Fazit:
Die Nationalmannschaft Dänemarks beschliesst die Vorrundengruppe D mit einem holprigen 2:0-Sieg gegen die Auswahl Haitis und zieht erstmals seit 28 Jahren in die K.o.-Phase der Weltmeisterschaft ein. Nach ihrer auf einem verwandelten Handelfmeter Harders (22.) beruhenden 1:0-Pausenführung waren die Europäerinnen in ihrer Defensive weiterhin wackelig und liessen etliche jedenfalls im Ansatz brenzlige Situationen im eigenen Sechzehner zu, wobei es für Torhüterin Christensen seltenst richtig eng wurde. Im letzten Felddrittel liessen sie die nötige Durchschlagskraft vermissen, sodass sie lange Zeit nicht über einen Schussversuch Madsens hinauskamen (54.). Die Debütantinnen erhöhten ihre offensiven Bemühungen, doch trotz grossen Kampfes reichte es nicht für ihren WM-Premierentreffer. Troelsgaard besorgte tief in der Nachspielzeit die Entscheidung (90.+10). Im Achtelfinale bekommen es die Däninnen am Montag in Sydney mit Co-Gastgeber Australien zu tun. Haiti verabschiedet sich nach drei sehr ordentlichen Leistungen wieder von der WM-Bühne. Einen schönen Tag noch!

Tooor für Dänemark, 0:2 durch Sanne Troelsgaard
Einwechselspielerin Troelsgaard beseitigt die letzten Zweifel am zweiten dänischen WM-Sieg! Troelsgaard wird im Rahmen eines Konters durch einen feinen Steilpass Gejls in die halbrechte Gasse geschickt. Sie treibt den Ball in den Sechzehner und vollendet aus vollem Lauf und zwölf Metern bei leicht spitzem Winkel in die flache linke Ecke.

Die Däninnen drehen an der Uhr, spielen im Zweifel den sicheren statt den riskanten Pass. Sehenswert ist das alles nicht, aber für's Weiterkomme wird es reichen.

Haiti rennt nun einige Male ins offene Messer, wirkt im verzweifelten Kampf um einen Treffer oft planlos. Dänemark ist immer noch nicht in der Lage, den Sieg einzutüten.

Gejl verpasst die Entscheidung! Die 23-Jährige marschiert nach einem Steilpass Vangsgaards von halblinks in den Sechzehner und will bei freier Bahn unten rechts einschieben. Théus rettet mit einem starken Reflex per linkem Bein.

Bruun kommt einen Schritt zu spät! Eine Ecke von der linken Fahne rutscht zur Madrilenen durch, die am zweiten Pfosten lauert. Sie verfehlt die Abnahme per Stirn aus zwei Metern hauchdünn.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 11
Wegen der Verzögerungen werden satte elf Minuten nachgespielt.

Hasbo aus der zweiten Reihe! Die Jokerin taucht an der mittigen Sechzehnerkante auf und zieht mit dem rechten Spann ab. Der abgefälschte Ball rauscht nicht weit an der linken Stange vorbei.

England feiert im Parallelmatch ein echtes Schützenfest, führt gegen China kurz vor dem Ende mit 6:1.

Haiti darf also weiterhin auf einen Punktgewinn auf den letzten Metern hoffen. Das Weiterkommen der Debütantinnen ist auch zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt lediglich zwei Treffer entfernt.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch P. Harder (Dänemark) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:1
Erneut jubelt Dänemark, erneut wird ein Treffer aberkannt! Am Ende eines Konters war zunächst Bruun an der herauslaufenden Torhüterin Théus hängengeblieben, bevor Harder in den verlassenen Kaste geköpft hatte. Die südkoreanische Unparteiische hat dann aber nach Hinweis des VAR ein Offensivfoul Bruuns ausgemacht.

Lars Søndergaard nimmt Kühl und die verwarnte Holmgaard herunter. Sie machen Platz für Hasbo und Troelsgaard.

Petit-Frère ist mit den Kräften am Ende. Sie muss auf dem Rasen behandelt werden und dürfte in Kürze durch ihren Trainer erlöst werden.

Louis mit dem Kopf! Die Haitianerin mit der sieben auf dem Rücken schraubt sich nach Jeudys scharfer Freistossflanke von der linken Aussenbahn an der halblinken Fünferkante am höchsten und nickt auf die nahe Ecke. Der Abschluss ist in der halblinken Ecke leichte Beute für Christensen.

