Fazit
Auch gegen die formstarken Biancocelesti aus Rom lässt Juventus keine Federn und ist nach diesem 3:0 klar auf dem sehr kurzen Weg in Richtung Scudetto. Nach einigen Problemen in der Anfangsphase übernahm Juve spätestens mit dem ersten Treffer die uneingeschränkte Kontrolle über die Partie. ein Platzverweis und ein Elfmeter gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs entschieden die Begegnung bereits früh - der Rest war Formsache für den Rekordmeister. Demnach bleibt es bei neun Punkten für Juventus bei vier noch ausstehenden Partien, die Alte Dame kann also bereits am kommenden Wochenende in Florenz Meister werden!

Zaza ist wie man es von ihm kennt heiss nach seiner Einwechslung und probiert es mit einem Fernschuss von der rechten Seite, drischt das aufgepumpte Leder aber nur auf die Tribüne.

Marchetti verhindert das vierte Ei! Nach einer feinen Kombination über Asamoah und Mandžukić kommt Zaza an der Strafraumkante zum Abschluss, prüft den Ersatzkapitän der Römer damit jedoch nur ein weiteres Mal erfolgreich - sauber abgetaucht und abgefangen vom Schlussmann.

Auch Pogba bekommt frühzeitig eine Pause zugesprochen mit dem letzten Wechsel dieser Partie. Ersatzmann Asamoah war vor einigen Jahren noch Stammkraft, ist in den letzten beiden Jahren allerdings klar ins zweite Glied gerutscht.

Juve scheint sich nun wieder etwas auf den Sport zu konzentrieren und steuert hier gegen einen abwesenden Gegner das vierte Tor an. Spieler wie Sturaro oder Zaza wären sicherlich noch heiss auf einen Treffer.

Einmal-mehr-Matchwinner Dybala geht hinaus und gönnt damit Zaza noch ein paar Minuten gegen einen Gegner, der sich sichtbar schon aufgegeben hat und nur doch kein Debakel verhindern will.

Gelbe Karte für Stefano Sturaro (Juventus)

Der wie gewohnt fleissige und auch offensiv sich einschaltende Khedira verlässt unter Applaus den Rasen und macht Platz für Zentralhirn Sturaro.

Die Hauptstädter müssen aufpassen, hier nicht noch gewaltig unter die Räder zu kommen. Schonung scheint für Juve angesichts der fehlenden Europapokalbelastung wohl eher nicht in Frage zu kommen, das könnte noch bitter werden für die Gäste.

Tooor für Juventus, 3:0 durch Paulo Dybala
Spielend leicht legt Juve nach! Der Torschütze schickt Khedira aus dem zentralen Mittelfeld steil auf die rechte Seite und spurtet gleich darauf los. Der Deutsche ist unbedrängt und kann am Sechzehner einfach in die Mitte zum Argentinier zurücklegen und den Schuss unter die Latte mitansehen - 3:0!

Lichtsteiner schaltet den Turbo an und arbeitet sich von rechts hinten mit einem klasse Sprint bis an die Grundlinie durch, doch seine flache Hereingabe in die Mitte wird von Hoedt gerade noch vor Dybala geklärt.

Juve lässt die Kugel nun natürlich laufen, das Spiel scheint durch die kurze Folge von Platzverweis und Elfmetertor endgültig entschieden - es müsste ein grosses Wunder her, um hier noch etwas anbrennen zu lassen.

Der heute unsichtbare Felipe Anderson wird für Abwehrmann Basta geopfert, der die Rolle Patrics rechts hinten einnimmt. Aber in der letzten Saison so starke Felipe war heute auch nur ein Schatten seiner Selbst, diese Auswechslung ist keine Schwächung.

Tooor für Juventus, 2:0 durch Paulo Dybala
Torjäger Dybala gibt sich keine Blösse und versenkt sicher links halbhoch. Marchetti ahnt die Ecke, kann diesen platzierten Schuss aber nicht erreichen.

Elfmeter für Juventus! Nach einer Ecke zerrt der bereits auf den Boden liegende Gentiletti Bonucci leicht zu Boden - ob das für eien Elfmeter reicht? Eine schwierige Entscheidung, die auch viele Proteste bei Lazio hervorruft.

Henanes zieht den folgenden Freistoss mit viel Schnitt in die lange Ecke, aber auch da ist wieder Marchetti auf dem Posten - der Keeper ist der beste Mann, das sagt schon alles.

Gelb-Rote Karte für Patric (Lazio Roma)
Bitter für Lazio! Patric, der auf der rechten Seite eigentlich ein gutes und agiles Spiel machte, begeht eine Dummheit und zerrt Dybala klar zu sehen mit den Armen zu Boden - eine klare Gelbe Karte, so darf man nicht an den Mann gehen, wenn man bereits verwarnt ist.

