Fazit:
Feierabend im Olimpico, Inter Mailand gewinnt mit 2:0 bei Lazio Rom. Die Nerazzurri agierten heute während der gesamten Spielzeit wie ein eiskaltes Topteam: Sie hatten kaum Chancen, nutzten diese jedoch eiskalt. So war es nach etwas mehr als einer Stunde Thuram, der die zweite gute Gelegenheit der Partie zum 2:0 verwertete. Defensiv wiederum standen sie bombensicher, lediglich Rovella hätte kurz nach Wiederbeginn ausgleichen können. Die Biancocelesti auf der Gegenseite haben kein schlechtes Spiel gemacht, kamen offensiv aber viel zu selten zur Geltung. Der Auswärtsdreier geht in Ordnung - ein Fest war das Match aber von keinem der beiden Teams. Für Lazio geht es am Freitag daheim gegen den FC Empoli weiter. Inter hat am Mittwoch in der Coppa Italia den FC Bologna zu Gast, anschliessend reist die US Lecce am Samstag in die Lombardei.

Die Zeit läuft herunter. Allerspätestens seit de Platzverweis gegen Lazzari ist das Ding durch. Inter wird den Vorsprung in der Tabelle auf Juve auf vier Zähler ausbauen.

Provedel! Augusto passt von links flach in die Mitte. Dort nimmt Mkhitaryan aus acht Metern direkt ab, Provedel wischt den Versuch aber klasse über den Kasten.

Rote Karte für Manuel Lazzari (Lazio Roma)
Lazzari wird zu Boden geschubst, bekommt aber kein Foul gepfiffen. Anschliessend ruft er dem Schiedsrichter ein paar Worte zu, für die er vom Feld geschickt. Rot für Beleidigung des Unparteiischen also.

Nach wie vor glauben hier wohl die Allerwenigsten daran, dass es noch mal spannend wird. Zu sicher steht die Inzaghi-Truppe in der Abwehr.

Gelbe Karte für Nicolò Casale (Lazio Roma)

Auch Inzaghi wechselt. Arnautović stürmt anstelle von Thuram.

Sarri nimmt die nächsten Wechsel vor. Pedro und Cataldi kommen für Zaccagni und Rovella.

Die letzte Viertelstunde bricht an. Es deutet nicht viel darauf hin, dass die Hausherren noch mal ein Comeback starten können.

Zwei Wechsel bei Inter: Für Dimarco und Barella übernehmen Augusto und Frattesi.

Bei der bisher starken Defensivleistung des Branchenprimus dürfte dieses 0:2 bereits einer Vorentscheidung gleichkommen. Das wird ganz, ganz schwer für die Sarri-Truppe.

Tooor für Inter, 0:2 durch Marcus Thuram
Praktisch aus dem Nichts fällt das 0:2! Bei einem schnellen Gegenstoss bleibt Barellas Zuspiels aus dem Mittelfeld in Richtung Martínez eigentlich hängen. Marušić bugsiert den Ball bei seiner Abwehraktion aber direkt wieder in die Mitte zu Barella. Der 26-Jährige bedient den links in den Sechzehner einlaufenden Thuram. Aus elf Metern schiesst der ehemalige Gladbacher durch die Beine von Gila ein.

Neuer Mann bei den Gastgeber. Kamada geht, Luis Alberto kommt.

Beim folgenden Freistoss kommt aus dem linken Strafraumkorridor Immobile zum Schuss. Dieser saust aber klar drüber, keine Gefahr.

Gelbe Karte für Nicolò Barella (Inter)
Barella steigt Kamada im Mittelfeld auf den Fuss. Gelb ist korrekt.

Rund eine Stunde ist durch. Die Hauptstädter finden verbessert in den zweiten Abschnitt. Mit Ausnahme der Rovella-Möglichkeit hat Sommer aber praktisch nichts zu tun.

Einen weiten Ball nach rechts in den Strafraum legt Immobile in den Rückraum zurück. Aus mittigen 17 Metern trifft Kamada dann aber das Leder nicht richtig.

Der Tabellenführer macht es clever. Immer wieder unterbindet er gegnerische Angriffe mit kleinen Fouls. Den Kabinenschwung wollen sie auf diese Weise kleinhalten.

Vielleicht ist das ein Wachmacher für das Team aus der Ewigen Stadt. Wie bereits in vielen Phasen der laufenden Saison mangelte es bislang vorne an der Durchschlagskraft.

Grosschance Lazio! Rovella stolziert erst durchs Zentrum, dann nach halbrechts in die gegnerische Box, dabei lässt er mehrerer Mailänder stehen. Freistehend vor Sommer produziert er aus elf Metern aber nur einen harmlosen Schuss, den der Keeper mit den Beinen zur Ecke pariert. Diese verpufft.

Ohne personelle Veränderungen geht es weiter.

