Die Partie ist intensiv, aber es fehlen die klaren Chancen. Die Gastgeber haben vor allem Probleme mit der Präzision, wohingegen die Toffees nicht energisch genug umschalten nach Ballgewinnen oder in den wenigen Momenten, wenn Simms die Kugel festmachen kann. Das Tor viel dann genau nach der ersten guten Chance für die Gäste, weil die Hausherren einmal gut gekontert haben. Für den zweiten Abschnitt erwarten wir uns von beiden Mannschaften doch eine Steigerung. Bis gleich.

Robertson bringt einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld auf den zweiten Pfosten, dort kann sich Núñez durchsetzen und zurücklegen. Der Versuch von Matip aus der Drehung aus zehn Metern wird dann aber wiederum geblockt.

Eine Minute gibt es im ersten Durchgang noch obendrauf. Gibt es noch eine Torraumszene?

Ungeachtet des Tores spielt das Klopp-Team viel zu ungenau, so machen sie ihre Bemühungen nach vorne meist selbst zunichte. Salah wird nun, obwohl deutlich im Abseits, angespielt.

Hooper lässt hier bislang die lange Leine, wir können gespannt sein, ob das gut geht. Tarkowski räumt Henderson ab und kommt dabei viel zu spät, dafür hätte er durchaus verwarnt werden können.

Die Führung hat den Reds sichtlich Aufwind gegeben, sie spielen gleich weiter nach vorne und wollen den zweiten Treffer. Everton versucht sich jetzt in die Pause zu retten.

Das ist natürlich sehr bitter für die Gäste. Gerade hat man vorne noch die grosse Chance auf die schmeichelhafte Führung, 13 Sekunden später schlägt die Kugel dann aber im eigenen Gehäuse ein.

Tooor für Liverpool FC, 1:0 durch Mo Salah
Und im direkten Gegenzug fällt dann der Treffer. Liverpool kann den Abpraller aus dem McNeil-Schuss aufsammeln, Salah schickt Núñez links auf die Reise. Dieser flankt dann vom Strafraumeck wieder in die Mitte, wo der mitgelaufene Ägypter vollkommen alleine ist. Pickford verschätzt sich komplett, denkt, die Kugel geht zum dahinter postierten Spieler und so muss Salah nur den Fuss reinhalten und aus 14 Metern einschieben.

Pfosten! Iwobi bringt eine Ecke von der linke Seite weit in die Mitte, wo sich Tarkowski durchsetzt und aus sechs Metern an den linken Pfosten köpft. Alisson kann nur hinterherschauen, der Nachschuss von McNeil kann dann geblockt werden.

Die Drangphase der Gastgeber haben die Toffees gut überstanden, aktuell ist das Spiel etwas eingeschlafen. Torraumszenen sind Mangelware, weil Liverpool sehr statisch und ungenau spielt und Everton gut und kompakt verteidigt.

Diese bringt Iwobi herein, Matip köpft die Kugel jedoch weg. Den Abpraller nimmt dann Gueye aus 20 Metern direkt, knallt das Spielgerät aber auf das Stadiondach.

Nach langer Zeit zeigt sich auch Everton mal wieder vorne. Mykolenko und McNeil holen auf der linken Seite eine Ecke heraus.

Auch diese bringt aber keine Gefahr. Der in den Anfangsminuten allgegenwärtige Tarkowski köpft die Flanke aus dem linken Halbfeld hoch aus dem Sechzehner.

Jetzt greift auch mal die linke Liverpooler Angriffsseite ein. Robertson legt die Kugel an Iwobi vorbei und wird dann von diesem zu Fall gebracht. Die nächste gute Freistossposition für die Hausherren.

Rechts am Sechzehner lässt Salah Mykolenko stehen, die anschliessende flache Hereingabe wird aber geblockt. Liverpool wird zielstrebiger.

Aktuell kommen die Gäste kaum noch aus der eigenen Hälfte, Simms gelingt es selten, die langen Bälle festzumachen. So wird die Feldüberlegenheit der Reds grösser und grösser.

Erneut fehlt die Präzision, nachdem Mykolenko gegen Alexander-Arnold den Ball verloren hatte. Der folgende Pass auf Salah ist aber wieder zu lange, so ist, wer sonst, Tarkoswski zur Stelle.

Onana gelingt ein hoher Ballgewinn gegen Fabinho, anschliessend zögert er aber zu lange mit dem Abschluss, weshalb Henderson noch dazwischenspritzen kann. Der ehemalige Hamburger rutscht in dieser Aktion dann auch noch unnötig in Alisson rein, der den freien Ball bereits aufgenommen hatte. Dafür hätte er auch die Gelbe Karte sehen können.

Das ist die erste Chance der Partie. Stefan Bajčetić spielt vom rechten Strafraumeck eine Bogenlampe links in den Sechzehner, von dort bringt Núñez die Kugel nochmal artistisch in die Mitte. Halbrechts sieben Meter vor dem Kasten kommt dann Gakpo zum Kopfball, dieser geht aus vollem Lauf aber einen Meter rechts vorbei.

Auf der rechten Seite versuchen es Salah und Alexander-Arnold per Doppelpass, Tarkowski ist aber zur Stelle und kann klären. Da fehlt noch die Präzision.