Borgella kommt nicht durch! Im Rahmen eines Gegenstosses lässt die Einwechselspielerin Holmgaard im halbrechten Offensivkorridor mit einem Übersteiger aussteigen und visiert aus vollem Lauf und 18 Metern die rechte Ecke an. Sevecke steht im Weg und verhindert, dass Torhüterin Christensen eingreifen muss.

Bruun feuert einen aufspringenden Ball von der tiefen linken Aussenbahn im hohen Bogen auf die kurze Ecke. Torhüterin Théus beweist ein gutes Stellungsspiel und pflückt den Ball sicher aus der Luft.

Dänemark tut auch 20 Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nicht mehr als nötig, ruht sich auf dem knappen Vorteil aus. Zur Erinnerung: Auch mit einem Unentschieden stünden die Europäerinnen im Achtelfinale, denn England führt parallel mit 4:1 gegen China.

Nicolas Delépine bringt mit Borgella eine erste frische Kraft auf das Feld. Pierre-Louis sieht sich den Rest von der Bank aus an.

Gelbe Karte für Karen Holmgaard (Dänemark)
Holmgaard kann im defensiven Zentrum nicht mit Dumornay Schritt halten und reisst sie zu Boden. Die südkoreanische Schiedsrichterin Oh ahndet das Vergehen mit der ersten Gelben Karte der Partie.

Louis nimmt Mass! Sie zieht von der rechten Aussenbahn nach innen und will mit dem linken Innenrist in die lange Ecke vollenden. Boye rückt gerade noch rechtzeitig vor und blockt den Versuch.

Lars Søndergaard schickt mit Gejl und Bruun die ersten beiden Einwechselspielerinnen ins Rennen. Madsen und Sørensen verabschieden sich in den vorzeitigen Feierabend.

Nach einem steilen Anspiel auf Dänemarks linke Offensivseite verlässt Haitis Torhüterin Théus ihren Sechzehner, obwohl die gesuchte Sørensen von zwei Verteidigerinnen verfolgt wird. Das Risiko wird nicht bestraft: Kurz vor Sørensen klärt sie ins Toraus.

Das Søndergaard-Team geht im letzten Felddrittel nicht wirklich planvoll vor, spielt in den entscheidenden Räumen oft den falschen Pass. Eine echte Annäherung an den zweiten Treffer lässt nach der Pause noch auf sich warten.

Haiti kämpft auch im möglicherweise letzten Turnierspiel leidenschaftlich um den ersten WM-Treffer der Verbandsgeschichte. Mondésir und Co. können die dänische Abwehr auch nach dem Seitenwechsel ein ums andere Mal durcheinander wirbeln.

Weder Nicolas Delépine noch Lars Søndergaard haben in der Pause personelle Änderungen vorgenommen.

Sørensen attackiert erstmals über links und bringt auf Anhieb eine ordentliche Flanke vor den kurzen Pfosten. Vansgaard lauert auf eine Direktabnahme aus vier Metern, wird aber noch von Surpis von dieser abgehalten.

Willkommen zurück zum zweiten Durchgang im Perth Rectangular Stadium! Nach den durchschnittlichen Auftritten gegen China und England bringt das Team Dänemarks einige gute Offensivmomente auf den Rasen, vermittelt in der Abwehr aber einen äusserst wackeligen Eindruck. So ist es zwar auf Kurs Achtelfinale, doch Haiti ist bisher nicht so weit vom Favoriten entfernt, dass es keine Sensation, würden die Debütantinnen nach der Pause noch einmal im Kampf um das Weiterkommen eingreifen.

Halbzeitfazit:
Die Nationalmannschaft Dänemarks liegt zur Pause ihrer abschliessenden WM-Vorrundengruppenpartie gegen die Auswahl Haitis mit 1:0 vorne. Die Europäerinnen waren in der Anfangsphase tonangebend und liessen das Netz des gegnerischen Kastens schon in der 4. Minute zappeln; Boyes Abstauber ging allerdings eine Abseitsstellung voraus. Der Aussenseiter steigerte sich in der Folge hinsichtlich seiner defensiven Kompaktheit und verhinderte zunächst weitere klare Abschlüsse der Däninnen. Der Verteidigerin Pierre-Louis unterlief dann aber im eigenen Strafraum ein Handspiel; den fälligen Strafstoss verwandelte Harder sicher (22.). Um die Halbstundenmarke herum erlaubte sich die Søndergaard-Truppe einige haarsträubende Passfehler im Aufbau; Torhüterin Christensen musste jedoch nur einen eher halbgaren Schuss Mondésirs halten (30.). In der Schlussphase vollendete Harder auf der Gegenseite eine Direktabnahme in die Maschen, stand bei der Vorarbeit aber klar im Abseits (45.). Bis gleich!

