Die WSG Tirol gewinnt überraschend in Wolfsberg 3:1 - und das dank einer starken 2. Halbzeit, in der man eine unheimliche Effizienz an den Tag legte, denn obwohl der WAC spielerisch insgesamt gesehen im Vorteil war, setzte die WSG mit gekonnten Nadelstichen den Kärntnern schmerzhafte Gegentreffer zu. Am Ende ein verdienter Sieg der Gäste.

Gelbe Karte für Matthäus Taferner (WSG Tirol)

Nochmal fast das 2:3, nachdem eine Freistosshereingabe von Zukic in den Strafraum an Fahrt gewinnt und von Stejskal mit seinem Gesicht abgewehrt wird.

Tooor für WSG Tirol, 1:3 durch Stefan Skrbo
Die Gäste machen den Sack zu! Diarra setzt sich bei einem hohen Zuspiel im Zweikampf mit Wimmer durch und stürmt aufs Tor zu, links rauscht Skrbo heran, das sieht Diarra und versucht auf Skrbo abzugeben, ein WAC-Verteidiger blockt zwar den Ball ab, doch dieser landet wieder bei Diarra, der im Lauf aufs Tor stürmt und die Kugel an Polster vorbeizubringen versucht, das gelingt nicht, doch der Abpraller landet beim mitgelaufenen Skrbo, der nur mehr einschieben muss.

Gugganig aus der Drehung mit einem Schuss der abgefälscht wird, aber unangenehm aufs Tor tröpfelt, wo Polster rettend den Ball aus dem Eck fischt, wenige Sekunden später muss er abermals bei einem Weitschuss eingreifen und zur Ecke klären, die dann die Tirol aber nicht aufs Tor mehr bringen.

Gelbe Karte für Cem Üstündag (WSG Tirol)
Der Tiroler verliert den Zweikampf mit Atanga, stellt ihm im Abgang aber nochmal das Bein rein und verletzt ihn dabei sogar. Er wird ausgechselt.

Gelbe Karte für Stefan Skrbo (WSG Tirol)
Fürs Verhindern eines Gegenagriffs sieht Skrbo die Gelbe.

Tooor für Wolfsberger AC, 1:2 durch Dejan Zukić
Dem WAC gelingt die schnelle Antwort und daher ist das Spiel wieder offen. Ballo erhält im Halbfeld die Kugel, läuft ein paar Meter zur Strafraumgrenze, spielt den intelligenten Pass in den Strafraum zu Zukić der dann nur mehr an Keeper Stejska vorbeischiessen muss - und das auch erfolgreich tut.

Tooor für WSG Tirol, 0:2 durch Cem Üstündag
Bittere Pille für den WAC, wieder beginnt die Aktion von ganz hinten, am Mittelkreis verliert dann der WAC den eroberten Ball, Üstündag und Skrbo tragen den Ball nach vorne, der frische Mann Skrbo spielt dann final den Retourpass zum Fünfer an Üstündag in dessen Lauf, der dann scharf und unhaltbar einnetzt.

Gute Freistoss-Position für den WAC von der linken Strafraumkante, doch die Hereingabe zum Elferpunkt, landet beim Gegner.

Kojzek ist erst wenige Sekunden am Feld und leitet bereits beinahe den Ausgleich ein, mit seinem Weiterspiel auf Ballo, der dann ins 1-gegen-1 mit Stejskal geht, den Ball aber nicht vorbei am Schlussmann bringt.

Beinahe schlägt die WSG ein zweites Mal zu, Rieder ist nach einer weiten, hohen Hereingabe durch Taferner plötzlich alleine und umkurvt auch den herausgeeilten Polster, doch der Winkel wird zu spitz.

Jasic kommt über die rechte Seite, er spielt dann in den Sechzehner, der Ball geht zwar an allen Mitspielern vorbei, aber am Ende auch relativ knapp am langen Eck, der hätte mit etwas Glück auch reingehen können. Der WAC erhöht nun langsam die Schlagzahl.

Piesinger versucht den Seitfallzieher im Sechzehner der WSG, doch er trifft den Ball nicht gut, die Kugel geht in den Wolfsberger Himmel.

Tooor für WSG Tirol, 0:1 durch Quincy Butler
Was für ein Start für die Tiroler in Hälfte zwei, ein langes, hohes Zuspiel von links hinten durch Gugganig an den Mittelkreis in Richtung Rieder, der aber bei seinem Weiterleitungsversuch wohl nicht mehr am Ball dran war, die Kugel läuft trotzdem weiter zu Butler, der mit Tempo auf Polster zuläuft, Wimmer als Letzter Mann fehlt die Kraft oder der Wille für einen Gegensprint, und so lässt sich der Stürmer der WSG die Chance nicht mehr nehmen, er schliesst ab mit einem flachen Rechtsschuss ins lange Eck. Das ging alles in allem viel zu einfach.

Weiter geht es! Hoffen wir auf eine torreichere 2. Hälfte.

Pausen-Fazit: Ein bescheidenes Spiel geht mit einem torlosen Remis in die Pause. Der WAC ist offensiv bemüht, mit Ausnahme des Lattenschusses zu Beginn durch Atanga beissen sich die Kärntner aber bei ihren Angriffsversuchen, vor allem über die schnellen Aussen, bislang ihre Zähne an gut verteidigenden Tirolern aus. Die WSG selbst lauert auf Konter, bringt aber offensiv nichts zustande, davon zeugt auch der Umstand, dass Keeper Nikolas Polster bislang noch nicht ein einziges Mal eingreifen musste.

Das ist nicht allzu viel, wenn man bedenkt, dass allein der Elfer-Check über 4 Minuten gedauert hatte.

