Fazit:
Die Rossoneri bringen die knappe Führung über die Zeit und bleiben durch den 1:2-Auswärtserfolg bei Sassuolo an der Tabellenspitze der Serie A! Die Pioli-Elf war die reifere Mannschaft, weil sie die individuellen Fehler der Neroverdi in der ersten Hälfte eiskalt bestraft hat und das Ergebnis im zweiten Abschnitt durch eine konzentrierte Defensivleistung verwaltet hat. Der Anschlusstreffer für Sassuolo in der 89. Minute kam schlichtweg zu spät, um den abgezockten Mailändern die Punkte noch abzunehmen. Unter dem Strich ist das Resultat verdient, weil das Team von de Zerbi keine Lösungen gegen das Milan-Bollwerk gefunden hat. Die Neroverdi werden aber mit einer ähnlichen Leistung wie heute gegen andere Mannschaften der Liga ihre Punkte holen.

Boga schlägt die Murmel von halbrechts nochmals in den Sechzehner. Seine Hereingabe findet aber keinen Abnehmer und landet im Aus - Abstoss Milan.

Offiziell sind wir zwar inzwischen mehr als fünf Minuten drüber, durch die Unterbrechungen geht es aber noch weiter.

Berardi liegt mit schmerverzerrtem Gesicht am Boden, nachdem ihn der eingewechselte Maldini in der eigenen Hälfte in den Rücken gesprungen ist.

Kessié macht die Kugel clever an der Eckfahne fest, wodurch natürlich wertvolle Sekunden für das Heimteam verstreichen.

Kommt Sassuolo doch noch zum Ausgleich? Die Neroverdi werfen auf jeden Fall alles nach vorne!

Hernández liegt nach einem Luftzweikampf mit Obiang am Boden. Es wird also wohl etwas über die reguläre Nachspielzeit hinausgehen. Das Wichtigste ist aber, dass Hernández wieder steht.

Tooor für Sassuolo Calcio, 1:2 durch Domenico Berardi
Und der Freistoss sitzt! Berardi will die Murmel zentral durch die Mauer befördern, die Kugel wird von Hauge unglücklich abgefälscht und landet unhaltbar für Donnarumma im rechten Eck!

Gelbe Karte für Alessio Romagnoli (AC Milan)
Romagnoli holt Boga, der zuvor mehrere Spieler parallel zum Strafraum hat aussteigen lassen,17 Meter zentral vor dem Tor von den Beinen.

Doch noch mal eine dicke Chance für Sassuolo! Berardi behauptet die Kugel auf der rechten Aussenseite und gibt im richtigen Moment steil weiter in den Strafraum auf den einlaufenden Traorè. Dieser verarbeitet die Murmel gut, schliesst dann aber aus aussichtsreicher Position, acht Meter halbrechts vor dem Tor, weit über das Gehäuse ab.

Die Luft ist inzwischen ein bisschen raus aus der Partie. Sassuolo findet keine Mittel gegen die Rossoneri und die Kräfte scheinen langsam zu schwinden.

Rafael Leão liefert einen sehr guten Auftritt, nicht nur aufgrund seiner Torbeteiligungen. Der Stürmer macht die Bälle in dieser Phase sehr gut fest und leitet einige Konter mit ein.

Pioli schickt mit Castillejo einen flinken Aussenspieler in das Rennen, der bei weiteren Kontern für zusätzliche Gefahr sorgen könnte.

Der eingewechselte Hauge sorgt nach einem Milan-Konter mit einem Fernschuss mit rechts aus 20 Metern halblinks für Gefahr! Consigli pariert den Schuss aber gut aus der rechten Ecke.

Boga setzt sich auf Rechtsaussen gegen zwei Gegenspieler gut durch, aber der Dritte ist dann einer zu viel.

Alle zehn Feldspieler der Lombarden parken den Bus vor dem Kasten von Donnarumma und lassen dem Gegner kaum Räume, um sich nach vorne zu spielen, erst recht nicht mit Pässen in die Tiefe.

Stattdessen schalten die Rossoneri mal wieder überfallartig um! Nach einem Freistoss von Sassuolo gelangt das Leder zu Hernández, der wie vor dem 0:2 viel Platz und Zeit hat, um in die gegnerische Hälfte einzudringen. Er nimmt Çalhanoğlu auf rechts mit, der Leão mit einem feinen Steckpass bedient. Der Winkel wird für den Stürmer rechts vor dem Tor aber sehr spitz, weshalb sein Trickschuss mit der Hacke nicht gefährlich wird.