Jeudy flankt die Premierenecke der Haitianerinnen von der rechten Fahne viel zu niedrig nach innen. Sevecke erreicht den Ball am kurzen Pfosten und klärt.

Offizielle Nachspielzeit (Minuten): 5
Durchgang eins in Perth soll um 300 Sekunden verlängert werden.

Harder bringt den Ball nach Holmgaards Flanke aus der halbrechten Offensivspur aus mittigen zehn Metern per Dropkick sehenswert in der oberen rechten Ecke unter. Sie Neu-Münchnerin hat jedoch klar im Abseits gestanden. Das erkennt die zuständige Linienrichterin auf Anhieb.

Dumornay gelangt nach einer halbhohen Hereingabe Surpris' von rechts an der mittigen Sechzehnerkante mit dem Rücken zum Tor stehend an den Ball. Sie setzt zur Drehung an, wird dabei aber sauber durch Boye gestoppt.

England liegt übrigens in Adelaide gegen China schon mit 3:0 vorne. Lassen sich die Europäerinnen nicht vom Underdog aus der Karibik ärgern, besteht hinsichtlich des ersten dänischen WM-K.o.-Phasen-Spiels seit 28 Jahren aller Voraussicht nach keine Gefahr.

Auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit ist der Vorwärtsgang der Däninnen äusserst rechtslastig. Thomsen und Sørensen sind deutlich aktiver als Veje und Madsen auf der gegenüberliegenden Seite.

Harder aus der zweiten Reihe! Nach eigenem Ballgewinn zieht die erfahrene Ex-Londonerin aus der halbrechten Offensivspur nach innen und zieht bei zugestellter Schussbahn aus gut 18 Metern mit links ab. Théus ist schnell unten und begräbt den Ball in der halblinken Ecke unter.

Dänemark leistet sich in dieser Phase einige Ungenauigkeiten im Aufbau und lädt den Underdog förmlich dazu ein, in abschlussreifen Positionen aufzutauchen. Der Favorit muss aufpassen, die Debütantinnen nicht zurück in das Spiel zu holen.

Haiti wird gefährlicher! Mondésir taucht nach einem steilen Anspiel Dumornay auf der linken Sechzehnerseite auf und hat aus spitzem Winkel freie Schussbahn. Sie bringt den Ball aus vollem Lauf und zehn Metern tempoarm auf die kurze Ecke. Christensen packt problemlos zu.

Mondésir verpasst mit der Hacke! Jeudy tanzt Madsen auf der tiefen rechten Aussenbahn sehenwert aus und passt flach vor den kurzen Pfosten. Mondésir wird leicht im Rücken erwischt und probiert es deshalb kunstvoll mit der rechten Ferse. Sie verfehlt den Ball in Bedrängnis aus vier Metern hauchdünn.

Die Haitianerinnen bringen den ein der anderen schnellen Gegenstoss auf den Rasen. Am Ende eines solchen wird Mondésir an das linke Sechzehnereck geschickt. Torhüterin Christensen hat ihren Kasten verlassen und kann die Angreiferin ablaufen.

In der Live-Tabelle der Gruppe D bleiben die Europäerinnen Zweiter hinter den makellosen Engländerinnen, haben diesen aber natürlich gefestigt. Laufen die Teams dieser Staffel so ein, trifft Dänemark im Achtelfinale am Montag in Sydney auf Co-Gastgeber Australien.

Tooor für Dänemark, 0:1 durch Pernille Harder
Neu-Münchnerin Harder bringt die Däninnen nach vorne! Die Spielerin mit der zehn auf dem Rücken verlädt Torhüterin Théus durch eine leichte Verzögerung ihres Anlaufs und schiebt den Ball dann mit dem rechten Innenrist in die nun freie linke Ecke ein.

Es gibt Strafstoss für Dänemark! Vangsgaard will im Sechzehner für Harder querlegen. Das halbhohe Anspiel fliegt gegen den ausgefahrenen rechten Arm Pierre-Louis' - Haiti bekommt auch im dritten WM-Spiel einen Elfmeter gegen sich!

Nach Harders Eroberung im halbrechten Offensivkorridor zieht Holmgaard nach innen und probiert sich mit einem Fernschuss per linkem Spann. Der Versuch rauscht weit rechts am gegnerischen Kasten vorbei.