Der Ball rollt wieder - einen Wechsel gab es bei den Gästen, die den unauffälligen Parolo durch den jungen Milinković-Savić ersetzen.

Halbzeitfazit
Der Juventus FC aus Turin gibt sich keine Blösse in Piemont und führt in gewohnter Manier zur Pause mit 1:0 gegen die SS Lazio. Schien es zu Beginn auf eine offene Partie hinauszulaufen, da Lazio optisch das Spiel bestimmte, zeigten die Bianconeri ihre Klasse durch mehrere aus dem Nichts erspielte Chancen und letztlich auch der Führung nach einer Standardsituation. Die in Italien ihresgleichen suchende Cleverness des Allegri-Teams scheint auch heute wieder den Ausschlag zu geben - oder hat Neu-Coach Simone Inzaghi noch eine zündende Idee in der Halbzeit?

Lazio versucht es nach dem Gegentreffer wieder etwas offensiver in der Spielanlage, aber Juve ist hier klar Herr des Geschehens und lässt die Biancocelesti nicht in den Strafraum.

Gelbe Karte für Patric (Lazio Roma)

Tooor für Juventus, 1:0 durch Mario Mandžukić
Die verdiente Führung für den Rekordmeister! Pogba bekommt den Ball nach einer Dybala-Ecke an den zweiten Pfosten, drischt ihn mit Power in die wuselnde Menge in der Mitte und findet dabei etwas glücklich den Fuss Mandžukićs im Fünfer - und schon klingelts, keine Abwehrchance für Lazio.

Die Alte Dame nimmt das Spiel nun auch langsam optisch in seine Hände und lässt die Römer kaum noch wie in der ersten halben Stunde kombinieren. Allegri macht von Aussen lautstark Druck und will das erste Tor sehen.

Auch Khedira darf mal! Der Nationalspieler nimmt die Kugel nach einer Ecke sauber mit der Brust an und probiert einen Dropkick - scheitert damit aber letztlich doch einen Meter über der Latte.

Pogba ist sich für keine Entfernung zu schade: Der Franzose legt sich den Ball bei einer Entfernung von gut 35 Metern zurecht und schnibbelt ihn tatsächlich mit Schnitt nur knapp über die Latte, schade!

Endlich auch mal eine Möglichkeit für Lazio: Keita fasst sich auf seiner linken Seite ein Herz und versucht das Leder in die lange Ecke zu ziehen, hat aber zu viel Drall drauf, so segelt der Ball klar drüber.

Ein komisches Spiel: Juve überlässt Lazio heute weitestgehend den Ballbesitz, schaltet bei Ballgewinn aber blitzschnell um und hat sich nun schon einige hochkarätige Chancen erspielen können. Diese Möglichkeiten kann man kaum verteidigen.

Nun muss Marchetti wieder ein Ding herausholen! Wieder ist es der agile Alex Sandro, der über links immer wieder Druck erzeugen kann. Seine Flanke von der Grundlinie findet leicht zurückgezogen Dybalas Schädel, der die Kugel auch fein in die lange Ecke befördert, damit aber nur eine Glanzparade Marchettis herausfordert. Schöne Szene von allen Beteiligten!

Alex Sandro dreht das Leder knapp neben das Lattenkreuz! Der Brasilianer bekommt einen Aufsetzer auf der halblinken Seite in perfekte Dropkickposition, hat aber bei seinem technisch schön anzusehenden Fernschuss Pech, dass sich der Ball leicht neben das Kreuzeck dreht - da hätte Marchetti gar keine Chance gehabt.

Nächste Aktion Juves mit einem harmlosen Kopfball Alex Sandros. Dennoch muss gesagt werden, dass Lazio hier den gepflegteren Ball spielt und das für ein Auswärtsspiel beim Rekordmeister nicht über spielt - Juve ist aber sehr erfahren und kann auch aus wenig Spielanteilen Chancen kreieren und Tore erzielen, das wissen wir von der Alten Dame.

Pogba bekommt einen zweiten Ball nach einer verunglückten Flanke in den Fuss und fackelt daraufhin nicht lange, das Ding links unten in den Kasten anzuvisieren, aber Marchetti macht sich lang und lenkt das Leder um den Pfosten.

Die Alte Dame wird allmählich stärker und geht nun früher an den ballführenden Spieler, sodass sich mehr Fehler ins Lazio-Spiel einschleichen. Die Himmelblauen ziehen sich etwas zurück.

Marchetti hält die Null! Lichtsteiner bekommt die Kugel auf der rechten Seite nach einem Doppelpass mit Pogba in den Sechzehner serviert und findet in der Mitte Dybala, der am Fünfer jedoch nicht direkt vor Marchetti versenken kann - der Argentinier schiesst allerdings auch genau auf den Keeper.

Auch die erste Ecke des Spiels können die Gäste für sich verbuchen: Parolo bekommt die Ecke an den zweiten Pfosten auf den Schädel, scheitert aber doch gut zwei Meter neben den Kasten.