Gelbe Karte für Davide Calabria (AC Milan)

Noch 20 Minuten bleiben den Gastgebern um die zweite Saisonniederlage abzuwenden. Sie schaffen es aber immer noch nicht, sich in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu kombinieren.

Der nimmermüde Dauerbrenner Hernández provoziert die nächste Ecke für den AC. Çalhanoğlu probiert es diesmal mit einer unorthodoxen flachen Variante auf den ersten Pfosten, wo die Neroverdi die Situation entschärfen.

Leão holt auf Linksaussen einen Freistoss für Milan heraus, nachdem er von Berardi unfair gestoppt wurde. Çalhanoğlu schlägt die Freistossflanke scharf vor den Fünfmeterraum. Dort kann Bourabia vor Krunić klären.

Gelbe Karte für Domenico Berardi (Sassuolo Calcio)

De Zerbi reagiert mit seinen Wechseln sehr früh, um der Partie womöglich noch eine neue Richtung zu geben. Nach wie vor verwaltet Milan die Führung aber souverän.

Gelbe Karte für Franck Kessié (AC Milan)
Kessié holt sich seine fünfte Gelbe Karte ab, nachdem er Passempfänger Bourabia von hinten von den Beinen holt. Er fehlt damit im nächsten Spiel.

Berardi versucht sein Glück, vielleicht auch schon etwas verzweifelt, mit einem Fernschuss aus der zweiten Reihe, der weit über das Tor segelt.

Boga will direkt ein Zeichen setzten und setzt sich auf links gegen Calabria durch. Sein Doppelpassversuch mit Lopez wird aber durch die Mailänder im Keim erstickt.

De Zerbi bringt den sprintstarken Boga und erhofft sich dadurch wohl mehr Durchschlagskraft in der Offensive.

Die Offensivspieler der Gastgeber sind zu statisch, wodurch keine Gefahr im Strafraum von Milan droht. Ein Steilpass auf Đuričić gerät diesmal zu weit und kann vom Stürmer nicht mehr vor der Grundlinie erreicht werden.

Sassuolo sucht bisher vergeblich nach Lösungen gegen die defensivstarken Lombarden, die sehr tiefgestaffelt weiterhin auf Konter lauern.

Mal wieder rollt ein Konter der Rossoneri: Leão schickt den starken Hernández auf Linksaussen, der Franzose nimmt Tempo auf, seine Flanke aus 25 Metern misslingt allerdings und fliegt an Freund und Feind vorbei.

Berardi macht die Kugel am Strafraumrand fest und legt gedankenschnell auf den startenden Toljan nach Rechtsaussen. Der Ex-Dortmunder gibt das Spielgerät scharf in das Zentrum, wo ein Milan-Verteidiger noch so eben vor dem einschussbereiten Caputo klärt.

Der zweite Abschnitt läuft und de Zerbi wechselt zweimal, Pioli einmal. Bei Sassuolo soll Caputo für mehr Gefahr sorgen als der blasse Defrel. Bei Milan bleibt Vielspieler Tonali draussen, der durch Krunić ersetzt wird.

Halbzeitfazit:
Der Tabellenführer aus Mailand führt zur Pause bei Sassuolo verdient mit 2:0! Die Lombarden zeigten direkt nach dem Anpfiff, wer an der Spitze der Serie A steht, indem sie dem Heimteam überfallartig nach sieben Sekunden das 0:1 durch Rafael Leão einschenkten. Der Treffer geht als bisher schnellstes Tor der Serie A in die Geschichte ein! Nach dem frühen Rückschlag erholte sich das Team von Coach de Zerbi zwar, leitete aber erneut durch eine Schläfrigkeit nach einer eigenen Ecke das 0:2 ein. Diese Unkonzentriertheiten müssen sie im zweiten Durchgang unbedingt abstellen, wenn sie nochmal zurückkommen wollen. Milan auf der anderen Seite agiert wie ein Spitzenteam und nutzt die Fehler des Gegners konsequent aus! Wir dürfen uns dennoch auf eine hoffentlich interessante zweite Hälfte freuen.

Nach einem abgefälschten Abschluss von Đuričić bekommt Sassuolo nochmal eine Ecke. Donnarumma pflückt diese aber vom Himmel und Schiri Maurizio pfeift zum Pausentee.