Nach einem Zusammenstoss abseits des Balles mit Onana bleibt Henderson liegen. Nach kurzem Durchschnaufen geht es aber weiter für den Liverpool-Kapitän.

Die Gastgeber haben mehr Ballbesitz, insgesamt fehlt es dem Spiel aber doch sehr an Struktur. So erleben wir viele lange Bälle, die nicht den Mitspieler finden. Die Toffees verlegen sich auf das Konterspiel.

Salah versucht es aus 17 Metern halbrechter Position direkt, bleibt aber an der Mauer hängen. Da wäre wesentlich mehr drin gewesen aus dieser Position.

Einen langen Ball aus der eigenen Hälfte verlängert Gakpo auf Núñez, der von links nach rechts zieht. Rechts am Strafraum wird er dann aber von Tarkowski zu Fall gebracht, das gibt eine gute Freistossposition für die Reds.

Salah wird rechts am Sechzehner gut von Matip eingesetzt, bevor er kontrolliert abschliessen kann geht Gueye aber noch dazwischen. Es ist eine abwechslungsreiche Anfangsphase, bislang aber noch ohne Chancen.

Everton stellt sich keineswegs nur hintenrein, sondern läuft durchaus mutig vorne an. So gelingt Simms links am Strafraum ein Ballgewinn nach einem Matip-Fehler, sein Schuss wird aber von Gomez geblockt.

Beide Teams zeigen bei intensiven Mittelfeldzweikämpfen gleich mal, worum es heute geht. Frühe Offensivaktionen sind noch nicht zu verzeichnen.

Dann rollt der Ball auch schon. Liverpool hat angestossen.

Die Teams betreten in diesem Augenblick zusammen mit Schiedsrichter Simon Hooper den Rasen. In wenigen Minuten kann das Spiel beginnen.

Die Anspannung ist greifbar an der Anfield Road, selbstverständlich fiebern Fans wie Spieler diesem Derby entgegen. Das heutige Spiel ist sicherlich für beide Mannschaften massgebend für den Restverlauf der Spielzeit. Für Liverpool zählt nur ein Sieg, Everton könnte auch schon mit einem Unentschieden von einer positiven Trendumkehr sprechen.

Ob das aber ausgerechnet gegen Liverpool gelingt, ist dann doch mehr als fraglich. Von den letzten 24 (!) Duellen in der Liga gewannen die Toffees nur eines vor knapp zwei Jahren. Das Hinspiel endete, aus Everton-Sicht, immerhin mit einem 0:0 der besseren Sorte, dennoch erhoffen wir uns heute aber natürlich den einen oder anderen Treffer.

Dem heutigen Derby-Gegner Everton geht es tabellarisch gesehen viel schlechter, dennoch ist so etwas wie Aufbruchsstimmung rund um den blauen Teil Liverpools zu verspüren. Nach wettbewerbsübergreifend vier Niederlagen am Stück gab es unter Neu-Coach Dyche bei seinem Debüt einen 1:0-Sieg gegen Tabellenführer Arsenal, der sofort Mut machte. Zwar steht man weiterhin mit 18 Punkten auf Rang 18 des Tableus, hofft aber nun die richtigen Weichen gestellt zu haben, um die Abstiegsplätze bald verlassen zu können.

Derbystimmung, Krisenstimmung, Aufbruchsstimmung, in diesem Flutlicht-Spiel steckt so viel drin. Die Bedeutung der Partie dürfte auch dem Letzten klar sein. Die Gastgeber befinden sich aktuell in grosser Not, entgegen allen Erwartungen stehen die Reds nur auf Tabellenplatz zehn. 29 Punkte bedeuten dabei satte zwölf Zähler Rückstand auf die Champions-League-Ränge, immerhin hat man zwei Partien weniger gespielt als Newcastle. Wenn es aber so weiter geht wie in den letzten Spielen besteht ohnehin nicht viel Hoffnung. Aus dem FA-Cup schied man gegen Brighton & Hove Albion aus, in der Liga gab es nach einem torlosen Unentschieden gegen Chelsea ein vielsagendes wie deprimierendes 0:3 gegen Wolverhampton. Ist ausgerechnet im Derby der richtige Zeitpunkt für eine Trendwende der Klopp-Elf gekommen?

Zu Beginn wollen wir einen Blick auf die Aufstellungen werfen. Bei den Gastgebern nimmt Trainer Jürgen Klopp zwei Wechsel im Vergleich zum letzten Spiel vor. Für Keïta und den angeschlagenen Thiago sind Henderson und Fabinho mit dabei. Verzichten müssen die Hausherren noch auf Díaz, Konaté und eben Thiago, wichtige Spieler wie van Dijk, Roberto Firmino oder Diogo Jota stehen aber immerhin wieder im Aufgebot. Everton-Coach Sean Dyche rotiert ebenfalls, allerdings nur auf einer Position. Anstelle von Calvert-Lewin, der ebenfalls angeschlagen ist, steht Simms im Angriff von Beginn an auf dem Rasen, der Stürmer wurde erst im Winter von seiner Leihe zu Sunderland zurückbeordert. Dabei können die Gäste beinahe aus dem Vollen schöpfen, lediglich Townsend und Patterson fehlen noch verletzt.