Gelbe Karte für Philipp Semlic (WSG Tirol)
Im Zuge der Elfer-Aufregung gibt es auch für Semlic nochmal Gelb, wegen Reklamierens.

Kein Elfmeter! Nach Prüfung der Videobilder revidiert der Unparteiische seine Entscheidung, weder ein Foul- noch Handspiel war im Nachgang erkennbar.

Nun geht der Unparteiische zum VAR und prüft seine Entscheidung.

Die nachfolgende Ecke birgt Brisanz, es gibt Elfer-Prüfung, nachdem der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte, weil dieser im Gezerre eine Regelwidrigkeit verortete.

Gelbe Karte für Adam Stejskal (WSG Tirol)
Der Keeper kommt aus dem Tor und reklamiert, dafür gibt es Gelb.

Der WAC ist offensiv bemüht, die Gäste verteidigen aber sehr gut, Piesinger wählt daher die Brechstange und wagt den Distanzschuss, Stejskal wird zur Flugabwehr gezwungen.

Gelbe Karte für Florian Rieder (WSG Tirol)
Rieder stürmt auf den Ball zu, stellt den Fuss auf, trifft seinen Gegenspieler - ergo sieht er für das eingegangene Risiko die gelbe Karte.

Und dieser missglückt völlig, denn die kurz ausgespielte Variante wird von den Tirolern schnell vereitelt und zu einer Konterchance umgemünzt, die Tiroler haben dann sogar eine Überzahlsituation, doch Butler entscheidet sich dafür, es alleine zu versuchen anstatt nochmal abzugeben und bleibt letztlich an der Restverteidigung hängen.

Der WAC bekommt einen Freistoss nahe der Mittellinie zugesprochen.

Jetzt ist auch mal WSG Tirol im gegnerischen Strafraum aktiv, mittels zweier Eckbälle, während der erste aber noch immerhin einen weiteren Eckball einbrachte, landete der zweite direkt beim Gegner, die Aktion wird dann aber ohnedies zugunsten des WAC abgepfiffen.

Schönes Kurzpassspiel des WAC mit mehreren beteiligten Spielern, die finale Flanke zum Fünfer wäre auch beinahe zur Führung veredelt worden, doch ein Tiroler Verteidiger ist gerade noch dazwischen und fängt die Kugel ab.

Der WAC ist hier die tonangebende Mannschaft, die WSG zieht sich aber nicht zurück, probiert es vereinzelt sogar, dass Spiel schnell zu machen, bislang aber mit wenig Erfolg.

Latte WAC! Atanga kommt etwas mit Ballglück an die Kugel, zieht dann entlang der Strafraumgrenze nach innen und zieht einfach mal ab, Stejskal wirkt überrascht, ist dann aber noch mit den Fingerspitzen dran, und lenkt die Kugel so auf die Latte ab.

Gelbe Karte für Sandro Altunashvili (Wolfsberger AC)
Nicht so Ballos Kollege, Altunashvili, der im Zweikampf zu spät kommt und seinen Gegenspieler trifft.

Ballo geht hart in einen Zweikampf mit dem gegnerischen Keeper und erhält früh im Spiel die erste, vorerst noch mündliche, Verwarnung vom Unparteiischen.

Der Ball rollt in Wolfsberg, gute Unterhaltung!

Die Vorzeichen, dass heute endlich der langersehnte Dreier (oder zumindest ein weiterer Punkt) gelingt, stehen nicht allzu gut. Der Blick auf die letzten 5 direkten Duelle weist den WAC als klaren Favoriten aus: 4 Siege und ein Remis stehen gegen die Tiroler zu Buche.

Dazu kommt eine magere Punkteausbeute: Seit sechs Liga-Spielen ist man sieglos, nur zwei magere Pünktchen (einmal aber immerhin gegen Salzburg) lautet die Ausbeute während dieses Zeitraums.

Neidvolle Blicke ob dieser Torgefährlichkeit sind den Kärntner heute gewiss, denn beim Kontrahenten aus Tirol will es mit dem Toreschiessen nicht so Recht klappen: Fünfmal in den letzten sechs Ligaspielen blieb man ohne Treffer.

Massgeblich verantwortlich dafür ist Neu-Trainer Didi Kühbauer, unter dessen Führung der WAC in 9 Pflichtspielen 6 Siege und ein Remis einfahren konnten. Dazu kamen 18 Tore in 7 Ligaspielen sowie 9 weitere in den beiden Erstrunden Cup-Duellen mit Drassburg und Wallern.

Und es spricht vieles dafür, dass die Kärntner von dort so schnell nicht verdrängt werden. Zumindest, wenn man der Papierform Glauben schenkt. Denn nicht nur gegen die WSG, ihres Zeichens Tabellenvorletzter der Liga, sollten heute 3 Punkte möglich sein; auch in den nachfolgenden Spielen gegen Hartberg und BW Linz wäre es überraschend, würden die Kärntner ihr Punktekonto nicht weiter aufbuchen können.

Geht der Erfolgslauf der Wolfsberger heute auch gegen die WSG weiter? Immerhin hat der WAC sage und schreibe 10 Punkte aus den letzten vier Liga-Spielen mitgenommen. Doch auch die Höhe der Sieger sowie der Umstand, wer da eigentlich die Gegner waren, beeindrucken: Nebst eines Remis gegen Rapid (1:1) feierte man innerhalb dieser Serie eindrucksvolle Siege gegen den LASK (5:1) und Meister Sturm Graz (3:0). Damit hat sich der WAC mittlerweile auf Platz 3 der Liga vorkämpfen können.

Die Aufstellungen stehen nun im Spielschema zur Einsicht bereit!