Die Delépine-Truppe schiebt ihre defensiven Linien etwas weiter nach vorne und verringert damit den gegnerischen Druck. Wie schon gegen England und China präsentieren sich die Debütantinnen als anpassungsfähig.

Vansgaard, bisher Dänemarks einzige Turniertorschützin, ist am Elfmeterpunkt Adressatin eines Flugballs vom rechten Flügel. Joseph bewacht die PSG-Angreiferin aber dicht und ist vor ihr zur Stelle, sodass es nicht richtig gefährlich wird.

Haiti taucht erstmals vorne auf! Petit-Frères hohe Hereingabe vom rechten Flügel landet auf der gegenüberliegenden Sechzehnerseite bei Dumornay. Die lässt sich nach der Annahme zu viel Zeit mit der weiteren Verarbeitung und wird letztlich durch Sevecke gestoppt.

England ist im Parallelmatch gegen China bereits in Führung gegangen. Dänemarks Position im Kampf um das Weiterkommen ist damit etwas sicherer geworden. Für Haiti bedeutet dies: Mit einem Treffer würde der Aussenseiter sowohl mit China als auch den Europäerinnen gleichziehen.

Das Søndergaard-Team scheint schnell für klare Verhältnisse sorgen zu wollen. Es beginnt äusserst druckvoll, hält den Schwerpunkt des Geschehens tief in der gegnerischen Hälfte. Viel geht über die rechte Aussenbahn.

VAR-Entscheidung: Das Tor durch S. Boye (Dänemark) wird nicht gegeben, Spielstand: 0:0
Die Favoritinnen bejubeln zunächst den vermeintlichen frühen Führungstreffer, nachdem Boye infolge Théus' Parade von Kühls Direktabnahme erfolgreich abgestaubt hat. Wegen einer knappen Abseitsstellung der Schweden-Legionärin meldet sich aber der VAR. Der Treffer wird zurückgenommen.

Surpris rettet in höchster Not! Thomsen bricht auf ihrem rechten Flügel an die Grundlinie durch und gibt halbhoch vor den kurzen Pfosten. Vor der abnahmebereiten Vangsgaard klärt Surpris auf Kosten einer Ecke.

Haiti gegen Dänemark – der letzte Spieltag der Vorrundengruppe D ist eröffnet!

Die Nationalhymnen ertönen.

Vor wenigen Augenblicken haben die 22 Spielerinnen die Katakomben in Richtung Rasen verlassen.

Bei den rød-hvide, die um den ersten WM-K.o.-Phaseneinzug seit 1995 kämpfen und die dieses nur mit einem Sieg mit mindestens zwei Treffern Vorsprung definitiv sicher hätten, stellt Coach Lars Søndergaard nach der 0:1-Niederlage gegen England zweimal um. Vansgaard und Sørensen verdrängen Ballisager Pedersen und Hasbo auf die Bank.

Auf Seiten der Grenadières, deren Aufgebot bis auf zwei Ausnahmen aus in den USA und Frankreich beschäftigten Spielerinnen besteht und die im Falle eines 1:0-Erfolges bei gleichzeitiger 0:1-Niederlage Chinas gegen England eine Achtelfinalentscheidung über die Fair-Play-Wertung erzwingen würden, hat Trainer Nicolas Delépine im Vergleich zur 0:1-Pleite gegen die Chinesinnen drei personelle Änderungen vor. Anstelle von Mathurin, Moryl und Borgella beginnen Surpris, Dumornay und Éloissaint.

Nachdem die Nationalmannschaft Dänemarks in ihrem Auftaktmatch das Team Chinas durch ein Kopfballtor Vansgaards in der 90. Minute mit 1:0 niedergerungen hatte, musste sie sich am Freitag Europameister England mit 0:1 geschlagen geben. Die Søndergaard-Truppe ging schon früh in Rückstand (6.) und war über weite Strecken der Partie das passivere Team. Dennoch kam sie zu einer späten Grosschance zum Ausgleich: In Minute 87 landete ein Kopfstoss Vansgaards am Pfosten.

Die Haitianerinnen, die sich nach dem dritten Gruppenplatz bei der mittel- und nordafrikanischen Meisterschaft 2022 in einem internationalen Playoff-Turnier im Februar in Auckland gegen Senegal (4:0) und Chile (2:1) durchsetzten und so erstmals ein Weltmeisterschaftsticket lösten, verloren ihre ersten beiden Spiele gegen England und China jeweils mit 0:1. Die Ergebnisse verraten es schon: Die Grenadières haben sich im bisherigen Turnierverlauf wacker geschlagen. Können sie heute für eine Sensation sorgen?