Halbzeitfazit:
Pause in Rom, Lazio liegt mit 0:1 gegen Inter Mailand zurück. Insgesamt geschah über weite Strecken des ersten Durchgangs nicht viel. Waren die Lombarden eingangs das minimal bessere Team, erarbeiteten sich die Biancocelesti nach und nach ein paar Feldvorteile. Zu echten Hochkarätern reichte es jedoch auf beiden Seite nicht. In der 40. Minute fiel dann aber doch das 0:1: Martínez bestrafte einen bösen Marušić-Schnitzer eiskalt. Die Führung für die Nerazzurri ist nicht unbedingt verdient und in der Entstehung glücklich, noch ist allerdings alles drin. Bis gleich!

In der Nachspielzeit passiert nicht mehr viel. Es wird mit diesem 0:1 in die Kabinen gehen.

Für die Hausherren ist das ein böser Nackenschlag. Eine gute erste Hälfte schmeissen sie durch diesen Fehler ein Stück weit weg. Der Inzaghi-Truppe wiederum spielt das natürlich in die Karten.

Tooor für Inter, 0:1 durch Lautaro Martínez
Ein Megabock von Marušić ermöglicht den Gästen die Führung! Der Montenegriner produziert einen katastrophalen Rückpass in Richtung Provedel direkt in die Füsse von Martínez. Der Argentinier rennt über die rechte Strafraumkante nach vorne, wo er Provedel umkurvt. Dann läuft er an den Fünfer und schiebt mühelos ein.

Einen Freistoss von der rechten Torauslinie spielt Inter in den Rückraum. Dort nimmt Çalhanoğlu aus 17 Metern direkt ab, schleudert diesen aber klar links vorbei.

Momentan geschieht eher wenig. Viele Zweikämpfe ereignen sich im Mittelfeld, in den Strafräumen geht nicht viel.

Noch ist es nicht die Partie der vielen Abschlüsse. Insbesondere die Mailänder tun sich recht schwer mit dem Spiel nach vorne.

Links in der Box wird es im Römer Sechzehnmeterraum ernst: Nach einem kleinen Flipper-Chaos zieht Thuram aus zehn Metern aus der Drehung ab. Klar rauscht das Spielgerät am langen Pfosten vorbei.

Wieder die Roma! Vom linken Strafraumeck flankt Zaccagni an den zweiten Posten. Immobile bekommt dann aber keinen Druck dahinter, Sommer muss nicht eingreifen.

Gelbe Karte für Marcus Thuram (Inter)
Thuram hat im Mittelfeld den Fuss zu weit oben, er sieht Gelb.

Gefährlich! Guendouzi gibt von rechts halbhoch vors Tor. Am ersten Pfosten verpasst Immobile nur um eine Fussspitze. Hinter ihm ist dann Sommer zur Stelle.

Rechts nahe der Torauslinie wurschtelt sich Immobile irgendwie durch. Seine halbhohe Flanke klärt Bisseck schliesslich weg.

Çalhanoğlu steht für einen Freistoss aus 25 Metern bereit. Sein Versuch landet jedoch nur in der Mauer.

Sommer muss erstmals zupacken. Den Schuss aus der Nähe des rechten Strafraumecks entschärft der Schweizer aber mühelos.

Bisseck spielt einen üblen Fehlpass in die Füsse von Guendouzi. Der Ex-Herthaner findet mit seiner flachen Hereingabe von rechts aber keinen Abnehmer.

...der Standard bringt nichts ein.

Infolge einer abgewehrten Flanke von links kommt Kamada aus 14 Metern von halblinks zum Schuss. Abgefälscht trudelt die Murmel zur Ecke...

Dennoch: Auch Lazio mischt hier gut mit. Mit längeren Ballbesitzphasen erarbeiten sie sich aktuell Vorteile.

In den ersten Minuten ist der Ballbesitz relativ ausgeglichen. Die etwas temporeicheren Szenen verzeichnen dabei die Gäste.

Interessante Statistik: Beide Heimspiele als Lazio-Coach gegen Inter hat Sarri bisher gewonnen. Vielleicht ein gutes Omen?

Auf geht's.

Auf der anderen Seite schafften die Nerazzurri dies aus eigener Kraft – aufgrund des torlosen Remis gegen Real Sociedad San Sebastián allerdings auch nur als Gruppenzweite. Zu wenig für die eigenen Ansprüche, die durch die gute Ergebnisse in der Meisterschaft naturgemäss angestiegen sind. Dort steht derzeit der erste Platz zu Buche, einen Zähler vor dem Rivalen Juventus, das an diesem Spieltag in Genua patzte (1:1). Ein Sieg heute, und der Vorsprung betrüge beachtliche vier Punkte.

Es läuft in der Liga einfach nicht rund für die Biancocelesti. Nach 15 absolvierten Begegnungen rangieren sie nur auf dem zehnten Rang, auf Position sechs fehlen bereits sechs Punkte. Das Problem: Zwar stellen sie nach Inter (7), Juventus Turin (10) und dem FC bologna (12) die viertbeste Defensive der Liga (16) – allerdings sind sie vorne mit derselben Anzahl an Toren äusserst harmlos. Immerhin: Trotz Pleite unter der Woche in der Champions League bei Gruppensieger Atlético Madrid (0:2) steht in der Königsklasse das Weiterkommen ins Achtelfinale fest.