Ferrari wird in der Vorwärtsbewegung nicht angegangen und kann dadurch bis zum Mailänder Strafraum marschieren. Sein anschliessender Rechtsschuss stellt kein Problem für den souverän agierenden Donnarumma dar, der die Kugel linksoben vor der Linie fängt.

Der nächste Ballverlust im Mittelfeld von Sassuolo. Über Tonali, Çalhanoğlu und Leão landet der Ball bei Díaz, dessen Schuss klar rechts am Kasten vorbeifliegt.

Đuričić trifft Hernández auf Rechtsaussen im Zweikampf mit der Hand am Kopf, woraufhin der Milan-Akteur zu Boden geht. Schiri Maurizio lässt weiterlaufen, Kalulu spielt das Leder aber in das Aus, weil sein Teamkollege immer noch am Boden liegt. Hernández steht aber schnell wieder.

Wieder sucht Berardi den Kollegen Traorè. Diesmal hebt er das Leder von halbrechts vor dem Strafraum über die Kette hinweg nach links in den Strafraum, wo Traorè das hohe Zuspiel nicht mehr voll erwischt und links am Tor vorbei setzt.

Schöner Versuch von Traorè! Das Spielgerät landet über Defrel und Berardi kurz vor dem Sechzehner bei dem Offensivspieler, der direkt mit rechts abschliesst. Sein filigraner Schlenzer fliegt aber knapp rechtsoben am Gehäuse von Donnarumma vorbei.

Berardi stösst Kessié etwa 20 Meter vor dem eigenen Tor von hinten mit den Armen um. Eine aussichtsreiche Freistossposition für Çalhanoğlu, der es mit einem strammen flachen Schuss unter der Mauer hindurch probiert. Er zielt dabei aber zu ungenau, weshalb Consigli keine Probleme hat die Kugel aufzunehmen.

Der Klub aus der Emilia Romagna lädt Milan zu oft nach einfachen Ballverlusten zum Kontern ein. Beispiel gefällig? Nach einem haarsträubenden Querpass von Ferrari kann Saelemaekers mit Tempo in Richtung des gegnerischen Strafraums laufen, wird dort aber noch rechtzeitig von Rogério gestellt.

Đuričić dringt auf links in den gegnerischen Strafraum ein und legt nach aussen ab auf den hinterlaufenden Rogério, der die Kugel direkt in die Mitte gibt. Dort findet er Lopez, dessen Schuss aber abgefälscht beim Torwart landet.

Die de Zerbi-Truppe kassiert heute zu einfache Gegentore. Aus einer eigenen Ecke darf kein Gegentor resultieren.

Tooor für AC Milan, 0:2 durch Alexis Saelemaekers
Die Ecke wird aber zum Boomerang! Das Spielgerät segelt durch den Strafraum und landet bei Hernández, der sofort Tempo aufnimmt und sich das Leder optimistisch sehr weit in die gegnerische Hälfte vorlegt. Tonali bleibt in diesem Moment im Abseits stehend weg vom Ball, weshalb erneut Hernández die Kugel übernimmt und an die Grundlinie zieht. Dort legt er in den Fünfmeterraum zu Saelemaekers ab, der aus kurzer Distanz keine Schwierigkeiten hat, die Kugel im Netz unterzubringen!

Rogério holt nach einem schönen Steilpass von Traorè die zweite Ecke für die Hausherren heraus...

Tonali verliert in der gegnerischen Hälfte die Kugel in der Vorwärtsbewegung. Das Heimteam will mit einem schnellen Konter dadurch Kapital schlagen, aber nachdem der Ball über Defrel nach Rechtsaussen zu Berardi kommt, verzögert dieser viel zu lange, bis er schliesslich aus 18 Metern halbrechts zum Abschluss kommt. Sein Rechtsschuss ist aber sichere Beute für Donnarumma, der die Kugel aus der linken Ecke fischt.

Leão und Hernández holen im Zusammenspiel auf Linksaussen eine Ecke raus, nachdem die Hereingabe von Hernàndez in das Toraus geblockt wird. Die erste Ecke des Spiels bringt aber kein Ertrag, weil Saelemaekers den zweiten Ball aus 16 Metern weit über den Kasten jagt.

Çalhanoğlu chipt einen Freistoss aus dem rechten Halbfeld geschickt in den Strafraum auf den erneut völlig blanken Leão. Sassuolo hat Glück, dass Schiri Maurizio zuvor auf Stürmerfoul entscheidet.