Dass Lazio auswärts durchaus bestehen kann trotz des enttäuchenden Saisonverlaufs, beweisen die letzten Spiele: Seit ganzen neun Auswärtsbegegnungen sind die Biancocelesti ungeschlagen - dabei gab es immerhin auch drei Siege.

Die SS Lazio beginnt nicht übel und scheint gleich den Ballbesitz für sich zu beanspruchen. Von hinten reinstellen ist in den ersten Minuten nichts zu sehen, das könnte interessant werden!

Los geht's in der Juventus Arena, die Bianconeri in ihren Heimfarben, Lazio tritt in himmelblauen Jerseys und dunkelblauen Hosen an.

Simone Inzaghi setzt nach wie vor auf Keeper Marchetti, hat sich aber in der Innenverteidigung auf das Duo Hoedt und Gentiletti festgelegt - vor allem letzterer hatte unter Pioli noch schlechte Karten. Auch rechts hinten hat der bisherige Flop-Einkauf Patric plötzlich die Nase vor Konko und Basta vorne. Dazu agiert heute ein kompaktes defensives Mittelfeld mit Biglia, Onazi und Achter Parolo, während die schnellen Felipe Anderson und Keita heute für die ein oder andere Konterchance sorgen sollen. Deshalb spielt vorne auch der agile Đorđević - Altstar Klose bekommt heute angesichts des zu erwartenden Konterspiels eine Pause und ist nicht einmal im Kader.

Juventus bildet in Abwesenheit des nach wie vor verletzten Chiellini seine Abwehrreihe vor Buffon mit den beiden alteingesessenen Bonucci und Barzagli sowie dem jungen Rugani. Lichtsteiner und Alex Sandro wirbeln auf den Aussenbahnen, während in der Mitte erneut der Pogba, Hernanes und Khedira für ein starkes Dreiermittelfeld sorgen. Der deutsche Nationalspieler erzielte zuletzt bei seinem Comeback gegen Palermo ein sehenswertes Volleytor. In der Spitze bekommt Shootingstar Dybala heute wieder Mandžukić beiseite gestellt.

Auch bei Krisenklub Lazio sieht die Welt nach dem Trainerwechsel von Pioli zu Simone Inzaghi wieder ein wenig himmelblauer aus: Die Biancocelesti gewannen nach der Derby-Schmach gegen die Roma (1:4) gleich beide Spiele überzeugend mit 3:0 bzw. 2:0. Auch die Spielanlage sah nach der Amtsübernahme Inzaghis gleich wieder reifer und spritziger aus; jegliche Unsicherheit resultierend aus dem Saisonverlauf schien wie weggeblasen. Mit Juve steht nun jedoch erst der erste richtige Härtetest für Inzaghi und seine Elf an. Angesichts von Juves Vorsprung an der Spitze ist eine Überraschung also durchaus drin.

Eher noch als die Tabelle tangieren die Bianconeri aber vor allem zwei Themen, die in dieser Woche zum Vorschein gekommen sind: Einerseits ist das der Kreuzbandriss von Eigengewächs Marchisio, der damit auch die Europameisterschaft in Frankreich verpassen wird. Andererseits wurde Juve unter der Woche wegen rassistischen Gesängen der Fans im Heimspiel gegen Palermo zu einer Geldstrafe verurteilt. Eigentlich sollte auch ein Geisterspiel folgen, doch wurde diese Sanktion auf Bewährung ausgesetzt - wir können heute also wieder mit einem vollen Haus gegen Lazio rechnen.

Trotz der fast sicheren Titelverteidigung will sich die Alte Dame natürlich warm halten, um zumindest das Double nach dem bitteren Aus in der CL gegen die Bayern einzutüten. Das Pokalfinale gegen Milan steigt am 21. Mai - eine Woche nach der letzten Ligapartie gegen Sampdoria. Vorher jedoch stehen mit dem heutigen Duell gegen Lazio und am Wochenende gegen den Erzrivalen aus Florenz zwei Herausforderungen gegen Traditionsvereine auf dem Programm, um den Fans einen standesgemässen Saisonabschluss zu liefern.

Kaum einer zweifelt in Italien an Scudetto Numero 32 für Juventus aus Turin, obwohl es zu Beginn der Saison klar nach einer Wachablösung des Rokordmeisters ausgesehen hatten. Inzwischen ist der Vorsprung auf den ersten Verfolger Napoli auf neun Punkte angewachsen, nachdem die Azzurri am vergangenen Wochenende gegen Inter gepatzt hatte. Dennoch will man in Turin wachsam sein, schliesslich meldete sich Neapel gestern beim eindrucksvollen 6:0 über Bologna zurück und könnte bei einem Ausrutscher Juves immerhin auf sechs Punkte heranrücken - angesichts von nach diesem Spiel noch vier ausstehenden Partien ist freilich auch das nicht wenig.