Đuričić bittet Berardi auf Rechtsaussen zum Doppelpass, nachdem er schliesslich im Sechzehner die Murmel wieder bekommt. Unter Bedrängnis kann er das Spielgerät aber nicht festmachen und die Rossoneri können klären.

Milan hat hier nach einer knappen Viertelstunde alles im Griff, weil sie sich immer wieder gut in den gegnerischen Sechzehner kombinieren und von Sassuolo noch sehr wenig Gegenwehr kommt.

Das Tor wurde nach langer Überprüfung wieder zurückgenommen, weil dem Treffer wohl eine Abseitsstellung von Brahim Díaz vorausgegangen ist. Es bleibt also beim 0:1

Saelemaekers schickt Rafael Leão rechts auf die Reise. Der Aussenstürmer umkurvt Rogério, der da viel zu wenig Gegenwehr leistet, und legt anschliessend zurück an die Strafraumkante. Dort wartet diesmal sein kongenialer Partner Çalhanoğlu, der aus 16 Metern Mass nimmt und mit rechts trocken und flach in das linke Eck vollendet.

Đuričić hat an der linken Seitenlinie die Kugel unglücklich in die empfindlichste Körperregion bekommen. Nachdem er sich kurz schütteln musste, geht es für ihn aber weiter.

Nach sage und schreibe sieben Sekunden lag der Ball im Netz der Neroverdi!

Sassuolo ist nach wie vor etwas geschockt vom frühen Rückschlag, versucht jetzt aber mal etwas Kontrolle in das eigene Spiel zu bekommen.

Tooor für AC Milan, 0:1 durch Rafael Leão
Das wird vermutlich als das schnellste Tor in diese Serie A-Saison eingehen! Vom Anstoss weg nimmt Çalhanoğlu direkt Tempo auf und läuft an den perplexen Spielern von Sassuolo vorbei, bis er schliesslich auf den links mitgelaufenen Leão abgibt, der in den Strafraum eindringt und Consigli mit einem Rechtsschuss keine Chance lässt!

Mariani Maurizio pfeift die Partie an! Die Neroverdi bleiben ihrem Namen treu und spielen im traditionellen Grün-Schwarz. Der AC tritt in den weissen Auswärtstrikots auf.

Mit Jeremy Toljan, ehemaliger Spieler von Hoffenheim und Dortmund, sowie Hakan Çalhanoğlu, ehemals Akteur des HSV und Bayer Leverkusen, stehen auf beiden Seiten Protagonisten mit einer Vergangenheit in der Bundesliga auf dem Platz. In Kaan Ayhan sitzt noch ein Ex-Düsseldorfer auf der Bank von Sassuolo. Der Pokalheld der Frankfurter Eintracht, Ante Rebić, steht heute auf der anderen Seite nicht im Kader des AC Mailand.

Nach zwei Unentschieden gegen Parma und das abstiegsbedrohte Genua sollte Milan heute wieder drei Punkte einfahren, um die Konkurrenz aus Turin und den Stadtrivalen Inter auf Distanz zu halten. Sassuolo hingegen könnte, dank der bislang sehr starken Saison mit nur einer Niederlage, mit einem Sieg für kurze Zeit bis auf Platz vier vorrücken.

Auf Seiten der Rossoneri startet Hernández wieder hinten links für Dalot. Ausserdem rücken Saelemaekers und Díaz für Castillejo und Rebić in die Startelf der Lombarden. Für Kjær und Ibrahimović hat es noch nicht für einen Platz im Kader gereicht. Ibrahimović soll aber in der vergangenen Woche schon wieder am Teamtraining teilgenommen haben.

Sassuolo-Coach de Zerbi tauscht im Vergleich zum 1:1-Unentschieden unter der Woche in Florenz sein gesamtes defensives Zentrum aus. Für Peluso und Chiricheş laufen Marlon und Ferrari von Beginn an in der Innenverteidigung auf. Auf der Sechs agieren Bourabia und Lopez anstelle von Locatelli und Obiang. Ausserdem stürmt Đuričić und Raspadori nimmt für ihn auf der Bank Platz.

Die Überraschungsmannschaft der bisherigen Serie A-Saison aus Sassuolo empfängt den noch ungeschlagenen Tabellenführer aus Mailand. Der Tabellenerste trifft also auf den Tabellensechsten. Eine Konstellation, die durchaus das Prädikat "Topspiel" verdient hat und ein intensives, spannendes Duell verspricht.